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Magdalena Kožená Anna Gourari Friedrich Gulda

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<strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong><br />

GLUCKS VERSCHOLLENE<br />

OPER<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong><br />

DER KLANG DER WOLGA<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong><br />

JOACHIM KAISER,<br />

FREUND UND KRITIKER<br />

www.klassikakzente.de C 43177 2 2005<br />

JANINE JANSEN<br />

Der Kern der<br />

„Vier Jahreszeiten“


INHALT<br />

INTRO<br />

3 Edelmetall für <strong>Anna</strong> Netrebko<br />

Heißer Herbst für Renée Fleming<br />

TITEL<br />

4 Janine Jansen: Der musikalische Kern<br />

MAGAZIN<br />

8 Dietrich Fischer-Dieskau:<br />

Der Mann, den sie abkürzten<br />

10 Sonderteil: Oper 2005<br />

10 <strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong>: Aufnahmen in Troja<br />

12 Augenschmaus: Opern-DVDs<br />

14 Händel und Weber: Die Deutschen in London<br />

15 Riccardo Chailly: Mahler als zweite Haut<br />

16 MoMu: Mehrheitsfähige Moderne<br />

18 Das andere Jubiläum: Keith Jarrett<br />

20 Classic Recitals: Gute alte Neuzeit<br />

21 Neue ECM-Veröffentlichungen: In Kontrastwelten<br />

22 Cristina Branco: Ein Weg und sein Zwischenziel<br />

24 <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>: Die Kunst des jungen <strong>Gulda</strong><br />

25 <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>:<br />

First Recordings – Geschichte einer Aufnahme<br />

26 <strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong>: Kasaner Klangfarben<br />

27 Musik … Sprache der Welt<br />

NEUE CDs<br />

28 Alle neuen Veröffentlichungen<br />

ausführlich vorgestellt<br />

34 Veröffentlichungsregister<br />

SERVICE<br />

38 Live-Termine<br />

39 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />

Vorschau<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

2 KlassikAkzente<br />

Titelfoto: Mitch Jenkins/Decca<br />

EDITORIAL<br />

Foto: Kai Lerner<br />

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,<br />

Andreas Kluge<br />

eigentlich könnte ich es mir leicht machen und Ihnen an dieser<br />

Stelle – parallel zu Salzburg, Bayreuth, München, Luzern und<br />

anderswo – einfach eine neue „Opernsaison“ auf Universal<br />

Classics ankündigen. Denn natürlich gibt’s neue Recitals,<br />

Opernquerschnitte und -gesamtaufnahmen, im CD- wie im<br />

DVD-Format. Etwa Recitals mit Dietrich Fischer-Dieskau, daneben<br />

Händels „Rodelinda“, Webers „Oberon“ und Wagners<br />

„Fliegender Holländer“. Alles schon mal da gewesen, werden<br />

Sie denken. Aber so einfach ist die Sache nicht, denn der Teufel<br />

steckt hier im Detail. In der 9-CD-Box mit „Early Recordings“<br />

des gefeierten deutschen Baritons entdeckt man nämlich bei<br />

genauerer Untersuchung unter den 220 (sic!) Tracks dieser Archivaufnahmen<br />

solche, die überhaupt zum ersten Mal auf CD<br />

zugänglich gemacht werden, wie etwa Wolfgang Fortners Liederzyklus<br />

„The Creation“ sowie die 16 Lieder aus dem „Italienischen<br />

Liederbuch“ von Hugo Wolf aus dem Jahre 1951!<br />

Oder Alan Curtis’ neue „Rodelinda“: Michael Schneider und<br />

Richard Bonynge haben sie auch aufgenommen, aber Curtis<br />

bietet sie als eine Weltersteinspielung an! Sie fragen, wie das<br />

geht? Indem er zum Beispiel das originale Schlussduett sowie<br />

einige weitere Bearbeitungen von Händels eigener Hand hier<br />

erstmals zu Gehör bringt. Auch Webers „Oberon“ kennen Sie<br />

natürlich, vor allem Rezias große Arie „Ozean, du Ungeheuer“?<br />

Aber kennen Sie auch die originale Version von James Robinson<br />

Planche? Die ist nämlich auf Englisch und in diesem Sommer<br />

erstmals mit John Eliot Gardiner erhältlich – unter gleichem<br />

Titel. Und nun möchten Sie sicher auch noch wissen,<br />

was neu an Wagners „Der fliegende Holländer“ ist? Ganz einfach:<br />

Es ist eine von zahlreichen DVD-Premieren im Rahmen<br />

der neuen langfristigen Kooperation zwischen Deutsche Grammophon<br />

und Unitel. Vielleicht sollten Sie diesmal Ihre Klassik-<br />

Akzente ja besonders aufmerksam lesen und fürs Erste auf<br />

jedes Déjà-vu bzw. Déjà-entendu verzichten. Sie haben ja gesehen,<br />

genaues Hinschauen lohnt sich auch bei scheinbar Altbekanntem<br />

in neuer Gestalt …<br />

In diesem Sinne wünscht Ihnen – und das nicht nur für diesen<br />

Universal-Sommer – ein gutes Auge und ein gutes Ohr,<br />

Ihr Andreas Kluge<br />

PS: Besonders Entdeckungsfreudigen aber sei das „Klassik-<br />

Akzente-Opernspezial“ ans Herz gelegt, das Sie entweder in<br />

dieser Ausgabe, bei Ihrem Fachhändler oder direkt bei Universal<br />

Classics erhalten.


Intro<br />

<strong>Anna</strong> Netrebko<br />

Edelmetall für <strong>Anna</strong> Netrebko<br />

So schnell hat es in der Klassik noch keine(r) geschafft,<br />

die Voraus setzungen für die begehrte Goldene Schallplatte<br />

zu erreichen: 100.000 verkaufte Alben. Mit ihrem aktuellen<br />

Album „Sempre libera“ hatte <strong>Anna</strong> Netrebko bereits im<br />

Dezember 2004 Gold gescheffelt und ist hier auf dem besten<br />

Wege, ihr erstes Platin zu erreichen. Auch ihr Debütalbum<br />

„Opera Arias“, das noch nach dem alten Reglement<br />

(150.000) berechnet wurde, ist mittlerweile vergoldet, und<br />

selbst ihre DVD „<strong>Anna</strong> Netrebko. The Woman – the Voice“<br />

darf sich mit dem Edelmetallstatus schmücken! Kein Wunder<br />

also, dass sich der Telekommu nika tions anbieter O2<br />

die Chance nicht entgehen ließ, <strong>Anna</strong> für seine neue Werbekampagne<br />

zu gewinnen. In dem launigen Spot, an dem<br />

auch Stars aus anderen Bereichen beteiligt sind, nimmt<br />

die schöne Russin open air ein Bad mitten auf einem berühmten<br />

Platz in Sevilla und … singt dabei. Was sonst? Ihr<br />

nächster Deutschland-Auftritt führt sie am 17. Juli auf den<br />

Münchner Königsplatz, bevor sie am 7. August die mit<br />

Spannung erwartete Salzburger Festspielpremiere von<br />

Verdis „La traviata“ bestreitet.<br />

Foto: Andrew Eccles/Decca<br />

Heißer Herbst für<br />

Renée Fleming<br />

Die Fans der amerikanischen Sopranistin Renée Fleming erwartet<br />

ein heißer Herbst. Den Auftakt macht Mitte August die<br />

lang erwartete Aufnahme von Richard Strauss’ „Daphne“: Bereits<br />

nach dem Schlussgesang auf ihrem Strauss-Album unter<br />

Sir Georg Solti waren große Hoffnungen auf eine Gesamteinspielung<br />

geweckt worden. Zur selben Zeit erscheint im Henschel-Verlag<br />

ihre Autobiographie unter dem Titel „Die Biographie<br />

meiner Stimme“, bevor „America’s Beautiful Voice“ Ende<br />

August mit „Sacred Songs“, einem Soloalbum mit geistlichen<br />

Liedern und Arien, einen weiteren lang gehegten Wunsch ihrer<br />

Fangemeinde erfüllt. Im Oktober schließlich veröffentlicht die<br />

Deutsche Grammophon den Live-Mitschnitt von Mahlers Vierter<br />

Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio<br />

Abbado, der im Zuge von drei Konzerten Ende Mai in Berlin<br />

entstand. Auch live ist Renée Fleming mit mindestens drei Auftritten<br />

im Herbst vertreten. Am 27. August bestreitet sie – gemeinsam<br />

mit Ramón Vargas – die traditionelle Waldbühnengala<br />

in Berlin, bevor sie am 13. November im Dom zu Erfurt ein<br />

live vom ZDF mitgeschnittenes vorweihnachtliches Konzert<br />

gibt und eine Woche später, am 20. November, im Rahmen ihrer<br />

europäischen Recitaltour einen Zwischenstopp im Münchner<br />

Nationaltheater einlegt. Den heißen Fleming-Herbst beschließt<br />

eine festliche Weihnachtsgala in der ARD, die Ende<br />

Dezember in Bremen aufgezeichnet wird.<br />

Renée Fleming<br />

KlassikAkzente 3


Titel<br />

Mit Barockmusik großgeworden:<br />

JANINE JANSEN<br />

4 KlassikAkzente


Foto: Mitch Jenkins/Decca<br />

Der musikalische Kern<br />

Die holländische Geigerin Janine Jansen hat Vivaldis<br />

„Vier Jahreszeiten“ auf das absolut Wesentliche reduziert<br />

und als Kammermusikzyklus eingespielt.<br />

Ein Journalist hat Janine Jansen einmal gefragt, welches klassische Musikstück sie<br />

gerne vor dem Gebrauch als Handy-Klingelton bewahren würde. Sie habe eigentlich<br />

nichts gegen Klingeltöne, meinte da die junge Holländerin, schließlich sei so ein Klingelton<br />

ja auch nur Ausdruck des persönlichen Musikgeschmacks. Aber wenn sie ein<br />

Stück tatsächlich vor jener elektronischen Verfremdung „retten“ wollte – „dann die ‚Vier<br />

Jahreszeiten‘“.<br />

Das ist nun ein Stück weit Ausdruck des Respekts einer jungen Musikerin gegenüber<br />

einer Komposition, der die Wertschätzung vielerorts leider schon völlig abgegangen<br />

ist. Ob Telefonwarteschleifen, Arztpraxen, Supermärkte oder die Gästetoiletten feiner<br />

Hotels, es gibt wohl kaum einen Ort, dem Vivaldis Violinkonzert-Zyklus noch nicht<br />

als musikalische Tapete dienen musste. Gibt es da eine höhere Achtung, als dem barocken<br />

Werk eine neue Einspielung zu widmen, die sich in bislang ungehörter Form<br />

und mit kleinstmöglicher Besetzung voll und ganz auf den musikalischen Kern konzentriert?<br />

Mit Barockmusik ist Janine Jansen großgeworden. Vater Jan ist sowohl Domorganist<br />

in Utrecht als auch Cembalist und machte die Tochter von klein auf mit der Musik<br />

jener Epoche vertraut. „Er hat mich schon sehr früh an seine musikalische Welt und an<br />

den barocken Klang herangeführt“, erzählt Janine. Sie selbst nahm mit sechs Jahren<br />

die Geige in die Hand, ihre erste Lehrerin war Coosje Wijzenbeek, später studierte sie<br />

bei Philipp Hirshhorn am Konservatorium in Utrecht, nach dem Abschluss hießen ihre<br />

Lehrer unter anderen Boris Belkin, Isaac Stern und Joshua Bell. Und seit sie im Jahr<br />

1997 als Solistin sowohl beim Den Haager Residentie Orkest als auch beim Amsterdam<br />

Concertgebouw debütieren konnte, gilt sie als eine der wichtigsten Nachwuchsgeigerinnen<br />

– und das nicht nur in den Niederlanden. Als sie 2002 erstmals in London mit<br />

dem Philharmonic Orchestra auftrat, war Dirigent Vladimir Ashkenazy so angetan, dass<br />

er seine Plattenfirma Decca kontaktierte – und die nahm Jansen wenige Monate später<br />

unter Vertrag. 2003 erschien ihr Debütalbum mit dem Royal Philharmonic Orchestra,<br />

ein virtuoser Einstieg mit Werken der Romantik und des 20. Jahrhunderts wie dem<br />

„Russischen Tanz“ aus Tschaikowskys „Schwanensee“, Ravels „Tzigane“ oder der sel-<br />

KlassikAkzente 5


Titel<br />

ten gehörten „Nocturne“ von Aram Khachaturian. Doch fühlt sie<br />

sich ebenso sehr zur Kammermusik hingezogen, eng verbunden ist<br />

sie insbesondere der Kammermusik-Reihe Spectrum Concerts, die<br />

im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie zu Hause ist und<br />

der Jansen seit 1998 angehört.<br />

Dass sie sich jetzt den „Jahreszeiten“ mit kammermusikalischem<br />

Ansatz widmet, geht auf ein Bach-Experiment zurück. Denn<br />

als sie vor wenigen Jahren dessen Violinkonzerte mit verkleinerter<br />

Orchesterbesetzung aufführte, war nicht nur das holländische Publikum,<br />

sondern auch die Künstlerin selbst vom Ergebnis mehr als<br />

beeindruckt: „Es entsteht ein wunderbar transparenter Klang, die<br />

Musiker können im Umgang mit Farben, Dynamik und Zeiteinteilung<br />

sehr flexibel sein – das ist fantastisch!“ Und es dauerte nicht mehr<br />

lange, bis Jansen den Entschluss fasste, Vivaldis „Jahreszeiten“ in<br />

ähnlicher Form anzugehen.<br />

Das erste Mal gehört hat sie die „Quattro Stagioni“, da war sie<br />

zehn Jahre alt. „Ich lag eine Zeit lang im Krankenhaus und ein<br />

Freund brachte mir eine Kassette. Auf der A-Seite war Dvořáks<br />

Neunte Sinfonie und auf der anderen die ‚Vier Jahreszeiten‘.“ Ein<br />

gewisser Itzhak Perlman hätte da gespielt, aber wer das eigentlich<br />

war, wusste sie damals noch nicht – und heute hat sie einen anderen<br />

Favoriten. „Natürlich habe ich mir bis heute sehr viele Aufnahmen<br />

angehört. Und eine, die mir sehr gut gefällt, ist die von Thomas<br />

Zehetmair.“ Dessen Aufnahme mit der 14-köpfigen Camerata Bern<br />

hatte 1997 bereits die Jury des Klassik-Echo überzeugt und war im<br />

Bereich Alte Musik als „Einspielung des Jahres“ ausgezeichnet worden.<br />

Durchaus vorstellbar, dass dies auch mit Jansens Interpretation<br />

geschehen könnte, für die sie den Klangkörper noch weiter reduziert<br />

hat, auf ein Ensemble aus sieben Musikern – jede Stimme<br />

wurde also nur einfach besetzt. Eine Idee, so genial wie einfach, ein<br />

musikalischer Kunstgriff, für den man der jungen Holländerin dankbar<br />

ist.<br />

„Ich habe lange über die richtige Besetzung nachgedacht. Als<br />

Erstes war mir klar, dass mein Vater am Cembalo sitzen würde. Mit<br />

ihm habe ich schon so viel musiziert, wir kennen unser Spiel gegenseitig<br />

sehr gut.“ Aus dem gleichen Grund kam am Cello ihr Bruder<br />

Maarten dazu, der als Solist schon mit dem Münchner Kammerorchester<br />

zusammengearbeitet hat. Beinahe mit zur Familie gehört da<br />

auch der als Solist überaus erfolgreiche Geiger, Bratschist – und<br />

Jansens Lebensgefährte – Julian Rachlin. Hinzu kommen die Leiterin<br />

der Amsterdam Sinfonietta Candida Thompson (1. Violine), der<br />

Concertgebouw-Geiger Henk Rubingh (2. Violine), Elizabeth Kenny<br />

(Lautistin und Professorin an der Royal Academy of Music in London)<br />

und der Bassist Stacey Watton, wie Janine Jansen auch ein<br />

Mitglied der Spectrum-Konzertreihe.<br />

„Es sind alles Musiker, mit denen ich mich persönlich sehr gut<br />

verstehe. Das muss auch so sein, denn wenn man in so einer Kammerbesetzung<br />

miteinander musiziert, dann ist das eine sehr intime<br />

Angelegenheit. Das Schöne an so einer kleinen Besetzung ist auch,<br />

dass man nicht diese Trennung hat à la ‚Ich bin der Solist und ihr<br />

seid das Ensemble‘.“<br />

6 KlassikAkzente<br />

BEI SO EINER KLEINEN<br />

BESETZUNG GIBT ES DAS<br />

„ICH BIN DER SOLIST UND<br />

IHR DAS ENSEMBLE“ NICHT.<br />

Die Einheit, von der Jansen spricht, man kann sie hören. Man<br />

hat gewissermaßen das Gefühl, als würde man dem Hauskonzert<br />

einer lebendigen Großfamilie beiwohnen, wo jeder aufmerksam auf<br />

den anderen hört und wo das gespielte Werk so sorgsam behandelt<br />

wird wie der jüngste Spross. Auch „Sommer“ und „Winter“, jene<br />

Sätze also, mit denen schon so mancher Interpret – nicht selten<br />

vergeblich – versucht hat, sich und seine Aufnahme zu profilieren,<br />

gelingen bei Jansen und ihrem Ensemble konzentriert und unprätentiös.<br />

Es herrscht künstlerische Sorgfalt statt Extravaganz, und eine<br />

Transparenz, die einen automatisch die Ohren spitzen lässt: Man<br />

hört nicht nur, man horcht vielmehr – und entdeckt so jene kammermusikalischen<br />

