Magazin 2 / 2009 - Styriarte
Magazin 2 / 2009 - Styriarte
Magazin 2 / 2009 - Styriarte
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FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
3 /09
Kultur schafft Zukunft.<br />
Unsere Überzeugung, seit über 180 Jahren.<br />
Das Leben hat viele Seiten.<br />
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Man kann ja wirklich nicht behaupten,<br />
dass die styriarte in ihrer<br />
Ausgabe <strong>2009</strong> auf Ausbrüche<br />
von Heiterkeit hin angelegt ist. Vielmehr<br />
erzählt sie die Geschichte vom Künstler,<br />
der der Macht trotzt, der subversiv für die<br />
Würde der Menschen eintritt, die Würde<br />
der einfachen Menschen wohl in der Regel.<br />
Und nun stellt sich heraus, dass diese<br />
Geschichte alle hören wollen: Die styriarte<br />
<strong>2009</strong> ist, wie der Kartenverkauf uns erzählt,<br />
die gefragteste seit langem, und die eigenen<br />
Vorgaben liegen hoch. Ist das nicht schön?<br />
Sicher, das Festival ist nicht unaktuell.<br />
Im Jahr, in dem ein Afroamerikaner ins<br />
Weiße Haus einzog, noch dazu einer, dessen<br />
Reden sich weit über die unterpolitischen<br />
Niederungen, die uns in der Heimat angetan<br />
werden, in die Sphäre des würdevollen<br />
Umgangs miteinander hochschwingen, in<br />
diesem Jahr <strong>2009</strong>, das in der Erinnerung<br />
verankert bleiben wird, hat die styriarte<br />
auf ein sehr schwarzes, afroamerikanisches<br />
Programm gesetzt, ein Programm rund<br />
um das Hauptstück der styriarte, um die<br />
Geschichte der unmöglichen Liebe zwischen<br />
Porgy und Bess. Die wollen sowieso alle<br />
hören.<br />
Gleichwohl, es gibt noch Hoffnung für<br />
die säumigen Kartenbesorger, an unseren<br />
EDITORIAL<br />
schönsten Festen teilzunehmen: Vor lauter<br />
Begeisterung über Nikolaus Harnoncourts<br />
späte Begegnung mit Gershwins Oper, auf<br />
die sich natürlich die Aufmerksamkeit<br />
der Welt gestürzt hat, scheint es etwas<br />
im Verborgenen geblieben zu sein, dass<br />
der Maestro mit seinem Concentus Musicus<br />
und dem Arnold Schoenberg Chor<br />
und einem brillanten Solistenensemble<br />
ein Händel-Hochamt im Stefaniensaal<br />
zelebrieren wird: „Jephtha“, das letzte Oratorium<br />
Händels, ein sensationell schönes<br />
Stück Musik in der Non-plus-ultra-Version.<br />
Dafür soll es noch Karten geben? Das kann<br />
fast nur ein Irrtum sein.<br />
Damit es nicht dabei bleibt, lesen<br />
Sie doch bitte das vorliegende Heft und<br />
versäumen möglichst keine der spannenden<br />
Vorstellungen der styriarte <strong>2009</strong>,<br />
empfi ehlt Ihr<br />
Mathis Huber<br />
INHALT<br />
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IMPRESSUMA-8010 Graz,<br />
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FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
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Partner:
Z <br />
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Mathis Huber: Jedes Mal, bevor<br />
ein neues styriarte-Programm herauskommt,<br />
wollen mir so an die fünfzig<br />
Leute – Journalisten, Fans, Kollegen<br />
– herauslocken, was Sie denn da wieder<br />
vorhaben. Mit dem Porgy-Projekt der<br />
styriarte <strong>2009</strong> ist es mir aber erstmals<br />
so gegangen, dass keiner erraten hat,<br />
was Sie machen werden. Alles kam,<br />
von Blaubart bis Wozzeck, aber niemand<br />
wäre auf Porgy gekommen.<br />
Nikolaus Harnoncourt:<br />
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Das hat Ihnen die Welt offenbar nicht<br />
zugetraut.<br />
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Da lassen wir uns einfach überraschen.<br />
Aber es ist doch etwas Gemeinsames in<br />
Ihren letzten styriarte-Produktionen,<br />
dass so wie bei Carmen und wie bei<br />
Idomeneo auch bei Porgy etwas richtig<br />
zu stellen ist, in Bezug auf das Stück<br />
und die Meinung der Welt über das<br />
Stück.<br />
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lich alle Stellen, die in die Richtung<br />
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INTERVIEW<br />
Alice und Nikolaus Harnoncourt im Garten.<br />
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hat einen Riesen-Klamauk gemacht,<br />
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Wenn das ein Klamauk ist, dann kann<br />
ja schon etwas nicht stimmen …<br />
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Porgy ist offenbar ein Stück, das gute<br />
Laune verbreitet, so wie Carmen. Und<br />
das kontrastiert in beiden Fällen zum<br />
Inhalt und zur Musik. Das könnte dem<br />
Wozzeck wohl nicht passieren.<br />
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Wozzeck und Porgy – in beiden Fällen<br />
geht es um Gruppen am anderen Ende<br />
des sozialen Gefüges, die in der Oper<br />
normalerweise nicht singen.
die Haut gegangen ist, dass er gesagt<br />
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INTERVIEW<br />
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Nikolaus Harnoncourt und der Swing<br />
bei Gershwin und Händel<br />
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sich ans Klavier gesetzt und hat das<br />
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Und war der Swing ihm schon im Blut?<br />
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FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
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habt und hat uns das beigebracht,<br />
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der Herzschlag, der auch eine Regelmäßigkeit<br />
hat, aber zugleich hat der<br />
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Man erwartet, wenn Sie an eine Partitur<br />
herangehen, dass Sie den Firnis<br />
einmal irgendwie in Angriff nehmen.<br />
Jetzt ist Porgy eigentlich ein junges<br />
Stück, uraufgeführt 1935, hat sich da<br />
viel abgelagert, kann da viel passiert<br />
sein?
das auch aus den Äußerungen Gersh-<br />
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Also von „Summertime“ gibt’s bis jetzt<br />
ungefähr 14.200 Einspielungen …<br />
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Es gibt eine eigenen Gesellschaft, die<br />
sammelt alle Summertime-Einspielungen,<br />
das sind über 14.000. Da fragt<br />
man sich, kann etwas, was so breit ist,<br />
eben überhaupt tief sein? Geht das?<br />
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INTERVIEW<br />
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Was kann denn jemanden wie Gershwin,<br />
der so einen großen Erfolg am<br />
Broadway hat, dazu drängen, jetzt<br />
noch ein ganz anderes Stück zu schreiben.<br />
So wie Offenbach, der am Ende<br />
auch eine Oper schreiben möchte. Also<br />
was drängt einen Meister der leichten<br />
Muse ins Seriöse?<br />
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Montag, 29. Juni, 19 Uhr<br />
1., 3., 5. & 7. Juli, 19 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
PORGY AND BESS<br />
The Gershwins®: Porgy and Bess SM<br />
von George Gershwin, DuBose & Dorothy<br />
Heyward & Ira Gershwin<br />
(Konzertante Aufführung in englischer<br />
Sprache)<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
6<br />
Jetzt ein großer Sprung, zu Ihrem<br />
Händel im Rahmen der styriarte <strong>2009</strong>,<br />
das ist ja ein Ihnen besonders nahe stehender<br />
Komponist. Wir spielen Stücke,<br />
mit denen wir den ganzen Händel überspannen.<br />
Wir haben ein Frühwerk in<br />
Stainz am Programm, „Dixit Dominus“<br />
von 1707, sein erstes großes Chorwerk,<br />
und wir haben das letzte Oratorium,<br />
„Jephtha“, im Grazer Stefaniensaal, das<br />
ist ein sehr weiter Bogen von 45 Jahren …<br />
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Und entwickelt sich etwas in diesem<br />
Bogen, oder kommt Händel schon wie<br />
so ein Meteor auf diese Welt?<br />
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Händel in Italien geschrieben hat,
Händel schreibt ja, er möchte Menschen<br />
nicht nur unterhalten, sondern<br />
er möchte sie vor allem besser machen.<br />
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seine Arbeit nur als Unterhaltung<br />
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Insbesondere wahrscheinlich in dieser<br />
Serie seiner letzten Oratorien, in denen<br />
es immer um diese tragische Verstrickung<br />
der Menschen in ein Schicksal<br />
geht, so wie beim Jephtha auch. Ist<br />
Jephtha zu dieser Ambition, die Welt<br />
zu verbessern, so etwas wie ein letztes<br />
Wort von Händel?<br />
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den bei Händel, dass er den Helden<br />
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Sa, 11. & So, 12. Juli, 20.30 Uhr<br />
Pfarrkirche Stainz<br />
TE DEUM<br />
Händel: Dettinger Te Deum<br />
Dixit Dominus<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Die Generalprobe am Sa, 11. Juli, 11 Uhr,<br />
kann als Benefi zveranstaltung zu Gunsten<br />
der Restaurierung der Stainzer Pfarrkirche<br />
zum Preis von 20 Euro besucht<br />
werden. Karten im styriarte Kartenbüro:<br />
Tel. 0316.825 000<br />
INTERVIEW<br />
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Wenn sie dieses Motto der styriarte<br />
<strong>2009</strong> – „Der Menschheit Würde ist in<br />
eure Hand gegeben“, wo Schiller sich<br />
an den Künstler wendet und sagt: Du<br />
bist verantwortlich für die Würde der<br />
Menschheit, wenn Sie das hören, ist das<br />
etwas, wo Sie sich zuständig fühlen?<br />
Ja, aber ich muss sagen, ich sehe<br />
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der Fall ist, dann sieht man ja nicht<br />
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FOTOS: WERNER KMETITSCH<br />
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Vielen Dank für dieses Gespräch!<br />
Sa, 18. & So, 19. Juli, 19 Uhr<br />
Stefaniensaal<br />
JEPHTHA<br />
Händel: Jephtha, HWV 70<br />
Kurt Streit, Jephtha<br />
Elisabeth Kulman, Storgé<br />
Martina Janková, Iphis<br />
Lawrence Zazzo, Hamor<br />
Jonathan Lemalu, Zebul<br />
Anna la Fontaine, Engel<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
PORGY & BESS<br />
Was macht einen Song zur erfolgreichsten Melodie aller<br />
Zeiten? Wenn es die Zahl der Aufnahmen ist, dann hat<br />
„Summertime“ von George Gershwin die besten Chancen auf<br />
Platz eins: Mehr als 14.000 verschiedene Einspielungen und<br />
rund 1.200 Samples haben Gershwin-Liebhaber für den Song<br />
bis heute (Stand: Februar <strong>2009</strong>) ermittelt.<br />
I <br />
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Jazz Standards in allen Erdteilen und<br />
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gelernt als die meisten seiner Zeitge-<br />
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und anderen Sängern seiner Ära sei-<br />
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Wer singt eigentlich Summertime? Bess (Measha Brueggergosman), Serena (Angela Simpson), Clara (Bibiana Nwobilo) oder<br />
Maria (Roberta Alexander)? Aufl ösung von 29. Juni bis 7. Juli in der Helmut-List-Halle.<br />
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FOTO: PAUL ELLEDGE<br />
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Haushalt zur musikalischen Lieb-
Josef Beheimb<br />
PORGY & BESS<br />
Montag, 29. Juni, 19 Uhr<br />
1., 3., 5. & 7. Juli, 19 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
PORGY AND BESS<br />
The Gershwins®: Porgy and Bess SM<br />
von George Gershwin, DuBose & Dorothy<br />
Heyward & Ira Gershwin<br />
(Konzertante Aufführung in englisch)<br />
Jonathan Lemalu, Porgy<br />
Measha Brueggergosman, Bess<br />
Angela Simpson, Serena<br />
Michael Forest, Sportin Life<br />
Gregg Baker, Crown<br />
Bibiana Nwobilo, Clara<br />
Roberta Alexander, Maria<br />
Rodney Clarke, Jake<br />
Previn Moore, Mingo …<br />
David McShane, Detective …<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Lichtdesign: Philipp Harnoncourt<br />
Vor jeder Vorstellung gestaltet Thomas<br />
Höft in der Helmut-List-Halle eine ca.<br />
halbstündige Einführung. Beginn 18 Uhr.<br />
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Mittwoch, 8. Juli, 20 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
SUMMERTIME<br />
Songs von George Gershwin, Irving Berlin,<br />
Lennon/Mc Cartney, Sting, Billy Joel u. a.<br />
Singer Pur<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
9<br />
Singer Pur<br />
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nicht nur eine Frau in seine Reihen<br />
