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- 92 - wickelt (ma'aie).!) Knäuel von Fadenstücken (pesil;cöt) sind zum Weben nicht zu gebrauchen; aber es kann vorkommen, daß man Fadenstücke verknüpft (l;casar).2) Die Vielseitigkeit der Weltschöpfung vergleicht man mit einem Vermengen (pätakh) von zwei, vier oder sechs Knäueln, von denen jeder einen besonderen Stoff oder eine besondere Richtung bedeutet. 3) Wie zwei Knäuel einer Webkette dehnte sich die Welt in die Länge, bis Gott ihre Grenzen bestimmte. 4 ) Neben dem Knäuel steht salil, der ebenfalls auf salil gewickelt werden kann. 5) Nach Maimonides ist es ein Rohr von durchbohrtem Holz, auf welches der Weber Gesponnenes wickelt, also eine Spule. Der 'Ärükh verweist auf ital. anino (= canello "Spule") und aram. mastörita, was nach dem 'Ärükh MS. Paris. 6) ital. aspo entspricht, also eine Haspel wäre. Dies paßt zu der Erzählung,7) nach welcher man in Rom Aussätzige mit einer mastörita zum Abwickeln (aram. setar) von Garn auf die Straße setzt. Hölzern ist diese Haspel, weil Gott, der sich durch seine Schöpfung nach Ps. 104, 3 (mef$are) als Holzarbeiter (naggar) erwiesen hat, als fähig gilt, eine Haspel zu machen. Die durch die Haspel abgewundenen döieLe sollten wohl Strähne sein. Freilich könnte man auch an den Wickelstab (ar. melaffe, S. 89 f.) denken, der im Altertum noch eher zu erwarten ist als die Haspel. Zur völligen Herstellung der Kette gehört ein Abbrühen (salal;c) des dafür bestimmten Garns, während der Einschlag auch ohne Brühen gebrauchsfertig ist. 8) Maimonides bemerkt dazu, daß bei Wolle die Kette dünnfädig, der Einschlag dickfädig sei, und daß bei Flachs Kette- und Einschlagfaden sich nicht oder nur wenig unterscheiden. Er bezieht deshalb die Bestimmung nur auf die Wolle, welche durch das Brühen zart und gedehnt werde. 1) Neg. Xl 9 Cod. K. pa/ß/ßa'at. S) Neg. XI 8, Tos. Kel. B. b. I 3. 5. 3) Ber. R. 10 (18 b ). ') b. Chag. 12 a• 6) Neg. XI 9 Cod. K. 6) Epstein, Gaon. Kommentar, S. 98, Anm. 11. 7) b. Chull. 60 a• 8) Neg. XI 8, Siphra 680. V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
- 93 - Schließlich muß die Kette auf den Webstuhl gespannt werden. Der technische Ausdruck dafür ist hesekh (Hiph. v. säkhakh), das Maimonides mit ar. tasdlje (vgl. S. 91) wiedergibt. Unter den am Sabbat verbotenen Arbeiten erscheint es zwischen dem Spinnen (täwä) und dem Machen von Jochlitzen (bütte nlrln).l) Als Arbeit gilt es, sobald man wenigstens drei Fäden als Anfang der Kette aufgezogen hat. 2) Zum Kettemachen gehört der mit einem Nagel versehene dister 3 ) oder besser dejöster,4} der mit einer Stange (kelönas . "o.l6va) verbunden wird. Das Wort, das mit griech. otwa,,;nl? "Durchstecker, Stange" zusammenhängt, erinnert zugleich an oui(;Ef1fTat, olaa/-ta "Kette anheften", und könnte den dünnen Stab bezeichnen, der mit der an ihn gehefteten Kette mit dem starken Unterbaum des Webegestells verbunden wird (vgI. unter C 1. 2). Nach Rieger 5 ) wäre es das WeberschiffclIen. Zu hesekh läßt sich stellen das hebr. sökhekh (mit Sln), das Hi. 10, 11 als Bild für die Zusammenstellung des menschlichen Körpers aus Knochen und Sehnen gebraucht wird, und hebr. säkhakh (mit Sämekh), Impf. mit Suff. tesukkeni, das Ps. 139, 13 der Bildung des Kindesleibes im Leibe der Mutter gilt. Da die Kette sefl heißt, gehört vielleicht hierher das in sötehä zu verwandelnde säfötehä Jes. 19,10, das eine Frauenarbeit am Lein bezeichnet, die mit dem Weben zusammenhängt. Die LXX haben es mit Ota(;6/-tEVOt ebenso verstanden. Auch arabisch gibt es nach Ha v a satta, asta für "Kette machen". Der spätere aramäische Ausdruck für das Kettemachen ist sattä, Part. fern. mesattejä, was dem mesekh der Sabbatvorschrift entspricht. 