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- 190 - sack für Mehl, Traubenhonig oder Reiseproviant (geräb), die Hirtenprovianttasche (migrabe) und der Sack für Kochbutter ('ikke).l) I mAlt e r t u m. Im Alten Testament wird vom Gerben niemals gesprochen. Erst Apg. 9, 43; 10, 6. 32 berichtet von dem jüdischen Gerber (PVeC1EV;) Simon in Joppe. Aber es gibt, abgesehen von den ungegerbten Fellkleidern des ersten Menschen (1.M.3,21, Jubi1.3,26),2) vor allen Dingen Sandalen (na'al) mit Riemen (serökh) nach 1.M. 14,23, Jes. 5, 27, vgl. Mk. 1,7, Lk. 3, 16, Joh. 1,27, die bei einer vornehmen Frau von talJas (s. u.) sein können (Ez. 16, 10), auch Jos. 9,5. 13 als abgenutzt und geflickt (bälöt umetullä'öt, vgl. S. 183) vorkommen. Der Schuh (se'ön) des Kriegers wird nach Jes. 9, 4 von ihnen zu unterscheiden sein. Zur primitiven Kleidung eines Propheten gehört ein Gürtel von Leder ('ör) (2. Kön. I, 8, Matth. 3,4, Mk. 1,6). Im priesterlichen Gesetz sind 'ör "Leder'" melekhet 'ör "Arbeit von Leder" (3. M. 13,48) und keli 'ör "Gebrauchsgegenstand von Leder" (3. M. 13, 49. 52 f. 57 ff., 4. M. 31, 20), Dinge, welche unrein werden können (3. M. 11,32; 13,48 f. 51. 56). Nach 3. M. 13,47 f. mufi man annehmen, dafi sie zur Bekleidung des Israeliten gehören. Aufierdem gehören zur Stiftshütte als oberste Decke rotgefärbte Leder von Schafböcken (öröt elim me'oddämim) und über ihnen noch Leder von talJas (' öröt telJäsim) (2. M. 25, 5; 26, 14; 35, 7. 23; 36, 19; 39, 34; 4. M. 4,25). Decken von talJas-Leder ('ör talJas) gibt es auch für den Transport von Lade, Schaubrottisch, Leuchter, Räucheraltar, Brandaltar, heiligen Geräten (4. M. 4,6.8. 10 ff. 14). Sie werden als besonders sichernd vor Regen, Staub und Sonnenbrand gegolten haben. Schon die LXX haben mit tJeelta'fa iJaxl'P.:twa "purpurblaues Leder", Onk. und Syr. mit säsegönä, was wohl auch rote Stoffe bezeichnet, die richtige Deutung von talJaS nicht geben können. Besonders weiches Leder hat man aus dem ägyptischen tl)s erschliefien wollen,8) was zu dem Zweck 1) Siehe Schmidt-Kahle, Volks erzählungen I, S. 116, 11, 8.114. I) Vgl. oben S. 9. 59 . • ) Bon d i, Ägyptiaca, S. 1 H. nach Ge sen jus -Buh l. V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
- 191 dieser Decken so wenig paßt, wie das von Fr i e d r. Deli tz s Chi) vorgeschlagene "Hammelhaut". Was Sa'adja mit arab. däriA meint, ist dunkel. Aber arab. tuIJas weist auf den Delphin, der als die im Mittelmeer vorkommende Phocaella communis Leder liefert. 9) Das jüdische Recht kennt aus der Haut von Fischen und Seetieren hergestellte Stoffe,8) die den Vorzug haben, "rein" zu sein, wenn sie nicht vom Seehund stammen. t) Schläuche aus Fischhaut werden besonders erwähnt. &) Nach B 0 den - he im e r 8) ist der Delphin (Delphinus dei phiS) bei Palästina gewöhnlich, doch auch der Pottwal (Physeter catodon), der 25 m lang werden kann, komme vor. Zu nennen wäre sonst der von Bodenheimer nicht erwähnte Haifisch (Carcharius verus). Da die alten Ägypter nach den Abbildungen 7) Felle in Wasser, wofür Gerbstoff gestampft wurde, einweichten, auf einem Holzbock abschabten, mit einem Stein glätteten und durch Ziehen über einen Holzbock weichmachten, wird es bei den Israeliten nicht anders gewesen sein. Die zum Gerben benutzten Stoffe waren bei Griechen und Römern außer Alaun und Salz Rinde von Fichte und Erle, Granatapfelschale, Galläpfel, Eicheln und Sumach,8) also mit Ausnahme der in Palästina nicht häufigen Erle dieselben, welche heute noch von den Palästinern verwandt werden (S. 186 ff.). Die Ägypter haben sie nach Plinius 8 ) durch die Frucht der Akazie ersetzt. Me y e rh 0 f 10) nennt Rinde von Acacia tortilis und Acacia Seyal und Hülsen von Acacia nilotica als heute noch neben Eichen- und Tamariskengallen, Eichenrinde und Granatapfelrinde, in Ägypten gebraucht. 1) Assyrisches Handwörterbuch unter talJSä. I) B reh m, Tierleben III, S. 609, Me y er, Gr. Konv.-Lexikon s. v. Delphine. 8) KeI. X 1, Siphra 53&. ') Kel. XVII 13. 6) KeI. XXIV 11, Tos. KeI. B. k. VII 11. ') Animal life, B. 460. ') BI Ü m n er, Abb. 96-100. Neu bur ger, Technik des Altertums, Abb.125-128. 8) BI ü m n er, Technologie, B. 267 f. 0) Nat. Hist. XlII (19) 63, XXIV (67) 109. 10) Bazar der Drogen in Kairo, Nr. 497. 500. 501. 489. 490. 498. 499. V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