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sich gerade aus der musikalischen<br />
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FOTO: TELEMACH WIESINGER
Kultur<br />
weiter-<br />
tragen<br />
Steirisches Volksliedwerk<br />
Herdergasse 3, A-8010 Graz<br />
Tel.: +43 / 316 / 90 86 35<br />
Fax: +43 / 316 / 90 86 35-55<br />
service@steirisches-volksliedwerk.at<br />
www.steirisches-volksliedwerk.at<br />
MENDELSSOHN<br />
Felix Mendelssohn war noch keine vier<br />
Jahre alt, als König Friedrich Wilhelm III.<br />
von Preußen 1812 sein Emanzipationsedikt<br />
für die Juden im Königreich erließ. Es war<br />
ihnen fortan möglich, ihren Beruf frei zu<br />
wählen, als akademische Lehrer Karriere<br />
zu machen oder sich als Grundbesitzer den<br />
preußischen Junkern gleichzustellen.<br />
Doch längst nicht alle Preußen waren von<br />
diesen Neuerungen angetan.<br />
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versammelte bei leiblichem<br />
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tagsmusiken im Hause seiner Eltern
In seinen früheren Werken scheint<br />
Mendelssohn noch unbeeindruckt<br />
von diesem düsteren Zeithintergrund<br />
zu sein. Der kometenhafte<br />
Aufstieg zum gefeierten Genie – am<br />
Dirigentenpult, am Klavier und auf<br />
dem Notenpapier – gelang ihm unbeschwert.<br />
Besonders die Reisen durch<br />
Europa, der Zauber Italiens, die Toleranz<br />
Frankreichs und die Weltläufi gkeit<br />
Englands, ließen ihn die Enge der<br />
Heimat vergessen.<br />
Später reiste er immer wieder voller<br />
Begeisterung nach London, wo ihn<br />
Queen Victoria und Prince Albert mit<br />
höchsten Ehren empfi ngen. Sie sahen<br />
in Mendelssohn nicht den „Judenjungen“,<br />
sondern den angenehmen Menschen<br />
und den „edlen Künstler“. Umgeben<br />
vom „Baalsdienst einer falschen<br />
Kunst“ habe er vermocht, „den Dienst<br />
der wahren Kunst wie ein anderer<br />
Elias treu zu bewahren“. So schrieb es<br />
ihm Prince Albert, überwältigt von der<br />
Londoner Erstaufführung des „Elias“,<br />
auf einen Programmzettel.<br />
Zuhause wartete Mendelssohn vergeblich<br />
auf dergleichen Sympathiebekundungen.<br />
Mit fortschreitendem<br />
Alter wurde er in dieser Hinsicht<br />
immer empfi ndlicher. Auch deshalb<br />
verlieh er seinem Elias so kantige<br />
MENDELSSOHN<br />
Züge – die eines „rechten durch und<br />
durch Propheten, wie wir ihn heut’ zu<br />
Tage wieder brauchen könnten, stark,<br />
eifrig, auch wohl böse und zornig und<br />
fi nster, im Gegensatz zum Hofgesindel<br />
und Volksgesindel, und fast zur<br />
ganzen Welt im Gegensatz und doch<br />
getragen von Engelsfl ügeln.“<br />
Der gleiche Impetus, die Kunst<br />
auf den Kern des Menschlichen zu<br />
reduzieren, veranlasste ihn, nach<br />
der Vollendung des „Elias“ Schillers<br />
Gedicht „An die Künstler“ zu vertonen.<br />
Es war sein Beitrag zum ersten<br />
deutsch-fl ämischen Sängerfest, das<br />
im Juni 1846 in Köln stattfand. „Der<br />
Menschheit Würde ist in eure Hand<br />
gegeben!“ So ermahnten damals in<br />
Mendelssohns rührenden Tönen<br />
Hunderte von Chorsängern mit Blasorchester<br />
und Orgel die Zeitgenossen.<br />
Zwei Jahre vor der Revolution von<br />
1848 war diese Mahnung geradezu<br />
prophetisch. Neben den Forderungen<br />
nach politischer Freiheit und Gleichheit<br />
gingen im Scheitern der Revolution<br />
auch die Emanzipationshoffnungen<br />
der Juden unter, begraben<br />
unter einem frisch aufkeimenden<br />
Antisemitismus. Doch das musste<br />
Mendelssohn nicht mehr miterleben.<br />
Josef Beheimb<br />
11<br />
Sonntag, 28. Juni, 18 Uhr<br />
Pfarrkirche St. Veit am Vogau<br />
HALLELUJA<br />
Orgelwerke von Froberger, Muffat,<br />
Purcell, Händel und Mendelssohn<br />
Improvisationen<br />
Michael Kapsner, Orgel<br />
Dienstag, 7. Juli, 20 Uhr<br />
Stefaniensaal<br />
FAMILY AFFAIRS<br />
Beethoven: Variationen in Es über „Bei<br />
Männern, welche Liebe fühlen“, WoO 46 /<br />
Cellosonate in g, op. 5<br />
Mendelssohn: Variationen in D, op. 17 /<br />
Cellosonate Nr. 2 in D, op. 58<br />
Valérie Aimard, Violoncello<br />
Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />
Freitag, 10. Juli, 20 Uhr<br />
Stefaniensaal<br />
EIN FEST FÜR MENDELSSOHN<br />
Mendelssohn: Violinkonzert in e, op. 64<br />
„Festgesang an die Künstler“ nach<br />
Schillers Gedicht für Männerchor<br />
und Blechinstrumente, op. 68<br />
Lieder im Freien zu singen<br />
Ouvertüre zu „Ruy Blas“, op. 95<br />
Symphonie Nr. 5 in d<br />
(„Reformationssinfonie“)<br />
Lara St. John, Violine<br />
chor pro musica graz<br />
Herren der Grazer Keplerspatzen<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Roy Goodman<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTOS: WERNER KMETITSCH
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WIE ZUM BEISPIEL BEI DEN<br />
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>STYRIARTE< VON 26.6. BIS<br />
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HAYDN<br />
Joseph Haydns nie versiegende Einfälle waren für die<br />
Zeitgenossen ein Rätsel, ja mehr noch: ein Wunder. „Man<br />
sollte meinen, dass er schon auf dem Boden seiner Ideenkiste<br />
angekommen sei“, meinte ein Londoner Kritiker<br />
skeptisch vor dem ersten Konzert des alten Haydn auf<br />
englischem Boden. Rasch belehrten ihn die Klänge der<br />
„Oxford Sinfonie“ eines Besseren. Die Londoner durften<br />
fortan in zwölf großen Sinfonien erleben, wie der Senior<br />
aus Österreich unter dem doppelten Boden seiner Ideenkiste<br />
erst die wahren Schatzkammern seiner Einfälle auftat.<br />
Genau mit diesem Bild hat<br />
der Italiener Giuseppe Carpani,<br />
Haydns poetischster Biograph,<br />
den Gang durch eine<br />
Sinfonie des Meisters beschrieben:<br />
Der Zuhörer<br />
gleiche darin „einem<br />
Neugierigen,<br />
der von einer<br />
Schatzkammer<br />
zur nächsten<br />
geführt wird.<br />
Staunen folgt<br />
auf Staunen,<br />
das Vergnügen<br />
wird<br />
durch unterschiedliche<br />
und pikante<br />
Abwechslung<br />
immer wieder<br />
aufs Neue<br />
erzeugt.“ Doch<br />
wie kam es zu<br />
dieser Fülle an Überraschungen<br />
und ihrer<br />
treffsicheren Platzierung<br />
im Gang der musikalischen Ereignisse?<br />
Darüber wurden schon zu des<br />
Meisters Lebzeiten Spekulationen<br />
angestellt. Die einen meinten, Haydn<br />
habe sich für jede Sinfonie eine<br />
regelrechte Geschichte ausgedacht<br />
– als Anreiz, um seine Fantasie zu<br />
befl ügeln. Die anderen erzählten sich<br />
Wunderdinge von einem geheimen<br />
Zahlensystem, das er zum Ausarbeiten<br />
seiner Werke benutzte. Sein<br />
zeitweiliger Schüler Joseph Weigl berichtete<br />
von dieser „magischen Entdeckung“<br />
seines Lehrers, doch wenn<br />
12<br />
man Haydn darauf ansprach, entgegnete<br />
er nur salomonisch: „Versucht es,<br />
und ihr werdet es herausfi nden!“<br />
All dies bezog sich auf<br />
die Ausarbeitung eines<br />
bereits gefundenen<br />
Motivs. Seine Einfälle<br />
selbst aber<br />
schöpfte er aus<br />
einer wahrhaft<br />
barocken<br />
Vorstellungskraft.Carpani<br />
hat dazu<br />
ein besondersschönes<br />
Beispiel<br />
festgehalten,<br />
nämlich jenen<br />
Moment,<br />
in dem ihm<br />
der alte Meister<br />
die Stelle „Es werde<br />
Licht!“ aus der<br />
„Schöpfung“ erklärte:<br />
„Ich werde Ihnen meine<br />
ganze Kunst enthüllen“, hob<br />
Haydn feierlich an. „Ich begann<br />
damit, mir eine tiefe Dunkelheit vorzustellen,<br />
und drückte dies in einem<br />
Unisono, sotto voce und mit tiefen<br />
Noten aus. Dies geht einer vollen und<br />
klingenden Kadenz in C voraus, dem<br />
strahlendsten und brillantesten Ton<br />
für alle Instrumente, und vor allem<br />
für die Kontrabässe und Trompeten.<br />
Gegen die Mitte zu vermindere ich<br />
die Akkorde und lasse schließlich<br />
nur noch diese beiden Schläge der<br />
Pizzicato-Violinen übrig, die der Kadenz<br />
vorausgehen. Wissen Sie, was<br />
dieses Pizzicato ist? Raten Sie ... in
ihm liegt alle Wirkung ... Raten Sie<br />
also! ... Nun gut, ich werde es Ihnen<br />
sagen: Dies zeigt den ewigen Vater,<br />
wie er, den Feuerstein in der einen<br />
Hand, den Stahl in der anderen, den<br />
zündenden Funken schlägt. Wenn<br />
ich den Feuerstein und den ewigen<br />
Vater einmal getroffen habe, gibt es<br />
keine Schwierigkeit mehr, das Tic-tac<br />
des Schlages zu fi nden, und die Wirkung<br />
ist ganz sicher.“<br />
Solcherart waren die „barocken<br />
Ideen“, die dem „äußerst naiven Meister<br />
in den Sinn kamen“ (Carpani). Und<br />
wenn sie mal nicht sprudelten, rieb<br />
er angeblich an einem Ring, den ihm<br />
Friedrich der Große als Zeichen der<br />
Anerkennung zugesandt hatte. Dann<br />
geschah zuverlässig etwas, das seine<br />
Fantasie in Gang setzte, wie etwa<br />
jener Reiter, der just in dem Moment<br />
an seinem Haus vorbei galoppierte,<br />
als er für das Finale seines „Reiterquartetts“<br />
aus Opus 74 nach einem<br />
Einfall suchte.<br />
Das Schlichteste war ihm gerade<br />
gut genug, besonders die Volksmusik.<br />
Dudelsackbässe, Drehleierklänge,<br />
Volkstänze vom Balkan und Volkslieder<br />
aus Russland versetzten ihn<br />
zuverlässig in beste Schaffenslaune.<br />
„So trugen die Ukraine, Ungarn,<br />
Schottland, Deutschland, Sizilien,<br />
Spanien und Russland zur melodischen<br />
Vorratskammer Haydns<br />
bei.“ (Carpani) Auch zuhause wurde<br />
er fündig: Das Volkslied „Acht<br />
Sauschneider müssen sein“ wird der<br />
junge Haydn daheim in Rohrau oft<br />
genug gehört haben. Später widmete<br />
er ihm ein hinreißend humoristisches<br />
Capriccio für Cembalo. Selbst<br />
den Klang eines so exotischen Instruments<br />
wie der „Lira organizzata“, für<br />
die sich Neapels König begeisterte,<br />
hat Haydn nicht verschmäht.<br />
Josef Beheimb<br />
HAYDN<br />
Samstag, 27. Juni, 19 Uhr<br />
Schloss Eggenberg<br />
EIN FEST FÜR HAYDN<br />
Haydn: Konzerte für zwei Orgelleiern<br />
(Lire organizzate), Barytontrios u. a.<br />
Matthias Loibner, Lira organizzata<br />
Tobie Miller, Lira organizzata<br />
Ensemble Baroque de Limoges<br />
So, 28. Juni, 11 & 20 Uhr<br />
Schloss Eggenberg<br />
KAISERQUARTETT<br />
Haydn Quartette, op. 76/3, 74/3, 20/5<br />
Quatuor Mosaïques<br />
Mittwoch, 1. Juli, 20 Uhr<br />
Remise Mariatrost<br />
QUARTETTO SERIOSO<br />
Haydn: Streichquartett in Es, op. 76/5<br />
Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8<br />
Beethoven: „Quartetto serioso“ in f, op. 95<br />
Pražák Quartett<br />
Sonntag, 5. Juli, 11 Uhr<br />
Schloss Eggenberg<br />
HAYDN IN LONDON<br />
Musik für Hammerklavier von<br />
Joseph Haydn und Muzio Clementi<br />
Stefania Neonato, Hammerfl ügel<br />
Sa, 11. & So, 12. Juli<br />
Remise Mariatrost, 17 Uhr<br />
IL MONDO DELLA LUNA<br />
Haydn: Il mondo della luna,<br />
Hob. XXVIII:7 – für Kinder bearbeitet<br />
von Johanna von der Deken<br />
Bernd Lambauer, Ecclitico<br />
Andreas Jankowitsch, Buonafede<br />
Margot Oitzinger, Lisetta<br />
Johanna von der Deken, Clarice<br />
Gernot Heinrich, Cecco<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Michael Brandstätter<br />
Regie: Elisabeth Gabriel<br />
Kostüme: Ingrid Leibezeder<br />
Bühne: Jeanny Kratochwil<br />
Eine Produktion in Zusammenarbeit<br />
mit der Philharmonie Luxembourg.<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
13<br />
Tastenzauber<br />
Die Zeiten, in denen akribischen<br />
Forschern auf dem Gebiet der<br />
historischen Instrumente noch der<br />
Ruch des Akademischen anhaftete,<br />
sind zum Glück lange vorbei. Doch<br />
immer noch trauen viele Traditionalisten<br />
einem Instrument wie dem<br />
Hammerfl ügel nicht wirklich zu,<br />
über das Nostalgische hinaus Eindruck<br />
zu machen. Gott sei Dank sind<br />
wohl auch diese Tage nun endgültig<br />
gezählt. Denn eine neue, junge Generation<br />
von brillanten Musikern<br />
schickt sich an, den Zauber des Hammerklaviers<br />
neu hörbar zu machen.<br />
Es kann ja wohl nicht sein, dass zu ihren<br />
Lebzeiten als Virtuosen gefeierte<br />
Genies wie Mozart, Clementi oder<br />
Beethoven ihre Erfolge auf minderwertigen<br />
Instrumenten errungen haben,<br />
ganz im Gegenteil! Man muss sie<br />
nur wirklich spielen können. Und das<br />
kann Stefania Neonato ohne Frage,<br />
die die neue Generation der Ausnahmepianistinnen<br />
anführt. Kein Wunder,<br />
denn rein tastentechnisch macht<br />
ihr niemand etwas vor. Sie scheut<br />
sich nicht, die Gipfel des modernen<br />
Repertoires bei Rachmaninow oder<br />
