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zu einer dritten Walze (tale'), über welche dann ihr Ende<br />
herabhängt. Darin sind die Fäden zu mehreren Strähnen zusammengenommen<br />
und schließlich um einen Holzstab (miaffe)<br />
zu einem Knaul (lette) gewickelt, den schwere Steine (ta/sle,<br />
Plur. at/säl) nach unten ziehen, wodurch die ganze Kette straff<br />
wird. 1) Gewichte fehlen, wenn die über die dritte Walze geleitete<br />
Kette zusammengenommen und seilartig über einen Pflock<br />
in der Wand zu einem zweiten Pflock geleitet und um ihn festgebunden<br />
wird. 2 ) Komplizierter ist der Weg der Kette, wenn<br />
sie, wie ich es in Beirut und Sidon sah, vom Brustbaum erst<br />
über ein eckiges Langholz (mna(üra, Sidon nära), dann um eine<br />
tiefer stehende Walze (ta/:ltänije) nach einer senkrecht über ihr<br />
liegenderr Walze (fö/sänije) und von dieser wieder abwärts zu<br />
einer tieferen Walze (mradd) geleitet wird, welche von einer<br />
Strickschleife (seläl) nach unten gezogen ist, von ihr wieder<br />
hinauf zu einer hoch an der Wand befestigten Welle (gezer, ob<br />
gisr?) und endlich zusammengenommen abwärts zu einem Pflock<br />
(/sar/süs) geht, an den der Kettenknaul gebunden oder gehängt<br />
wird. Der letzte Umweg vor dem Pflock allein fehlt auf der<br />
Abbildung eines Wehstuhls, welche Sc r i m g e 0 u r 8) für Nazareth<br />
mitteilt. Die Leitung über vier oder fünf Walzen hat den<br />
Vorteil einer größeren Elastizität und zugleich Sicherheit der<br />
Straffung der Kette.<br />
Zum Weben gehört wie bei unserem Handwebestuhl der<br />
Web kam m (must), der in einen an einem über den waagerechten<br />
Teil der Kette aufgebauten Gerüst beweglich hängenden<br />
Rahmen, der Kammlade (daff), fest eingesetzt ist. Er kann aber<br />
auch im Rahmen an einer Schnur hängen und unten durch ein<br />
Knieholz (genä/:l, säif) mit einem kurzen bodenfesten Pflock<br />
(rurz) verbunden sein, wobei die ganze Einrichtung birgäl,<br />
bargän bezeichnet wird (Beirut, Damaskus). Der Kamm selbst<br />
besteht aus Rohrstückchen (bisre), welche oben und unten<br />
zwischen zwei Holzstäbe (die oberen /sarbüs, die unteren zöge,<br />
1) Abbildung 32. I) Abbildung 31.<br />
8) Nazareth of to-day, Abb. 41.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828