- Seite 154 und 155: - 138 - zu einer dritten Walze (tal
- Seite 157: - 141 - so daß die Kettenfäden fe
- Seite 160: - 144 - Im Altertum. Daß im römis
- Seite 164 und 165: 148 - von usnän als Pottasche von
- Seite 169 und 170: 153 - Wasser genommen wurde, da jed
- Seite 172 und 173: 156 - nodiflorunz, Arthrocnenzum gl
- Seite 177 und 178: - 161 - wohl nahe die ungefärbten
- Seite 181: - 165 - ihre mehrfarbigen und mit F
- Seite 189 und 190: 173 -' Schale mit kaltem Wasser tau
- Seite 193: - 177 tausend hervorstehenden Augen
- Seite 201: - 185 - I. Das Gerben. Da zur Kleid
- Seite 213: - 197 - rückenden aavoalta der Jud
- Seite 218: 202 doch erst 1. M. 3, 21 folgen. E
- Seite 229: - 213 - Nennung des me(il, also des
- Seite 232: - 216 - oder ärmellos sind auch di
- Seite 236 und 237: - 220 - 22, 26 auf fallit "Mantel"
- Seite 238: - 222 - nur 1,82 m, die Länge mit
- Seite 247: - 231 ist unbekannt. Zum metil geh
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dieser Decken so wenig paßt, wie das von Fr i e d r. Deli tz s Chi)<br />
vorgeschlagene "Hammelhaut". Was Sa'adja mit arab. däriA<br />
meint, ist dunkel. Aber arab. tuIJas weist auf den Delphin, der<br />
als die im Mittelmeer vorkommende Phocaella communis Leder<br />
liefert. 9) Das jüdische Recht kennt aus der Haut von Fischen<br />
und Seetieren hergestellte Stoffe,8) die den Vorzug haben, "rein"<br />
zu sein, wenn sie nicht vom Seehund stammen. t) Schläuche<br />
aus Fischhaut werden besonders erwähnt. &) Nach B 0 den -<br />
he im e r 8) ist der Delphin (Delphinus dei phiS) bei Palästina gewöhnlich,<br />
doch auch der Pottwal (Physeter catodon), der 25 m<br />
lang werden kann, komme vor. Zu nennen wäre sonst der von<br />
Bodenheimer nicht erwähnte Haifisch (Carcharius verus).<br />
Da die alten Ägypter nach den Abbildungen 7) Felle in<br />
Wasser, wofür Gerbstoff gestampft wurde, einweichten, auf<br />
einem Holzbock abschabten, mit einem Stein glätteten und durch<br />
Ziehen über einen Holzbock weichmachten, wird es bei den<br />
Israeliten nicht anders gewesen sein. Die zum Gerben benutzten<br />
Stoffe waren bei Griechen und Römern außer Alaun und Salz<br />
Rinde von Fichte und Erle, Granatapfelschale, Galläpfel, Eicheln<br />
und Sumach,8) also mit Ausnahme der in Palästina nicht häufigen<br />
Erle dieselben, welche heute noch von den Palästinern verwandt<br />
werden (S. 186 ff.). Die Ägypter haben sie nach Plinius 8 ) durch<br />
die Frucht der Akazie ersetzt. Me y e rh 0 f 10) nennt Rinde von<br />
Acacia tortilis und Acacia Seyal und Hülsen von Acacia nilotica<br />
als heute noch neben Eichen- und Tamariskengallen, Eichenrinde<br />
und Granatapfelrinde, in Ägypten gebraucht.<br />
1) Assyrisches Handwörterbuch unter talJSä.<br />
I) B reh m, Tierleben III, S. 609, Me y er, Gr. Konv.-Lexikon s. v.<br />
Delphine.<br />
8) KeI. X 1, Siphra 53&. ') Kel. XVII 13.<br />
6) KeI. XXIV 11, Tos. KeI. B. k. VII 11.<br />
') Animal life, B. 460.<br />
') BI Ü m n er, Abb. 96-100. Neu bur ger, Technik des Altertums,<br />
Abb.125-128.<br />
8) BI ü m n er, Technologie, B. 267 f.<br />
0) Nat. Hist. XlII (19) 63, XXIV (67) 109.<br />
10) Bazar der Drogen in Kairo, Nr. 497. 500. 501. 489. 490. 498. 499.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828