6} Fromme Frauen unterlassen diese Arbeit vom 1. bis 1) Schabb. VII 2 (Cod. K. mesikh, aber 'Er. X 8 mesekh). D) Tos. Schabb. VIII 2 (für mosekh lies mesekh). 3) Tos. Kel. B. m. XI 5 (lies mit Maim. mismär für sämim im Text Zuckermandels). ') Kel. XX 3 Ausg. Lowe, Cod. K. dejaster. 6) Technologie, S. 32. 8) j. Schabb. lO c mit dem Zusatz bel;cubjä (I;cubbaijä), vgl. syr. I;cewaijä "Gewebtes", I;cewäjä "Webjoch" und b. Schabb. 113" 'Arükh kele I;cawwä'e "Webergeräte". V.IRAT III-DAL 1937.1 (AuS 5) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828
- Seite 56: - 40 - Stärke und Leim in einem Ge
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- Seite 64: - 48 - (nine) von ihm gedreht werde
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Schließlich muß die Kette auf den Webstuhl gespannt werden.<br />
Der technische Ausdruck dafür ist hesekh (Hiph. v. säkhakh),<br />
das Maimonides mit ar. tasdlje (vgl. S. 91) wiedergibt. Unter<br />
den am Sabbat verbotenen Arbeiten erscheint es zwischen dem<br />
Spinnen (täwä) und dem Machen von Jochlitzen (bütte nlrln).l)<br />
Als Arbeit gilt es, sobald man wenigstens drei Fäden als Anfang<br />
der Kette aufgezogen hat. 2) Zum Kettemachen gehört der<br />
mit einem Nagel versehene dister 3 ) oder besser dejöster,4} der<br />
mit einer Stange (kelönas . "o.l6va) verbunden wird. Das Wort,<br />
das mit griech. otwa,,;nl? "Durchstecker, Stange" zusammenhängt,<br />
erinnert zugleich an oui(;Ef1fTat, olaa/-ta "Kette anheften", und<br />
könnte den dünnen Stab bezeichnen, der mit der an ihn gehefteten<br />
Kette mit dem starken Unterbaum des Webegestells<br />
verbunden wird (vgI. unter C 1. 2). Nach Rieger 5 ) wäre es<br />
das WeberschiffclIen.<br />
Zu hesekh läßt sich stellen das hebr. sökhekh (mit Sln), das<br />
Hi. 10, 11 als Bild für die Zusammenstellung des menschlichen<br />
Körpers aus Knochen und Sehnen gebraucht wird, und hebr.<br />
säkhakh (mit Sämekh), Impf. mit Suff. tesukkeni, das Ps. 139, 13<br />
der Bildung des Kindesleibes im Leibe der Mutter gilt.<br />
Da die Kette sefl heißt, gehört vielleicht hierher das in<br />
sötehä zu verwandelnde säfötehä Jes. 19,10, das eine Frauenarbeit<br />
am Lein bezeichnet, die mit dem Weben zusammenhängt.<br />
Die LXX haben es mit Ota(;6/-tEVOt ebenso verstanden. Auch<br />
arabisch gibt es nach Ha v a satta, asta für "Kette machen".<br />
Der spätere aramäische Ausdruck für das Kettemachen ist sattä,<br />
Part. fern. mesattejä, was dem mesekh der Sabbatvorschrift entspricht.<br />
6} Fromme Frauen unterlassen diese Arbeit vom 1. bis<br />
1) Schabb. VII 2 (Cod. K. mesikh, aber 'Er. X 8 mesekh).<br />
D) Tos. Schabb. VIII 2 (für mosekh lies mesekh).<br />
3) Tos. Kel. B. m. XI 5 (lies mit Maim. mismär für sämim im Text<br />
Zuckermandels).<br />
') Kel. XX 3 Ausg. Lowe, Cod. K. dejaster. 6) Technologie, S. 32.<br />
8) j. Schabb. lO c mit dem Zusatz bel;cubjä (I;cubbaijä), vgl. syr. I;cewaijä<br />
"Gewebtes", I;cewäjä "Webjoch" und b. Schabb. 113" 'Arükh kele I;cawwä'e<br />
"Webergeräte".<br />
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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-68828