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Geräusche des Meeres

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<strong>Geräusche</strong> <strong>des</strong> <strong>Meeres</strong><br />

René Ryll<br />

Ich habe mir die Frage gestellt, wie wohl die <strong>Geräusche</strong> <strong>des</strong> <strong>Meeres</strong> aussehen könnten und warum sie<br />

eine „Beruhigende Wirkung“ auf viele Menschen haben.<br />

Hierzu habe ich mir einige .wav-Dateien aus dem Internet heruntergeladen, teils Walgesänge, teils<br />

„unbekannte“ <strong>Meeres</strong>geräusche und normales <strong>Meeres</strong>rauschen.<br />

Als Vorlage diente mir der Beitrag von Herrn Hansen, nur das ich hier etwas komplexere Signale<br />

untersuchen werde.<br />

1.1 1Wal<br />

Als erstes habe ich mir eine Audiodatei eines Walgesanges genommen und den mit Hilfe von Matlab<br />

bearbeitet:<br />

Hier sehen wir nun die Originaldatein und im Anschluss die Ableitungen:


Bei dem Spektrogram der Originaldatei ist zu sehen, dass die Wale in einem ziemlich niedrigen<br />

Frequenzbereich ziemlich lange kommunizieren. Diese tiefroten Flächen sind im Plot an dem breiten,<br />

langgezogenen Spektrum zu erkennen. In der Ableitung sieht das ganze schon etwas „geordneter“<br />

aus, der Plot ist nicht mehr ganz so überlagert und das Spektrogram ist ebenfalls etwas deutlicher. Im<br />

Spektrogram der Ableitung ist zu sehen das die Frequenzen zwischen 1000 und 2000 Hz stark<br />

genutzt werden und kleinere Ausläufer noch zwischen 2000 und 4000 Hz zu erkennen sind.


1.2<strong>Meeres</strong>rauschen<br />

Das gleiche was ich mit dem Walgesang gemacht habe, folgt nun mit einem <strong>Meeres</strong>rauschen, was ich<br />

im Internet gefunden habe.<br />

Zu Beginn wieder Plot und Spektrogram:


Die Plots ähneln sich doch sehr stark und was bei den Spektrogrammen auffällt ist der begrenzte<br />

Frequenzbereich in dem sich etwas abspielt, gerade einmal von 0-3000Hz. Wobei beim Original der


Hauptteil im Bereich 0-1000/1500 Hz, wohin bei der Ableitung der Hauptbereich zwischen 1500-<br />

3000Hz liegt.<br />

1.3Walgespräch(?)<br />

Hier habe ich nun eine Datei gefunden in der man 2 Wale hört:


Wie man hier anhand <strong>des</strong> Originalplots sieht, gibt es dicke,lange Peaks und eher kurze, dünne Peaks.<br />

Man könnte vermuten, dass die kräftigeren Peaks von dem „Alphatier“ stammen und die kürzeren die<br />

Antworten oder Reaktionen <strong>des</strong> Partners oder eines anderen Wales sind. Das Spektrogram gibt eher<br />

wenig Aufschluss über die Kommunikation zwischen diesen beiden, oder mehreren Tieren. Deutlich<br />

zu erkennen ist aber wieder der eher niedrige Frequenzbereich der von den Tieren gebraucht wurde.<br />

Auffällig ist der sehr lang gezogene Bereich, im Spektrogram, im Bereich von 90 Zeiteinheiten,<br />

welches im Plot vermutlich der Vorletzte große „Ausschlag“ ist.<br />

1.4 Verschiedene <strong>Geräusche</strong><br />

Und hier zum Abschluss noch einige verschiedene <strong>Geräusche</strong> die es so in unseren Meeren und<br />

Ozeanen gibt:


"Bluup" machte es 1997 irgendwo im Pazifik. Das Geräusch war so laut, dass es 4.800 Kilometer<br />

entfernte Sensoren noch registrierten. Der Ton schien von einem Lebewesen zu stammen,<br />

vermuteten die Forscher <strong>des</strong> Acoustic Monitoring Projects <strong>des</strong> Pazifik-Forschungslabors. Vielleicht<br />

von einem jener sagenhaften Riesenkraken, um die sich viele Seemannsgeschichten ranken?<br />

Gewissheit haben die Forscher um den <strong>Meeres</strong>akustiker Christopher Fox zumin<strong>des</strong>t bei der<br />

Aufnahme eines so genannten Tremors – ein bedrohliches, lange anhalten<strong>des</strong> Heulen, mal<br />

ansteigend, dann wieder schwächer werdend, das einen erschauern lässt. Es ist das Der Summen<br />

eines unterseeischen Vulkans vor der japanischen Küste, bei dem aufsteigen<strong>des</strong> Magma die Erde in<br />

Schwingung versetzt.<br />

Gleiches gilt für die tiefen Brummtöne der Wale, mit denen sich die <strong>Meeres</strong>riesen über Hunderte von<br />

Kilometern verständigen. Die auf dem <strong>Meeres</strong>boden installierten Mikrophone und eine trickreiche<br />

Elektronik erlauben es den Forschern, solche Gesänge zu orten und so beispielsweise die<br />