Nuancen, die im feinabgestimmten Zusammenspiel<br />

der acht Musiker entstehen und Vivaldis Komposition in neuem, klarem<br />

Licht erscheinen lassen.<br />

Aber wie sieht die Geigerin nun selbst ihre Aufnahme im Vergleich<br />

zu den vielen Einspielungen ihrer Kollegen? „Das kann ich<br />

persönlich schwer beurteilen. Es wird sicher immer Leute geben,<br />

denen meine Aufnahme mehr, und andere, denen sie weniger gefällt.<br />

Mir geht es aber bei so einer Aufnahme vor allem um die Frage,<br />

was ich mit einem Stück aussagen kann und will – und weniger<br />

darum, mit anderen Musikern in Konkurrenz zu treten.“<br />

Und dann überlegt sich Janine Jansen, wie viele Solisten wohl<br />

schon allein auf ihrer Geige die „Vier Jahreszeiten“ gespielt haben.<br />

Sie spielt die „Barrere“, eine Violine von Antonio Stradivari (Cremona)<br />

aus dem Jahr 1727 – Antonio Vivaldi schrieb seinen Konzertzyklus<br />

fast genau zur gleichen Zeit, um das Jahr 1720 herum. „Da hat<br />

auf diesem Instrument wahrscheinlich die gesamte Interpretationsgeschichte<br />

der ‚Jahreszeiten‘ stattgefunden. Irgendwie faszinierend,<br />

oder?“ Jakob Buhre<br />

www.janinejansen.com<br />

KlassikLink: jansen<br />

Antonio Vivaldi<br />

Die vier Jahreszeiten<br />

Decca<br />

CD 475 690 7<br />

SACD 475 662 6<br />

Janine Jansen,<br />

Thompson,<br />

Rubingh, Violine<br />

Rachlin, Viola<br />

Jansen, Cello Watton,<br />

Kontrabass Kenny,<br />

Theorbe Jansen,<br />

Orgel u. Cembalo


In allen „Vier Jahreszeiten“<br />

konzentriert und unprätentiös:<br />

JANINE JANSEN<br />

Foto: Mitch Jenkins/Decca<br />

KlassikAkzente 7


Wurde im Mai 80:<br />

DIETRICH FISCHER-DIESKAU<br />

8 KlassikAkzente<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Le nozze di Figaro<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 DVDs 073 403 4<br />

Te Kanawa Freni Fischer-Dieskau Prey Ewing<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Karl Böhm<br />

Schubert Brahms Wagner Bach<br />

Liszt Mahler u.a.<br />

An die Musik<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 555 6 + DVD<br />

Fischer-Dieskau, Bass-Bariton Richter, Klavier<br />

Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks<br />

Foto: haraldhoffmann.com


Fischer-<br />

Dieskau<br />

im Bild<br />

Als ich mein Studium bei Fischer-<br />

Dieskau begann, studierte ich<br />

noch in Leipzig. Damals gab es<br />

noch die DDR, und es war in<br />

mehrfacher Hinsicht eine kleine<br />

Sensation, die Möglichkeit zu<br />

bekommen, im Westen von Berlin<br />

zu studieren.<br />

Nachdem ich an einem<br />

Wettbewerb teilgenommen hatte,<br />

den ich gewann, fragte ich<br />

den Juryvorsitzenden, Aribert<br />

Reimann, ob er mir nicht behilflich<br />

sein könne, Kontakt zu<br />

Fischer-Dieskau zu bekommen.<br />

Wenige Tage später – ich werde<br />

es nie vergessen – klingelt das<br />

Telefon: „Ja?“ – „Spreche ich mit<br />

Rechtzeitig zum 80. Geburtstag des Sängers erscheint ein biografischer<br />

Bildband mit 300 Fotos aus Dietrich Fischer-Dieskaus bewegtem Leben auf<br />

und abseits der Bühne:<br />

Hans A. Neunzig: Dietrich Fischer-Dieskau – Ein Leben in Bildern<br />

Henschel Verlag, Berlin, ISBN 3-89487-499-6<br />

Der Mann, den sie abkürzten<br />

Wenige Menschen sind so bekannt, dass ihr Name zu einer Marke wird, die im allgemeinen Sprachgebrauch<br />

abgekürzt werden kann. „Fidi“ ist so einer. Am 28.05. wurde Dietrich Fischer-Dieskau, Deutschlands größter Bariton<br />

und einer der besten Gesangslehrer der Welt, 80. Ein Geburtstagsgruß von einem seiner begabtesten Schüler.<br />

Herrn Goerne?“ – „Ja.“ – „Hier<br />

Fischer-Dieskau.“ Ich konnte es<br />

zu diesem Zeitpunkt kaum glauben:<br />

Der Sänger überhaupt rief<br />

mich an und lud mich zu seinem<br />

Unterricht ein! Es vergingen ein<br />

paar Wochen, dann war es so<br />

weit. Ich pilgerte in die Lindenallee,<br />

und nach freundlicher Begrüßung<br />

war ich an der Reihe zu<br />

singen. Ich erinnere mich noch<br />

ganz genau: Ich sang ein Lied<br />

von Zemlinsky und dann die<br />

„Liebesbotschaft“ aus dem<br />

„Schwanengesang“ von Franz<br />

Schubert. Nachdem ich meinen<br />

Vortrag beendet hatte, nickte<br />

Fischer-Dieskau wohlwollend<br />

Schumann Strauss Ullmann Liszt<br />

Melodramen<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 532 0<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Sprecher<br />

Burkhard Kehring, Klavier<br />

und sagte: „Sie haben einen<br />

schönen Klang, und ich vermute,<br />

auch die Fähigkeit zur Kommunikation<br />

mit dem Publikum.<br />

Aber jetzt lassen Sie uns das alles<br />

einmal richtig machen.“<br />

(Wohlgemerkt, ich dachte, ich<br />

hätte das Letzte und alles gegeben.)<br />

Mir fiel ein Stein vom Herzen,<br />

das Eis war gebrochen.<br />

Von diesem Moment an studierte<br />

ich unzählig viele Stunden mit<br />

Fischer-Dieskau; ich bekam eine<br />

Idee vom Singen, vom Gestalten;<br />

davon, was es bedeutet,<br />

ein Sänger zu sein, Kunst zu<br />

machen. Der Umstand, in seiner<br />

Gegenwart zu singen, war so<br />

beflügelnd, dass ich auf einmal<br />

Ressourcen in mir entdeckte,<br />

von denen ich bis dahin keine<br />

Ahnung gehabt hatte, dass ich<br />

sie besaß. Alles in allem eine unbeschreibbar<br />

wichtige Zeit; ohne<br />

diese Erfahrungen und Eindrücke<br />

wäre ich nicht da, wo ich<br />

jetzt bin. Lieber Herr Fischer-<br />

Dieskau, ich danke Ihnen aus<br />

tiefstem Herzen.<br />

Herzlichen Glückwunsch,<br />

Ihr Matthias Goerne<br />

www.deutschegrammophon.com/<br />

fischer-dieskau2005<br />

KlassikLink: dieskau<br />

Bach Brahms Verdi Händel Orff<br />

Schumann u.a.<br />

Early Recordings on Deutsche Grammophon<br />

Deutsche Grammophon<br />

9 CDs 477 527 0<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton<br />

KlassikAkzente 9


Magazin<br />

Sonderteil: Oper 2005<br />

Aufnahmen in Troja<br />

Paul McCreesh hat mit <strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong> als Paris Glucks quasi-verschollene<br />

Oper „Paride ed Elena“ aufgenommen.<br />

In der modernen Aufführungsgeschichte<br />

der alten Oper finden<br />

sich immer wieder verborgene<br />

Schätze, die auf „Archäologen“<br />

wie Paul McCreesh warten.<br />

Christoph Willibald Gluck (1714–<br />

1787) komponierte zu Libretti<br />

von Ranieri de’ Calzabigi (1714–<br />

1795) drei so genannte Reform-<br />

Opern, „Alceste“, „Orfeo ed Euridice“<br />

und „Paride ed Elena“.<br />

Die drei Werke werden so genannt,<br />

weil sie einen Kontrapunkt<br />

gegen die Auswüchse der<br />

Opera seria setzten. In dieser<br />

Gattung trieben damals Sänger<br />

ihr Unwesen, die sich nicht mehr<br />

um irgendwelche dramaturgische<br />

Wahrheiten scherten, sondern<br />

nur noch ihre stimmlichen<br />

Fähigkeiten zur Schau stellten.<br />

Dagegen setzten Gluck und de’<br />

Calzabigi ihre Schöpfungen und<br />

ein Programm, das als Vorwort<br />

mit „Alceste“ veröffentlicht wurde<br />

und einem künstlerischen<br />

Credo gleichkommt: „Es war<br />

mein Streben, die Musik ausschließlich<br />

ihrer wahren Bestimmung<br />

zuzuführen, nämlich dem<br />

Ausdruck der Dichtung zu dienen<br />

und die wichtigsten Handlungsmomente<br />

zu unterstützen,<br />

ohne die Handlung durch überflüssigen<br />

Zierrat zu unterbrechen<br />

oder zu behindern“, heißt<br />

es darin.<br />

„Orfeo“ wird heute regelmäßig<br />

gespielt, „Alceste“ wenigstens<br />

gelegentlich, aber „Paride<br />

ed Elena“, 1770 in Wien uraufgeführt,<br />

wartet bis heute auf die<br />

Wiederentdeckung für die gro-<br />

10 KlassikAkzente<br />

ßen Opernbühnen. Lediglich einige<br />

Arien, wie das grandiose<br />

„O del mio dolce ardor“ (Anspieltipp:<br />

CD 1, Track 3), führen ein<br />

konzertantes Eigenleben. Paul<br />

McCreesh vertritt in Bezug auf<br />

„Paride ed Elena“ die Überzeugung,<br />

dass es einer sehr starken<br />

Besetzung bedarf, um die<br />

Qualitäten des Stückes herauszuarbeiten.<br />

Und was für eine<br />

Besetzung ihm hier zur Verfügung<br />

steht: <strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong><br />

brilliert in der Rolle des Paris in<br />

den tieferen Lagen mit samtiger<br />

Weichheit, ihre hohen Noten sitzen<br />

rein und klar und verströmen<br />

eine glockenartige Qualität.<br />

Susan Gritton, die schon lange<br />

mit McCreesh zusammenarbeitet,<br />

meistert die schwierige, weil<br />

zwiespältige Rolle der Helena<br />

auf den Punkt. Beiden gelingt<br />

es, extreme Emotionen zu transportieren,<br />

ohne je ins Melodramatische<br />

abzurutschen.<br />

Oft wird dem Stück vorgeworfen,<br />

Gluck habe keine adäquate<br />

musikalische Sprache für<br />

ein primär erotisches Thema gefunden.<br />

Diese Kritik läuft jedoch<br />

an den Intentionen des Komponisten<br />

vorbei, denn im Libretto<br />

geht es zunächst um die Differenzierung<br />

zwischen dem harschen,<br />

eben spartanischen Wesen<br />

Spartas (in der Person der<br />

widerstrebenden Helena) und<br />

der sanften, lebensfrohen Natur<br />

Trojas (im Charakter des Paris),<br />

was Gluck musikalisch perfekt<br />

umsetzt. Also bilden Helenas<br />

Gesänge hier nicht die erotische<br />

Versuchung aus der Ilias ab, vielmehr<br />

verwirklicht die Komposition<br />

Glucks weiter oben zitierten<br />

Anspruch an ein musikalisches<br />

Unterstreichen der dramatischen<br />

Inhalte in Abgrenzung zur<br />

Opera seria, an innere Wahrhaftigkeit.<br />

Das Werk ist in sich, als<br />

Ganzes, absolut stimmig. Dass<br />

ihm dies in der Partitur zu „Paride<br />

ed Elena“ gelang, hat Gluck<br />

belegtermaßen mit großem Stolz<br />

erfüllt. Um es in Paul McCreeshs<br />

Worten zu sagen: „Bei Gluck beginnt<br />

die Entwicklung der Oper<br />

vom Barocken hin zu etwas,<br />

was wir als wahrhaftig empfinden.“<br />

Nicht nur musikdramaturgisch,<br />

sondern auch musikalisch<br />

stehen Glucks Reform-Opern<br />

an der Schnittstelle zu etwas<br />

ganz Neuem, nämlich am Übergang<br />

zur Klassik. Paul McCreesh<br />

dazu: „Es ist erstaunlich, dass<br />

zwischen Bachs Tod und den<br />

Spätwerken Mozarts nur rund<br />

35 Jahre liegen. Dieser Abschnitt<br />

der Musikgeschichte ist<br />

ungeheuer reich an Entwicklungen,<br />

und bei Gluck kann man<br />

förmlich hören, wie eine Musiksprache<br />

stirbt und eine andere<br />

sich herausbildet. (…) Während<br />

eines Zeitraums von vielleicht 50<br />

Jahren muss es in Orchestern<br />

eine Mischung aus barocken<br />

und klassischen Bögen gegeben<br />

haben, und mit der Besaitung<br />

hat es vermutlich genauso<br />

ausgesehen. Ich glaube nicht,<br />

dass ein 60-jähriger Geiger in<br />

Mozarts Orchester seine geliebte<br />

Barockvioline einfach in den<br />

Müll getan hat.“<br />

Solche Anreize machen das<br />

Schattendasein von „Paride ed<br />

Elena“ zu einem Rätsel. Derzeit<br />

ist nirgendwo in Deutschland eine<br />

Inszenierung geplant, Aussagen<br />

zu den Gründen waren von<br />

den Intendanzen führender Häuser<br />

zunächst nicht zu bekommen.<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass<br />

die Ausgrabungsarbeit von Paul<br />

McCreesh und die künstlerische<br />

Schönheit dieser Einspielung<br />

dazu beitragen, das unterschätzte<br />

Werk bald wieder auf<br />

eine deutsche Opernbühne zu<br />

bringen.<br />

Harald Reiter<br />

www.deutschegrammophon.com/<br />

mccreesh-gluck<br />

KlassikLink: mccreesh<br />

Christoph Willibald Gluck<br />

Paride ed Elena (Gesamtaufnahme)<br />

Archiv Produktion<br />

CD 477 541 5<br />

<strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong>, Mezzosopran<br />

Susan Gritton, Sopran Carolyn Sampson,<br />

Sopran Gillian Webster, Sopran Gabrieli<br />

Consort & Players Dirigent: Paul McCreesh


Foto: KASSKARA/DG<br />

Erobert als Paris die schöne Helena:<br />

MAGDALENA KOŽENÁ<br />

KlassikAkzente 11


Magazin<br />

Sonderteil: Oper 2005<br />

AUGENSCHMAUS<br />

Mit dem Programm der Unitel hat die Deutsche Grammophon einen visuellen Schatz<br />

für Musikfreunde gehoben – diese und weitere Highlights erscheinen jetzt auf DVD.<br />

12 KlassikAkzente<br />

Geistiger Vater der Unitel:<br />

HERBERT VON KARAJAN<br />

Foto: Elfriede Hanak/Decca


Gioacchino Rossini<br />

Il barbiere di Siviglia<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 403 9<br />