Prokofi eff spielerisch zu erklimmen.<br />
Doch ihr Herz hat sie an den Hammerfl<br />
ügel verloren. Und so verleiht sie<br />
Haydn, Mozart oder Clementi Feuer<br />
und Virtuosität einer Tastenlöwin,<br />
gepaart mit dem Klangsinn und der<br />
Quellenkenntnis einer Alte-Musik-Expertin<br />
– denn die Italienerin hat in<br />
New York auch noch in historischer<br />
Aufführungspraxis promoviert. Kein<br />
Wunder, dass ihr allerorts eine Weltkarriere<br />
prophezeit wird.<br />
Thomas Höft<br />
FOTO: ELLEN ZASLAW
Buchungen und Informationen:<br />
Hertz Autovermietung<br />
8010 Graz, Andreas Hofer Platz 1<br />
+43 (0) 316 825007<br />
E-Mail: graz@hertz.at<br />
www.hertz.at<br />
HÄNDEL<br />
Traumstimmen<br />
Es war wie vor einem großen<br />
Harnoncourt-Konzert der styriarte:<br />
Im Publikum herrschte<br />
gespannte Erwartung, wie sich die<br />
Solisten schlagen würden. Das ein<br />
oder andere war schon durchgesickert,<br />
mancher hatte Händel und seine Sänger<br />
bei den Proben belauscht. So<br />
hörte auch Mary Pendarves 1729 in<br />
der Generalprobe des „Lotario“ die<br />
neuen Sänger, die Händel in Italien<br />
verpfl ichtet hatte. Umgehend erstattete<br />
sie ihrer Schwester Bericht: „Bernacchi<br />
hat eine weiche, klare Stimme,<br />
aber nicht so süß wie Senesino, bessere<br />
Manieren, aber eine ungünstige<br />
Erscheinung, denn er ist so fett wie<br />
ein spanischer Mönch. La Strada ist<br />
die Primadonna. Ihre Stimme ist makellos,<br />
ihre Manier perfekt, aber ihre<br />
Figur sehr schlecht und sie verzieht<br />
beim Singen entsetzlich den Mund.<br />
Die Bertolli dagegen hat weder Stimme<br />
noch Gehör oder etwas anderes,<br />
was sie empfehlen könnte. Dafür ist<br />
sie eine vollendete Schönheit, eine<br />
wahre Kleopatra mit glatter Haut,<br />
ebenmäßigen Zügen und schönen<br />
Zähnen. Ein extrem schönes Lächeln<br />
spielt um ihren Mund, wenn sie singt.“<br />
Mit den Sängern stieg und fi el der<br />
Erfolg jeder neuen Händeloper, doch<br />
sie wurden beileibe nicht nur nach<br />
14<br />
FOTO: ELISABETH NOVY<br />
ihren Stimmen beurteilt. La Strada<br />
verwöhnte die Londoner zwar mit<br />
hinreißendem Soprangesang, doch<br />
ihren Spitznamen „the pig“ wurde<br />
sie selbst in ihrer Paraderolle als<br />
Alcina nicht los. Francesca Cuzzoni<br />
sorgte in der Rolle der Rodelinda<br />
für Furore – wegen ihres Kleids aus<br />
brauner Seide mit Silberstickereien,<br />
nicht wegen ihrer schönen Arien.<br />
Die Cuzzoni war klein und untersetzt,<br />
alles andere als eine „wahre<br />
Kleopatra“. Dennoch musste sie den<br />
hühnenhaften Kastraten Senesino<br />
in der Rolle des Caesar bezirzen. Es<br />
bedurfte der ganzen musikalischen<br />
Elisabeth Kulman ist Storgé, die Mutter, Kurt Streit, Jephtha, Feldherr und Vater,<br />
Kunst Händels, um diese Verführung<br />
echt erscheinen zu lassen.<br />
Händel wusste um den Starkult<br />
und seine Wirkung auf das Publikum.<br />
Kein anderer Komponist des 18. Jahrhunderts<br />
hat für so viele berühmte<br />
Sängerinnen und Sänger geschrieben<br />
wie er: für Kastraten wie Senesino,<br />
Carestini oder Caffarelli, für Primadonnen<br />
wie Cuzzoni, Faustina oder<br />
Strada, für die profundesten Bässe<br />
und die kernigsten Tenöre. Auch späterhin,<br />
nachdem er festgestellt hatte,<br />
dass es fi nanziell einträglicher war,<br />
in der Fastenzeit Oratorien aufzuführen<br />
statt ganze Opernspielzeiten<br />
anzubieten, legte er auf erstklassige<br />
FOTO: MITTEREGGER
für Händel<br />
Solisten den größten Wert. Wenn der<br />
Tenor John Beard nicht bei Stimme<br />
war, wurde Händel missmutig. Denn<br />
ihm vertraute er die Titelpartien seiner<br />
Oratorien an: Samson, Belshazzar<br />
und Jephtha. Neben Beard sangen<br />
in den biblischen Dramen immer<br />
auch Opern-Primadonnen wie Avoglio<br />
oder La Francesina. Sie warben<br />
mit wohlklingenden italienischen<br />
Namen, selbst wenn sie Deutsche,<br />
Französinnen oder waschechte Engländerinnen<br />
waren.<br />
Auch für Händels Oratorien gilt,<br />
was für seine Opern Voraussetzung<br />
ist: Die besten Sänger sind für diese<br />
Martina Janková, Iphis, Tocher und Opfer.<br />
Musik gerade gut genug. Nikolaus<br />
Harnoncourt wird für „Jephtha“ ein<br />
Händel-Traumensemble um sich versammeln:<br />
Allen voran agiert Kurt<br />
Streit in der Titelpartie, unvergesslich<br />
als José in der „Carmen“-Inszenierung<br />
von Andrea Breth, aber auch<br />
als Händelsänger eine Koryphäe. Das<br />
Publikum in Glyndebourne bejubelte<br />
ihn in der „Rodelinda“ unter William<br />
Christie, die Wiener feierten ihn<br />
jüngst in der „Partenope“.<br />
Wenn Kurt Streit singt, wird die<br />
Tragödie des jüdischen Generals<br />
Jephtha aus dem Buch der Richter<br />
nicht in biblische Ferne gerückt:<br />
Sie wird erschütternde Gegenwart.<br />
FOTO: L. NEU ˇZIL<br />
HÄNDEL<br />
Neben ihm agieren, leiden und singen<br />
die österreichische Mezzosopranistin<br />
Elisabeth Kulman, die tschechische<br />
Sopranistin Martina Janková,<br />
und Jonathan Lemalu, Harnoncourts<br />
Porgy. Last, but not least, veredelt<br />
eine der schönsten Händelstimmen<br />
unserer Zeit diese Aufführung: der<br />
satte Countertenor des Amerikaners<br />
Lawrence Zazzo. Im Verein mit dem<br />
Arnold Schoenberg Chor und dem<br />
Concentus Musicus Wien werden<br />
diese fünf Solisten „Jephtha“ in drei<br />
Händel-Sternstunden verwandeln.<br />
Josef Beheimb<br />
Samstag, 4. Juli, 20 Uhr<br />
Stefaniensaal<br />
EIN FEST FÜR HÄNDEL<br />
Händel: Ouvertüren, Arien und Duette<br />
aus „Orlando“, „Theodora“,<br />
„Giulio Cesare“ u. a.<br />
Music for the Royal Fireworks, HWV 351<br />
Nuria Rial, Sopran<br />
Sonia Prina, Mezzosopran<br />
Academy of Ancient Music<br />
Leitung: Paul Goodwin<br />
Sa, 18. & So, 19. Juli, 19 Uhr<br />
Stefaniensaal<br />
JEPHTHA<br />
Händel: Jephtha, HWV 70<br />
Kurt Streit, Jephtha<br />
Elisabeth Kulman, Storgé<br />
Martina Janková, Iphis<br />
Lawrence Zazzo, Hamor<br />
Jonathan Lemalu, Zebul<br />
Anna la Fontaine, Engel<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
15<br />
Duetti amorosi<br />
Im „Jephtha“ darf Lawrence Zazzo<br />
ausnahmsweise in Originalstimmlage<br />
singen, denn Händel hat die Partie<br />
des jungen Israeliten Hamor für<br />
einen Countertenor geschrieben. Für<br />
gewöhnlich schlüpft der Amerikaner<br />
in Kastratenrollen. Dank seiner satten<br />
Falsett-Stimme gelingt ihm dies<br />
mühelos, obwohl Händel die Latte des<br />
barocken Belcanto für seine Starkastraten<br />
denkbar hoch gelegt hat. Zazzo<br />
brilliert in jeder Rolle gleichermaßen.<br />
Beim Grazer Jephtha-Oratorium kann<br />
man sich davon überzeugen. Die Kleopatra<br />
zum „Fest für Händel“ der styriarte<br />
kommt aus Spanien: die Sopranistin<br />
Nuria Rial. Gemeinsam agierten<br />
die beiden schon in einer viel gepriesenen<br />
Aufnahme des „Riccardo primo“,<br />
Zazzo war Richard Löwenherz, Nuria<br />
Rial dessen zypriotische Braut. Auch<br />
andere historische Liebespaare ha-<br />
ben die beiden schon verkörpert, wie<br />
etwa Arminius alias „Hermann“, den<br />
Bezwinger der römischen Legionen<br />
unter Varus, und seine Frau Thusnelda.<br />
Für dieses Opern-Ehepaar aus dem<br />
alten Germanien schrieb Händel 1737<br />
im „Arminio“ zwei traumhaft schöne<br />
Duette, die man fast nie zu hören<br />
bekommt. Zazzo und Rial haben sie<br />
auf einer CD eingespielt, die zu den<br />
schönsten im Händeljahr zählt: „Duetti<br />
amorosi“. An dieser Einspielung<br />
ist alles berückend: der Gesang, das Orchester<br />
und die ausgewählten Arien<br />
und Duette. Eine ideale Einstimmung<br />
auf den Grazer „Jephtha“ und das<br />
Händelfest der styriarte <strong>2009</strong>.<br />
Josef Beheimb<br />
FOTO: UWE ARENS
20. Woche der<br />
Alten Musik<br />
6. bis 12. September <strong>2009</strong><br />
FINALE<br />
Johann Joseph<br />
Fux<br />
Studio<br />
So 6.9.<strong>2009</strong> - 11.00 Uhr, Schlosspark Feistritz<br />
Lo Spettacolo<br />
Ein Fest voller Lebensfreude und Musik im prachtvollen<br />
Park des Schlosses Feistritz<br />
Narrattak - Comedia Mundi, Armonico Tributo<br />
Austria, Oni Wytars, Petra Gack u. a.<br />
Mo 7.9.<strong>2009</strong> - 19.45 Uhr, Pfarrkirche Krieglach<br />
Soli deo gloria<br />
Die menschliche Stimme und der Klang der Orgel vereint<br />
zum Lobe Gottes<br />
Gerhard Gnann, Grazer Choralschola<br />
Di 8.9.<strong>2009</strong> - 19.45 Uhr, Pfarrkirche St. Kathrein am Hauenstein<br />
Consortium Musicum<br />
Virtuose Interpretationskunst im zwanzigjährigen Kontinuum<br />
Michael Oman, Marcello Gatti, Brigitte Täubl, Clemens<br />
Nußbaumer, Andreas Pilger, Lorenz Duftschmid,<br />
Rolf Lislevand, Gerhard Gnann<br />
Mi 9.9.<strong>2009</strong> - 19.45 Uhr, Pfarrkirche Krieglach<br />
Clarin, Cornetto und Posaune<br />
Blasmusik der Renaissance und des Barock, die die weiche<br />
Sanftheit des Holzes mit der klaren Helle des Metalls verbindet<br />
Andreas Lackner, Herbert Walser, J. P. Canihac,<br />
Daniel Lassalle, Brigitte Täubl, Marieke Spaans<br />
Mi 9.9.<strong>2009</strong> - 22.45 Uhr, Gölkkapelle Krieglach<br />
Capona<br />
Virtuos vorgetragene Lautenmusik rund um Kapsbergers Capona<br />
Rolf Lislevand<br />
Do 10.9.<strong>2009</strong> - 19.45 Uhr, Pfarrkirche Krieglach<br />
Credo<br />
Joinvilles Glaubensbekenntnis und Bonaventuras Lebensbaum<br />
Dieter Röschel, Diethelm Stix, Josef Lichtenegger,<br />
Marieke Spaans, Thomas C. Boysen<br />
Fr 11.9.<strong>2009</strong> - 17.00 Uhr, Pfarrsaal<br />
Marin Marais: Alcione<br />
XX. Krieglacher Akademie<br />
Soli und Ensembles aus Marais berühmtester Oper Alcione<br />
über eine Liebe bis in den Tod<br />
Sa 12.9.<strong>2009</strong> - 20.15 Uhr, Pfarrkirche Krieglach<br />
Santa Cecilia<br />
Festliche Musik zu Ehren der heiligen Caecilia<br />
Gerlinde Sämann, Mieke van der Sluis, Johannes Chum,<br />
Mathias Hausmann, J. J. Fux-Madrigalisten,<br />
Les Saqueboutiers de Toulouse, Innsbrucker Trompeten-<br />
Consort, Armonico Tributo Austria, Lorenz Duftschmid<br />
Workshops:<br />
Opernwerkstatt ALCIONE<br />
Niels Badenhop Barocktanz<br />
Mieke van der Sluis Vokalensemble<br />
Johannes Weiss Solistische Rollen<br />
Michael Oman Blockflöte<br />
Linde Tutz-Brunmayr Traversflöte<br />
Alfredo Bernardini<br />
Brigitte Täubl und<br />
Oboe und Fagott<br />
Andreas Pilger Violine, Viola da braccio<br />
Lorenz Duftschmid Viola da gamba, Violone<br />
Thomas C. Boysen Theorbe<br />
Marieke Spaans Cembalo, Orgelpositiv<br />
Solo- und Ensemblekurse<br />
Mieke van der Sluis Barockgesang und Vokalensemble<br />
Andreas Lackner Barocktrompete<br />
Gerhard Gnann<br />
Rolf Lislevand/<br />
Orgel<br />
Thomas C. Boysen Lauteninstrumente und Continuospiel<br />
Johanna Valencia Gambenconsort<br />
Workshops in Kooperation mit<br />
Künstlerische Gesamtleitung: Lorenz Duftschmid<br />
Informationen und Kartenbestellung:<br />
Johann Joseph Fux-Studio, Friedrich Schlegel-Gasse 3, A-8670 Krieglach<br />
Tel. +43 (0) 38 55 / 22 87-12, Fax +43 (0) 38 55 / 25 97<br />
e-mail: office@fux-studio.at, www.fux-studio.at<br />
Kultur & Kulinarik-Packages im Hotel Krainer, Langenwang, 03854 2022<br />
Programmänderungen vorbehalten.<br />
FOTO: BILL STEBER<br />
FOLK FEST STÜBING<br />
Die achtjährige Sharde<br />
Thomas einst mit ihrem<br />
Großvater Otha Turner:<br />
Heute ist sie die Erbin<br />
seiner legendären<br />
Flötenspielkunst.<br />
Er war ein Baumwollpfl ücker,<br />
der sich schon als Kind mit<br />
einfacher Landarbeit mehr<br />
schlecht als recht durchschlagen<br />
musste, im Mississippi der Vorkriegszeit,<br />
um das Jahr 1914 herum.<br />
Denn sein Vater hatte die Familie<br />
schon längst sitzen gelassen, und von<br />
Gleichberechtigung, ja gleichen Lebensverhältnissen<br />
von Afroamerikanern<br />
und Weißen konnte noch überhaupt<br />
keine Rede sein. Aber Otha<br />
Turner hatte ein Talent: Er spielte<br />
hinreißend Flöte. Er begann mit einer<br />
Tin Whistle, einer Blechfl öte. Später<br />
dann schnitzte er sich selbst Pfeifen<br />
aus Bambusrohr oder auch aus Holz.<br />
Damit spielte er die Musik, die seit<br />
einigen Generationen in der afroamerikanischen<br />
Gemeinschaft in Mississippi<br />
üblich und beliebt war: ein<br />
Flötensolo, begleitet von einer Gruppe<br />
von Trommlern. „Fife and Drum“<br />
nennt sich diese Tradition, und sie<br />
spricht von den verschlungenen, unglaublichen<br />
Wegen, in denen Musik<br />
