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zu erkennen. Das Weben an diesem Webstuhl mußte sich am<br />
Schlingenstab und am Trennstab in je vier Arbeiten vollziehen l ):<br />
1. Hochheben des Schlingenstabs bzw. Trennstabs, 2. Einführung<br />
des Einschlags, 3. Festschlagen desselben mit der Schlagleiste,<br />
4. Herunterdrücken des Schlingenstabs bzw. Trennstabs. Hierher<br />
gehört auch die Abbildung eines an Pflöcken ausgespannten<br />
vermeintlichen Mattenwebstuhls, 2) auf welchem ein karierter<br />
Stoff mit nicht ganz durchsichtiger Technik hergestellt wird.<br />
Unerweisbar ist der nach Rieger 3 ) durch aram. I)appä (I)appat),')<br />
das der 'Arükh als Webekamm deutet, 6) bezeugte horizontale<br />
Webstuhl.<br />
Die griechisch-römische Welt hat diese Art des Webstuhls<br />
nicht gekannt,6) weshalb LXX und Targum (S. 101) sie nicht voraussetzen.<br />
Trotzdem kann man aus der Nennung des "stehenden<br />
Webstuhls" im jüdischen Recht (s. unter C 2) schließen, daß es<br />
in derselben Zeit in Palästina auch "liegende" gegeben hat.<br />
Jedenfalls kommt der liegende Webstuhl in Frage, wenn Frauen<br />
weben (2. K. 23, 7, vgl. Ri. 16, 13 f.), Kleider, doch wohl spinnend<br />
und webend, anfertigen (1. S. 2, 19, Spr. 31,21 f. 24, 3. Esr. 4, 17,<br />
Apg. 9, 39) und mit von ihnen gewebten Dingen handeln (Spr.<br />
31,24, Tob. 2, 11 f.). Ein primitiver Frauenwebstuhl kommt auch<br />
in Frage, wenn nach Lk. 12, 27 im ursprünglichen Text die "Lilien"<br />
des Gefildes ihre Kleidung nicht durch SpinJIen und Weben gewinnen.<br />
Auf den ägyptischen Abbildungen (S. 102) sind am<br />
liegenden Webstuhl stets Frauen tätig. Webende Frauen gibt<br />
es auch im jüdischen Recht. 7) Es ist Pflicht der Frau, für ihre<br />
Söhne schöne Kleider zu weben. Gelübde, es nicht zu tun, gäbe<br />
1) Vg-l. Flemming, Textile Künste, S.19.<br />
2) Wilkinson nl, Abb. 386, Lutz, Abb. 28, .Johl, Abb.23.<br />
3) Technologie, S.36. ') b. Schabb. 961>.<br />
6) Nach dem arab. I;ziiffa, /:läfa (8. 97. 99) käme der FachbiIdungsstab<br />
(Trennstab) in Frage (5. S. 120).<br />
8) Vgl. Blümner, Technologie,a S. 136ff., wo diese Form des Web"<br />
stuhls nicht erwähnt ist und das Bild bei W i I kin s 0 n (s.o.) auf Flechtarbeit<br />
bezogen wird.<br />
7) Neg. II 4; Tos. Kel. B. b. I 2.3.5, Neg. I 8.<br />
V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5)<br />
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828