Anfang des Jahres ließ eine Meldung<br />

aufhorchen: „Deutsche<br />

Grammophon schließt Vertrag<br />

mit Unitel“. Ein Deal mit unab-<br />

„seh“baren Folgen, denn hinter<br />

dieser Unitel mit ihrem Motto<br />

„Music to watch“ steckt nichts<br />

anderes als eine Schatztruhe,<br />

angefüllt mit 115 kostbaren Musikfilmen.<br />

Opern und Operetten,<br />

Konzerte und Künstlerporträts.<br />

Summa summarum 600 Stunden<br />

Musik, entstanden in mehr<br />

als drei Jahrzehnten seit den<br />

Anfängen im Jahr 1964.<br />

Damals begannen die beiden<br />

geistigen Väter der Unitel,<br />

der Medienmogul Leo Kirch und<br />

der Dirigent Herbert von Karajan,<br />

ihr gigantisches Werk. Karajan –<br />

Dirigent, Regisseur und Technikfreak<br />

– nutzte das Medium, um<br />

seine künstlerischen Visionen<br />

(und natürlich auch sich selbst)<br />

via Kamera in Szene zu setzen.<br />

Mal experimentierte er bei der<br />

Aufnahme von Beethoven-Sinfonien,<br />

dann stürzte er sich wieder<br />

in aufwändige Opernprojekte.<br />

Immer mit seinen Lieblingsorchestern,<br />

immer mit besten Besetzungen.<br />

Geld scheint damals<br />

nur eine untergeordnete Rolle<br />

gespielt zu haben.<br />

Was auf diese Weise entstanden<br />

ist, erblickt jetzt nach<br />

und nach wieder das Licht der<br />

DVD-Welt. Kein Zufall, dass die<br />

Deutsche Grammophon zuallererst<br />

mehrere Karajan-Produktionen<br />

aus der Schatzkiste geholt<br />

Berganza Prey Alva Dara Montarsolo<br />

Orchestra e Coro del Teatro alla Scala<br />

Dirigent: Claudio Abbado<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 403 2<br />

hat: Am Anfang steht eine „Carmen“-Inszenierung,<br />

die der Maestro<br />

persönlich für die Salzburger<br />

Festspiele 1967 einrichtete:<br />

mit Grace Bumbry, Mirella Freni<br />

und Jon Vickers. 1973 folgte<br />

Verdis „Otello“, wieder mit dem<br />

ausdrucksstarken Paar Freni/<br />

Vickers in den Hauptrollen, dazu<br />

die entfesselt aufspielenden<br />

Berliner Philharmoniker – und eine<br />

Regie, die die inneren und<br />

äußeren Stürme bisweilen so rasant<br />

einfängt, dass man meint,<br />

die Gischt müsste vom Bildschirm<br />

herunterspritzen!<br />

Ein Jahr später wieder Karajan<br />

– doch diesmal nur am Pult,<br />

während er die Regie einem anderen<br />

Pionier des Opernfilms<br />

überließ: Jean-Pierre Ponnelle.<br />

Der hatte sich zuvor bereits mit<br />

seinem Rossini-„Barbier“ (unter<br />

Claudio Abbados komödiantisch-penibler<br />

Stabführung) in<br />

Richtung Opernfilm vorgetastet.<br />

Mit Puccinis „Madama Butterfly“<br />

ging er den Weg konsequent<br />

weiter: Erst die Platten-Aufnahme<br />

in Wien, dann ab in die Berliner<br />

Studios. Dort entstand ein<br />

wirklicher Film – mit Rückblenden<br />

und Zeitlupen, mal schwarzweiß,<br />

dann wieder in Farbe.<br />

Auch die Produktion von Mozarts<br />

„Le nozze di Figaro“ (1976)<br />

zeigte den kreativen Zauberer<br />

Ponnelle ganz in seinem Element.<br />

Auskomponiert bis ins<br />

letzte Detail, mit originellen Kamerafahrten<br />

und verblüffenden<br />

Grace Bumbry Jon Vickers Mirella Freni<br />

Justino Diaz Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Richard Wagner<br />

Der Fliegende Holländer<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 404 1<br />

Perspektiven, lässt dieser Film<br />

Erinnerungen an Theateraufführungen<br />

weit hinter sich. Und<br />

auch die Starbesetzung mit Kiri<br />

te Kanawa und Dietrich Fischer-<br />

Dieskau, Mirella Freni und Hermann<br />

Prey sowie Karl Böhm am<br />

Pult der Wiener Philharmoniker<br />

hätte sich wohl kaum ein Opernhaus<br />

leisten können.<br />

Zwei weitere Namen dürfen<br />

hier nicht fehlen: Franco Zeffirelli<br />

und Harry Kupfer. Der italienische<br />

Regisseur hat 1982 –<br />

ebenfalls im Auftrag der Unitel<br />

– das ungleiche Verismo-Doppel<br />

„Cavalleria rusticana“/„Pagliacci“<br />

verfilmt. Für Mascagnis Oper<br />

verzichtete er auf die Bühnenluft<br />

der Mailänder Scala und dreht<br />

stattdessen in einem sizilianischen<br />

Dorf – mit Pferden, Ziegen<br />

und echtem Glockengeläut.<br />

Bei Leoncavallos „Pagliacci“<br />

lenkte er den Blick der Zuschauer<br />

auf die geschminkten Gesichter<br />

– von Angst erfüllt bei Teresa<br />

Stratas als Nedda, wutentbrannt<br />

bei Placido Domingo als eifersüchtiger<br />

Turiddu. Schon 1978<br />

feierte Harry Kupfer mit Wagners<br />

„Fliegendem Holländer“<br />

seinen spektakulären Einstand<br />

in Bayreuth. Zum Glück ist auch<br />

diese Inszenierung – mit blutroten<br />

Segeln, einer traumentrückten<br />

Senta und verdoppeltem<br />

Holländer – im letzten Bayreuther<br />

Aufführungsjahr 1985<br />

mit der Kamera festgehalten<br />

worden: Dokument einer eben-<br />

Lisbeth Balslev Simon Estes Matti Salminen u.a.<br />

Orchester der Bayreuther Festspiele<br />

Dirigent: Woldemar Nelsson<br />

so scharfsinnigen wie optisch<br />

mitreißenden Wagner-Deutung.<br />

Doch nicht allein Unitel kann<br />

sich rühmen, Maßstäbe für große<br />

Opernfilme gesetzt zu haben.<br />

Ein wahrhaft exotisches Meisterwerk<br />

gelang der Regisseurin<br />

Julie Taymor, als sie Strawinskys<br />

griechisch-archaischen „Oedipus<br />

Rex“, musikalisch unterstützt<br />

von Jessye Norman, Bryn<br />

Terfel und Seiji Ozawa, mit ebenso<br />

archaischen japanischen Bildern<br />

in Szene setzte. Heiß umstritten<br />

war dagegen die Idee<br />

von Peter Sellars, Mozarts drei<br />

Da-Ponte-Opern ins Hier und<br />

Heute – sprich in die USA der<br />

1990er Jahre – zu transplantieren.<br />

„Figaro“ im Trump Tower an<br />

der Fifth Avenue, „Cosi fan tutte“<br />

im Coffee Shop und „Don Giovanni“<br />

in der Bronx – da jubelte<br />

das jüngere Publikum, während<br />

sich vielen Älteren die Nackenhaare<br />

sträubten. Für sie steht<br />

Ersatz bereit: Wie wäre es stattdessen<br />

mit Produktionen aus<br />

der Met – mit „Nabucco“, „La<br />

forza del destino“ oder „La<br />

Bohème“? James Levine am<br />

Pult bürgt hier für Qualität. Und<br />

die großen Sängernamen wie<br />

Leontyne Price, Kathleen Battle,<br />

Luciano Pavarotti oder Juan<br />

Pons halten auch, was sie versprechen.<br />

Michael Horst<br />

Pietro Mascagni Ruggiero Leoncavallo<br />

Cavalleria Rusticana Pagliacci<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 403 3<br />

www.deutschegrammophon.com/<br />

dvd/<br />

Obraztsova Domingo Bruson Stratas<br />

Pons u.a. Orchestra e Coro del Teatro alla Scala<br />

Dirigent: Georges Prêtre<br />

KlassikAkzente 13


Magazin<br />

Sonderteil: Oper 2005<br />

„Oberon“ im Blick:<br />

SIR JOHN ELIOT GARDINER<br />

14 KlassikAkzente<br />

DIE DEUTSCHEN IN LONDON<br />

Ihre Uraufführungen wurden an der Themse bejubelt – jetzt gibt es Händels<br />

„Rodelinda“ und Webers „Oberon“ als spektakuläre Neuaufnahmen.<br />

Nicht immer waren Mailand, Paris<br />

oder Wien der Nabel der<br />

Opernwelt. Auch London hat<br />

mehr Uraufführungen erlebt, als<br />

man gemeinhin vermuten mag.<br />

1725 lag das Publikum dem<br />

Komponisten George Frideric<br />

Handel, der Primadonna Francesca<br />

Cuzzoni und dem Alt-<br />

Kastraten Senesino buchstäblich<br />

zu Füßen. Gemeinsam<br />

hoben die drei am Haymarket<br />

Theatre „Rodelinda“ aus der<br />

Taufe, eine dramatische Dreiecks-Geschichte<br />

um die Königin<br />

der Langobarden. Oder um<br />

es mit den Worten der Händel-<br />

Verehrerin Donna Leon zu sagen:<br />

„Das Beispiel einer glücklichen,<br />

erfüllten und treuen Ehe“.<br />

Kenner preisen „Rodelinda“<br />

als eine seiner glanzvollsten<br />

Opern, mit einem spannenden<br />

Plot, geschicktem Aufbau und<br />

überzeugenden Figuren. Barock-<br />

Spezialist Alan Curtis weiß, was<br />

er dieser Partitur schuldig ist. Er<br />

misstraute dem heute üblichen<br />

Rückgriff auf Händels Erstfassungen<br />

und plädierte für die vom<br />

Kom ponisten überarbeitete spätere<br />

Version. Das international<br />

besetzte Sängerensemble mit<br />

der Leipziger Sopranistin Simone<br />

Kermes als Rodelinda, der<br />

serbischen Altistin Marijana<br />

Mijanović als ihr Ehemann Bertarido<br />

und dem australischen<br />

Tenor Steve Davislim als intrigantem<br />

Rivalen Grimoaldo<br />

dankte es ihm mit vollem<br />

musikalischen Einsatz.<br />

Und noch einmal London:<br />

1826 komponierte<br />

Carl Maria von Weber seine<br />

letzte Oper „Oberon“ im Auftrag<br />

der Covent Garden Opera –<br />

auf Englisch, versteht sich. Und<br />

um sich den lukrativen Auftrag<br />

nicht entgehen zu lassen, büffelte<br />

der todkranke Komponist sogar<br />

die fremde Sprache und<br />

reiste zur Einstudierung selbst<br />

nach London. Umso tragischer,<br />

dass Weber nicht einmal zwei<br />

Monate nach der stürmisch bejubelten<br />

Uraufführung seinem<br />

Lungenleiden erlag.<br />

In der englischen Originalfassung<br />

hat jetzt Sir John Eliot<br />

Gardiner, der Mann mit dem<br />

musikalischen Scharfblick, den<br />

„Oberon“ aufgenommen – eine<br />

absolute Rarität im sonst so gut<br />

bestückten Opernkatalog. Erst<br />

gab es halbszenische Aufführungen<br />

in Paris und London,<br />

dann folgte der Gang in die Stu-<br />

dios. Außer dem hochkarätigen<br />

Ensemble mit Hillevi Martinpelto<br />

und Jonas Kaufmann als Reiza<br />

und Huon an der Spitze war<br />

auch der englische Schauspieler<br />

Roger Allam dabei; er verpasste<br />

den angestaubten Dialogen die<br />

notwendige Verjüngungskur. In<br />

jedem Fall hat „Oberon“, eine<br />

fantasievolle Mischung aus<br />

„1001 Nacht“ und Shakespeares<br />

„Sommernachtstraum“, mehr zu<br />

bieten als nur eine geniale Ouvertüre:<br />

Das englische Internetmagazin<br />

„Andante“ schrieb:<br />

„Musikalisch war die Aufführung<br />

großartig, und Gardiner demonstrierte<br />

auf triumphale Weise,<br />

warum ,Oberon‘ eine so bedeutende<br />

Partitur ist.“<br />

Michael Horst<br />

Alle wichtigen Opernaufnahmen dieses Sommers finden Sie<br />

auch unter www.klassikakzente.de und im KlassikAkzente-<br />

Opernspezial – überall im Fachhandel.<br />

Georg <strong>Friedrich</strong> Händel<br />

Rodelinda (Gesamtaufnahme)<br />

Archiv Produktion<br />

CD 477 539 1<br />

Kermes Mijanović Davislim Lemieux<br />

Prina Priante Il Complesso Barocco<br />

Dirigent: Alan Curtis<br />

Carl Maria von Weber<br />

Oberon (Gesamtaufnahme, engl.)<br />

Philips<br />

2 CDs 475 656 3<br />

Martinpelto Comparato Davislim Kaufmann<br />

Dazeley Bourne u.a. The Monteverdi Choir<br />

Orchestre Révolutionnaire et Romantique<br />

Dirigent: Sir John Eliot Gardiner<br />

Donizetti Verdi Mozart Händel Gluck u.a.<br />

KlassikAkzente Opernspezial<br />

Decca<br />

CD 476 785 4<br />

Netrebko Calleja Flórez <strong>Kožená</strong><br />

Pavarotti Wunderlich Fleming u.a.<br />

Diverse Dirigenten und Orchester<br />

Foto: Sheila Rock/Decca


Foto: Sasha Gusov/Decca<br />

Dirigentenkollegen seiner Klasse<br />

wären bei dem Angebot<br />

schwach geworden. Garantiert.<br />

Doch Riccardo Chailly ist kein<br />

Mann, der auf tausend Hochzeiten<br />

tanzt. So winkte er dankend<br />

ab, als die Mailänder Scala unlängst<br />

bei ihm anklopfte, um ihn<br />

für den musikalischen Chefsessel<br />

zu gewinnen. Nicht dass<br />

Chailly ein gespanntes Verhältnis<br />

zum Operntempel seiner<br />

Heimatstadt hätte. Dort, wo<br />

schon sein Vater Direktor war.<br />

Aber Chailly will sich nach den<br />

16 Jahren, in denen er Chefdirigent<br />

des Concertgebouw-Orchesters<br />

in Amsterdam war, jetzt<br />

ganz auf seinen nächsten Karriereabschnitt<br />

konzentrieren: Auf<br />

den Posten des Leipziger Gewandhauskapellmeisters<br />

und<br />

des Generalmusikdirektors der<br />

Oper, die er ab 2005/2006 wieder<br />

in die Top Five der deutschen<br />

Musiktheater führen will.<br />

Und natürlich wird er das schaf-<br />

Mahler als zweite Haut<br />

Riccardo Chailly hat sich und dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester das schönste<br />

Abschiedsgeschenk gemacht: mit den neun Mahler-Symphonien.<br />

fen. Denn überall, wo sich Chailly<br />

langfristig niedergelassen hat,<br />

blühte das Musikleben auf. In<br />

den 1980er Jahren sorgte er mit<br />

dem Berliner Radio-Sinfonieorchester<br />

für eine erfrischende<br />

Repertoire-Politik, mit der von<br />

Deryck Cooke komplettierten<br />

Fassung von Mahlers 10. Symphonie<br />

als Höhepunkt. Die hieraus<br />

entstandene Einspielung<br />

sollte jedoch nicht nur zur ersten<br />

Visitenkarte des Mahler-Dirigenten<br />

Chailly werden. Sie wurde<br />

zum Grundstein für das symphonische<br />

Gesamtpaket Mahlers,<br />

das Chailly an neuer Wir-<br />

Gustav Mahler<br />

The Symphonies<br />

Decca<br />

12 CDs 475 668 6<br />

Versch. Solisten Royal Concertgebouw<br />

Orchestra RSO Berlin<br />

Dirigent: Riccardo Chailly<br />

kungsstätte in Amsterdam ab<br />

1988 formvollendete. Seit der<br />

legendären Ära von Willem<br />

Mingelberg ist das Concertgebouw-Orchester<br />

schließlich die<br />

interna tionale Adresse der<br />

Mahler-Pflege. Und so knüpfte<br />

Chailly an eine große Tradition<br />

an – um ihr gleichzeitig den Weg<br />

in die Zukunft zu ebnen. Was<br />

jetzt eine 12-CD-Box mit sämtlichen<br />

Symphonien noch einmal<br />

auf den Punkt bringt, nachdem<br />

sich Chailly und das Königliche<br />

Concertgebouw-Orchester im<br />

letzten Jahr voneinander verabschiedet<br />

haben. Und so auf-<br />

Mahler-Magier:<br />

RICCARDO CHAILLY<br />

regend das Herzschlagfinale mit<br />

Mahlers Neunter live begangen<br />

wurde, so hört man nun jeder<br />

der neun Symphonien an, dass<br />

man sich auch im Studio gesucht<br />

und gefunden hat. Die riesigen<br />

Klangpanoramen mit ihrem<br />

verstörenden Leidensflackern,<br />

mit der verzaubernd-idyllischen<br />

Behaglichkeit und mit all<br />

den kühn aufgerissenen Klanghorizonten<br />

werden bei Chailly zu<br />

wahren Erweckungserlebnissen<br />

und Entdeckungsreisen. Dank<br />

einer auch phänomenalen<br />

Durchsichtigkeit des orchestralen<br />

Gewebes und emotionalen<br />

Tiefe, bei der man versteht, warum<br />

Gustav Mahler zur zweiten<br />

Haut von Riccardo Chailly geworden<br />

ist, seit er in jungen Jahren<br />

in Mailand dem Mahler-Magier<br />

John Barbirolli über die<br />

Schulter geschaut hat.<br />

Guido Fischer<br />

KlassikLink: chailly<br />

KlassikAkzente 15


Magazin<br />

16 KlassikAkzente<br />

Mehrheitsfähige Moderne<br />

Hinter dem Kürzel „MoMu“ (Moderne Musik) verbirgt sich eine 50-teilige CD-Auswahl mit<br />

hörerfreundlicher Musik des 20. Jahrhunderts. Der preisgünstige Sampler dazu enthält viele<br />

Kostproben wenig bekannter Meisterwerke.