die Geschichte von ganzen Gesellschaften<br />
erzählt.<br />
Die Afrikaner, die nach Amerika<br />
verschleppt wurden, kamen aus den<br />
unterschiedlichsten Kulturkreisen.<br />
Während sie ihre Arbeit in Unfreiheit<br />
und Zwang verrichten mussten, waren<br />
Glaube und Musik die einzigen<br />
relativen Freiheiten, die man ihnen<br />
gewährte. Da die meisten einfachen<br />
Menschen nicht lesen konnten – es<br />
16<br />
war Sklaven verboten, dies zu lernen<br />
– wurde die Musik zum entscheidenden<br />
Transporteur von Inhalten.<br />
Da waren zum einen die bis heute berühmten<br />
Gospels, die Glaubens- und<br />
Hoffnungsbotschaften vermittelten,<br />
zum anderen aber auch Instrumentalmusik,<br />
die Stimmungen ausdrückte.<br />
Von Trauer, aber auch von Glaube<br />
und Mut konnte er sprechen: der<br />
Blues. Im Blues kommen viele unterschiedliche<br />
Traditionen zusammen.<br />
Die Rhythmik und die Tonalitäten<br />
Afrikas, insbesondere die berühmte,<br />
komplexe Polyrhythmik der Län-
der südlich der Sahara. Aber eben<br />
auch die Einfl üsse der westlichen<br />
Musiken, die weiße Siedler aus ihren<br />
Heimatländern mitbrachten: tschechische<br />
Polkas, österreichische Walzer,<br />
irische Flöten- und Geigenmusik.<br />
Und den Vorfahren von Otha Turner<br />
muss es so ähnlich gegangen sein:<br />
Die Flöten und Trommeln, die von<br />
den Armeen der Nordstaaten zum<br />
Aufmarsch gespielt wurden und die<br />
den Afroamerikanern schließlich die<br />
Freiheit brachten, integrierten sie in<br />
ihre eigene, polyrhythmische musi-<br />
FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
FOLK FEST STÜBING<br />
Das Folk Fest Stübing präsentiert<br />
echte Volksmusik<br />
kalische Vorstellungswelt. Und Otha<br />
spielte und trommelte mit seiner<br />
Familie zu Picknicks und Festen, bis<br />
er das gesegnete Alter von 87 Jahren<br />
erreicht hatte. Da produzierte der berühmte<br />
Hollywoodregisseur Martin<br />
Scorsese eine Dokumentation über<br />
die Wurzeln des Blues, und fand in<br />
Otha Turner und seiner „Rising Star<br />
Fife and Drum Band“ den einzigen<br />
noch lebenden Exponenten dieser<br />
Musik, die nichts anderes bildet als<br />
den Link zwischen Afrika und Nordamerika:<br />
jenen entscheidenden Moment,<br />
an dem Blues und Jazz geboren<br />
wurden, die bis heute maßgeblichsten<br />
Stile der modernen populären<br />
Musik. Und so wurde der einfache<br />
Musiker Otha Turner zum Weltstar.<br />
Und als er 95-jährig starb, setzte<br />
seine Enkelin Sharde Thomas mit<br />
der Rising Star Fife and Drum Band<br />
sein Erbe fort, bis heute. Keine andere<br />
Musik führt so sehr an die Wurzeln<br />
dessen, was George Gershwin<br />
in „Porgy and Bess“ zur Kunstmusik<br />
erhoben hat. Und deshalb werden<br />
Sharde Thomas und ihre Band beim<br />
Folk Fest Stübing die andere Seite<br />
dieser Musikgeschichte präsentieren,<br />
zusammen mit zahlreichen Folkmusikern<br />
aus Europa und den USA. Sie<br />
stimmen jene authentischen Melodien<br />
an, die die Freiheit feiern und<br />
beides bewegen: die Beine zum Tanz<br />
und das Herz zum Glück.<br />
17<br />
Thomas Höft<br />
Miriam Andersén<br />
Sonntag, 5. Juli, 18 Uhr<br />
Freilichtmuseum Stübing<br />
FOLK FEST STÜBING<br />
Volksmusik aus Europa und Afrika<br />
nach Amerika und wieder zurück<br />
Miriam Andersén, Stimme<br />
Sharde Thomas, Flöte<br />
The Rising Star Fife and Drum Band<br />
Tarmo Tabas, Gesang<br />
Toivo Sõmer, Kannel<br />
Citoller Tanzgeiger u. v. a.<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTO: WERNER KMETITSCH
Spielplan <strong>2009</strong><br />
Freitag, 26. Juni<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Miss Liberty<br />
Copland: Fanfare for the Common Man<br />
Gershwin: Rhapsody in Blue / Barber: Adagio for Strings<br />
Bernstein: West Side Story – Symphonic Dances<br />
Paul Gulda, Klavier<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada<br />
Zählkarten à EUR 4.<br />
Samstag, 27. Juni<br />
Schloss Eggenberg, 19 Uhr<br />
Ein Fest für Haydn<br />
Haydn: Divertimenti und Notturni / Konzerte für<br />
zwei Orgelleiern / Barytontrios u. a.<br />
Matthias Loibner & Tobie Miller, Lira organizzata<br />
Ensemble Baroque de Limoges<br />
Leitung: Christophe Coin, Violoncello & Baryton<br />
Preise: EUR 57 / 41 / 20<br />
Sonntag, 28. Juni<br />
Schloss Eggenberg, 11 Uhr & 20 Uhr<br />
Kaiserquartett<br />
Haydn: Kaiserquartett in C, op. 76/3<br />
Reiterquartett in g, op. 74/3<br />
Sonnenquartett in f, op. 20/5<br />
Quatuor Mosaïques<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Pfarrkirche St. Veit am Vogau, 18 Uhr<br />
Halleluja<br />
Orgelwerke von Froberger, Muffat, Purcell,<br />
Händel und Mendelssohn<br />
Improvisationen<br />
Michael Kapsner, Orgel<br />
Preis: EUR 15<br />
Remise Mariatrost, 20 Uhr<br />
King Arthur<br />
Purcell: King Arthur oder Englands Würde<br />
Sämann / Winter / Jonas / Newerla / Maringer /<br />
Kaven / Mitterer / Höft<br />
Rheinische Kantorei / Das Kleine Konzert<br />
Musikalische Leitung: Hermann Max<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Montag, 29. Juni<br />
Helmut-List-Halle, 19 Uhr (Premiere)<br />
Porgy and Bess<br />
The Gershwins®: Porgy and BessSM<br />
Lemalu / Brueggergosman / Simpson / Forest /<br />
Baker / Nwobilo / Alexander / Moore / McShane<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Lichtdesign: Philipp Harnoncourt<br />
Preise: EUR 200 / 150 / 120 / 90 / 50<br />
Dienstag, 30. Juni<br />
Minoritensaal, 20 Uhr<br />
À la mémoire<br />
Tschaikowsky: Klaviertrio „À la memoire d’un<br />
grand artiste“<br />
Rachmaninow: Trio élégiaque Nr. 2 in d, op. 9<br />
Tecchler Trio<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Remise Mariatrost, 20 Uhr<br />
King Arthur<br />
Purcell: King Arthur oder Englands Würde<br />
Sämann / Winter / Jonas / Newerla / Maringer /<br />
Kaven / Mitterer / Höft<br />
Rheinische Kantorei / Das Kleine Konzert<br />
Musikalische Leitung: Hermann Max<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Mittwoch, 1. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 19 Uhr<br />
Porgy and Bess<br />
The Gershwins®: Porgy and BessSM Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 150 / 120 / 90 / 60 / 30<br />
Remise Mariatrost, 20 Uhr<br />
Quartetto serioso<br />
Haydn: Streichquartett in Es, op. 76/5<br />
Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 in c, op. 110<br />
(„Den Opfern von Faschismus und Krieg“ gewidmet)<br />
Beethoven: Streichquartett in f, op. 95 („Quartetto<br />
serioso“)<br />
Pražák Quartett<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Donnerstag, 2. Juli<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Mozart pur<br />
Mozart: Klavierkonzerte in Es, KV 449 und F, KV 459<br />
Serenade für Bläser in c, KV 388, („Nachtmusique“)<br />
Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Preise: EUR 57 / 44 / 38 / 31 / 17<br />
Freitag, 3. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 19 Uhr<br />
Porgy and Bess<br />
The Gershwins®: Porgy and BessSM Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 150 / 120 / 90 / 60 / 30<br />
Remise Mariatrost, 20 Uhr<br />
Schubertiade<br />
Schubert: Kammermusik und Lieder<br />
Florian Boesch, Bariton / Roger Vignoles, Klavier<br />
Maria Bader-Kubizek, Violine<br />
Rudolf Leopold, Violoncello<br />
Teresa Turner-Jones, Klavier<br />
Preise: EUR 57 / 41 / 20<br />
Samstag, 4. Juli<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Ein Fest für Händel<br />
Händel: Ouvertüren, Arien und Duette aus „Orlando“,<br />
„Theodora“, „Giulio Cesare“ u. a.<br />
Music for the Royal Fireworks, HWV 351<br />
Nuria Rial, Sopran / Sonia Prina, Mezzosopran<br />
Academy of Ancient Music unter Paul Goodwin<br />
Preise: EUR 57 / 44 / 38 / 31 / 17<br />
Sonntag, 5. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 11 Uhr<br />
Haydn in London<br />
Musik für Hammerklavier von Joseph Haydn und<br />
Muzio Clementi<br />
Stefania Neonato, Hammerfl ügel<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
18<br />
Freilichtmuseum Stübing, 18 Uhr<br />
Folk Fest Stübing<br />
Volksmusik aus Europa und Afrika nach Amerika<br />
und wieder zurück<br />
Preis: EUR 29 (Ermäßigung für Kinder & Jugendliche)<br />
Helmut-List-Halle, 19 Uhr<br />
Porgy and Bess<br />
The Gershwins®: Porgy and Bess SM<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 150 / 120 / 90 / 60 / 30<br />
Montag, 6. Juli<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Mozart pur<br />
Mozart: Klavierkonzerte in Es, KV 449 und F, KV 459<br />
Serenade für Bläser in c, KV 388, („Nachtmusique“)<br />
Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Preise: EUR 57 / 44 / 38 / 31 / 17<br />
Dienstag, 7. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 19 Uhr<br />
Porgy and Bess<br />
The Gershwins®: Porgy and BessSM Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 150 / 120 / 90 / 60 / 30<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Family Affairs<br />
Beethoven: Variationen über „Bei Männern,<br />
welche Liebe fühlen“ / Cellosonate in g, op. 5<br />
Mendelssohn: Variationen in D, op. 17 /<br />
Cellosonate Nr. 2 in D, op. 58<br />
Valérie Aimard, Violoncello<br />
Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Mittwoch, 8. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Summertime<br />
A tribute to George Gershwin<br />
Singer Pur<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Donnerstag, 9. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 20 Uhr<br />
Friede den Hütten<br />
Schumann: Kinderszenen / Études symphoniques, op.13<br />
Chopin: 12 Études, op. 10 („Revolutionsetüde“ u. a.)<br />
Lesung aus Büchners „Hessischem Landboten“ und<br />
„Dantons Tod“<br />
Alexander Melnikov, Klavier<br />
Christoph Bantzer, Lesung<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Freitag, 10. Juli<br />
Stefaniensaal, 20 Uhr<br />
Ein Fest für Mendelssohn<br />
Mendelssohn: Violinkonzert in e, op. 64<br />
Festgesang „An die Künstler“ nach Schillers Gedicht<br />
für Männerchor und Blechinstrumente, op. 68<br />
Ouvertüre zu „Ruy Blas“, op. 95<br />
Lieder im Freien zu singen<br />
Symphonie Nr. 5 in d („Reformationssinfonie“)<br />
Lara St. John, Violine<br />
chor pro musica graz<br />
Herren der Grazer Keplerspatzen<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Roy Goodman<br />
Preise: EUR 57 / 44 / 38 / 31 / 17
Samstag, 11. Juli<br />
Remise Mariatrost, 17 Uhr<br />
Il mondo della luna<br />
Haydn: Il mondo della luna, Hob. XXVIII:7<br />
Lambauer / Zelinka / Oitzinger /<br />
von der Deken / Heinrich<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Michael Brandstätter<br />
Regie: Elisabeth Gabriel<br />
Kostüme: Ingrid Leibezeder<br />
Bühne: Jeanny Kratochwil<br />
Empfohlen für Kinder ab 10 Jahren<br />
Preise: EUR 20 / 10<br />
Pfarrkirche Stainz, 20.30 Uhr<br />
Te Deum<br />
Händel: Dettinger Te Deum / Dixit Dominus<br />
Bell / Nwobilo / von Magnus / Tarver / Sharp<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 120 / 100 / 75 / 45 / 20 (sichtlos)<br />
Sonntag, 12. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 11 Uhr<br />
Werthers Leiden<br />
Beethoven: Violinsonaten op. 30/1, 2 und 3<br />
Goethe: Lesung aus „Lila“ und „Die Leiden des<br />
jungen Werthers“<br />
Ernst Kovacic, Violine<br />
Christopher Hinterhuber, Klavier<br />
Wolfram Berger, Lesung<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Remise Mariatrost, 17 Uhr<br />
Il mondo della luna<br />
Haydn: Il mondo della luna, Hob. XXVIII:7<br />
Lambauer / Zelinka / Oitzinger /<br />
von der Deken / Heinrich<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Michael Brandstätter<br />
Regie: Elisabeth Gabriel<br />
Kostüme: Ingrid Leibezeder<br />
Bühne: Jeanny Kratochwil<br />
Empfohlen für Kinder ab 10 Jahren<br />
Preise: EUR 20 / 10<br />
Pfarrkirche Stainz, 20.30 Uhr<br />
Te Deum<br />
(wie 11. Juli)<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 120 / 100 / 75 / 45 / 20 (sichtlos)<br />
Montag, 13. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
The Saxy Queen<br />
Purcell: Fairy Queen Suite / Milhaud: Scaramouche /<br />
Gershwin: Suite American Stories / Matitia: Devil’s<br />
Rag / Schostakowitsch: Jazz-Suite Nr. 2<br />
Saxophonorchester „Selmer Saxharmonic“<br />
Leitung: Milan Turkovi ć<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Dienstag, 14. Juli<br />
Minoritensaal, 20 Uhr<br />
Black Power 1800<br />
Beethoven: „Kreutzersonate“, op. 47<br />
Violinsonaten von Mozart und dem<br />
Chevalier de Saint-Georges<br />
