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Muster in Silberfäden (m/sa$$ab), das ein umrahmtes fensterartiges<br />
Viereck darstellte, auf zwei Seiten von einem grünen<br />
Rand eingefaßt. An denselben Seiten hingen 25 cm lang je 13<br />
schwarze Quasten (sersübe, Plur. seräslb), deren Schnur mit<br />
Silberfäden umwickelt war. Ein anderes dünneres Exemplar,<br />
1,08 m breit, war violett, hatte rechts und links einen grünen<br />
und mehrere weiße Streifen, sowie je sieben rote Quasten an<br />
langen Schnuren (30 cm). Gedichte reden davon, daß der<br />
Trauernde sein Kopftuch (mendll, ma/srün als gefaltet) hängen<br />
läßU)<br />
Das Kopf tuch bedarf zu seinem Halt im Wind ebenso wie<br />
bei der Bewegung des Trägers zu Fuß oder auf dem Kamel<br />
des Kopfrings ('a/säl, 'u/säl, Plur. 'u/sul, 'a/säjil, in mädaba<br />
und Petra merlr,2) Beduinen bei Jerusalem und Aleppo berlm,<br />
sonst auch nach Musil 3 ) 'a$äba, nach de Boucheman 4 )<br />
m'a$ab).6) Er ist schwarz und besteht aus dem feinen Haar<br />
der Angoraziege (mel"az), gewöhnlichem Ziegenhaar und auch,<br />
wenn ordinär, nach Oberlehrer Bau e r s brieflicher Mitteilung,<br />
aus gefärbter Schafwolle. 8 ) Bei der S.64f. beschriebenen Herstellung<br />
wird ein etwa 1,20 m langes, 2-5 cm dickes Seil zu<br />
einer Schlinge geformt, die man beim Aufsetzen in einen Doppelring<br />
von etwa 30 cm Durchmesser verwandelt und so in waagerechter<br />
oder schräger Linie über das Kopf tuch auf den Kopf<br />
drückt. Nach hinten kommt dabei der Zusammenschluß der<br />
Schlinge mit ihren zuweilen zwölf Quasten von 5 cm an 40 cm<br />
langen Schnüren. 7) So kann der Geliebte als "der mit dem<br />
Kopfring von mer'az" (abu 'a/säl el-mer'az) beschrieben werden. 8)<br />
Da der Kopfring unentbehrlich ist, sagt man höhnisch von je-<br />
1) Pal. Diwan, S. 71.<br />
I) Ja u s sen, Coutumes des Arabes au pays de Moab, S. 48. 100.<br />
B) Arabia Petraea III, S. 166, M. a. C. o{ Rwala Bedouins, S. 120.<br />
') Materiel, S. 16 •<br />
. 6) Abbildung 56. 57&. 61. 74. 76.<br />
8) Kopfringe ('al;!äjil) von mer'az und von merjüm werden in einem<br />
Beduinenliedchen unterschieden, Pal. Diwan, S.9, vgl. 47.<br />
7) Naplouse, S. 64. 8) Haupt-Festschrift, S. 378.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828