Anders als die bildende Kunst<br />

des 20. Jahrhunderts gilt die<br />

musikalische Moderne allgemein<br />

immer noch als schwierig,<br />

unverständlich und anstrengend.<br />

Statt Webern hört der gemeine<br />

Klassikinteressent doch lieber<br />

Weber, statt Lachenmanns Geräuschkunst<br />

Bachs Kantate<br />

„Unser Mund sei voll Lachens“.<br />

Ohne allzu viel Hoffnung auf die<br />

Zukunft meint er, sich mit dem<br />

musikalischen Erbe des 18. und<br />

19. Jahrhunderts zufrieden geben<br />

zu müssen. Auf der anderen<br />

Seite gibt es da aber auch<br />

noch die kleine, radikale Minderheit<br />

der Neue-Musik-Fraktion,<br />

aus deren Reihen sich Donaueschingen-Pilger<br />

rekrutieren. Gestrenge<br />

Gralshüter der Avantgarde<br />

verteidigen ihre Bastion<br />

und mahnen die Kinder des<br />

Spätkapitalismus zur existenziellen<br />

Entscheidung, frei nach<br />

Shakespeare: Webern oder<br />

Webber – das sei hier die Frage.<br />

Die Alternative zu Weberns<br />

12-Ton-Konstruktionen muss<br />

aber keineswegs Andrew Lloyd<br />

Webber heißen. Zwischen<br />

Stockhausen und dem Plastik-<br />

Pop Dieter Bohlens lässt sich<br />

vor allem in der klassischen Musik<br />

des 20. Jahrhunderts vieles<br />

entdecken – darunter überraschend<br />

und erfreulich viel Schönes,<br />

das auch breite Hörerkreise<br />

auf ihre Kosten kommen lässt.<br />

Die sorgfältig ausgesuchte Mo-<br />

Mu-Kollektion stellt Meisterwerke<br />

des 20. Jahrhunderts vor, die<br />

das Potenzial haben, auch das<br />

große Publikum zu begeistern:<br />

Werke, welche die Grundelemente<br />

der Musik – Harmonie,<br />

Melodie und Rhythmus – nicht<br />

verleugnen und dennoch anspruchsvoll<br />

und zeitgemäß sind.<br />

Beim Hören vieler dieser Kompositionen<br />

fragt man sich, wie<br />

sie so lange fast unbeachtet<br />

bleiben konnten, warum die<br />

meisten dieser Meisterwerke<br />

nicht oder nur äußerst selten in<br />

Konzerten oder im Radio zu hören<br />

waren?<br />

Erklären lässt sich dies wohl<br />

vor allem mit der in Deutschland<br />

seit den 1950er Jahren einseitigen<br />

Förderung atonaler, serieller<br />

oder sonst wie „avantgardistischer“<br />

Musik durch Rundfunkanstalten,<br />

Festivalleiter und<br />

Feuilletonisten. Nach der verheerenden<br />

Kulturpolitik des Dritten<br />

Reichs wollte man zunächst<br />

alles anders machen und schüttete<br />

dabei allzu oft das Kind mit<br />

dem Bade aus. Hinzu kam – namentlich<br />

in den 50er und 60er<br />

Jahren – eine allgemein verbreitete<br />

Fortschrittseuphorie, die<br />

dem Neuen an sich schon einen<br />

hohen Wert auch auf dem Gebiet<br />

der Kunst zusprach und<br />

gleichzeitig alles, was irgendwie<br />

„konventionell“ erschien, verdammte.<br />

Die Fortschrittsideologen<br />

einer exklusiven Avantgarde<br />

hatten bedeutenden Einfluss auf<br />

das Musikleben, was dazu führte,<br />

dass wirklich gute und lebensfähige<br />

zeitgenössische Musik<br />

an den Rand gedrängt und<br />

schließlich vergessen wurde.<br />

Erst seit den 70er Jahren kam<br />

es hier und da zu Aufweichungserscheinungen<br />

an der Ideologenfront<br />

und demzufolge auch<br />

zu Rehabilitierungen – zunächst<br />

vorzugsweise jener Komponis-<br />

ten, die auch schon unter der<br />

Nazi-Diktatur gelitten hatten.<br />

Der einprägsame Name Mo-<br />

Mu wurde auch deswegen zum<br />

Titel der CD-Reihe gewählt, da<br />

diese in vieler Hinsicht ein Pendant<br />

zur MoMA-Ausstellung bildet<br />

– jener Aufsehen erregenden<br />

Kunstschau, mit der das<br />

New Yorker Museum of Modern<br />

Art 2004 in der deutschen<br />

Hauptstadt gastierte. MoMA<br />

und MoMu verbindet vieles:<br />

Sinnlichkeit und Spiritualität, Lebendigkeit,<br />

Intensität und Frische.<br />

Beide Projekte widmen<br />

sich dem 20. Jahrhundert und<br />

entfalten ein Panorama von großer<br />

Vielfalt und Faszination. Zudem<br />

gibt es unzählige Entsprechungen<br />

zwischen ausgestellter<br />

Kunst und Musik der MoMu-Serie.<br />

Man denke beispielsweise<br />

an Poulenc, dessen Musik so<br />

farbig ist wie die Bilder der von<br />

ihm besonders geschätzten Maler<br />

Derain, Bonnard und Matisse.<br />

Das Cembalokonzert des spanischen<br />

Komponisten Manuel de<br />

Falla wirkt ähnlich surrealistisch<br />

wie die Bilder seines Landsmanns<br />

Salvador Dalí. Nicht zuletzt<br />

wäre auch Strawinsky zu<br />

nennen, dessen Komponieren<br />

so viele Parallelen zum Schaffen<br />

Picassos aufweist, dass er fast<br />

wie ein Zwillingsbruder des Ma-<br />

Michael Torke Gavin Bryars Heinz Tiessen<br />

Czeslaw Marek Rudi Stephan Hans Otte<br />

Paul Creston Aaron Jay Kernis u.a.<br />

Meisterwerke der Musik des 20. Jahrhunderts<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 476 742 3<br />

lergenies erscheint. Einsteiger<br />

wie Kenner können durch die<br />

MoMu-Auswahl viele lohnende<br />

Entdeckungen machen. Neben<br />

vielen unbekannten Meisterwerken<br />

enthält die Serie aber auch<br />

etliche Werke bekannter Komponisten<br />

der Moderne wie Henze,<br />

Messiaen, Pärt, Reich oder<br />

Schoenberg. Dabei ging es vor<br />

allem darum, bisher zu wenig<br />

beachtete Aspekte ihres Schaffens<br />

vorzustellen.<br />

Bei etwa der Hälfte der 50<br />

MoMu-CDs handelt es sich um<br />

Wiederveröffentlichungen, wobei<br />

manches erstmals auf dem<br />

deutschen Markt erscheint. Alle<br />

CDs sind einzeln zu erwerben,<br />

ein günstiger und gut durchhörbarer<br />

2-CD-Sampler bietet die<br />

Möglichkeit, in viele der ausgewählten<br />

Meisterwerke (von immerhin<br />

43 der 50 MoMu-Komponisten!)<br />

hineinzuhören. Dafür,<br />

dass sich das Hörerlebnis in jeder<br />

Hinsicht lohnt, bürgen nicht<br />

zuletzt auch die herausragenden<br />

Interpreten der musikalischen<br />

Kostbarkeiten. Stellvertretend für<br />

viele andere seien hier genannt:<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Simon<br />

Rattle, Gidon Kremer, Claudia<br />

Barainsky und Sir John Eliot<br />

Gardiner.<br />

Martin Torp<br />

KlassikLink: momu<br />

KlassikAkzente 17


Magazin<br />

Serie: Das andere Jubiläum<br />

Eine Reise um den Klang in 60 Jahren<br />

Nur wenige Musiker haben über vier Jahrzehnte so konsequent der Versuchung widerstanden,<br />