Anton Steck, Violine<br />
Marieke Spaans, Hammerfl ügel<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Donnerstag, 16. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Quasi una fantasia<br />
Beethoven: Klaviersonaten op. 27/1,<br />
op. 27/2 („Mondscheinsonate“) und op. 49/1<br />
Markus Schirmer, Klavier<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Freitag, 17. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Quasi una fantasia<br />
Beethoven: Klaviersonaten op. 27/1,<br />
op. 27/2 („Mondscheinsonate“) und op. 49/1<br />
Markus Schirmer, Klavier<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Minoritensaal, 20 Uhr<br />
Golden Age<br />
Purcell: Fantazias, Songs und Grounds, Airs & Suiten<br />
Gerlinde Sämann, Sopran<br />
Armonico tributo Austria<br />
Leitung: Lorenz Duftschmid, Viola da Gamba<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Samstag, 18. Juli<br />
St. Lambrecht, ab 15 Uhr bis Sonntag, 19. Juli<br />
Ordo virtutum<br />
styriarte-Landpartie ins Stift St. Lambrecht<br />
Hildegard von Bingen: Ordo virtutum (Mysterienspiel)<br />
Tallis: Spem in alium u. a.<br />
Ars Choralis Coeln & Maria Jonas<br />
Ulfried Staber & Terry Wey<br />
Armonico Tributo Austria & Lorenz Duftschmid<br />
Bertl Mütter<br />
Edda Rosemann (Ausstattung)<br />
Thomas Höft (Inszenierung) u. a.<br />
Preis: EUR 49<br />
Stefaniensaal, 19 Uhr<br />
Jephtha<br />
Händel: Jephtha, HWV 70 (Oratorium)<br />
Streit / Kulman / Janková / Zazzo /<br />
Lemalu / la Fontaine<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 115 / 92 / 70 / 53 / 21<br />
Sonntag, 19. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 11 Uhr<br />
Der Mohr von Wien<br />
Hummel: Trio in F, op. 22<br />
Beethoven: Variationen über „Bei Männern, welche<br />
Liebe fühlen“ / Variationen über „Se vuol ballare,<br />
Signor Contino“<br />
Mozart: Klaviertrio in B, KV 502<br />
Lesung zum Leben des Angelo Soliman<br />
Alexander Mitterer, Lesung<br />
London Fortepiano Trio<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Stefaniensaal, 19 Uhr<br />
Jephtha<br />
Händel: Jephtha, HWV 70 (Oratorium)<br />
Streit / Kulman / Janková / Zazzo /<br />
Lemalu / la Fontaine<br />
Arnold Schoenberg Chor<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt<br />
Preise: EUR 115 / 92 / 70 / 53 / 21<br />
19<br />
Montag, 20. Juli<br />
Mariahilferkirche, 20.30 Uhr<br />
Cinquecento<br />
Richafort: Requiem in memoriam Josquin Desprez<br />
Josquin: Miserere à 5, Nymphes nappés à 6,<br />
Faulte d’argent à 6, Nymphes des bois à 5<br />
Gombert: Musae Iovis à 6<br />
Ensemble Cinquecento<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Dienstag, 21. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 20 Uhr<br />
Lamento<br />
Händel: O numi eterni, HWV 145 („La Lucrezia“)<br />
Monteverdi: Lamento d’Arianna<br />
Strozzi: Lamento „Sul Rodano severo“<br />
Roberta Invernizzi, Sopran<br />
Marco Frezzato, Violoncello<br />
Margret Köll, Tripelharfe<br />
Luca Pianca, Laute<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Donnerstag, 23. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 20 Uhr<br />
Zeitreisen<br />
Eine Hommage an die Musik Schottlands<br />
und Irlands<br />
Jordi Savall, Gamben<br />
Andrew Lawrence-King, Irische Harfe<br />
Pedro Estevan, Perkussion<br />
Preise: EUR 57 / 41 / 20<br />
Freitag, 24. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Viva Verdi<br />
Die schönsten Ouvertüren und Nummern aus<br />
Verdis, Bellinis und Rossinis großen Opern,<br />
bearbeitet für die Banda<br />
La Banda<br />
Leitung: Michele di Puppo & Pino Minafra<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Samstag, 25. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Jerusalem<br />
Musik und Texte aus und über Jerusalem, der Stadt<br />
des irdischen und des himmlischen Friedens<br />
Montserrat Figueras u. a.<br />
La Capella Reial de Catalunya<br />
Hespèrion XXI<br />
Les Trompettes de Jericho<br />
Leitung: Jordi Savall<br />
Preise: EUR 57 / 41 / 20<br />
Sonntag, 26. Juli<br />
Schloss Eggenberg, 11 Uhr<br />
Le devin du village<br />
Rousseau: Le devin du village<br />
Adrián Schvarzstein, Schauspieler<br />
Le Tendre Amour<br />
Preise: EUR 41 / 31 / 17<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com
Konzertkalender, die alle Stücke spielen.<br />
Musikberichte, die den Ton angeben.<br />
Rezensionen, die ins Ohr gehen.<br />
KINDEROPER<br />
3 Wochen gratis lesen:<br />
derStandard.at/Abo oder<br />
0810/20 30 40 Die Zeitung für Leser<br />
20<br />
Gerade hat sie die erste Aufführungsserie<br />
von Haydns „Il<br />
mondo della luna“ in der Philharmonie<br />
Luxembourg erfolgreich<br />
beendet. Nun gönnt sich Johanna<br />
von der Deken eine Woche Entspannung<br />
in Grado, bevor sie wieder<br />
durchstartet und die Aufführungen<br />
in der styriarte vorbereitet.<br />
Thomas Höft hat die Sopranistin<br />
und Initiatorin des Kinderprojektes,<br />
das von der styriarte und dem Luxemburger<br />
Konzerthaus in Zusammenarbeit<br />
realisiert wird, in Italien erreicht<br />
und mit ihr über das phantasievolle<br />
Projekt gesprochen.<br />
Thomas Höft: Die Kritiken berichten<br />
von einem großen Erfolg. Wie haben<br />
Sie persönlich die Aufführungen von<br />
„Il mondo della luna“ erlebt?<br />
Johanna von der Deken: Es war<br />
einfach super! Das Projekt war spannend,<br />
es war auch für mich ganz<br />
aufregend. Das schönste Ergebnis<br />
war, zu sehen, wie die Musik wirklich<br />
überall verstanden wird. Wir spielen<br />
ja auf Deutsch, und nicht alle Kinder<br />
sprechen das in Luxemburg. Aber sie<br />
sind alle unglaublich intensiv mitgegangen<br />
und haben alles begriffen.<br />
Das ist schon toll zu erleben.<br />
Worum geht es eigentlich in dem<br />
Stück?<br />
Es geht um einen älteren Professor,<br />
der unglaublich gern auf den<br />
FOTO: JOSEF POLLEROSS
Mond reisen würde. Und der seine<br />
Tochter bevormundet. Um ihn zu<br />
erziehen und ihren Liebsten heiraten<br />
zu dürfen, legt die Tochter ihren<br />
Papa, den Professor, rein und tut so,<br />
als könnte er tatsächlich auf den<br />
Mond. Das Stück ist ursprünglich<br />
eine Komödie von Goldoni. Und mit<br />
der Musik von Haydn eine komische<br />
aber lange Oper. Für unsere Kinderoper<br />
habe ich das Stück auf eine<br />
gute Stunde und fünfzehn Minuten<br />
gekürzt. Ich habe die ernsthafteren<br />
Erwachsenenfi guren gestrichen<br />
und nur die lustigen übrig gelassen.<br />
Und die sprechen und singen auf<br />
Deutsch, nur zweimal dürfen sie<br />
auch ein bissl italienisch singen. So<br />
können die Kinder in Graz wirklich<br />
alles genau verstehen.<br />
Es wird aber nicht nur gesungen, sondern<br />
auch gespielt ...<br />
Ja, es ist eine ganz fl otte, bunte<br />
Inszenierung, die im Heute angesiedelt<br />
ist, nicht in der Vergangenheit.<br />
Es gibt eine ausländische Haushaltshilfe,<br />
und der alte reiche Mann ist<br />
bei uns ein Uniprofessor. Ich habe<br />
KINDEROPER<br />
mir bei der Übersetzung der Dialoge<br />
viele Freiheiten gestattet, um das<br />
Stück zeitgemäßer und für Kinder<br />
witziger zu machen. Aber die Musik<br />
habe ich nicht angetastet – es gibt ein<br />
richtiges Orchester – und alle Sänger<br />
singen eine Übersetzung, bei der ich<br />
genau auf das Original geachtet habe.<br />
Und so kommen sicher nicht nur Kinder,<br />
sondern auch Erwachsene voll<br />
auf ihre Kosten. Denn ich fi nde, so<br />
eine Oper sollte Kinder ansprechen,<br />
aber auch für Erwachsene kurzweilig<br />
sein.<br />
Und wieso schlägt Ihr Herz so für<br />
Kunst für Kinder?<br />
Ich bin ja selbst Mutter, aber ich<br />
habe schon seit langem mit Begeisterung<br />
mit Kindern gearbeitet, im<br />
Wiener „Theater der Jugend“ etwa,<br />
ich habe Kinderfernsehen moderiert<br />
und schon drei Kinderopern gemacht.<br />
Aber das Stück von Haydn ist der<br />
dickste Brocken bisher. Und ich freue<br />
mich sehr auf Graz, das ist ja eine Art<br />
Heimspiel. Und ich denke, so mancher<br />
Schmäh in dem Stück wird erst<br />
hier so richtig zünden.<br />
21<br />
Sa, 11. & So, 12. Juli, 17 Uhr<br />
Remise Mariatrost<br />
IL MONDO DELLA LUNA<br />
Haydn: Il mondo della luna,<br />
Hob. XXVIII:7<br />
für Kinder bearbeitet von<br />
Johanna von der Deken<br />
Bernd Lambauer, Ecclitico<br />
Wilfried Zelinka, Buonafede<br />
Margot Oitzinger, Lisetta<br />
Johanna von der Deken, Clarice<br />
Gernot Heinrich, Cecco<br />
recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ<br />
Dirigent: Michael Brandstätter<br />
Regie: Elisabeth Gabriel<br />
Kostüme: Ingrid Leibezeder<br />
Bühne: Jeanny Kratochwil<br />
Empfohlen für Leute von 10 bis 110.<br />
Eine Produktion in Zusammenarbeit<br />
mit der Philharmonie Luxembourg.<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTO: PHILHARMONIE LUXEMBOURG
modellhaft.<br />
Erzherzog<br />
Johann<br />
30.04. – 31.10.<strong>2009</strong><br />
Di bis So 9-17 Uhr<br />
Jagdmuseum Schloss Stainz<br />
Schlossplatz 1, 8510 Stainz<br />
T: +43 (0)3463 / 27720<br />
jagd@museum-joanneum.at<br />
www.museum-joanneum.at<br />
ERINNERUNG<br />
Die Nachricht verbreitete<br />
sich 1893 wie ein Lauffeuer:<br />
„Tschaikowsky ist tot!“ Der<br />
Komponist war ein Opfer der Cholera,<br />
mit der er sich infi ziert hatte,<br />
als er nach der Uraufführung der<br />
„Pathétique“ ein Glas unabgekochten<br />
Wassers getrunken hatte. Russland<br />
war wie erstarrt: „Tolstoi sprach nur:<br />
‚Tschaikowsky ist tot!‘ Und zwei riesige<br />
Tränen rollten über seine großen<br />
Wangen“, erinnerte sich später Marie<br />
Scheikewitsch.<br />
Anton Tschechow telegrafi erte<br />
dem Bruder des Komponisten: „Die<br />
Nachricht hat mich erschüttert. Es<br />
ist ein schrecklicher Schmerz. Ich<br />
habe Pjotr Iljitisch sehr geliebt und<br />
verehrt und bin ihm so viel schuldig.“<br />
Der Klaviervirtuose und Komponist<br />
Anton Rubinstein schrieb an seine<br />
Schwester: „Ist es möglich,<br />
dass dies Gottes Wille ist?<br />
Welch ein Verlust für die<br />
Musik in Russland! Du<br />
weißt doch, er war im besten<br />
Mannesalter, er war<br />
erst 50 – und all dies für<br />
ein Glas Wasser! Wie sinnlos<br />
sind doch alle diese<br />
Tücken – und dies Leben<br />
– und die Schöpfung – und<br />
alles und alles.“<br />
Im selben Ton der totalen<br />
Niedergeschlagenheit<br />
beginnt ein Klaviertrio,<br />
das ein junger Verehrer<br />
Tschaikowskys damals<br />
zu Papier brachte: Sergej<br />
Rachmaninow. Er<br />
hatte dem verstorbenen<br />
Meister viel zu verdanken – wie Tschechow<br />
und all die anderen Dichter und<br />
Musiker, die Tschaikowsky selbstlos<br />
gefördert hatte. Rachmaninow<br />
bannte seine Verzweifl ung in die<br />
Töne eines Klaviertrios, das er „Trio<br />
élégiaque“ nannte. Es wurde sein<br />
erstes Meisterwerk und eines der erschütterndsten<br />
Zeugnisse russischer<br />
Musik um 1900.<br />
Als Tschaikowsky selbst noch ein<br />
junger Musiker war, hatte ihn ein anderer<br />
Komponist und Virtuose unter<br />
22<br />
seine Fittiche genommen: Nikolaj<br />
Rubinstein, der Bruder des schillernden<br />
Anton. Er war ein nicht weniger<br />
guter Musiker, aber ein noch besserer<br />
Organisator, der das Moskauer<br />
Konservatorium gründete und dorthin<br />
auch den jungen Pjotr Iljitsch<br />
berief. Als Nikolaj 1881 völlig überraschend<br />
starb, war Tschaikowsky tief<br />
erschüttert. Nach der Beerdigung des<br />
Freundes in Paris verarbeitete er seinen<br />
Schmerz über den Verlust aber<br />
auch seine eigene Angst vor dem Tod<br />
im a-Moll-Klaviertrio, dem er eine<br />
bezeichnende Widmung gab: „à la<br />
mémoire d’un grand artiste“.<br />
Immer wieder haben Komponisten<br />
Trauerstücke auf verstorbene<br />
Kollegen komponiert. Darin brachten<br />
sie nicht nur ihren persönlichen<br />
Schmerz zum Ausdruck oder ihre<br />
Tschaikowksy, in Öl gemalt von Nikolai Kusnezow,<br />
1893 (links). Sergej Rachmaninow auf einem Foto<br />
von 1910.<br />
Hochachtung, ihre Dankbarkeit oder<br />
ihr Mitgefühl für die Hinterbliebenen:<br />
Sie zollten auch der Kunst selbst<br />
ihren Tribut. Wer so segensreich<br />
gewirkt hat wie der Verstorbene,<br />
wer seine Mitmenschen so sehr beschenkt<br />
hat, den soll man ehren.<br />
Nichts anderes besagt die Widmung<br />
von Tschaikowskys Klaviertrio: „Zur<br />
Erinnerung an einen großen Künstler“<br />
– groß nicht, weil er sich selbst<br />
darstellte, sondern, weil er für seine<br />
Mitmenschen Großes geschaffen hat.
