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- 2<br />

Quelle oder ein Bächlein treibt. Wenn nötig, geschieht nach<br />

dem Scheren ein zweites Waschen der Wolle. I ) 'Isa aus selwäd<br />

betonte, daß man das Waschen vor dem Scheren unterlasse,<br />

weil dann leicht nach dem Scheren Erkältupg und Schnupfen<br />

eintrete. Aber nach dem Scheren werde die Wolle gewaschen.<br />

Für das Scheren (gazz, /sal}$), das zuweilen durch einen dazu<br />

herangerufenen geübten Scherer (gazzäz, /sal}$ä$), der ein Mittagessen<br />

erhält, vorgenommen wird, hat man als Werkzeug eine<br />

sehr lange Schere (migazz, mi/sQl}$) ohne Griff. Bei Aleppo sah<br />

ich sie in der Form von zwei langen, hohlen und spitzen Stahlmessern<br />

, welche durch einen hölzernen Knopf am Ende verbunden<br />

waren. Man nannte sie zaww "Paar". Bei räs el-'en<br />

im judäischen Küstenland waren diese Messer unverbunden und<br />

mußten also von beiden Händen zweckentsprechend regiert<br />

werden. Nach Musil 2 ) benutzen die Beduinen beim Scheren<br />

das Klappmesser (müs). Ein außerordentliches Scheren ist es,<br />

wenn man zwei Monate nach dem Werfen Schafmütter und<br />

Lämmer auf einen Monat trennt und dann beide schert, damit<br />

Junge und Alte einander nicht mehr erkennen und die Alten<br />

nicht mehr säugen (bei Aleppo).<br />

Die Schafschur gilt als ein feierliches Ereignis und wird<br />

deshalb mit Schlachtung eines Schafes und Fleischverteilung als<br />

smä( 3 ) oder 4ebil;lat rurra "festliche Schlachtung", Gesang und<br />

Reigentanz verbunden (der diwän, jaf(a, el-/:lö$n-'Aglün). 'Abdel-<br />

Wäli betonte, daß der Scherer jedenfalls ein gutes Essen,<br />

womöglich mit Schlachtung eines Schafes, bekommen müsse,<br />

ohne daß dabei des Wohles der Schafe gedacht werde. In<br />

mulJmäs aber bringt man nach dem Scheren Gott ein Opfer<br />

(bi4bal;lu lewugh alläh bald mä lJalas el-/sa$ä$). In der enq,äm<br />

gilt die Schlachtung nach der Schafschur als smät für nebi $älel;l,<br />

bei dessen Grabheiligtum in der Nähe des Dorfes man das<br />

Fleisch zur Verteilung bringt. Bei jaf(a mischt man smät, wohl<br />

1) Dies auch nach Oberlehrer Bau er, Jerusalem.<br />

I) Arabia Petraea III, S. 285 f. 8) Bd. I, B. 432. 584.<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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