sich auf ein Genre festzulegen, wie Keith Jarrett.<br />

Von Anfang an machte sich der<br />

Pianist Keith Jarrett von äußeren<br />

Vorgaben frei. Jetzt wird er 60,<br />

doch seinen früh gefassten<br />

Grundsätzen ist er immer treu<br />

geblieben. Seine Improvisationen<br />

und Kompositionen mögen<br />

noch so komplex sein, sie vermitteln<br />

stets das Gefühl eines in<br />

unvergleichlicher Leichtigkeit<br />

schwebenden archaischen Urgrooves,<br />

der zum Tanz nach innen<br />

auffordert.<br />

Nach seiner Zeit bei Miles<br />

Davis nahm Jarrett 1971 mit<br />

Jack DeJohnette für Manfred Eichers<br />

junges Label ECM das Album<br />

„Ruta And Daitya“, eine Art<br />

Schnittstelle zwischen den Exkursen<br />

bei Miles und künftigen<br />

Perspektiven beider Musiker,<br />

auf. Der wenige Monate später<br />

aufgenommene Soloeinstand<br />

„Facing You“ erschien zwei Jahre<br />

vor der Duoaufnahme und<br />

18 KlassikAkzente<br />

wurde als Beginn der in jeder<br />

Hinsicht fruchtbaren Zusammenarbeit<br />

zwischen Jarrett und<br />

Eicher wahrgenommen. Indessen<br />

erweiterte Jarrett beharrlich<br />

sein Spektrum. Sein Trio mit<br />

Paul Motian und Charlie Haden<br />

ergänzte er um den Saxophonisten<br />

Dewey Redman. Im Vergleich<br />

zur Energie dieses Quartetts<br />

machte sich der sanfte<br />

Fluss seines europäischen<br />

Quartetts mit Jan Garbarek, Palle<br />

Danielsson und Jon Christensen<br />

eher entspannt aus. Der<br />

kollektive Dialog mit der Stille,<br />

die besondere Sensibilität für<br />

den Sound beider Bands basierten<br />

auf Jarretts intensiver Arbeit<br />

mit Manfred Eicher.<br />

Auf dem Soloalbum „The<br />

Köln Concert“ (1976) lud Jarrett<br />

den Hörer zu einer Reise in einen<br />

Bewusstseinsstrom ein.<br />

Trotz dieser intuitiven Leistung<br />

war seine Haltung die eines<br />

Klassik-Pianisten. Dass der immense<br />

Erfolg dieser Doppel-LP<br />

alles überstieg, was jazzkompatible<br />

Musik bis dahin je vermocht<br />

hatte, lag daran, dass Jarrett<br />

den Hörer unabhängig von seinen<br />

Vorlieben einbezog statt<br />

hermetisch auszuschließen, wie<br />

es so viele andere Jazzmusiker<br />

tun. Obgleich er erst in den<br />

Achtzigern genuine Klassikalben<br />

aufnahm, war die Affinität zur<br />

Klassik doch schon früher präsent.<br />

In den Liner Notes zu „In<br />

The Light“ (1973) wehrte er sich<br />

dagegen, „als eindimensionales<br />

Wesen in einer dreidimensionalen<br />

Welt“ gesehen zu werden.<br />

Später spielte er Werke von<br />

Bach, Schostakowitsch, Pärt,<br />

Mozart und Händel ein. 1983<br />

nahm er mit Jack DeJohnette<br />

und Gary Peacock „Standards“<br />

auf. Nicht nur, dass aus dieser<br />

Formation eine der langlebigsten<br />

Gruppen der Jazzgeschichte<br />

wurde, sie begegneten den<br />

Standards des Jazz mit einer ergreifenden<br />

Ernsthaftigkeit, aus<br />

der sich bald eine originäre<br />

Sprache entwickeln sollte, die<br />

auf fast anderthalb Dutzend Alben<br />

festgehalten wurde.<br />

Auf seinem jüngsten Werk<br />

„Radiance“ tritt Jarrett in einen<br />

kritischen Dialog mit seiner eigenen<br />

Vergangenheit. Der Mitschnitt<br />

zweier Solokonzerte von<br />

2002 dokumentiert einen neuen<br />

Umgang mit der Stille, ein neues<br />

Verhältnis zum einzelnen Ton.<br />

Die Veröffentlichung dieser Doppel-CD<br />

symbolisiert einmal mehr<br />

die Schnittstelle zwischen Erfahrungen<br />

und Perspektiven dieses<br />

Tasten-Enzyklopädisten, dessen<br />

Neugier und Wandlungsfreude<br />

vorerst keine Grenzen gesetzt<br />

sind. Wolf Kampmann<br />

Keith Jarrett<br />

Radiance<br />

ECM<br />

2 CDs 986 981 8<br />

Keith Jarrett, Klavier


Foto: Junichi Hirayama/ECM Records<br />

Seit vier Jahrzehnten konsequent:<br />

KEITH JARRETT<br />

KlassikAkzente 19


Magazin<br />

Hinterher ist man nicht nur<br />

klüger, sondern immer auch<br />

etwas verklärter, wünscht sich<br />

Zeiten zurück, die unwiederbringlich<br />

passé sind. Wenigstens<br />

in der Welt des Gesangs<br />

zahlt sich das Zurückhören<br />

aber immer wieder aus, begegnet<br />

man doch echten Ausnahmesänger-Persönlichkeiten<br />

wieder. Daher ist auch die<br />

vierte Staffel der Decca-Reihe<br />

„Classic Recitals“ nicht nur etwas<br />

für nostalgische Kulinariker.<br />

Aus den 50er, 60er und<br />

70er Jahren stammen die Dokumente<br />

aus dem Vinyl-Zeitalter,<br />

die jetzt erstmals auf CD<br />

erscheinen – in originalgetreuer<br />

Aufmachung, was die Optik<br />

und die Auswahl der Titel angeht.<br />

Weshalb die CDs auch<br />

nicht die langen Spielzeiten<br />

haben, die wir heute gewohnt<br />

sind. Doch das lässt sich<br />

schnell verschmerzen. Mit der<br />

Frankokanadierin Huguette<br />

Tourangeau beispielsweise,<br />

die in den Opern von Donizetti<br />

bis Massenet Joan Sutherlands<br />

große Gegen spielerin<br />

war. Tourangeaus „Arias from<br />

Forgotten Operas“ von 1970<br />

stellen nicht nur Raritäten von<br />

Balfe, Bizet, Vaccai, Maillart<br />

20 KlassikAkzente<br />

Mercadante Bellini Mozart<br />

Mirella Freni & Renata Scotto In Duet<br />

Decca<br />

CD 475 681 1<br />

Freni Scotto Alford National Philharmonic<br />

Orchestra Dirigenten: Magiera Anselmi<br />

Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

GUTE ALTE NEUZEIT<br />

Zum vierten Mal erscheinen klassische<br />

Aufnahmen aus der Welt des Gesangs in der Serie<br />

„Classic Recitals“ – originalgetreue Dokumente<br />

von Stars der 50er, 60er und 70er Jahre.<br />

und anderen vor, sondern<br />

auch eine pastose und ausladende<br />

Mezzosopranstimme<br />

mit virtuosen Koloraturen.<br />

Für die Beweglichkeit seiner<br />

Stimme wurde auch Tom<br />

Krause bewundert. Der finnische<br />

Bariton, der sein Debüt<br />

Ende der 50er Jahre in Berlin<br />

gab, hat mit allen Größen des<br />

internationalen Musiklebens<br />

musiziert, für Decca unter anderen<br />

mit Schippers, Solti und<br />

Karajan. Ein einzigartiges<br />

Sänger-Porträt ist daher Krauses<br />

Recital „The Heroic Bariton“,<br />

genauso wie Cesare Siepis<br />

Auswahl von Bassarien<br />

aus Opern von Verdi, Meyerbeer<br />

und Halévy. Der 1923 geborene<br />

Siepi, der in der ersten<br />

Nachkriegsspielzeit an der<br />

Mailänder Scala debütierte<br />

und ein Vierteljahrhundert an<br />

der Met auftrat, besaß eine<br />

der schönsten und verführerischsten<br />

Bassstimmen und<br />

galt als bester Don Giovanni<br />

seiner Zeit.<br />

Siepis fast gleichaltriger<br />

Kollege, der strahlende Tenor-<br />

Belcantist Giuseppe di Stefano,<br />

versah dagegen die populären<br />

italienischen Lieder mit<br />

dem gleichen unnachahmlichen<br />

Charme und Leuchten,<br />

Giuseppe Verdi<br />

Verdi<br />

Decca<br />

CD 475 681 0<br />

Verdi als Vermächtnis:<br />

LEONTYNE PRICE<br />

mit dem er 1958 seine Opernfiguren<br />

in hellem Glanz auftreten<br />

ließ.<br />

Im Februar dieses Jahres<br />

feierte die wegen ihrer unprimadonnenhaften<br />

Attitüde und<br />

scheinbar ewig jungen Stimme<br />

geliebte Mirella Freni ihren<br />

70. Geburtstag. Sie ist auf<br />

„Classic Recitals“ in Duetten<br />

für zwei Soprane zu erleben:<br />

mit Renata Scotto nahm sie<br />

Ende der 70er Jahre neben<br />

dem großen Duett Norma/<br />

Adalgisa Raritäten von Mercadante<br />

und Bellini und – als<br />

Überraschung – das Duett<br />

Gräfin/Susanna aus Mozarts<br />

„Le nozze di Figaro“ auf. Was<br />

aber wäre eine Recitals-Reihe<br />

ohne eine der größten Verdi-<br />

Sängerinnen überhaupt, Leontyne<br />

Price? Galt sie seit 1962<br />

und ihrer seelengequälten<br />

„Aida“ als eine der aufregendstenStimm-Schauspielerinnen,<br />

nahm sie 1980 mit<br />

Zubin Mehta nochmals ihre<br />

berühmtesten Verdi-Arien auf.<br />

Was für ein Vermächtnis – und<br />

das meinen wir ganz unverklärt.<br />

Arthur Lavair<br />

Leontyne Price, Sopran Israel Philharmonic<br />

Orchestra Dirigent: Zubin Mehta<br />

Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

Foto: Decca


Foto: Roberto Masotti/ECM Records<br />

Kaija Saariho John Cage Bruno Maderna<br />

In due tempi<br />

ECM New Series<br />

CD 472 422 2<br />

Cikada String Quartet<br />

IN KONTRASTWELTEN<br />

Klänge des Nichts. Klänge des<br />

Lichts. Wie haarfein gewebte<br />

Tücher wehen die ersten Töne<br />

uns an, bis auf einmal die Violine<br />

das Wort ergreift. Stephen Hartkes<br />

„Tituli“ von 1999 scheint<br />

dem Hilliard Ensemble geradezu<br />

auf die Stimmbänder geschrieben;<br />

denn hier werden die langen<br />

Spuren der Musikgeschichte<br />

im Sekundenrhythmus<br />

durchschritten. Mal wirken Hartkes<br />

Klänge so ursprünglich wie<br />

Gesangsexperimente aus antiker<br />

Zeit, mal wie mittelalterliche<br />

Gregorianik oder polyphone Erkundungen<br />

der Renaissance,<br />

mal einfach nur modern. Mit lediglich<br />

vier Solostimmen hat<br />

Hartke im Jahr 2000 Takamura<br />

Kotaros von einem Besuch in<br />

der Pariser Notre Dame inspirierten<br />

Text „Cathedral in the<br />

Thrashing Rain“ vertont. So entstand<br />

eine Musik über das<br />

Erinnern und Hören – und über<br />

das, was die einen „Energie“,<br />

die anderen „Kraft“ nennen.<br />

Von den Klängen des Lichts<br />

führt Alexei Lubimov geradewegs<br />

ins Dunkel. „Messe Noir“<br />

ist seine Aufnahme mit Werken<br />

von Schostakowitsch, Strawinsky,<br />

Prokofieff und Scriabin überschrieben,<br />

dessen neunte Sonate<br />

für den Titel Pate stand.<br />

Lubimov, einer der letzten Heinrich-Neuhaus-Schüler,<br />

blättert<br />

verschiedene Kapitel der russischen<br />

Klaviermusik des 20.<br />

Jahrhunderts auf. Dem mystischen<br />

Nebel Scriabins steht die<br />

rhythmische Klarheit Strawinskys<br />

gegenüber; die Zurücknahme<br />

und herbe Zweistimmigkeit<br />

von Schostakowitschs zweiter<br />

Sonate kontrastiert mit Prokofieffs<br />

protzig-trotziger siebter<br />

Sonate, die, wie Sviatoslav Richter<br />

einst befand, uns „in eine<br />

Stravinsky Schostakowitsch<br />

Prokofieff Scriabin<br />

Messe Noir<br />

ECM New Series<br />

CD 465 137 2<br />

Alexei Lubimov, Klavier<br />

Neue ECM-Veröffentlichungen ziehen ihre Inspirationen aus moderner Malerei und religiöser Architektur.<br />

Welt, die ihr Gleichgewicht verloren<br />

hat“, versetzt.<br />

Kontrast-, aber nicht spannungsärmer<br />

nehmen sich die<br />

frühen Klavierwerke John Cages<br />

aus. In den 30er und 40er Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts näherte<br />

sich Cage dem Instrument<br />

noch nicht verfremdend, sondern<br />

mit sparsamen Mitteln und<br />

unter Verzicht auf jeglichen virtuosen<br />

Effekt. Herbert Henck, der<br />

sich als Interpret und Musikwissenschaftler<br />

unermüdlich für die<br />

Komponisten des 20. Jahrhunderts<br />

einsetzt, hat unter anderem<br />

die „Jahreszeiten“ von 1947<br />

und „In A Landscape“ von 1948<br />

aufgenommen. Gerade hier scheinen<br />

wir Cages klavieristischem<br />

Nestor Erik Satie zu begegnen.<br />

Henck wird zum dynamischen<br />

Leisetreter. Er geht der diffusen<br />

D-Moll-Fährte der Musik nach<br />

und schleicht dabei auf watti-<br />

gem Untergrund, denn Cage<br />

verlangt, beide Pedale das ganze<br />

Stück über durchzutreten.<br />

Das 1989 gegründete Cikada<br />

String Quartet kümmert sich<br />

in seiner neuen Produktion<br />

ebenfalls um Cage: um dessen<br />

„String Quartet in Four Parts“<br />

von 1949. Außerdem widmen<br />

sich die Cikadas Madernas 1955<br />

entstandenem „Quartetto per<br />

archi in due tempi“ und Kaija<br />

Saariahos „Nymphéa“ für Streichquartett<br />

und Live-Electronics.<br />

1987 ließ sich die Wahl-Pariserin<br />

Saariaho von Claude Monets<br />

„Seerosen“ inspirieren. Sie versuchte,<br />

das Schimmern der Farben,<br />

das Verschwimmen der<br />

Formen und die Gleichzeitig keit<br />

von Wasser, Wolken, Licht und<br />

Bäumen in Klänge umzusetzen –<br />

Musik auf dem Weg zum synästhetischen<br />

Gesamtkunstwerk.<br />

Christoph Vratz<br />

Musik über das Erinnern und Hören:<br />

HILLIARD ENSEMBLE<br />

KlassikAkzente 21


Magazin<br />

Serie: Grenzgänger<br />

Kann nicht etikettiert werden:<br />

CRISTINA BRANCO<br />

Ein Weg und sein<br />

Zwischenziel<br />

Cristina Branco ist die aufregendste<br />

Fadista unserer Zeit. Auch weil<br />

die 30-Jährige die portugiesische<br />

Traditionsmusik immer wieder mit<br />

neuen Ideen aus aller Welt erfrischt.<br />

So sanft und sinnlich wie sie<br />

singt, geht Cristina Branco ihren<br />

musikalischen Weg. Es ist ein<br />

schicksalhafter, aber konsequenter<br />

Irrweg, ihre persönliche<br />

„Odyssee“, wie die Sängerin aus<br />

Almeirim in Portugal gerne betont.<br />

Erklärtes Vorbild der ehemaligen<br />

Psychologiestudentin<br />

mit journalistischen Ambitionen<br />

ist Amália Rodrigues, der sie<br />

nicht nur äußerlich, sondern<br />

auch stimmlich ähnelt. Aufbauend<br />

auf dieser übergroßen Inspiration,<br />

findet Cristina Branco<br />

ständig neue Möglichkeiten, den<br />

Fado zu revolutionieren. Oder<br />

wenigstens zu renovieren. Dabei<br />

behandelt die „Sinnlichkeit pur“<br />

(„Diners Club Magazin“) ihre Musik<br />

immer als etwas Lebendiges<br />

und Zeitgemäßes, eben nicht<br />

wie ein Museumsexponat. Dadurch<br />

erschafft sie etwas ebenso<br />

eigenes wie eigenartiges,<br />

22 KlassikAkzente<br />

beinahe schon einen „Fado<br />

Novo“. „Als andere Sängerinnen<br />

Portugals noch zu erkunden<br />

suchten, was Fado überhaupt<br />

ist, führte Cristina Branco den<br />

wehmütigen Kneipensong (…)<br />

bereits über seine Grenzen hinweg,<br />

machte ihn kompatibel mit<br />

Pop, ohne seine Wurzeln (…)<br />

weich zu spülen“, befindet Wolf<br />

Kampmann im aktuellen „blue<br />

rhythm“. Früh brachte Cristina<br />

Branco das Klavier ins Klangspiel,<br />

eine großartige Bereicherung,<br />

setzte die Gitarre anders<br />

und ungewöhnlich ein. Außerdem<br />

singt sie seit jeher lieber<br />

Songs, die sie passend macht,<br />

anstatt immer nur die selben al-<br />

Cristina Branco<br />

Ulisses<br />

Emarcy Classics<br />

CD 982 089 8<br />

SACD 982 666 9<br />

ten Weisen zu interpretieren.<br />

Doch die immerhin sechs Alben<br />

und zahlreichen Auftritte im<br />

L’Olympia oder dem Concertgebouw,<br />

in den USA oder Brasilien,<br />

wirken jetzt wie ein Vorspiel<br />

für „Ulisses“.<br />

Auf Cristina Brancos aktuellem<br />

Album wird ihr musikalischer<br />

Expansions- und Erneuerungsgedanke<br />

hörbarer und klarer<br />

denn je. Immer schon neugierig<br />

und wandelbar, mengt die Sängerin<br />

ihren sehnsüchtigen und<br />

stolzen Melodien jetzt auch Texte<br />

des surrealistischen Dichters<br />

Paul Eluard bei. Und singt außerdem<br />

das „Alfonsina Y El Mar“<br />

der argentinischen „Nuevo Can-<br />

Cristina Branco, Sängerin Custódio Castelo,<br />

Gitarre Alexandre Silva, Gitarre Miguel<br />

Carvalhinho, Klavier Fernando Maia, Bass-<br />

Gitarre Ricardo Dias, Klavier<br />

cionero“-Heldin Mercedes Sosa<br />

oder „A Case of You“ von der<br />

kanadischen Singer/Songwriterin<br />

Joni Mitchell. „Fado ist Musik<br />

und ‚Ulisses‘ ist mein Fado“, erklärt<br />

Cristina Branco selbstbewusst.<br />

„Was ich mache, kann<br />

nicht etikettiert werden. An dem<br />

Tag, an dem ich zu singen begann,<br />

habe ich verstanden,<br />

dass ich immer meinem eigenen<br />

Weg folgen sollte, denn nur so<br />

kann ich offen und authentisch<br />

sein. Meine Musik ist der Spiegel<br />

meines Lebens. Und das hat<br />

mehr mit den Songs von Joni<br />

Mitchell oder Mercedes Sosa zu<br />

tun, als mit dem, was man traditionell<br />

mit Fado verbindet.“ Cristina<br />

Branco geht ihren eigenen<br />

Weg. Dass es der richtige ist,<br />

zeigt „Ulisses“, ihr momentanes<br />

Zwischenziel.<br />

Götz Bühler<br />

KlassikLink: branco


Höhe des Bücherstapels, der der jährlichen<br />

Informationsproduktion der Erdbevölkerung pro Kopf<br />

entspricht, in Metern: 9<br />

Weitaus mehr als nur Zahlen.<br />

Das Wirtschaftsmagazin brand eins.<br />

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www.brandeins.de<br />

MeiréundMeiré


Magazin<br />

DIE KUNST DES<br />

JUNGEN GULDA<br />

Zur Wiederveröffentlichung der ersten Schallplatten aufnahmen <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>s erinnert sich<br />

Joachim Kaiser, der den Pianisten als Freund und Kritiker über Jahrzehnte begleitet hat.<br />

Des blutjungen <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>s<br />

triumphaler Eintritt ins Konzertleben<br />

war weit mehr als nur ein<br />

fabelhaftes, sensationelles Debüt.<br />

16-jährig, im Jahre 1946,<br />

hatte <strong>Gulda</strong> den Internationalen<br />

Musikwettbewerb in Genf gewonnen.<br />

Und darauf derart ungewöhnliche<br />

Konzerte absolviert,<br />

dass er bereits 1950 sogar<br />

in der New Yorker Carnegie Hall<br />

auftreten durfte. Wer damals<br />

den jungen <strong>Gulda</strong> hörte, spürte<br />

fast erschrocken, wie mit diesem<br />

jungen Österreicher eine<br />

neue, wahrhaft unerhörte Phase<br />

in der Geschichte der Klavier-Interpretation<br />

begann. <strong>Gulda</strong> demonstrierte<br />

einen phänomenalen<br />

rhythmischen Sinn, eine<br />

kühle, vehemente Motorik. Sein<br />

Spiel unterschied sich faszinierend<br />

vom bisherigen pathetischen<br />

oder gar „titanischen“ Stil<br />

der mitteleuropäischen Klavier-<br />

Tradition. Manchmal war es, als<br />

24 KlassikAkzente<br />

säße ein vehementer Motoriker,<br />

ein unheimlicher Klavier-Roboter<br />

am Flügel. Jemand, dessen rhythmischeVergegenwärtigungskraft<br />

genial und untrüglich war.<br />

Hinzu kam, dass die Musik bei<br />

manchen Verläufen förmlich zu<br />

„swingen“ schien, ohne dass<br />

Geschmacklosigkeit oder tendenziöse<br />

Verzerrung störten.<br />

Vollkommen klar, rhythmisch<br />

pointiert, absolut gedächtnissicher:<br />

So beeindruckte der junge<br />

<strong>Gulda</strong> seine Hörer, die sich bald<br />

als seine „Fans“ fühlten. Denn<br />

mit auftrumpfenden Subjektivis-<br />

Bach Beethoven Chopin<br />

Prokofieff Debussy Mozart<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> – The First Recordings<br />