ERINNERUNG<br />
So etwas wie elegische Stimmung liegt schon über der russischen Landschaft:<br />
Roggen, Ivan Shishkin, 1878<br />
Die Ersten, die diese Überzeugung<br />
klingend zum Ausdruck brachten, waren<br />
Komponisten der Renaissance,<br />
etwa Josquin Desprez in „Nymphes<br />
des bois“, seiner Totenklage auf den<br />
großen Johannes Ockeghem. Auch<br />
Monteverdi sandte der jungen Sopranistin<br />
Caterina Martinelli seine<br />
„Sestina“ hinterher, eine sechsteilige<br />
Totenklage in Madrigalform. Texte<br />
gingen hier den Trauertönen der<br />
Komponisten voraus und verliehen<br />
dem Schmerz poetisch gebändigten<br />
Ausdruck. Die Romantiker dagegen<br />
bevorzugten das Schweifende und<br />
Ungehemmte der Instrumentalmusik,<br />
gleichsam den reinen Affekt, um ihrer<br />
Verzweifl ung Ausdruck zu verleihen.<br />
In dichter Folge zieht sich der „Threnos“,<br />
das Trauerstück, durch die Spätromantik:<br />
Bruckners Trauer über den<br />
Tod Richard Wagners im Adagio der<br />
Siebten, Tschaikowskys Trauer über<br />
Nikolaj Rubinstein im Klaviertrio und<br />
über den Geiger Ferdinand Laub im 3.<br />
Streichquartett, die Trauerstücke, die<br />
nach seinem eigenen Tod entstanden.<br />
Und manchmal fi nden sich in dieser<br />
Zeit auch ganz intime familiäre Totenklagen<br />
wie bei Brahms, wenn er<br />
im Adagio seines Horntrios den Tod<br />
seiner Mutter beklagte oder wenn er<br />
mit seiner ersten Violinsonate Clara<br />
Schumann zu verstehen gab, wie sehr<br />
er mit ihr um den verstorbenen Sohn<br />
Felix trauerte.<br />
Josef Beheimb<br />
Dienstag, 30. Juni, 20 Uhr<br />
Minoritensaal<br />
À LA MÉMOIRE<br />
Tschaikowsky: Klaviertrio in a, op. 50<br />
(„À la memoire d’un grand artiste“)<br />
Rachmaninow: Trio élégiaque Nr. 2<br />
in d, op. 9<br />
Tecchler Trio<br />
Montag, 20. Juli, 20.30 Uhr<br />
Mariahilferkirche<br />
CINQUECENTO<br />
Richafort: Requiem in memoriam Josquin<br />
Desprez à 6<br />
Josquin: Miserere à 5, Nymphes nappés<br />
à 6, Faulte d’argent à 6, Nymphes des<br />
bois à 5<br />
Gombert: Musae Iovis à 6<br />
Ensemble Cinquecento<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
23<br />
Tecchler Trio<br />
An einem Strang<br />
Energisch streicht Maximilian<br />
Hornung über die Saiten seines<br />
barocken Tecchler-Cellos, kraftvoll<br />
antwortet ihm Benjamin Engeli<br />
am Klavier, und die Geigerin Esther<br />
Hoppe stimmt leidenschaftlich mit<br />
ein. Voller Energie nehmen die drei<br />
jungen Musiker aus Deutschland<br />
und der Schweiz Klaviertrios von<br />
Tschaikowsky und Rachmaninow in<br />
Angriff. Scheinbar mühelos meistern<br />
sie die schwierigsten Passagen, ohne<br />
dabei auf lebendigen Ausdruck zu<br />
verzichten. Ihr Können stellten sie<br />
nicht nur bei zahlreichen Wettbewerben<br />
– wie z. B. mit ihrem Sieg beim<br />
ARD-Musikwettbewerb 2007 – unter<br />
Beweis, sondern eroberten seit ihrer<br />
Gründung 2003 auch kontinuierlich<br />
das internationale Konzertpublikum.<br />
Ob im Concertgebouw Amsterdam,<br />
dem Beethovenhaus Bonn, in der<br />
Wigmore Hall London, im Tschaikowsky<br />
Konservatorium Moskau,<br />
im Herkulessaal der Münchner Residenz,<br />
im Wiener Konzerthaus oder<br />
in der Tonhalle Zürich, stets war<br />
das Publikum begeistert von ihren<br />
frischen, sensiblen, lustvollen Interpretationen<br />
und ihrem kongenialen<br />
Zusammenspiel. „Es klingt, als seien<br />
sie ein einziges Instrument“, kann<br />
man in einer der vielen Jubelkritiken<br />
über das Tecchler Trio lesen.<br />
Zwei CDs mit Klaviertrios von<br />
Tschaikowksy, Ravel, Schumann und<br />
Dvo∏ák haben sie bisher bei Concentus<br />
Records aufgenommen, eine<br />
CD mit Trios von Joseph Haydn<br />
erscheint – passend zum Gedenkjahr<br />
– dieses Jahr bei Venus Music.<br />
Bei der styriarte debütiert das Tecchler<br />
Trio am 30. Juni mit zwei monumentalen<br />
Klaviertrios von Tschaikowsky<br />
und Rachmaninow. Man darf<br />
gespannt sein! Und frau ebenso.<br />
Gertraud Heigl<br />
FOTO: SIGI MÜLLER
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Sa.: 11 bis 24 Uhr<br />
Sonn- u. Feiertage geschlossen<br />
A-8010 GRAZ, Sackstraße 27<br />
Tel.: +43 316/829 109<br />
Fax: +43 316/824 993<br />
E-Mail: info@bruno.co.at<br />
www.bruno.co.at<br />
ANGELO SOLIMAN<br />
um ersten Mal ist Soliman 1754<br />
archivalisch belegt, bei seiner<br />
Aufnahme in den Hofstaat des<br />
Fürsten Joseph Wenzel Liechtenstein.<br />
Angaben über sein früheres Leben<br />
stammen aus Caroline Pichlers Bio-<br />
graphie von 1808/1814: als Kind von<br />
Sklavenjägern geraubt, einer reichen<br />
Adeligen in Messina verkauft, von<br />
dieser dem kaiserlichen Gouverneur<br />
geschenkt (also 1732/33), dann bis zu<br />
dessen Tod im Militärdienst. Weder<br />
die Frage nach Angelos afrikanischer<br />
Heimat noch Einzelheiten aus diesen<br />
Jahren konnten bisher aufgeklärt<br />
werden.<br />
Über seine Laufbahn bei Hofe<br />
wissen wir besser Bescheid: 1760<br />
wird er als „Cammerdiener“ geführt<br />
und war somit in einfl ussreicher<br />
Stellung. An Liechtensteins prunkprunk- vollen Missionen nach Parma im<br />
selben Jahr und nach Frankfurt 1764<br />
nahm er jeweils teil. Letztere brachte<br />
für ihn eine persönliche Wende: Im<br />
Glückspiel soll er zwanzigtausend<br />
Gulden gewonnen haben (etwa das<br />
Hundertfache seines Jahresgehalts).<br />
Bei seiner Rückkehr hatte er tatsächtatsäch- lich Geld zur Verfügung.<br />
Über Umwege kaufte er ein Haus<br />
„unter den Weißgärbern“, und ebeneben- so diskret fand 1768 seine Trauung<br />
24<br />
In den Residenzstädten des<br />
18. Jahrhunderts zählten<br />
sie häufi g zum Straßenbild:<br />
Menschen aus Afrika, meist<br />
über den etablierten Skla-<br />
venhandel beschafft und im<br />
Rahmen barocker Festkul- Festkultur<br />
als „exotischer Blick-<br />
fang“ eingesetzt.<br />
Nur wenige von ihnen<br />
hatten Chancen außerhalb<br />
mit der Witwe Magdalena Christiano<br />
statt. Trotz des am Fürstenhof herr-<br />
schenden Eheverbots für Bediente<br />
hatte Kardinal Migazzi eine Heirat<br />
unter strengster Geheimhaltung ge-<br />
stattet. Die Nachricht – ein Fanal für<br />
viele zölibatäre Kollegen – zog den-<br />
noch rasch ihre Kreise. Der düpierte<br />
Fürst entließ Angelo sofort.<br />
Etwa fünf Jahre lang lebten sie in<br />
der ärmlichen Vorstadt; 1772 wurde<br />
die Tochter Josepha geboren. Nach<br />
dem Tod des alten Fürsten bot sich<br />
Angelo eine Gelegenheit, wieder in<br />
die Dienste Liechtensteins zu treten.<br />
Als „Gesellschafter“ wurde er 1783<br />
pensioniert.<br />
Zwei Jahre vorher war er in die<br />
Loge „Zur Wahren Eintracht“ aufgeaufge- nommen worden. Der Kontakt zu<br />
den Freimaurern war über Finanz-<br />
kreise gelaufen, bei denen er sein<br />
Vermögen angelegt hatte; seit länlän- gerem war er auch Kleinaktionär<br />
im Schladminger Bergbau gewesen<br />
und dadurch in einschlägiger Ver-<br />
bindung gestanden. Ende 1781 schlug<br />
Soliman der Loge den Mineralogen<br />
Ignaz von Born zur Aufnahme vor.<br />
Damit begannen Borns steile Kar- Kar-<br />
riere im Freimaurertum sowie die<br />
Entwicklung der „Wahren Eintracht“<br />
zum Zentrum der josephinischen
dieses „goldenen Käfi gs“.<br />
Einer von diesen war<br />
Angelo Soliman, dessen<br />
Karriere vom Sklaven zum<br />
angesehenen Wiener Wiener Priva-<br />
tier den Biographien<br />
anderer bedeutender<br />
Afro-Europäer jener Zeit<br />
(wie Ibrahim Hannibal<br />
oder Anton Wilhelm Amo)<br />
nicht nachsteht.<br />
Elite Wiens. Als „frère terrible“ für<br />
die Prüfung der Kandidaten verant-<br />
wortlich, war Soliman ein wichtiger<br />
Mitstreiter des Aufklärers Born (sieht<br />
man in Mozarts „Zauberfl öte“ die<br />
Spiegelung eines freimaurerischen<br />
Beitrittsrituals, so wäre ihm die Rolle<br />
des Sprechers zuzuordnen, nicht jene<br />
des Monostatos).<br />
Nach dem Tod seiner Frau zog sich<br />
Soliman zurück. Am 21. November<br />
1796 verstarb er an den Folgen eines<br />
Schlaganfalls. Erst später trat zutage,<br />
dass sein Leichnam nicht (vollständig)<br />
bestattet, sondern zur Ausstellung im<br />
kaiserlichen Naturmuseum präpariert<br />
worden war, wo er bis 1806 „als schöne schöne<br />
Rarität“ besichtigt werden konnte.<br />
Bis heute erregt das bizarre SchickSchicksal der Leiche die Phantasie des Publi-<br />
kums. Für die Zeitgenossen hingegen<br />
war sein Leben relevant – ein Exempel<br />
gelungener Emanzipation zwischen<br />
Sklavenhandel, Aufklärung und früh- früh-<br />
kolonialem Rassismus.<br />
Walter Sauer<br />
Walter Sauer ist Universitätsprofessor<br />
am Institut für Wirtschafts- und Sozi-<br />
algeschichte der Universität Wien und<br />
wissenschaftlicher Leiter des Dokumentations-<br />
und Kooperationszentrums Süd-<br />
liches Afrika.<br />
ANGELO SOLIMAN<br />
Sonntag, 19. Juli, 11 Uhr<br />
Schloss Eggenberg<br />
DER MOHR VON WIEN<br />
Hummel: Trio in F, op. 22<br />
Beethoven: Variationen über<br />
„Bei Männern, welche Liebe fühlen“<br />
für Violoncello und Klavier, WoO 46<br />
Beethoven: Variationen über<br />
„Se vuol ballare, Signor Contino“<br />
für Violine und Klavier, WoO 40<br />
Mozart: Klaviertrio in B, KV 502<br />
Lesung zum Leben des Angelo Soliman<br />
Alexander Mitterer, Lesung<br />
London Fortepiano Trio:<br />
Hiro Kurosaki, Violine<br />
Martin Fritz, Violoncello<br />
Linda Nicholson, Hammerfl ügel<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
25<br />
FOTO: MIKAMI PHOTOGRAPHY<br />
Fachinformation<br />
Einrichtungsberatung<br />
Teppichreinigung<br />
Reparatur<br />
Mottenschutz<br />
Vorträge<br />
Orientteppichseminare<br />
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1014 Wien,<br />
Graben 30, Tel. 01 / 533 09 10<br />
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Leopoldauerplatz 75, Tel. 01 / 258 26 77<br />
9020 Klagenfurt,<br />
Alter Platz 22, Tel. 0463 / 51 60 28<br />
5020 Salzburg,<br />
Dreifaltigkeitsgasse 18, Tel. 0662 / 88 76 23<br />
6020 Innsbruck,<br />
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Steiermark Repräsentanz:<br />
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internet<br />
www.adil-besim.at<br />
e-mail: office@adil-besim.at
Mittwoch, 1. Juli, 20 Uhr<br />
Remise Mariatrost<br />
QUARTETTO SERIOSO<br />
Haydn: Streichquartett in Es, op. 76/5<br />
Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8<br />
in c, op. 110 („Den Opfern von<br />
Faschismus und Krieg“ gewidmet)<br />
Beethoven: Streichquartett in f, op. 95<br />
(„Quartetto serioso“)<br />
Pražák Quartett<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
DEN OPFERN<br />
„Menschenelend in aller Art“<br />
Beethoven und Schostakowitsch komponieren im Angesicht des Krieges<br />
Ratlos fragte Ludwig van Beethoven<br />
seinen Verleger in einem<br />
Brief vom 26. Mai 1809: „Doch<br />
wer kann sich mit dem gleichzeitigen<br />
Schicksal so vieler Millionen besorgt<br />
fi nden?“ Zwei Wochen vorher hatten<br />
die Franzosen Wien beschossen und<br />
die kaiserliche Hauptstadt besetzt.<br />
Die Schlacht bei Aspern hatte den<br />
Österreichern keinen entscheidenden<br />
Sieg beschert, obwohl sich Napoleon<br />
am Ende in höchst prekärer Lage befand.<br />
Letztlich aber blieb er taktischer<br />
Sieger und schlug bei Wagram grausam<br />
zurück. Soviel zur militärischen<br />
Lage in Österreich vor 200 Jahren.<br />
Was sie an menschlichem Leid für<br />
die Soldaten und die Zivilbevölkerung<br />
mit sich brachte, darüber schweigen<br />
die Geschichtsbücher. Die Künstler<br />
konnten nicht schweigen. Im nächsten<br />
Brief an Breitkopf und Härtel<br />
wurde Beethoven deutlich: „Wir haben<br />
in diesem Zeitraum ein recht<br />
zusammengedrängtes Elend erlebt ...<br />
Der ganze Hergang der Sachen hat<br />
bei mir auf Leib und Seele gewirkt;<br />
... Welch zerstörendes, wüstes Leben<br />
um mich her, nichts als Trommeln,<br />
Kanonen, Menschenelend in aller Art.“<br />
Es war eine Sache, in einer „Sinfonia<br />
eroica“ die Ruhmestaten eines Helden<br />
zu besingen, eine andere, das wahre<br />
Elend des Krieges mitzuerleben und<br />
mit anzuhören.<br />
In Beethovens Musik hat diese<br />
Erfahrung Spuren hinterlassen.<br />
„Quartetto serioso“, „ernstes Quartett“<br />
nannte er sein f-Moll-Streichquartett<br />
aus dem Jahre 1811. Es ist eine Explosion:<br />
In Tönen von kompromissloser<br />
Härte und atemberaubender Rasanz<br />
Schostakowitsch als Brandwächter<br />
im belagerten Leningrad, 1941.<br />
schrieb sich der Komponist den<br />
Schmerz über einen Krieg von der<br />
Seele, der immer mehr Menschen das<br />
Leben kostete, nur um den Machtanspruch<br />
eines größenwahnsinnigen<br />
Imperators zu sichern.<br />
Der gleiche brutale Mechanismus<br />
machte die Russen 1941 im belagerten<br />
Leningrad zu leidgeprüften Opfern<br />
deutschen Größenwahns, unter ihnen<br />
der Komponist Dmitri Schostakowitsch.<br />
Er rief im Radio zum Widerstand<br />
auf und beteiligte sich an<br />
26<br />
FOTO: BETTMANN / UPI<br />
der Brandwache auf dem Dach des<br />
Konservatoriums. Sein Foto mit dem<br />
Feuerwehrhelm ging um die Welt<br />
– wie die „Leningrader Symphonie“, die<br />
er drei Wochen nach dem Einmarsch<br />
der Deutschen begann und im Dezember<br />
1941 vollendete. Sie wurde zum<br />
kraftstrotzenden Symbol des „großen<br />
vaterländischen Krieges“.<br />
In stilleren Tönen gedachte der<br />
Komponist den Opfern des Krieges in<br />
seiner Kammermusik. Sein e-Moll-Klaviertrio<br />
von 1944 widmete er dem Andenken<br />
seines Musikwissenschaftler-<br />
Freundes Sollertinski, aber auch all der<br />
namenlosen russischen und jüdischen<br />
Opfer. Als er 1963 zu Filmaufnahmen<br />
ins zerstörte Dresden kam, dehnte er<br />
seine Klage auf alle Opfer des Faschismus<br />
und des Krieges aus, gleichgültig<br />
welcher Nation. In wenigen Tagen<br />
schuf er damals sein erschütterndes<br />
8. Streichquartett, auch als Kammersymphonie<br />
für Streicher bekannt. Es<br />
hält bis heute auf authentische Weise<br />
fest, was die Kriegsgeneration durchmachte,<br />
wie viel massenhafte Vernichtung<br />
und Zerstörung sie miterlebte.<br />
Das „gleichzeitige Schicksal so vieler<br />
Millionen“ bewegte Schostakowitsch<br />
wie einst Beethoven. Wer seine Musik<br />
heute hört, kann auch 70 Jahre nach<br />
dem Beginn des Zweiten Weltkriegs<br />
die Not und das Leid spüren – und sie<br />
nicht vergessen.<br />
Josef Beheimb
„Im wunderschönen<br />
Monat Mai“ gingen<br />
die Dresdner auf die<br />
Barrikaden.<br />
Am 3. Mai 1849 begann in Sachsens<br />
Metropole der so ge nannte<br />
„Maiaufstand“, der selbst<br />
den Hofkapellmeister Richard Wagner<br />
zu den Waffen greifen ließ – zumindest<br />
zu denen der politischen Agitation.<br />
Sein Kollege Robert Schumann<br />
dagegen fl üchtete in ein Herrenhaus<br />
bei Dresden, später ins Dorf Kreischa.<br />
Der „Völkerfrühling“ versetzte ihn in<br />
eine kaum zu bändigende politische<br />
Euphorie, doch persönlich ging er<br />
den Gewalttätigkeiten aus dem Weg.<br />
Lieber gab er sich im Kreis der Familie<br />
idyllischen Kinderszenen hin.<br />
Auch kompositorisch war Schumann<br />
in diesem Revolutionsjahr<br />
gespalten: Einerseits komponierte er<br />
„Republikanische Märsche“ und den<br />
Donnerstag, 9. Juli, 20 Uhr<br />
Schloss Eggenberg<br />
FRIEDE DEN HÜTTEN<br />
Schumann: Kinderszenen, op. 15<br />
Études symphoniques, op. 13<br />
Chopin: 12 Études, op. 10<br />
(„Revolutionsetüde“ u. a.)<br />
Lesung aus Büchners „Hessischem<br />
Landboten“ und „Dantons Tod“<br />
Alexander Melnikov, Klavier<br />
Christoph Bantzer, Lesung<br />
