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derselben ist die Kette senkrecht gespannt, die anderen sind<br />

wohl als Webejoch und Trennstab zu erklären. Der Weber ist<br />

tiefsitzend davor tätig, er führt den Einschlag mit einem Stab<br />

ein. Durch Aufrollen des unteren Kettenbaums und Herabziehen<br />

des oberen wird wohl dafür gesorgt, daß die Webearbeit, die<br />

nach unten geschieht, immer im Bereich des sitzenden Webers<br />

bleibt. Nicht in Griechenland, aber im alten Rom ist der stehende<br />

Rahmenwebstuhl gleichfalls durch Abbildungen nachzuweisen. 1)<br />

Nur zum stehenden Webstuhl der Ägypter paßt die Bemerkung<br />

Herodots,2) daß in Ägypten die webenden Männer den Einschlag<br />

unten (und nach unten) stoßen, während es anderwärts, also bei<br />

den Griechen oben {und nach oben} geschieht, wobei für<br />

Griechenland der Gewichtwebstuhl vorausgesetzt ist, der ein<br />

Weben oben und nach oben fordert, und bei welchem das fertige<br />

Gewebe oben aufgerollt werden muß. Der Tuchbaum ist hier<br />

oben, beim Rahmenwebstuhl unten.<br />

Zum stehenden Webstuhl passen die Männer als Arbeiter,<br />

wie sie der Ausdruck menöl' öregim (S. 112) voraussetzt und<br />

2. M. 28, 32; 35,35; 39,22.27, Jes. 19,9; 38,12, Apg. 18, 3 bezeugt<br />

ist, was nicht ausschließt, das nach dem jüdischen Recht 3)<br />

auch weibliche Arbeit am aufrechten Webstuhl vorkam, wie ja<br />

auch Penelope einen lO'roS aufstellte, um für Odysseus einen<br />

Mantel zu weben.'} Nach Herodot (11 35) hätten in Ägypten<br />

die Männer im Hause gewebt, während die Frauen nach dem<br />

Markt gingen und handelten. Aber die alten Abbildungen zeigen<br />

die Frauen meist als webend am liegenden Webstuhl,6) einmal<br />

am stehenden,6) die Männer mehrfach am stehenden Webstuhl,?)<br />

einmal am liegenden. 8)<br />

1) Blümner, S.102ff., Abb.65-67, Johl, WebestühlederGriechen<br />

und Römer, Abb. 28-32.<br />

2) Hist. II 35. 3) Neg. II 4, Tos. Neg. I 8.<br />

4) Od. XIX 139 ff.<br />

5) Johl, Altägypt. Webestühle, Abb.1O. 12-22. 39.4lf. 45.<br />

G) Ebenda, Abb. 39. 7) Ebenda, Abb. 34. 36. 38, S. 57.<br />

8) Abb. 39.<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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