Decca<br />

CD 476 304 5<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>, Klavier<br />

men, mit kitschigen Ritardandos,<br />

mit weinerlichen Verzögerungen<br />

oder unmotivierten plötzlichen<br />

Beschleunigungen hatten <strong>Gulda</strong>s<br />

Interpretationen nichts zu<br />

tun. Bei seinem Beet ho ven<br />

klang manchmal Strawinsky mit,<br />

seinem Mozart fehlte alle anbiedernde<br />

Rokoko-Zierlichkeit, seinem<br />

Schubert alles wienerische<br />

Biedermeier. Trotzdem war <strong>Gulda</strong>s<br />

Kunst von Anfang an nie nur<br />

auf atemlose Motorik angelegt:<br />

Er konnte langsame Sätze zwischen<br />

Bach und Debussy mit<br />

souveränem Klangsinn darbie-<br />

Weitere Veröffentlichungen von <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> finden Sie auf Seite 34.<br />

ten, zum Sprechen bringen. Der<br />

Komponist Boris Blacher – ein<br />

weltläufiger ironischer Künstler –<br />

sagte damals lächelnd zu mir,<br />

dass er „Klassik“ eigentlich nur<br />

noch von diesem <strong>Gulda</strong> ertragen<br />

könne …<br />

Man weiß, wie <strong>Gulda</strong> sich<br />

radikal und auch selbstzerstörerisch<br />

weiterentwickelte: Er brach<br />

aus dem Bezirk der E-Musik<br />

aus, wollte sich lieber als eigenständiger<br />

(wenn auch nicht<br />

übermäßig erfolgreicher) Jazz-<br />

Musiker verwirklichen, als ein<br />

Leben lang E-Musik zu wiederholen.<br />

Er schimpfte auf den „bis<br />

ins Mark verlogenen“ Klassik-<br />

Musik-Betrieb, provozierte Skandale,<br />

gab eine hochbezahlte, sichere<br />

Virtuosen-Existenz auf<br />

– wie einst Franz Liszt und später<br />

Glenn Gould. Wenn man <strong>Gulda</strong><br />

über die Jahrzehnte hin „verfolgte“<br />

als Kritiker und Freund – seine<br />

Perfektion bewundernd, sein


Verzichtete auf die<br />

sichere Existenz:<br />

FRIEDRICH GULDA<br />

Repertoire bestaunend, seine<br />

exzentrischen Eskapaden bedauernd<br />

–, dann mochte man<br />

zunächst kaum glauben, dass<br />

seine Aussage wirklich zutreffe,<br />

er habe eigentlich „nur zwischen<br />

seinem 13. und 16. Lebensjahr<br />

geübt“. Mit 17 sei er als Pianist<br />

„fertig“ gewesen. Die auf der<br />

vorliegenden CD erklingenden<br />

Einspielungen sind die frühesten<br />

Schallplatten-Dokumente, die<br />

von <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> existieren.<br />

Entstanden zwischen 1947 und<br />

1949 in London, wurden sie also,<br />

was die allerersten Interpretationen<br />

betrifft, von einem 17-jährigen<br />

Pianisten geboten. Wir erleben<br />

hier <strong>Gulda</strong>s Anfänge – und<br />

die sind alles andere als anfängerhaft.<br />

Prof. Dr. Joachim Kaiser ist<br />

Feuilletonchef der „Süddeutschen<br />

Zeitung“ und Deutschlands wichtigster<br />

Kulturkritiker.<br />

KlassikLink: gulda<br />

First Recordings –<br />

Geschichte einer Aufnahme<br />

Ursula Anders war die große Liebe <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>s, seine Lebensgefährtin,<br />

Muse und beste Freundin. Die Sängerin und Perkussionistin ist heute als<br />

<strong>Gulda</strong>s Nachlassverwalterin eine engagierte Streiterin für das musikalische<br />

Vermächtnis des österreichischen Pianisten und Komponisten.<br />

KlassikAkzente: Wie sind Sie auf die verloren<br />

geglaubten „First Recordings“ gestoßen,<br />

die ersten Aufnahmen von <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> bei<br />

Decca?<br />

Ursula Anders: Paul <strong>Gulda</strong> erinnerte sich an<br />

alte Schellackplatten seines Vaters, die ich<br />

natürlich sofort fürs <strong>Gulda</strong>-Archiv haben wollte.<br />

Die Platten waren in einem sehr schlechten<br />

Zustand. Ich dachte, wie schade, da ist die<br />

letzte Mozart-Sonate, die D-Dur, drauf, ich<br />

möchte das so gerne mal hören. Ich erzählte<br />

Thomas Kanehl von den Schellecks, dem Initiator<br />

und Autor der <strong>Gulda</strong>-Diskographie. Er<br />

stand in Kontakt mit Oliver Wazola von Universal<br />

Music, der anlässlich des 75. Geburtstags<br />

<strong>Gulda</strong>s am 16. Mai 2005 sofort Feuer<br />

und Flamme war, was eine Restaurierung und<br />

Veröffentlichung betraf.<br />

KlassikAkzente: Die Restaurierung fand bei<br />

der Decca in London statt?<br />

Anders: Ich bin persönlich mit diesen hochempfindlichen<br />

Schel lackplatten zu Bob Jones,<br />

dem ehemaligen Decca-Chef-Remas terer,<br />

gefahren. Ein Zauberer. Was der da rausgeholt<br />

hat, ist fantastisch.<br />

KlassikAkzente: Sie haben <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong><br />

oft gehört. Wie war es, nun den 17-Jährigen<br />

zu hören? War er wirklich frühvollendet?<br />

Anders: Ja. Sein Carnegie-Hall-Debüt mit 20<br />

wurde als das sensationellste Debüt seit Vladimir<br />

Horowitz gehandelt. Bereits drei Jahre<br />

später schrieb Erich Jantsch ein Buch über<br />

<strong>Gulda</strong> mit dem Titel „Die Verantwortung des<br />

Interpreten“, in dem der junge <strong>Gulda</strong> in den<br />

höchsten Tönen gelobt wird. Sie können sich<br />

vorstellen, wie neugierig ich also auf „The First<br />

Recordings“ war.<br />

KlassikAkzente: In der öffentlichen Wahrnehmung<br />

gab es bald zwei <strong>Gulda</strong>s – den<br />

Weltstar, dem Kritik und Publikum zu Füßen<br />

lagen, und den Ausgeflippten, der Jazz spiel-<br />

te und Golowin-Lieder in Wiener Mundart<br />

sang. War es dem Genie langweilig geworden,<br />

brauchte <strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> ein kreatives Ventil?<br />

Anders: Man muss sich an die schreckliche<br />

Zeit erinnern, in der <strong>Gulda</strong> aufwuchs: Krieg,<br />

Zerstörung, keine Kultur. Alles Kreative wurde<br />

unterdrückt, alles musste im Gleichschritt gehen.<br />

Dagegen wehrte er sich. In diesem Kontext<br />

muss man die jetzt zeitgleich mit „The<br />

First Recordings“ erscheinende Box „Midlife<br />

Harvest“ hören – Eigenkompositionen und<br />

Aufnahmen im Jazzgewand.<br />

KlassikAkzente: „Midlife Harvest“, <strong>Gulda</strong>s<br />

künstlerische „Ernte“?<br />

Anders: <strong>Gulda</strong> war immer offen für die weltmusikalischen<br />

Ereignisse. Er bekämpfte die<br />

musikalische Apartheidpolitik. Hört man heute<br />

„Midlife Harvest“ von 1972, dann weiß man:<br />

Er war seiner Zeit in vielem voraus. Etwa dass<br />

er Formen der Klassik mit der Rhythmik und<br />

der Harmonik des Jazz verband. Auf „Midlife<br />

Harvest“ deutet sich auch seine Entwicklung<br />

in Richtung „Freie Musik“ an. Diese Stil-Palette<br />

entwickelte sich aus dem jungen Mann der<br />

„First Recordings“, ganz zu schweigen von<br />

seinen Alterswerken.<br />

Das Interview führte Andreas Kolb.<br />

Der Querkopf und seine große Liebe:<br />

FRIEDRICH GULDA und<br />

URSULA ANDERS<br />

KlassikAkzente 25


Magazin<br />

KASANER KLANGFARBEN<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong> spielt Klavierwerke von Alexander Scriabin und Sofia Gubaidulina,<br />

die wie sie aus der Wolgametropole Kasan stammt.<br />

Obwohl beide aus Kasan stammen<br />

– „Russlands Tor zwischen<br />

Ost und West“, wie die Stadt an<br />

der Wolga oft genannt wird –<br />

und schon seit Anfang der 90er<br />

Jahre in Deutschland leben, sind<br />

sie einander erst jetzt in München<br />

zum ersten Mal begegnet:<br />

die Ausnahmekomponistin Sofia<br />

Gubaidulina und die inzwischen<br />

zur Weltelite zählende Pianistin<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong>. Im Gegensatz zu<br />

Sofia Gubaidulina, die bereits als<br />

arrivierte Komponistin in den<br />

Westen kam, musste sich <strong>Anna</strong><br />

<strong>Gourari</strong>, Tochter zweier russischer<br />

Pianisten, ihren Platz im<br />

internationalen Spitzenfeld der<br />

Klaviervirtuosen unter westlichen<br />

Konkurrenzbedingun gen<br />

hart erkämpfen. Dabei kam ihr<br />

die ungewöhnlich gründliche<br />

Ausbildung an der Spezialmusikschule<br />

für Hochbegabte, die<br />

26 KlassikAkzente<br />

sie von 1979 bis 1989 in Kasan<br />

besuchte, sehr zustatten. Und<br />

dies nicht nur im musikpädagogischen,<br />

sondern vor allem auch<br />

im künstlerischen Sinne. „Die<br />

‚russische Klavierschule‘ ist wahrscheinlich<br />

einzigartig auf der<br />

Welt“, schwärmt sie noch heute.<br />

„Sie geht viel mehr auf das Gefühl<br />

und die Vielfältigkeit des<br />

Klangs ein. In Deutschland steht<br />

dagegen die Arbeit mit dem Notentext<br />

im Vordergrund.“<br />

Ihre sehr persönliche Sicht<br />

auf die Musik, dargeboten in<br />

einem überwältigend reichen<br />

Spektrum an Klangfarben, dokumentiert<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong> auch auf<br />

ihrer neuesten CD „Désir“ mit<br />

Kompositionen von Alexander<br />

Skrjabin und „Ciaccona“ von<br />

Sofia Gubaidulina. Skrjabin gehört<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong>s „große Liebe“.<br />

Dass in Deutschland über-<br />

haupt keine Tradition besteht,<br />

seine Musik zu interpretieren,<br />

und diese sogar als „Salonmusik“<br />

abgestempelt wird, bedauert<br />

sie sehr: „Vielleicht erscheint<br />

Skrjabin Nichtrussen so fremd,<br />

weil er sehr spontan ist und seine<br />

Musik zwischen Explosivität,<br />

Zurückhaltung und Depressivität<br />

die ganze Bandbreite der Gefühle<br />

umfasst. Für einen russischen<br />

Interpreten bedeutet Skrjabin<br />

immer eine Grenzerfahrung.“<br />

Das gilt in einem anderen<br />

Sinne auch für Sofia Gubaidulinas<br />

Komposition „Ciaccona“,<br />

von der <strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong> sagt, es<br />

handle sich um ein Stück, „bei<br />

dem man von Anfang an spürt,<br />

dass es für die Ewigkeit geschrieben<br />

ist – ein Kosmos der<br />

Gefühle und Gedanken, ein geniales<br />

Werk“. Der überaus interessante<br />

Kontrast zwischen<br />

Alexander Scriabin Sofia Gubaidulina<br />

Désir<br />

Decca<br />

CD 476 277 2<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong>, Klavier<br />

diesem Stück und den Kompositionen<br />

Alexander Skrjabins ergibt<br />

sich nicht allein aus der zeitlichen<br />

Distanz, die das Schaffen<br />

beider Komponisten trennt – gut<br />

ein Jahrhundert. „Vielmehr unterscheidet<br />

sich mein eigenes<br />

musikalisches Verständnis grundsätzlich<br />

von dem Skrjabins, zum<br />

Beispiel was die Klangfarbe betrifft“,<br />

erklärt Sofia Gubaidulina.<br />

Diese Unterschiede der Klangfarben<br />

bringt <strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong> mit<br />

„Désir“ auf beeindruckend sensible<br />

Weise zum Leuchten.<br />

Adelbert Reif<br />

KlassikLink: gourari<br />

Von der Grenze zwischen<br />

Osten und Westen:<br />

ANNA GOURARI<br />

Ein ausführliches Interview mit<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong> und Sofia Gubaidulina<br />

enthält die Juni-Ausgabe<br />

von „Fono Forum“.<br />

Foto: KASSKARA/DG


Igor Strawinsky<br />

Le Sacre du Printemps The Rite Of Spring<br />

Pétrouchka<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 548 5<br />

RIAS Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dirigent: Ferenc Fricsay<br />

GELBE TRÜFFELN<br />

Modest Mussorgsky Nicolai Rimsky-Korssakoff<br />

Bilder einer Ausstellung<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 547 9<br />

Berliner Philharmoniker Orchestre Lamoureux<br />

Dirigent: Igor Markevitch<br />

Karl Amadeus Hartmann<br />

6. Symphonie für großes Orchester<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 548 7<br />

RIAS Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dirigent: Ferenc Fricsay<br />

Der zweite Teil von „Musik … Sprache der Welt“ bietet eine weitere Anzahl maßstäbesetzender Aufnahmen<br />

aus dem reichhaltigen Archiv der Deutschen Grammophon.<br />

Nur 25 Zentimeter groß war die<br />

Muster-LP, die im Februar 1954<br />

unter Schallplattenhändlern verteilt<br />

wurde und die den Titel „Musik<br />

… Sprache der Welt“ trug.<br />

Gedacht war dieses sich schnell<br />

als Sammlerobjekt entpuppende<br />

Vinyl-Exemplar als Infor mationshilfe<br />

für den Klassik-Verkäufer,<br />

der sich in Aus schnitten durch<br />

den „klingenden Katalog“ der<br />

Deutschen Grammophon hören<br />

konnte. Ein halbes Jahrhundert<br />

später kommt „Musik … Sprache<br />

der Welt“ zu neuen Ehren.<br />

Diesmal aber als CD-Serie, die<br />

entlang legendärer Orchester-<br />

Aufnahmen noch einmal eintaucht<br />

in die wegweisende Ära<br />

der Schallplatte. Nach den ersten<br />

im letzten Jahr veröffentlichten<br />

Archiv-Schätzen der Deutschen<br />

Grammophon liegen jetzt<br />

wieder 10 CDs vor, die auch als<br />

Box erhältlich sind. Erneut im<br />

zeitgenössischen Design der<br />

50er Jahre mit den Covers der<br />

Original-Mono-Aufnahmen. Und<br />

wieder erlebt ein Großteil der<br />

zwischen 1950 und 1959 veröffentlichten<br />

Einspielungen seine<br />

CD-Premiere. Im Fokus stehen<br />

dabei Dirigenten und Orchester,<br />

die das Musikleben im Nachkriegsdeutschland<br />

entscheidend<br />

mitgeprägt haben: Fritz Leh-<br />

mann und Otmar Suitner mit den<br />

Bamberger Symphonikern, Franz<br />

Konwitschny mit der Sächsischen<br />

Staatskapelle Dresden<br />

und die Berliner Philharmoniker<br />

mit dem Klangfarben-Zauberer<br />

Igor Markevich in Mussorgskys<br />

„Bilder einer Ausstellung“. Doch<br />

nicht nur das populäre Repertoire,<br />

das in den Aufnahmestudios<br />

von Wagner, über Tschaikowsky<br />

bis Dvorˇák reichte,<br />

sorgte für Interpretations-Sternstunden.<br />

Gerade Eugen Jochum,<br />

der 1949 mit dem Aufbau des<br />

neu gegründeten Symphonie-<br />

Orchesters des Bayerischen<br />

Rundfunks betraut worden war,<br />

machte sich mit der Reihe „Musica<br />

Viva“ über die Grenzen Münchens<br />

hinweg um die zeitgenössische<br />

Moderne verdient. Mehr<br />

als nur ein Zeitdokument ist daher<br />

seine Einspielung von Werken<br />

des Münchner Komponisten<br />

Karl Höller (1907–1987), der besonders<br />

von Bruckner und Reger<br />

beeinflusst war. Und wie Jochum<br />

sich gleichzeitig souverän für das<br />

große Erbe des 19. Jahrhunderts<br />

einsetzte, so gilt dieser selbstverständliche<br />

Umgang mit Tradition<br />

und Moderne ebenfalls für den<br />

Ungarn Ferenc Fricsay, der eine<br />

der faszinierendsten Musikerpersönlichkeiten<br />

des 20. Jahrhun-<br />

derts überhaupt war. Mit dem<br />

Berliner RIAS Symphonie-Orchester,<br />

das er ab 1948 als Chefdirigent<br />

leitete, widmete er sich<br />

einmal dem expressionistischen<br />

Klanggestus von Karl Amadeus<br />

Hartmann und seiner 6. Symphonie<br />

– dann wieder entlockte<br />

Prägte das musikalische<br />

Nachkriegsleben in Deutschland:<br />

FRITZ LEHMANN<br />

Verschiedene Komponisten<br />

Musik … Sprache der Welt<br />

Deutsche Grammophon<br />

10 Cds 477 5494 7<br />

Verschiedene Orchester<br />

Dirigenten: Fricsay Jochum Konwitschny<br />

Lehmann Markevitch Suitner<br />

Alle CDs sind auch einzeln erhältlich<br />

Fricsay 1952 der 4. Symphonie<br />

Tschaikowskys eine präzis gestaltete<br />

Empfindsamkeit, die jetzt<br />

endlich auch in digitaler Qualität<br />

mit den Händen und Ohren zu<br />

greifen ist.<br />

Reinhard Lemelle<br />

KlassikLink: sprache<br />

Foto: Fayer/DG<br />

KlassikAkzente 27


neue CDs<br />

Gut eingespielt:<br />

MATTHIAS GOERNE und<br />

ALFRED BRENDEL<br />

Wes Lied ich sing<br />

Seit der Renaissancebau 1901 als Bechstein Hall eröffnet wurde,<br />

zieht es wegen der besonderen Atmosphäre und Akustik Künstler<br />

aus aller Welt in die Londoner Wigmore Street. So auch den<br />

Bariton Matthias Goerne und den Pianisten Alfred Brendel.<br />

Nachdem sie im Oktober 2003 Franz Schuberts „Winterreise“<br />

aufgenommen hatten (und 2004 bei Philips veröffentlicht), kombinierten<br />

sie einen Monat später zwei Liedzyklen: Schuberts<br />

„Schwanengesang“ und Ludwig van Beethovens „An die ferne<br />

Geliebte“ – dabei bieten sie einen weiten Bogen der Klangdeutung,<br />

der von verhaltener Romantik bis analytischer Klarheit<br />

reicht. Das gut aufeinander eingespielte Duo präsentiert sich dabei<br />

als intuitiv harmonierendes Gespann, das mit den Feinheiten<br />

der Binnengestaltung souverän umzugehen versteht. Brendels<br />

unerschütterliches Zeitgefühl und wohl dosiert differenzierte Anschlagkultur<br />

entlocken dem ernsthaften und besonnenen Gegenüber<br />

das nötige Maß der Leidenschaft, das die aus heutiger<br />

Perspektive sentimentalen Texte voller Kraft und stellenweise Ironie<br />

erstrahlen lässt. MW<br />

www.deccaclassics.com/goerne<br />

KlassikLink: goerne<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Franz Schubert<br />