Karten & Informationen:<br />
styriarte-Kartenbüro<br />
Sackstraße 17, 8010 Graz<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTO: MARCO BORGGREVE<br />
REVOLUTION<br />
Eugène Delacroix: Die Freiheit führt das Volk (1833).<br />
„Manfred“, andererseits propagierte er<br />
in „Soirée-Musiken“ für Blasinstrumente<br />
und Klavier den Rückzug ins<br />
bürgerlich beschauliche Dasein. Weit<br />
zurück lag der Elan des jugendlichen<br />
„Davidsbündlers“, der einst in seinen<br />
„Symphonischen Etüden“ und anderen<br />
himmelstürmenden Klavierwerken gegen<br />
die „Philister“ zu Felde gezogen<br />
war. Damals, nach dem gescheiterten<br />
polnischen Aufstand von 1830 und<br />
der Julirevolution in Paris, gärte es in<br />
Deutschland. Beim Hambacher Fest<br />
hissten deutsche Liberale 1832 zum<br />
ersten Mal Schwarz-Rot-Gold und wurden<br />
dafür prompt von Bayerischen Gerichten<br />
ins Gefängnis geworfen. Polen<br />
waren an jenem fröhlichen Bürgerfest<br />
in der Pfalz wesentlich beteiligt. Auch<br />
ihre Gesinnung fand musikalischen<br />
Ausdruck, u. a. in den „Revolutionsetüden“<br />
eines jungen Pianisten aus Warschau,<br />
der in Frankreich zu Weltruhm<br />
gelangen sollte: Frédéric Chopin.<br />
Was Chopin in Paris frei heraus<br />
komponieren und sagen konnte, das<br />
27<br />
musste Schumann in Deutschland<br />
verklausulieren und poetisieren – etwa<br />
in Form der nur scheinbar harmlosen<br />
„Kinderszenen“. In einer aufregenden<br />
Soirée in Schloss Eggenberg spielt<br />
der russische Pianist Alexander Melnikow<br />
dieses Werk und die „Symphonischen<br />
Etüden“ zusammen mit<br />
frühem Chopin. Den revolutionären<br />
Tönen stellt Christoph Bantzer nicht<br />
minder radikale Worte gegenüber: die<br />
Forderungen des Arztes und Dichters<br />
Georg Büchner aus Darmstadt. Seine<br />
berühmt gewordene Parole aus dem<br />
„Hessischen Landboten“, „Friede den<br />
Hütten, Krieg den Palästen“, hätten<br />
sich auch Schumann und Chopin auf<br />
die Fahnen geschrieben – obwohl sie<br />
als Komponisten auf großbürgerliche<br />
Salons und Fürstenschlösser angewiesen<br />
waren. Doch in dieser Hinsicht<br />
blieben sie sich treu: Auf Fürstengunst<br />
setzten die beiden letztlich weit<br />
weniger als ihre „revolutionären“ Kollegen<br />
Liszt und Wagner.<br />
Josef Beheimb
Momente, in denen<br />
Sie Ihre Kleine<br />
nicht lesen sollten.<br />
<br />
<br />
<br />
Meine Kleine.<br />
Vor großen Aufgaben hat Jordi<br />
Savall noch nie gescheut. Und<br />
vor großen Programmen auch<br />
nicht. Man erinnere sich nur an die<br />
magischen musikalischen Feste, die<br />
der katalanische Ausnahmemusiker<br />
den Besuchern der styriarte mit den<br />
Programmen um „Don Quichotte“<br />
oder „Christoph Kolumbus“ bescherte.<br />
Doch sein neues Projekt übertrifft<br />
die vorigen noch deutlich, an schierer<br />
Größe des Aufwands, vor allem<br />
aber in der gedanklichen Dimension.<br />
Denn es geht um Jerusalem – die<br />
Stadt, in der seit Jahrtausenden die<br />
Die Trompeten von Jericho, eigentlich Schofarot (Widderhörner),<br />
blasen vor den Mauern der Stadt und bringen sie<br />
mit ihrem Klang zum Einsturz (Kupferstich, 18. Jhdt).<br />
Völker und die Religionen in Spannung<br />
zwischen Krieg und Frieden,<br />
zwischen Kreuzzug und Multikulturalität<br />
mit- oder gegeneinander<br />
leben. Dieser Schmelztiegel der Religionen,<br />
der Kontinente, der Völker<br />
28<br />
Hymnen an<br />
ist natürlich auch ein Brutofen der<br />
Kunst. So vielschichtig, so vielfarbig,<br />
so vielstimmig ist die Musik in dieser<br />
Stadt, zumal wenn man sie über Jahrtausende<br />
verfolgt, dass sich ein unglaubliches<br />
Kaleidoskop sinnlicher<br />
Eindrücke zusammensetzt.<br />
Natürlich ist diese so abwechslungsreiche,<br />
so farbige Musik allein<br />
schon ein Anlass, die zahlreichen Sänger<br />
und Instrumentalisten, die Jordi<br />
Savall und Montserrat Figueras auf<br />
ihren Entdeckungsreisen begleiten,<br />
noch einmal um hochinteressante<br />
Stimmen zu erweitern,<br />
die sowohl<br />
aus dem jüdischen<br />
wie dem nordafrikanischen<br />
Raum<br />
jene speziellen Musiziererfahrungen<br />
mitbringen, die die<br />
Authentizität des<br />
Ensembles Hespèrion<br />
XXI ausmachen.<br />
Aber das<br />
Projekt geht eben<br />
auch deutlich darüber<br />
hinaus. Jordi<br />
Savall und seine<br />
Musiker wollen<br />
ein künstlerisches<br />
Statement abgeben zu unserer Gegenwart,<br />
in einer politischen Situation,<br />
die dieser Botschaften wirklich<br />
bedarf. Es geht darum, in der Kunst<br />
nach Möglichkeiten des Zusammenlebens<br />
zwischen Juden, Christen und
Moslems zu suchen. Gibt es, fragen<br />
Jordi Savall und seine Kollegen, in<br />
der Musik der Vergangenheit Hinweise<br />
auf Möglichkeiten, wie die<br />
zerstrittenen, manchmal auf den Tod<br />
verfeindeten Gruppen mit geradezu<br />
konträren, religiösen Ansichten in<br />
Frieden an einem Ort miteinander<br />
auskommen können? Und Jordi Savall<br />
glaubt, darauf eine positive Antwort<br />
wagen zu können.<br />
Mit diesem Ansatz riskiert Jordi<br />
Savall viel. Er wagt sich, als Experte<br />
für Alte Musik, ganz bewusst mit seinen<br />
Methoden auf<br />
das Feld der Aktualität.<br />
Damit steht er<br />
in einer Reihe mit<br />
Kollegen, die ebenso<br />
darauf drängen,<br />
dass es die Musiker<br />
sein müssen,<br />
die Zeichen setzen.<br />
Daniel Barenboim<br />
hat es mit dem israelisch-palästinensischenJugendor-<br />
chester vor gemacht.<br />
Und gerade sind<br />
eine israelische<br />
und eine palästinensische<br />
Sängerin<br />
gemeinsam beim „Eurovision Song<br />
Contest“ aufgetreten, der Skandal<br />
darum hat sich bis heute in Israel<br />
nicht gelegt. Jordi Savall, der seit<br />
Jahren gemeinsam mit Juden und<br />
Muslimen musiziert, fühlt sich ver-<br />
JERUSALEM<br />
die „Stadt der Städte“<br />
Jordi Savall huldigt<br />
Jerusalem mit<br />
einem gigantischen<br />
Programm<br />
pfl ichtet, nun seinerseits ein ganzes<br />
Programm der Suche nach Verständigung<br />
in Jerusalem zu widmen. Und<br />
zum Glück ist die Aufmerksamkeit<br />
für dieses Wagnis groß. Bezeichnenderweise<br />
wird Jordi Savall im<br />
Herbst „Jerusalem“ dreimal bei der<br />
Ruhrtriennale aufführen, einem Festival,<br />
das eigentlich eher der Gegenwartskunst<br />
verpfl ichtet ist. Genau<br />
das zeigt den Reiz seines Vorhabens:<br />
Die Musik ist nicht viel anders als in<br />
seinen früheren Programmen – außer<br />
dass Jordi Savall etwa einen Trupp<br />
von Schofarbläsern mitführt, der mit<br />
Jordi Savall, Klangmagier aus Barcelona, führt seine<br />
Musiker ans andere Ende des Mittelmeers und sucht<br />
nach dem Frieden.<br />
seinen Widderhorn-Instrumenten einen<br />
derartigen Lärm zu erzeugen<br />
versteht, dass einstmals sogar die<br />
Mauern Jerichos durch ebensolche<br />
zum Einsturz gebracht worden sein<br />
sollen. Man wird jenen hinreißenden<br />
29<br />
FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
Mix von spirituellen Gesängen des<br />
Mittelalters und den volksmusikalischen<br />
Traditionen des Mittelmeerraumes<br />
erleben dürfen, der den Charakter<br />
von Abenden mit Hespèrion<br />
XXI ausmacht. Nur dass diese Stücke<br />
in die Gegenwart hineinklingen, um<br />
vielleicht mit Chancen für eine bessere<br />
Zukunft zu eröffnen.<br />
Thomas Höft<br />
Samstag, 25. Juli, 20 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
JERUSALEM<br />
Musik und Texte aus und über Jerusalem,<br />
der Stadt des irdischen und<br />
des himmlischen Friedens<br />
Montserrat Figueras,<br />
Gesang & Kithara<br />
Begoña Olavide, Gesang & Psalterium<br />
Marc Mauillon, Bariton<br />
Manuel Forcano, Sprecher<br />
La Capella Reial de Catalunya<br />
Hespèrion XXI<br />
Les Trompettes de Jericho<br />
Leitung: Jordi Savall<br />
Karten & Informationen:<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTO: 365GRAD
Hallo? … Ja! … Können wir<br />
das Telefoninterview am<br />
Abend führen? Da bin<br />
ich wieder in Wien. Ich<br />
geh’ nämlich gerade durch das Rubinstein-Museum<br />
in Lodz.“<br />
Viel typischer könnte eine Kontaktaufnahme<br />
mit Markus Schirmer wohl<br />
nicht verlaufen. Ihn in diesem Walhall<br />
für Pianisten zu erwischen, hat aber<br />
auch persönliche Gründe, denn „Arthur<br />
Rubinstein war immer mein absolutes<br />
Idol“, wird er später verraten. „Sein<br />
kantables Spiel, sein so unparfümierter<br />
Chopin, das ist für einen Klangtüftler<br />
wie mich wegweisend.“<br />
Markus Schirmer, munterwegs.<br />
Ein Blick auf seinen Kalender müsste<br />
Fluggesellschaften zum Jauchzen<br />
bringen: hier Lodz, da Bukarest, dort<br />
Boston. Mit seinem Duopartner, dem<br />
Cellisten Danjulo Ishizaka, war der<br />
Grazer gerade querdeutschlandein<br />
auf Tour, 14 gefeierte Konzerte in 16<br />
Tagen. Mit dem Auto allerdings, „aber<br />
nach dem letzten Auftritt waren wir<br />
dennoch traurig, dass der Megastress<br />
zu Ende war“, sagt der 45-Jährige.<br />
Jetzt sitzt Schirmer in der Wiener<br />
Wohnung seiner Freundin Margit und<br />
lässt sich die Achillesferse massieren.<br />
„Vom Sport kann’s nicht sein,<br />
wohl zu viel Pedal gedrückt beim<br />
Beethoven-Üben“, scherzt der Pianist<br />
und genießt. Genießen wird er es<br />
auch, wenn die 28-jährige Soziologin<br />
aus Oberösterreich, derzeit noch in<br />
der operativen Geschäftsführung des<br />
europäischen XXL-Filmfestivals von<br />
Mercedes Echerer tätig, im Herbst fi x<br />
nach Graz zieht. Am Opernring kann<br />
er dann mit ihr noch regelmäßiger<br />
das Faible für edle Weine, feine Küche<br />
und seine „Sünde“ süße Sachen teilen.<br />
Vom musikalischen Olymp, den<br />
Schirmer mit den Wiener Philharmonikern<br />
oder Valery Gergiev, in der<br />
Londoner Wigmore Hall oder mit den<br />
Kammermusik-Partnern des Gaede-<br />
Trios regelmäßig besteigt, kehrt er<br />
immer wieder gern heim. Für seine<br />
Studenten an der Kunstuniversität<br />
natürlich. Zum Beispiel aber auch,<br />
um seine Seitensprünge zu pfl egen.<br />
Der Mann, den gute Freunde Mixi<br />
nennen, kennt bekanntlich keine Feu-<br />
30<br />
erwand zwischen E und U. Schon als<br />
Jugendlicher hat er, der seinerzeit seine<br />
Eltern jenseits des Klavierhockers<br />
mit Village People, Gloria Gaynor,<br />
George Benson oder ABBA nervte,<br />
auch leichtere Musen geküsst.<br />
Von den 7000 CDs, die er heute<br />
besitzt, gehört gut die Hälfte in die<br />
Schublade Pop, Jazz, Soul und Weltmusik.<br />
Und crossover geht Schirmer<br />
ja selbst, nicht zuletzt mit dem<br />
kurdisch-steirischen Lautenspieler<br />
Risgar Koshnaw und dessen bunter<br />
Vielvölkertruppe „Scurdia“, in der<br />
es „immer wieder neue mystische<br />
Schwingungen gibt“, wie Schirmer<br />
lobt. „Ja, ja, ich bin schon ein bissl<br />
verrückt“, war die launige Selbsterkenntnis<br />
von Schirmer, als er einmal<br />
gestand, dass ihm Refrains für Popsongs,<br />
die er früher etwa für „Starmaniacs“<br />
oder Sandra Pires schrieb,<br />
oft im Traum einfi elen oder einmal<br />
gar fünf Minuten vor einem Auftritt<br />
bei den Salzburger Festspielen. Und<br />
die natürlich sofort notiert werden<br />
mussten, notfalls auch in der Klavierpartitur,<br />
Köchelverzeichnis 488.<br />
FOTO: MARGIT HÖLLER
„Oh, Markus ist einfach großartig,<br />
richten Sie ihm ganz liebe Grüße aus<br />
und wir müssen unbedingt wieder<br />
einmal zusammen was machen“, trug<br />
uns Bühnenkönigin Helen Schneider<br />
kürzlich auf; mit ihr begeisterte<br />
Schirmer seinerzeit mit Kurt Weills<br />
„Sieben Todsünden“ in einer von ihm<br />
erarbeiteten Fassung. Selbst begeistert<br />
ist der charismatische Geschichtenerzähler<br />
am Klavier, bei dem alles<br />
Hand und Herz und Hirn hat, was<br />
er anfasst (inklusive die „Engel im<br />
Kopf“ mit seinem Künstlerzwilling,<br />
Schauspieler Wolfram Berger), fernab<br />
von Podien vor allem vom Wasser.<br />
Genauer: vom Unterwasser.<br />
„1997 machte ich auf den Malediven<br />
meinen ersten Tauchschein, und meine<br />
damalige Lehrerin hat inzwischen<br />
eine Schule auf Lanzarote“. Dort zieht<br />
es Schirmer mit seiner Margit alljährlich<br />
für 14 Tage hin, auch wenn es<br />
„natürlich nicht so rasend spannend ist<br />
wie auf den Malediven oder in Thailand,<br />
aber wenn dich Babyhaie und<br />
Engelshaie, großen Rochen, Muränen<br />
oder Riesenbarsche umkreisen, ist das<br />
schon sehr, sehr nett.“<br />
Traumziel für Weihnachten 2010:<br />
Hammerhaischule, Cocos Island/<br />
Costa Rica. „Wir zittern schon“, sagt<br />
Schirmer. Aber nicht vor Angst, auch<br />
wenn Pianistenhände + Haie für<br />
den Laien ungefähr so vertrauenerweckend<br />
klingt wie Pianistenhände +<br />
Holzhacken. „Keine Rede von Gefahr.<br />
Ich habe schon so oft mit Haien getaucht.<br />
Sie sind anmutig, schön und<br />
SCHIRMER<br />
scheu“, sagt Rescue Diver Schirmer,<br />
der irgendwann auch den Dive Master<br />
machen möchte.<br />
Das Schweben unter Wasser sei<br />
wie in Schubert-Klänge einzutauchen,<br />
hat Schirmer einmal verglichen.<br />
Heute korrigiert er sein Gefühl im<br />
Wunder Meer, das ihn regelmäßig<br />
in stillen Jubel ausbrechen lasse:<br />
„Das ist wie Beethoven“. Tauchscheinsonate<br />
also.<br />
Donnerstag, 16. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
Freitag, 17. Juli<br />
Helmut-List-Halle, 20 Uhr<br />
31<br />
FOTO: MARGIT HÖLLER<br />
QUASI UNA FANTASIA<br />
Beethoven: Klaviersonaten op. 27/1,<br />
op. 27/2 („Mondscheinsonate“)<br />
und op. 49/1<br />
Markus Schirmer, Klavier<br />
Karten & Informationen:<br />
Tel. 0316.825000<br />
www.styriarte.com<br />
FOTO: WERNER KMETITSCH<br />
Ad Beethoven<br />
Herr Schirmer, ist Beethoven<br />
– neben Ihrem geliebten Schubert<br />
– so etwas wie ein Urgroßvater<br />
im Geiste für Sie?<br />
Schirmer: War er zunächst überhaupt<br />
nicht. In meiner blühenden Jugend,<br />
exakt so mit zwölf, 14, habe ich ihn<br />
zunächst sogar gehasst. Alles kommt<br />
bei ihm so wüst daher, so scheinbar<br />
unzusammenhängend, dass man es<br />
in dem Alter noch gar nicht versteht.<br />
Heute wundert mich meine Abneigung<br />
natürlich.<br />
Was ist denn das Exzeptionelle an den<br />
Beethoven-Sonaten?<br />
Auch wenn sie sehr kantig und heikel<br />
sind, so sind sie doch so reich<br />
an Emotionen, an Vielschichtigkeit,<br />
die Stücke sind sehr extrovertiert,<br />
das Rebellische ist immer vorhanden.<br />
Jede der 32 Sonaten ist anders, und<br />
man fi ndet nirgends so durchgehend<br />
Großartiges, selbst bei Haydn, Mozart<br />
oder Schubert nicht.<br />
Im Zentrum Ihres Recitals bei der<br />
heurigen styriarte wird die berühmte<br />
„Mondscheinsonate“ stehen …<br />
… die zunächst den Beinamen „Sonata<br />
quasi una fantasia“ trug, aber den<br />
lieblicheren Titel hat ihr ja der Verleger<br />
Diabelli verpasst, wie man heute<br />
weiß. Es gibt so eine Art ungeschriebene<br />
Vereinbarung mit der styriarte,<br />
nach und nach alle Beethoven-Sonaten<br />
aufzuführen.<br />
Ihre neueste Beethoven-CD, auch<br />
ein schöner Nachklang dieses styriarte-Langzeitprojekts,<br />
wurde ja mit<br />
hymnischen Kritiken überhäuft. Ist<br />
man dennoch selbstkritisch, sobald das<br />
Endprodukt vorliegt?<br />
Gerade bei Beethoven entdeckt man<br />
immer wieder Neues und wird angeregt,<br />
sich stets neu akribisch anzunähern<br />
an den Notentext, in dem<br />
ja so viel steckt. Interpretation bezüglich<br />
Tempo, Stimmung, Dynamik<br />
bleibt immer spannend, herausfordernd,<br />
unabgeschlossen – und das<br />
ist gut so.
