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- 144 -<br />

Im Altertum.<br />

Daß im römisch-griechischen Altertum der Trittwebstuhl<br />

nicht vorhanden war, wird von BI ü m n e r 1) betont. Für<br />

Ägypten meint er ihn aus einer alten Abbildung.2) erschließen<br />

zu können. Aber die genauere Wiedergabe des Bildes bei<br />

J 0 h I 8) zeigt, daß es sich um den in den Boden gepflockten<br />

liegenden Webstuhl handelt. Nach J 0 h I ') wäre der Trittwebstuhl<br />

für Ägypten durch eine dort gefundene alte Webegrube<br />

erwiesen; aber Gruben für die Füße des Webers gibt es<br />

heute auch beim aufrechten Webstuhl (S. 111), sie konnten also<br />

auch damals zu ihm gehören. Die alten Abbildungen zeigen<br />

nirgends Webstühle mit Tritt. Da sie später vorhanden waren,<br />

ist erklärlich, daß um 1100 n. ehr. der 'Arükh s. v. käbed<br />

und Pseudo-Haj zu Kel. XXII von den Webern aussagen, daß<br />

"sie, wenn sie in einer Grube sitzen, ihre Füße auf ein Brett<br />

setzen und es hinunterdrücken, dann auf ein anderes Brett und<br />

lassen es hinaufgehen". Auch der gleichzeitige Talmudkommentator<br />

Salomo Jizchaki (Raschi) 6) redet vom Weben mit dem<br />

Fuß bei männlichen Webern, während die Frauen ein auf- und<br />

absteigendes Rohr haben. In Frankreich und Italien ist danach<br />

im Mittelalter der Trittwebstuhl das Gewöhnliche gewesen und<br />

dadurch die Vorstellung vom palästinischen Altertum bestimmt.<br />

Wenn R i e ger 8) und nach ihm Kr a u ß 7) den aufrechten Webstuhl<br />

des Altertums als Trittwebstuhl erklären, wird ihnen nicht<br />

zuzustimmen sein.<br />

1) Technologie, S. 162. B) A. a. 0., Abb.64.<br />

8) Altäg. Webestühle, Abb.21. ') Ebenda, S,45,<br />

6) Zu b. Schabb. 105 ". Die von Raschi mitgeteilten altfranzösischen<br />

Ausdrücke limais und perisä für Webtritt und Webrohr entsprechen vielleicht<br />

[es marches und perehe.<br />

6) Technologie, S. 30f., Rekonstruktion I.<br />

7) Talm. Archäologie I, S. 150 f. 564.<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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