An die ferne Geliebte<br />

Schwanengesang<br />

Decca<br />

CD 475 601 1<br />

28 KlassikAkzente<br />

Matthias Goerne,<br />

Bariton Alfred<br />

Brendel, Klavier<br />

Foto: Sasha Gusov/Decca<br />

Foto: haraldhoffmann.com<br />

Der Orient im 3/4-Takt<br />

Als die Musiker vom Concerto Köln und des Ensembles Sarband<br />

zum ersten Mal ihre klassischen und arabischen Instrumente<br />

kreuzten, wurde der „Dream Of The Orient“ wahr. So hieß der erste,<br />

auf Anhieb erfolgreiche Klangdialog zwischen Orient und Okzident,<br />

mit dem man sich gemeinsam auf die Spuren der „Türken“-<br />

Mode im 18. Jahrhundert gemacht hatte. Mit dem Album „Der<br />

Walzer – Ekstase und Mystik“ setzen die Musiker nun ihre Abenteuerreise<br />

fort. Und widmen sich den Facetten des 3/4-Taktes,<br />

der selbst im 18. Jahrhundert am Hof des Sultans Selim III. äußerst<br />

beliebt war. Von dort hat Sarband-Chef Vladimir Ivanoff mehr<br />

spirituell beseelte Walzer-Schätze des osmanischen Komponisten<br />

Dede Efendi mitgebracht, während die Kölner auf vergnügungssteuerpflichtige<br />

Ländler und Walzer von Mozart, Beet hoven und<br />

Johann Strauß setzen. Aber wenn sich Concerto Köln und Sarband<br />

zwischendurch bei einem Mozart-Tanz oder bei Efendis<br />

„Schön singender Nachtigall“ verbünden, hört man, wie durchlässig<br />

die musikalischen Grenzen schon immer waren. GF<br />

www.deutschegrammophon.com/concertokoeln-thewaltz<br />

KlassikLink: concerto<br />

Dem Walzer auf der Spur:<br />

CONCERTO KÖLN<br />

The Waltz – Ecstasy<br />

and Mysticism<br />

Archiv Produktion<br />

CD 477 542 0<br />

Concerto Köln<br />

Sarband


Ode an Rameau:<br />

MARC MINKOWSKI<br />

Stummer Meister<br />

„Une symphonie imaginaire“ ist die Symphonie, die Jean-Philippe<br />

Rameau nie komponiert hat. Was für Fans und Kenner ein wunder<br />

Punkt bleiben wird, wie Marc Minkowski in seinen Liner Notes<br />

erklärt, war Rameau doch das orchestrale Genie seiner Zeit. Sowohl<br />

in der Aufschichtung machtvoller Totenmärsche als auch in<br />

der Gestaltung lyrisch-zarter Tänze hat er völlig neue Orchesterfarben<br />

gefunden, die manchmal fast romantisch klingen. Warum<br />

Rameau keine Orchesterwerke schrieb, ist nicht überliefert. Zu<br />

Lebzeiten bewunderten selbst seine Gegner den „Symphoniker“<br />

Rameau ohne Vorbehalt, aber als um 1750 Komponisten wie<br />

Gossec und Rousseau die französische Sinfonie aus der Taufe<br />

hoben, blieb der eigentliche Meister der Orchestermusik stumm.<br />

Seine Kunst beschränkte sich auf die Ouvertüren und Ballette<br />

seiner Bühnenwerke. „Also haben wir uns vorgestellt, wie sie hätte<br />

klingen können“, sagt Marc Minkowski über die imaginäre<br />

Symphonie aus 20 Opern-Orchesterstücken, gedacht als Referenz<br />

an einen großen Symphoniker ohne Symphonie. HR<br />

www.deutschegrammophon.com/minkowski-rameau<br />

KlassikLink: minkowski<br />

Jean-Philippe Rameau<br />

Une symphonie<br />

imaginaire<br />

Archiv Produktion<br />

CD 474 514 2<br />

SACD 477 557 8<br />

Les Musiciens du<br />

Louvre Dirigent:<br />

Marc Minkowski<br />

Foto: Lilian Birnbaum/DG<br />

Glorreiches Comeback – Viktoria<br />

Mullova meldet sich zurück<br />

60TH ANNIVERSARY<br />

EDITION<br />

Werke von Borodin,<br />

Schubert, Webern,<br />

Rachmaninoff u.a.<br />

Borodin Quartet<br />

CD · Onyx 4002<br />

MY NAME IS BARBARA<br />

Lieder von Barber,<br />

Bernstein, Quilter,<br />

Copland u.a.<br />

Barbara Bonney<br />

Malcolm Martineau<br />

CD · Onyx 4003<br />

ANTONIO VIVALDI<br />

Violinkonzerte<br />

RV 208, 580, 234, 187, 277<br />

Viktoria Mullova<br />

Il Giardino Armonico<br />

Giovanni Antonini<br />

CD · Onyx 4001<br />

Ferner bei Onyx Classics erschienen:<br />

CLAUDE DEBUSSY<br />

Preludes I & II<br />

Pascal Rogé<br />

CD · Onyx 4004<br />

Codaex Deutschland GmbH<br />

Landsberger Straße 492 · 81241 München<br />

infode@codaex.com


Die Zweite Italienische Nacht:<br />

Renée Fleming live am 27. August in der Berliner Waldbühne!<br />

Tickethotline: 018 05 – 33 24 33 * (* 0,12 Euro / Min.) · www.deag.de<br />

Sacred Songs<br />

Arien von Bach, Händel, Schubert, Mozart u. a.<br />

Royal Philharmonic Orchestra · Dirigent: Andreas Delfs<br />

475 692-5 CD · 475 662-8 SACD<br />

Ab 22. August im Handel erhältlich!<br />

Richard Strauss – Daphne<br />

Renée Fleming · Johann Botha · Michael Schade u. a.<br />

WDR Sinfonieorchester Köln · Dirigent: Semyon Bychkov<br />

475 662-9 SACD<br />

Ab 15. August im Handel erhältlich!<br />

Renée Fleming<br />

Die Biografie meiner Stimme<br />

Ab 22. August im Buchhandel<br />

erhältlich!<br />

Renée Fleming verwöhnt ihre Fans in diesem Herbst mit dem ganzen Spektrum ihres Könnens: als ideale Daphne in der langerwarteten Neueinspielung<br />

von Richard Strauss bukolischer Tragödie, als The Beautiful Voice mit den schönsten geistlichen Arien von Barock bis Bernstein sowie als umjubelte<br />

Konzertsängerin in Claudio Abbados Liveaufnahmen mit Musik von Alban Berg und Gustav Mahler. Renée Fleming – eine Diva unserer Zeit. (WAZ)<br />

Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics,<br />

„Klassikakzente“, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 030-52007-2244 · www.klassikakzente.de


Gelbe Wundertüte<br />

1977 stand die Opernmetropole Paris Kopf. Dank tatkräftiger<br />

Pult-Unterstützung ihres Gatten Mstislav Rostropowitsch<br />

hatte Galina Wischnewskaja Puccinis „Tosca“ ein<br />

dramatisches Profil gegeben, wie man es seit den Zeiten<br />

der Callas nicht mehr erleben durfte. Aus der konzertanten<br />

Aufführung entstand auch die Studio-Einspielung, die<br />

jetzt zum ersten Mal auf CD erscheint. Innerhalb der neuen,<br />

preisgünstigen „Opera House“-Reihe des Gelblabels<br />

Deutsche Grammophon, das mit zehn Gesamtaufnahmen<br />

einen repräsentativen Querschnitt durch seinen Katalog<br />

und damit durch die Welt der Oper bietet. Darunter finden<br />

sich dann Traumpaare wie Dietrich Fischer-Dieskau und<br />

Renata Scotto in der Kubelik-Einspielung des „Rigoletto“,<br />

ist Placido Domingo mal „Radamès“ in Abbados „Aida“<br />

oder der „Samson“ in Barenboims „Samson et Dalila“. Für<br />

eine ganz besondere Rarität öffnet das „Opera House“<br />

seine Pforten, wenn es mit „Treemonisha“ eine jazzangehauchte<br />

Semi-Oper wiederveröffentlicht, die vom König<br />

des Ragtimes stammt, Scott Joplin. GF<br />

Giacomo Puccini<br />

Tosca<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 559 9<br />

Star des Opernkatalogs der DG:<br />

BERND WEIKL<br />

Galina Wischnewskaja,<br />

Sopran Franco<br />

Bonisolli, Tenor<br />

Matteo Manuguerra,<br />

Bariton Orchestre<br />

National de France<br />

Dirigent: Mstislaw<br />

Rostropowitsch<br />

Foto: Fayer/DG<br />

Foto: haraldhoffmann.com<br />

Georg Philipp Telemann<br />

Flötenquartette<br />

Archiv Produktion<br />

CD 477 537 9<br />

Telemanns Pioniere<br />

Musica Antiqua Köln<br />

Leitung: Reinhard<br />

Goebel<br />

Reinhard Goebel und die Musica Antiqua Köln gelten heute als<br />

Pioniere bei der Wiederentdeckung Telemanns und als dessen<br />

führende Interpreten. Bereits ihre erste Telemann-LP 1979 hat<br />

nachhaltig dazu beigetragen, dass der Komponist seine Etikettierungen<br />

als bloßer „Vielschreiber“ und Verfasser von „Hausmusik“<br />

verlor. Heute steht Telemanns Musik dank der kontinuierlichen<br />

und Grammy-nominierten Arbeit Goebels und seines Ensembles<br />

wieder für Lebendigkeit, Stil und Spielfreude im Barock.<br />

Innerhalb von Telemanns reichem kammermusikalischem<br />

Schaffen kommt den vorliegenden Flötenquartetten ein besonderer<br />

Platz zu, gelten sie doch aufgrund ihrer klanglichen Vielfalt<br />

und ihres Einfallsreichtums als sein originellster Beitrag zu dieser<br />

Gattung. Außerdem gehören die Quartette mit zum ältesten erhaltenen<br />

deutschen Repertoire für Flöte überhaupt. Insofern ist<br />

diese achte Telemann-Produktion Goebels ein erneuter Glücksfall<br />

für die Freunde der alten Musik – und dank Telemanns großer<br />

Produktivität bestimmt nicht der letzte! HR<br />

www.deutschegrammophon.com/mak-telemann<br />

KlassikLink: mak<br />

Telemann, die Achte:<br />

MUSICA ANTIQUA KÖLN<br />

KlassikAkzente 31


neue CDs<br />

Händel<br />

Messiah<br />

Athalia Esther<br />

La Resurrezione<br />

Decca<br />

8 CDs 475 673 1<br />

Weltkulturerbe<br />

Ja, bitte schicken Sie mir die KlassikAkzente kostenlos!<br />

Name_____________________________________________________<br />

Straße, Nr. ________________________________________________<br />

PLZ/Ort __________________________________________________<br />

___________________________________________________________<br />

Mein Lieblingskünstler und -Komponist<br />

Sutherland Kirkby<br />

Kwella Nelson u.a.<br />

The Academy of<br />

Ancient Music<br />

Dirigent: Christopher<br />

Hogwood<br />

In die schweren CD-Boxen der „Collector’s Edition“ packt Universal<br />

Music Interpretationen der besonderen Art: Oft sind es Gesamtwerke<br />

eines Künstlers oder Komponisten, nicht selten echte<br />

Referenzaufnahmen. Mit fünf solcher Boxen präsentiert das<br />

Decca-Label nun fünf Komponisten aus drei Jahrhunderten. Als<br />

Pionier der Händel-Pflege wird Dirigent Christopher Hogwood auf<br />

8 CDs gewürdigt, unter den fünf Oratorien findet sich auch die<br />

Einspielung von „Athalia“ mit Joan Sutherland in der Titelrolle.<br />

Neben dem kompletten symphonischen Bruckner-Komplex, den<br />

Bernhard Haitink zwischen 1960 und 1972 einspielte (9 CDs) und<br />

den Referenzaufnahmen von Beethovens Klavierkonzerten mit<br />

Mitsuko Uchida (3 CDs) gibt es zudem zwei ganz besondere<br />

Schwergewichte: Zum ersten Mal sind sämtliche Klavierwerke<br />

Béla Bartóks auf einen Griff erhältlich – auf 8 CDs und mit dem<br />

ungarischen Bartók-Spezialisten Zoltan Kocsis. Und die 6 CDs<br />

starke „Michael Tippett Collection“ würdigt mit tatkräftiger Unterstützung<br />

von Georg Solti und Colin Davis diesen englischen Klassiker<br />

der Moderne, der im Januar 2005 seinen 100. Geburtstag<br />

begangen hätte. AL<br />

UNIVERSAL<br />

Classics & Jazz<br />

Redaktion<br />

KlassikAkzente<br />

Stralauer Allee 1<br />

10245 Berlin<br />

Beethoven auf drei CDs:<br />

MITSUKO UCHIDA<br />

Jetzt<br />

KlassikAkzente-<br />

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Nicht jeder hat einen Klassikhändler gleich um die Ecke. Nicht jeder kann sich viermal<br />

im Jahr einfach so losreißen, um die neuen Klassik Akzente beim Händler abzuholen.<br />

Und nicht selten sind sie dann schon vergriffen. Darum gibt es die KlassikAkzente<br />

auch im Abonnement. So verpassen Sie nie wieder ein Heft und sind immer um fassend<br />

