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- 105 -<br />

dafi das jüdische Recht Veranlassung hat, auch vom Knäuel und<br />

der Spule für Kette und Einschlag zu reden. 1)<br />

Ebenso berührt das ganze Gebiet der Kleiderstofftechnik<br />

die Vorschrift, kein sa'atnez, d. h. keine Mischung von Wolle<br />

und Leinen, als Gewand anzulegen (5. M. 22, 11, 3. M. 19, 19).<br />

Sie steht im Zusammenhang mit dem Verbot, zweierlei Vieh sich<br />

begatten zu lassen (3. M. 19, 19)2) und zweierlei Saat auf ein<br />

Feld zu säen (5. M. 22,9, 3. M. 19, 19),3) auch zweierlei Pflugtiere<br />

vor einem Pflug zu verwenden (5. M. 22, 10),4) und gilt der<br />

schöpfungsgemäfien Behandlung von Pflanzen und Tieren und<br />

des von beiden kommenden Kleidungsstoffs. Was Gott getrennt<br />

hat, soll der Mensch nicht mengen. Da das Gesetz nur Wolle<br />

und Leinen genannt hat, wagt das jüdische Recht nicht, das<br />

Mischstoffverbot auf andere Stoffe auszudehnen, und erörtert<br />

nur die Frage, wie eine Mischung von Schafwolle mit Kamelwolle<br />

in ihrem Verhältnis zu Leinen und eine Mischung von<br />

Flachs und Hanf im Verhältnis zu Schafwolle zu stehen kommt. 6)<br />

Ziegenhaar wird nicht genannt, obwohl Schafe und Ziegen unter<br />

dem Gesichtspunkt der Begattung verbotene Mischgröfien sind. 6 )<br />

Seide jeder Art wurde an sich vom Mischstoffverbot nicht berührt,<br />

soll aber wegen des Scheins nicht mit Wolle gemischt<br />

werden,7) doch wohl, weil man Leinen vermuten könnte. Aber<br />

die Verwendung von blofien Fäden von Wolle und Leinen bei<br />

einem Kamelhaargewand wäre verboten. 8)<br />

Der rätselhafte Ausdruck sa'atnez wird von Sa'adja 3. M.<br />

19, 19 übersetzt: (nö' ain) mul/:lamäni, ,,(zwei Arten) zusammengewebt"<br />

, 5. M. 22, 11 mulJtalat "gemengt". Das jüdische Recht<br />

benutzt ihn, um näher zu bestimmen, um welche Stadien des<br />

Kleiderstoffs es sich handelt. Er soll entstanden sein aus süa',<br />

täwüj, nüz (Targ. Jer. I sla', 'azll, nlz) und andeuten, dafi es<br />

1) Neg. XI 8. 9. 2) Bd. III, S. 238.<br />

3) Bd. II, S. 15. 173 f. 194. 250, IV, S. 187. 328, 335.<br />

4) Bd. II, S. 112. 6) Kil. IX 1, Neg. XI 2.<br />

6) Bekh. IX 1. Nur den Gazellen werden die Ziegen Kil. I 6 gegenübergestellt.<br />

7) Kil. IX 2, Maim., H. Kil. X 1. 8) Tos. Kil. V 12.<br />

V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828

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