Wanderungen der <strong>Meeres</strong>säuger durch die Weltmeere zu beobachten.<br />

Manchmal werfen die Forschungen jedoch mehr Fragen auf, als sie beantworten: "Slowdown"<br />

nannten die Wissenschaftler beispielsweise ein Geräusch, das sie seit 1997 je<strong>des</strong> Jahr mehrmals<br />

aufnahmen. Es klingt, als brause ein Flugzeug im Tiefflug über den Beobachter hinweg. Zu hören war<br />

es sowohl im Pazifik als auch im Atlantik. Immer kam es jedoch von Süden. Eine andere Theorie:<br />

"Slowdown" könnte von Eisbergen in der Antarktis herrühren, die knarzend über den <strong>Meeres</strong>boden<br />

schleifen.<br />

Herkunft von "Upsweep" angeht. So haben sie lautmalerisch ein rätselhaftes Winseln genannt, das sie<br />

1991 zum ersten Mal aufzeichneten und das jahrelang im Pazifik ertönte – im Herbst und Frühling<br />

lauter, sonst leiser. Zunächst hielten die Forscher "Upsweep" für einen Walgesang, doch dafür war es<br />

dann doch zu monoton. Mithilfe eines Seismographen, mit denen sonst Erdbebenwellen<br />

aufgezeichnet werden, machten sie schließlich als Ort <strong>des</strong> Geschehens einen Punkt im Südpazifik auf<br />

halbem Wege zwischen Chile und Neuseeland aus.<br />

2.Auswertung: Warum klingen Wale für uns angenehm?<br />

Ich möchte zur Klärung dieser Frage zunächst einen kleinen Ausflug in die Anatomie <strong>des</strong><br />

menschlichen Ohres machen:


Zuerst werden die Schallwellen von der so genannten Ohrmuschel aufgefangen und durch den<br />

äußeren Gehörgang bis ins Mittelohr weitergeleitet (Ohrmuschel + äußerer Gehörgang = Außenohr).<br />

Dort treffen die Schwallwellen auf das Trommelfell. Welches nun durch die Luftdruckschwingungen<br />

zum Schwingen gebracht wird. Dies geschieht mit bis zu 24000 Herz(Schwingung pro Sekunde).<br />

Durch das Trommelfell werden die Schwingungen außerdem noch verstärkt.<br />

Nun wird das durch das Trommelfell verstärkte Signal an den so genannten „Hammer“ weitergegeben,<br />

welches wiederum an den „Amboss“ weitergibt und dieser zum „Steigbügel“. Dadurch wird nicht nur<br />

das Signal im Mittelohr weitergeleitet, sondern nochmals verstärkt. Insgesamt wurden die Schallwellen<br />

vom Anfang um das 20-100fache verstärkt.<br />

Durch eine Art ovales Fenster werden die Schwingungen nun in die so genannte „Schnecke“<br />

befördert. Diese ist mit Wasser und einer Deckmembran gefüllt. Nun beginnt auch die Deckmembran<br />

zu schwingen und berührt dabei um sie angebrachte Sinneshärchen. Diese reagieren natürlich, da sie<br />

mit einer Nervenzelle verbunden sind. So wird die Bewegung in ein elektrisches Signal umgewandelt<br />

und kann zum Gehirn transportiert werden wo es ausgewertet werden kann.<br />

Der Mensch kann Schall mit einer Frequenz von 16 bis etwa 20.000 Hz erfassen. Die obere Grenze<br />

sinkt mit zunehmendem Alter auf Werte bis um 5.000 Hz ab. Im Bereich von 2.000 bis 5.000 Hertz<br />

reagiert unser Ohr am sensibelsten und der Mensch hört hier am besten.<br />

Wie an den Spektrogramme gesehen, „sprechen“ Wale in einem Frequenzbereich von 0-300Hz, in<br />

diesem Bereich kann unser Ohr die Signale am besten wahrnehmen und verarbeitet. Also scheint der<br />

Grund für die entspannende Wirkung von Walgesang oder <strong>Meeres</strong>rauschen in der Anatomie <strong>des</strong><br />

Ohres/ <strong>des</strong> Gehörganges zu liegen.<br />

Besonders interessant fand ich die Tatsache, dass unsere „Hörleistung“ im Alter auf max. 5000Hz<br />

sinkt und wahrscheinlich unsere Optimum eher im Bereich 2000-3000Hz liegen wird. Vielleicht haben<br />

die Entspannende Wirkung von Naturgeräuschen <strong>des</strong>halb in Deutschland eine Art „Boom“ erlebt in<br />

den letzten 10Jahren, da Aufgrund <strong>des</strong> Demographischen Wandels mehr ältere Leute in Deutschland<br />

leben und auch die gestresste, arbeitende Bevölkerung sich nach etwas Entspannung zuhause<br />

sehnte und auf die <strong>Geräusche</strong> von Walen, dem Meer oder Regen zurück gegriffen haben.<br />

Quellen:<br />

http://gesund.co.at/ohr-funktion-12121/<br />

http://www.kryptozoologie-online.de/Forum/viewtopic.php?f=19&t=564&start=0<br />

http://anatomie-mensch.com/Organe/ohr.php<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Ohr

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