32<br />
Nikolaus Harnoncourt<br />
im stadtmuseumgraz?<br />
Was hat ein lebender,<br />
einer der lebendigsten<br />
und zugleich größten<br />
Dirigenten der Welt in<br />
einem historischen Museum<br />
einer mittelgroßen<br />
österreichischen Stadt<br />
verloren?<br />
Wenig, wenn unter „Museum“ eine<br />
Aufbewahrungsanstalt alter Dinge der<br />
Vergangenheit um der Vergangenheit<br />
willen, wenn unter „Stadtmuseum“<br />
verstanden wird, was Peter Sloterdijk<br />
als „Endlagerstätten für schwach<br />
strahlende Substanzen“ bezeichnet<br />
hat. Dann hat eine wandelbare, offene,<br />
enthusiastische, im Wortsinn „unfassbare“<br />
Künstlerpersönlichkeit nichts in<br />
einem solchen Institut zu tun, auch<br />
wenn der in Berlin geborene Nikolaus<br />
Harnoncourt aus vereinnahmender<br />
Sicht der Stadt als einer ihrer „Großen<br />
Söhne“ reklamiert wird.<br />
Wenn aber ein Museum sich, wie<br />
Harnoncourt selbst, zur Geschichte<br />
ständig in ein spannungsreiches Verhältnis<br />
setzt und Gegenwartskunst<br />
aller Sparten selbstverständlich<br />
einsetzt, um den heutigen „Spirit“<br />
– früher „Weltgefühl“ – einer Stadt<br />
spürbar zu machen, dann kann ein<br />
Künstler gar nicht lebendig, in Frage<br />
stellend, gegenwärtig genug sein,<br />
um auf der kulturellen Plattform<br />
der Stadt Graz, dem stadtmuseumgraz,<br />
adäquat präsentiert zu werden.<br />
Weil das ausstellende Museum und<br />
Nikolaus Harnoncourt beide keine<br />
„Altertumsforscher“ in einem historistischen<br />
Sinn sind, können sie sich<br />
im Heute in einer zeitgenössischen<br />
Weise begegnen. Museumsleiter Otto<br />
Hochreiter hat sein Museum als ein<br />
„Identitätslabor“ positioniert. Dementsprechend<br />
heißt auch die Ausstellung<br />
anlässlich des 80. Geburtstags<br />
des bahnbrechenden Dirigenten mit<br />
steirischen Wurzeln „Being Nikolaus<br />
Harnoncourt“ – eine schillernde Paraphrase<br />
auf Spike Jonzes Identitäts-Filmkomödie<br />
„Being John Malkovich“,<br />
in der ein gedankenschwerer<br />
Puppenspieler durch einen Tunnel<br />
direkt in den Kopf des Schauspielers<br />
John Malkovich eingesogen, und<br />
nach einem viertelstündigen Trip<br />
wieder auf eine Autobahn hinausgeschleudert<br />
wird.
Die Schau des stadtmuseumgraz<br />
in Zusammenarbeit mit der styriarte<br />
erweist dem großen Innovator musikalischer<br />
Interpretation ihre Reverenz<br />
auch durch ihre unkonventionelle<br />
Gestaltung. In zeitgenössischen<br />
„Bühnenbildern“ von Margareth Otti<br />
betritt das Publikum durch das „Ohr<br />
des Dirigenten“ die Denkräume und<br />
Innenwelten des Nikolaus Harnoncourt.<br />
Ein Museum der (Lieblings-)<br />
Dinge mit Bergpanorama und begehbarer<br />
„Natur“ eröffnet sich, der<br />
weit verzweigte europäische Familienwald<br />
des „Harnoncourt’schen Rhizoms“<br />
breitet sich aus, Ein blicke in die<br />
Arbeit des musikalischen Forschers<br />
und Aufführungspraktikers, vom<br />
Quellenstudium bis zur Schallplatte,<br />
werden gegeben. Der Abschnitt „Die<br />
Welt als Bühne“ führt die Besucher-<br />
Innen an die wesentlichen Orte der<br />
Erfolge des lange umkämpften Musikers:<br />
nach Wien, Zürich, Salzburg<br />
und Graz. Ein Gang auch durch die<br />
Leistungen als Musiklehrer und die<br />
großen Lebens- und Kunstthemen<br />
Harnoncourts, wie das Kleist’sche<br />
Marionettentheater, das den Jüngling<br />
einst zur eigenen Schaustellertätigkeit<br />
angeregt hatte.<br />
Diese theatralische Harnoncourt-<br />
Schau in essayistischer Form ist der<br />
Versuch, Facetten einer unfassbaren<br />
Persönlichkeit in einer sehr ungewöhnlichen,<br />
atmosphärisch dichten<br />
wie rätselhaften Ausstellung zu fassen,<br />
ist also typisch für ein modernes<br />
Museum, das städtische Geschichte,<br />
Kultur und Kunst bis in die Gegenwart<br />
führt und auch mit heutigen<br />
Erzählweisen dem Publikum näher<br />
bringt, was es heißen könnte, einer<br />
der großen Musiker zu sein – „Being<br />
Nikolaus Harnoncourt“.<br />
stadtmuseumgraz<br />
BEING<br />
NIKOLAUS HARNONCOURT<br />
Eine Ausstellung des stadtmuseumgraz<br />
in Zusammenarbeit mit der styriarte<br />
Eröffnungsfest mit Progamm:<br />
23. Juni, 12 – 18 Uhr<br />
Ausstellungsdauer:<br />
24. Juni <strong>2009</strong> – 28. Februar 2010<br />
Di – So: 10-18 Uhr<br />
Eintritt: €4 / 2 ermäßigt<br />
stadtmuseumgraz, Sackstraße 18<br />
8010 Graz<br />
Informationen:<br />
Tel: 0316 872 7600<br />
stadtmuseum@stadt.graz.at<br />
www.stadtmuseumgraz.at<br />
33
KARTEN UND<br />
INFORMATIONEN<br />
Unser Kartenbüro hat<br />
ganzjährig Montag bis Freitag<br />
von 10 bis 18 Uhr für<br />
Sie geöffnet. Während des<br />
Festivals betreuen Sie unsere<br />
Mitarbeiter im Kartenbüro<br />
(Palais Attems, Sackstraße 17)<br />
von Montag bis Freitag in der<br />
Zeit von 10 bis 18 Uhr, samstags<br />
von 10 bis 17 Uhr. Die<br />
Abendkassen vor Ort öffnen<br />
jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.<br />
INTERNET<br />
Schauen Sie doch hin und<br />
wieder vorbei auf www.styriarte.com.<br />
Sie fi nden auf unseren<br />
Seiten ein reichhaltiges<br />
Service – von Hörbeispielen,<br />
Künstlerbiografien, einem<br />
wunderschönen Film und den<br />
<strong>Magazin</strong>en bis zu Beschreibungen<br />
der Veranstaltungsorte<br />
samt Adressen und Stadtplanlinks.<br />
Natürlich können<br />
Sie dort auch Karten kaufen.<br />
Und das Angebot wird ständig<br />
erweitert. Wir freuen uns<br />
sehr über Ihre Beiträge in<br />
unserem Forum.<br />
NEWSLETTER<br />
Wir informieren Sie mit Passion<br />
und immer lieber auch über unseren<br />
Newsletter. Wir freuen uns, wenn Sie<br />
uns dafür Ihre aktuelle e-Mail Adresse<br />
bekannt geben. Ihre Direktanmeldung<br />
dafür ist auf www.styriarte.<br />
com möglich!<br />
BUSTRANSFER<br />
Für die Fahrt zu und von den Konzerten<br />
außerhalb von Graz stellen<br />
wir wieder Busse zur Verfügung. Abfahrt<br />
von Graz jeweils vor der Grazer<br />
Oper (Franz Graf Allee). Rückfahrt<br />
nach dem Konzert. Voranmeldung<br />
im styriarte-Kartenbüro unbedingt<br />
erforderlich.<br />
SERVICE<br />
DAS TEAM<br />
Intendant<br />
Mathis Huber<br />
Dramaturgie<br />
Karl Böhmer & Thomas Höft<br />
Produktion<br />
Irmgard Heschl & Gertraud Heigl<br />
Verwaltung<br />
Silke Fähnrich-Pusch,<br />
Barbara Hadolt, Alexandra Pifrader<br />
& Lukas Seirer (Buchhaltung)<br />
Kommunikation<br />
Andrea Hrovat, Roland Schwarz<br />
& Claudia Tschida (Presse)<br />
Sponsoring<br />
Sandra Wanderer<br />
Kartenbüro<br />
Margit Kleinburger, Martin Exner &<br />
Patrizia Zechner<br />
Kontakt<br />
A-8010 Graz, Sackstraße 17<br />
Telefon +43.316.825000<br />
Fax +43.316.825000-15<br />
tickets@styriarte.com<br />
www.styriarte.com<br />
34<br />
SAMMELTAXI<br />
Wie bisher steht Ihnen<br />
auch heuer wieder ein Sammeltaxi-Service<br />
zur Verfügung.<br />
Sie melden Sich vor<br />
dem Konzert an und werden<br />
nach Konzertende um EUR<br />
4,50 von einem 2801-Taxi innerhalb<br />
von Graz nach Hause<br />
gebracht.<br />
PARKEN<br />
In folgenden APCOA-Parkgaragen<br />
können Sie an den<br />
Konzerttagen im Zeitraum<br />
von 17 Uhr bis 2 Uhr früh ihr<br />
Fahrzeug um 5 € abstellen:<br />
Operngarage, Andreas-Hofer-<br />
Platz, Burgring und am Mariahilferplatz.<br />
Die Kooperation<br />
mit der Weitzer-Tiefgarage<br />
am Entenplatz besteht auch<br />
heuer. Zum Preis von 1,50 €<br />
können Konzertbesucher ihr<br />
Auto am Konzerttag von 18<br />
Uhr bis 8 Uhr früh dort parken.<br />
Ausfahrtscheine für APCOA<br />
und Weitzer kaufen Sie direkt<br />
an unseren Abendkassen.<br />
In der Kunsthaus- und<br />
Kastner & Öhler-Garage parken<br />
Sie von 19 Uhr bis 8 Uhr<br />
zum Nachtschwärmertarif<br />
von maximal 3 €.<br />
Für den beschrankten Parkplatz gegenüber<br />
der Helmut-List-Halle erhalten<br />
sie vergünstigte Ausfahrtstickets<br />
direkt an der Abendkasse und beim<br />
Automaten nur am Eingang zur Halle.<br />
BEHINDERTEN-SERVICE<br />
Wenn Sie unsere Hilfe brauchen,<br />
um in die jeweiligen Konzertsäle<br />
zu gelangen, dann melden Sie Sich<br />
bei uns im Kartenbüro (825 000).<br />
Frau Hrovat wird sich mit Ihnen<br />
in Verbindung setzen und für alles<br />
Notwendige sorgen.<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Alle Fragen, die Sie im Zusammenhang<br />
mit unserem Festival haben<br />
– und zwar wirklich alle! – können Sie<br />
getrost unserem Publikums-Coach<br />
stellen. Und er hält bestimmt keine<br />
für komisch! Rufen Sie einfach<br />
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