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221 -<br />

Mitte dicke Falten von oben herunterhängen. Die weite obere<br />

Öffnung wird durch eine durch den Rand gezogene Schnur<br />

(dikke, dukke) festgeschnürt. Damit hängt das Hohnwort zusammen:<br />

1) sirwäl mä ilo wedikketoh be'arba'ta'sar !sirs, oder:<br />

arba' we'esrin drä', "Eine Hose hat er nicht. aber seine Hosenschnur<br />

kostet vierzehn Piaster," oder "ist vierundzwanzig Ellen<br />

lang". In Aleppo hatte man als mdakke einen dünnen Stab mit<br />

Schlinge am Ende zum Einziehen der Schnur. Ich notierte den<br />

Gebrauch des sirwäl bei den Beduinen bei Aleppo. für die<br />

Städter von Aleppo, für Nazareth und das nördliche Galiläa bis<br />

bänjäs. Ein Hochzeitslied aus es-salf betont, daß der Liebende<br />

mit gelöstem Gewand (rifäl) im sirwäl die Geliebte empfängt. 2)<br />

Durch die Güte von Herrn Oberlehrer Bau e r in Jerusalem<br />

erhielt ich Maße und Zeichnung eines sirwäl 3 ) aus tiefblauem<br />

Baumwollstoff (mälfi); auch starke Seide soll vorkommen.<br />

Eigentümlich ist die fast unglaubliche Weite von 6 m, die vorn<br />

und hinten zusammengesetzt ist aus drei Stoffbreiten von 75 ein<br />

und an den Enden von je einer Stoffbreite nn 37,5 em. Dabei<br />

ist bemerkenswert, das der mittlere Stoffstreifen vorn und hinten<br />

aus einem Stück besteht, während sonst eine Naht Vorder- und<br />

Hinterteil verbindet. Die Länge des sirwäl beträgt 75 em und<br />

ist nur für den unten stark umsäumten Beinansatz an den Enden<br />

um 13 em verlängert. Oben gibt ein Umschlag die Möglichkeit,<br />

durch die eingezogene Schnur (dikke) das weite Gewand in viele<br />

Falten zusammenzuziehen. Da die Beinlöcher sic.h. an den Enden<br />

der Breite befinden, werden die Falten vorn und nach der Mitte<br />

zusammengedrückt. Die Innenseite der Beine bleibt innerhalb<br />

dieses weiten Beinkleides frei. Eine Tasche ist auf einer Seite<br />

angebracht. Ein Schlitz unten in der Mitte ermöglicht das<br />

Urinlassen ohne Lösung der Hosenschnur. Sehr viel enger ist<br />

das von der Leiterin des Aussätzigenasyls der Brüdergemeine<br />

in Jerusalem Oberschwester O. N ö r ga ar d vermessene Beinkleid<br />

aus schwarzem Baumwollstoff (kazmir). Ihre Breite war<br />

1) 'A b büd-Thilo, Nr .2438. 2) Pa!. Diwan, S.218.<br />

3) Abbildung 47, vgl. 49, Tilke, Orient. Kostüme, S.46,<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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