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Foto: Walter Schels


Foto: Tanja Niemann/Decca<br />

Leitete Berlioz-Renaissance ein:<br />

SIR COLIN DAVIS<br />

Edles Opern-Archiv<br />

Lange Zeit waren diese Operneinspielungen vergriffen, die Interpretations-,<br />

aber auch Repertoiregeschichte geschrieben haben.<br />

Immerhin war es Sir Colin Davis, dem nicht zuletzt mit der 1969er<br />

Aufnahme von Hector Berlioz’ Monumentaloper „Les Troyens“ eine<br />

überfällige Renaissance des französischen Klang-Magiers gelang.<br />

Die Midprice-Reihe „Classic Opera“ der Decca macht jetzt<br />

ein Wiederhören mit gleich sechs solcher Opernklassiker möglich.<br />

Darunter finden sich Wagners „Meistersinger“, die Sir Georg Solti<br />

mit enormer Impulsivität lenkte. Ein halbes Dutzend Sängerstars<br />

von der Caballé, über Pavarotti bis Ghiaurov verleiht Ponchiellis<br />

„La Gioconda“ ungeahnte Schubkräfte, wie diese handverlesene<br />

Besetzung 1984 aus Boitos „Mefistofele“ ein mitreißend dra matisches<br />

Musikschauspiel machte. Dass die Gesamteinspielungen<br />

jeweils mit komplettem Libretto und dem Originalc over ausgestattet<br />

sind, dürfte auch all diejenigen Opernfans hellhörig werden<br />

lassen, die schon lange ihre überstrapazierten Vinyl-Einspielungen<br />

gegen makellose CD-Klangqualität eintauschen wollten. GF<br />

Alle wichtigen Opernaufnahmen dieses Sommers finden Sie auch<br />

im KlassikAkzente-Opernspezial – überall im Fachhandel.<br />

Hector Berlioz<br />

Les Troyens<br />

Philips Classics<br />

4 CDs 475 666 1<br />

Vickers Veasey<br />

Lindholm Glossop<br />

Wandsworth School<br />

Boys’ Choir u.a.<br />

Dirigent: Sir Colin Davis<br />

Foto: Tim Richmond/Decca<br />

Tschaikowsky<br />

Wieniawski<br />

Brahms Schumann<br />

Violinkonzerte<br />

Decca<br />

2 CDs 475 670 3<br />

Die Wiederpräsentation<br />

des Joshua Bell<br />

Der Anfang seiner Karriere ist der einer Hochbegabung aus dem<br />

Bilderbuch: Mit 4 Jahren die erste Geige, mit 12 Unterricht beim<br />

berühmten Pädagogen Joseph Gingolt, mit 14 Debüt in der Carnegie<br />

Hall. Und dann 1986, mit 19 Jahren, der Plattenvertrag bei<br />

Decca. Die meisten der in dieser zehn Jahre dauernden Zusammenarbeit<br />

entstandenen Aufnahmen werden jetzt auf sechs 2-<br />

CD-Sets wiederveröffentlicht. Von der ersten Konzert-Einspielung<br />

mit den Violinkonzerten von Bruch und Mendelssohn und der<br />

ersten Solo-CD, einer beeindruckenden Visitenkarte unter dem<br />

ursprünglichen Titel „Presenting Joshua Bell“, bis zum 1996 aufgenommenen<br />

Kreisler-Recital glänzt Bells Spiel durch Virtuosität,<br />

jugendlichen Eifer und samtweichen Ton. Diese Merkmale zeichnen<br />

auch die weiteren Aufnahmen mit Violinkonzerten von<br />

Tschaikowsky bis Prokofieff und Saint-Saëns aus – alle unter der<br />

Leitung namhafter Dirigenten wie Ashkenazy, Dohnányi und Marriner<br />

entstanden. Auch unter den Kammermusik-Einspielungen<br />

gibt es Entdeckenswertes: zum Beispiel das Konzert für Violine,<br />

Klavier und Streichquartett von Ernest Chausson oder das Klaviertrio<br />

von Schostakowitsch. KS<br />

KlassikLink: bell<br />

Wieder-erstveröffentlicht:<br />

JOSHUA BELL<br />

Joshua Bell, Violine<br />

The Cleveland Orchestra<br />

Dirigenten: Vladimir<br />

Ashkenazy Christoph<br />

von Dohnányi<br />

KlassikAkzente 33


34 KlassikAkzente<br />

Einzelveröffentlichungen<br />

Max Bruch Felix Mendelssohn Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Violinkonzerte<br />

Decca 2 CDs 475 670 0<br />

Joshua Bell, Violine Academy of St.-Martin-in-the-Fields<br />

u.a. Dirigenten: Sir Neville Marriner Peter Maag<br />

Tschaikowsky Wieniawski Brahms Schumann<br />

Violinkonzerte<br />

Decca 2 CDs 475 670 3<br />

Joshua Bell, Violine The Cleveland Orchestra<br />

Dirigenten: Vladimir Ashkenazy Christoph von Dohnányi<br />

Camille Saint-Saëns Edouard Lalo Jules Massenet<br />

Violinkonzerte<br />

Decca 2 CDs 475 670 6<br />

Joshua Bell, Violine Orchestra symphonique de Montréal<br />

u.a. Dirigenten: Charles Dutoit Andrew Litton<br />

Fauré Debussy Franck Chausson u.a.<br />

Französische Kammermusik<br />

Decca 2 CDs 475 670 9<br />

Joshua Bell, Violine Jean-Yves Thibaudet, Klavier<br />

Steven Isserlis, Violoncello Takács Quartet<br />

Sergej Prokofieff Dimitri Schostakowitsch<br />

Violinkonzerte und Sonaten<br />

Decca 2 CDs 475 671 2<br />

Joshua Bell Olli Mustonen Steven Isserlis Orchestre<br />

symphonique de Montréal Dirigent: Charles Dutoit<br />

Wieniawski Paganini Schumann Brahms u.a<br />

Violin Favourites & Virtuoso Showpieces<br />

Decca 2 CDs 475 671 5<br />

Joshua Bell, Violine Samuel Sanders, Klavier<br />

Paul Coker, Klavier<br />

Cristina Branco Ulisses<br />

Emarcy Classics CD 982 089 8 SACD 982 666 9<br />

Cristina Branco, Sängerin Custódio Castelo, Gitarre<br />

Alexandre Silva, Gitarre Miguel Carvalhinho, Klavier<br />

Fernando Maia, Bass-Gitarre Ricardo Dias, Klavier<br />

Luciano Berio<br />

Orchestral Transcriptions<br />

Decca 476 2830 9<br />

Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi<br />

Dirigent: Riccardo Chailly<br />

Gustav Mahler The Symphonies<br />

Decca 12 CDs 475 668 6<br />

Versch. Solisten Royal Concertgebouw<br />

Orchestra RSO Berlin<br />

Dirigent: Riccardo Chailly<br />

The Waltz – Ecstasy and Mysticism<br />

Archiv Produktion CD 477 542 0<br />

Concerto Köln Sarband<br />

Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

Georg <strong>Friedrich</strong> Händel<br />

Rodelinda (Gesamtaufnahme)<br />

Archiv Produktion CD 477 539 1<br />

Kermes Mijanović Davislim Lemieux Prina Priante<br />

Il Complesso Barocco Dirigent: Alan Curtis<br />

Schumann Strauss Ullmann Liszt<br />

Melodramen<br />

Deutsche Grammophon CD 477 532 0<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Sprecher<br />

Burkhard Kehring, Klavier<br />

Schubert Brahms Wagner Bach Liszt Mahler u.a.<br />

An die Musik<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 555 6 + DVD<br />

Fischer-Dieskau, Bass-Bariton Richter, Klavier<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Bach Brahms Verdi Händel Orff Schumann u.a.<br />

Early Recordings on Deutsche Grammophon<br />

Deutsche Grammophon 9 CDs 477 527 0<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton<br />

Carl Maria von Weber Oberon (Gesamtaufnahme, engl.)<br />

Philips 2 CDs 475 656 3<br />

Martinpelto Comparato Davislim Kaufmann Dazeley<br />

Bourne u.a. The Monteverdi Choir Orchestre Révolutionnaire<br />

et Romantique Dirigent: Sir John Eliot Gardiner<br />

Georg Philipp Telemann<br />

Flötenquartette<br />

Archiv Produktion CD 477 537 9<br />

Musica Antiqua Köln Leitung: Reinhard Goebel<br />

Ludwig van Beethoven Franz Schubert<br />

An die ferne Geliebte Schwanengesang<br />

Decca CD 475 601 1<br />

Matthias Goerne, Bariton Alfred Brendel, Klavier<br />

Alexander Scriabin Sofia Gubaidulina<br />

Désir<br />

Decca CD 476 277 2<br />

<strong>Anna</strong> <strong>Gourari</strong>, Klavier<br />

Ludwig van Beethoven<br />

<strong>Gulda</strong> plays Beethoven<br />

Decca 11 CDs 475 683 5<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>, Klavier Ruggiero Ricci, Geige<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Karl Böhm<br />

Bach Beethoven Chopin Prokofieff<br />

Debussy Mozart<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong> – The First Recordings<br />

Decca CD 476 304 5<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Gulda</strong>, Klavier


von Mai bis Juli 2005<br />

Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten<br />

Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6<br />

Janine Jansen, Thompson, Rubingh, Violine Rachlin,<br />

Viola Jansen, Cello Watton, Kontra bass<br />

Kenny, Theorbe Jansen, Orgel u. Cembalo<br />

Donizetti Verdi Mozart Händel Gluck u.a.<br />

KlassikAkzente Opernspezial<br />

Decca CD 476 785 4<br />

Netrebko Calleja Flórez Kozená Pavarotti<br />

Wunderlich Fleming u.a. Diverse Dirigenten u. Orchester<br />

Christoph Willibald Gluck<br />

Paride ed Elena (Gesamtaufnahme)<br />

Archiv Produktion CD 477 541 5<br />

<strong>Magdalena</strong> <strong>Kožená</strong> Susan Gritton Carolyn Sampson<br />

u.a. Gabrieli Consort & Players Dirigent: Paul McCreesh<br />

Jean-Philippe Rameau<br />

Une symphonie imaginaire<br />

Archiv Produktion CD 474 514 2 SACD 477 557 8<br />

Les Musiciens du Louvre<br />

Dirigent: Marc Minkowski<br />

Michael Torke Gavin Bryars Heinz Tiessen<br />

Czeslaw Marek Rudi Stephan Hans Otte<br />

Paul Creston Aaron Jay Kernis u.a.<br />

Meisterwerke der Musik des 20. Jahrhunderts<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 476 742 3<br />

Classic Opera<br />

Amilcare Ponchielli La Gioconda<br />

Decca 3 CDs 475 667 0<br />

Caballé Pavarotti Ghiaurov Milnes London Opera<br />

Chorus National Philharmonic Orchestra<br />

Dirigent: Bruno Bartoletti<br />

Hector Berlioz Les Troyens<br />

Philips Classics 4 CDs 475 666 1<br />

Vickers Veasey Lindholm Glossop<br />

Wandsworth School Boys’ Choir u.a.<br />

Dirigent: Sir Colin Davis<br />

Arrigo Boito Mefistofele<br />

Decca 2 CDs 475 666 6<br />

Ghiaurov Pavarotti Freni Caballé London Opera<br />

Chorus Trinity Boys’ Choir National Philharmonic<br />

Orchestra Dirigent: Oliviero de Fabritiis<br />

Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg<br />

Decca 4 CDs 475 668 0<br />

Hannelore Bode Norman Bailey Bernd Weikl<br />

René Kollo Kurt Moll Wiener Staatsopernchor<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Sir Georg Solti<br />

DGG Opera House<br />

Giuseppe Verdi Aida<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 5<br />

Katia Ricciarelli, Sopran Plácido Domingo, Tenor Elena<br />

Obraztsova, Mezzosopran Leo Nucci, Bariton Orchestra<br />

e Coro del Teatro alla Scala Dirigent: Claudio Abbado<br />

Scott Joplin Treemonisha<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 447 559 0<br />

Carmen Balthrop, Sopran Betty Allen, Mezzosopran<br />

Curtis Rayam, Tenor Original Cast Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: Gunther Schuller<br />

Camille Saint-Saëns Samson et Dalila<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 2<br />

Elena Obraztsova, Mezzosopran Plácido Domingo, Tenor<br />

Renato Bruson, Bariton Chœurs de l’Orchestre de Paris<br />

Orchestre de Paris Dirigent: Daniel Barenboim<br />

Gaetano Donizetti L’elisir d’amore<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 558 7<br />

Barbara Bonney, Sopran Gösta Winbergh, Tenor<br />

Rolando Panerai, Tenor Orchestra e Coro del Maggio<br />

Musicale Fiorentino Dirigent: Gabriele Ferro<br />

Mozart Die Entführung aus dem Serail<br />

Archiv Produktion 2 CDs 477 559 3<br />

Orgonasova Sieden Olsen Peper Hauptmann<br />

The Monteverdi Choir The English Baroque Soloists<br />

Dirigent: Sir John Eliot Gardiner<br />

Sergej Prokofieff The Fiery Angel<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 559 6<br />

Nadine Secunde, Sopran Siegfried Lorenz, Bariton<br />

Heinz Zednik, Tenor Kurt Moll, Bass Göteborgs<br />

Symfoniker Dirigent: Neeme Järvi<br />

Carl Maria von Weber Der Freischütz<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 561 1<br />

Seefried, Sopran Streich, Sopran Holm, Tenor<br />

Waechter, Bariton Chor und Orchester des Bayerischen<br />

Rundfunks Dirigent: Eugen Jochum<br />

Ludwig van Beethoven Fidelio<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 558 4<br />

Dame Gwyneth Jones, Sopran Edith Mathis, Sopran<br />

Theo Adam, Bass Staatskapelle Dresden<br />

Dirigent: Karl Böhm<br />

Giacomo Puccini Tosca<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 559 9<br />

Galina Wischnewskaja, Sopran Franco Bonisolli, Tenor<br />

Matteo Manuguerra, Bariton Orchestre National de France<br />

Dirigent: Mstislaw Rostropowitsch<br />

Giuseppe Verdi Rigoletto<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 8<br />

Scotto, Sopran Cossotto, Mezzosopran Bergonzi, Tenor<br />

Fischer-Dieskau, Bass-Bariton Vinco, Bass Coro e<br />

Orchestra del Teatro alla Scala Dirigent: Rafael Kubelik<br />

KlassikAkzente 35


36 KlassikAkzente<br />

Gioacchino Rossini<br />

Il barbiere di Siviglia<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 403 9<br />

Berganza Prey Alva Dara Montarsolo Orchestra e Coro del<br />

Teatro alla Scala Dirigent: Claudio Abbado<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Le nozze di Figaro<br />

Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 403 4<br />

Te Kanawa Freni Fischer-Dieskau Prey Ewing<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Karl Böhm<br />

Strauss Mozart Puccini Reimann Mahler van Beethoven<br />

Brahms Schubert Schumann Wolf<br />

The Art of Dietrich Fischer-Dieskau<br />

Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 405 0<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton<br />

J. S. Bach A. Scarlatti L. van Beethoven<br />

Recital<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 404 5<br />

Ivo Pogorelich, Klavier<br />

DVDs<br />

Giacomo Puccini<br />

Tosca<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 403 8<br />

Kabaivanska Domingo Milnes Luccardi Mariotti<br />

New Philharmonia Orchestra Dirigent: Bruno Bartoletti<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 403 2<br />

Grace Bumbry Jon Vickers Mirella Freni Justino Diaz<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Giacomo Puccini<br />

Madame Butterfly<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 403 7<br />

Mirella Freni Plácido Domingo Christa Ludwig u.a.<br />

Wiener Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Giuseppe Verdi<br />

Otello<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 404 0<br />

Jon Vickers Mirella Freni Peter Glossop José van Dam u.a.<br />

Berliner Philharmoniker Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

Swan Lake Schwanensee Le Lac Des Cygnes<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 404 4<br />

Margot Fonteyn Rudolf Nureyev Mitglieder des Balletts der Wiener<br />

Staatsoper Wiener Symphoniker Dirigent: John Lanchbery<br />

Richard Wagner<br />

Der Fliegende Holländer<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 404 1<br />

Lisbeth Balslev Simon Estes Matti Salminen u.a. Orchester<br />

der Bayreuther Festspiele Dirigent: Woldemar Nelsson<br />

Pietro Mascagni Ruggiero Leoncavallo<br />

Cavalleria Rusticana Pagliacci<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 403 3<br />

Obraztsova Domingo Bruson Stratas Pons u.a.<br />

Orchestra e Coro del Teatro alla Scala Dirigent: Georges Prêtre<br />

Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

Collectors Edition<br />

Béla Bartók<br />

Kocsis plays Bartók<br />

Philips 8 CDs 475 672 0<br />

Zoltán Kocsis, Klavier<br />

Sir Michael Tippett The Tippett Collection<br />

Decca 6 CDs 475 675 0<br />

Crossley Pauk Imai Kirschbaum Harper Academy<br />

of St.-Martin-in-the-Fields London Symphony Orchestra u.a.<br />

Dirigenten: Marriner Davis Pritchard Solti<br />

Anton Bruckner<br />

The Symphonies<br />

Philips 9 CDs 475 674 0<br />

Royal Concertgebouw Orchestra<br />

Dirigent: Bernard Haitink<br />

Händel Messiah Athalia Esther La Resurrezione<br />

Decca 8 CDs 475 673 1<br />

Sutherland Kirkby Kwella Nelson u.a.<br />

The Academy of Ancient Music<br />

Dirigent: Christopher Hogwood<br />

Ludwig van Beethoven The 5 Piano Concertos<br />

Philips 3 CDs 475 675 7<br />

Mitsuko Uchida, Klavier Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks Royal Concertgebouw Orchestra<br />

Dirigent: Kurt Sanderling<br />

Classic Recitals<br />

Balfe Bizet Donizetti Auber Massenet Verdi Maillart<br />

Arias from Forgotten Operas<br />

Decca CD 475 681 2<br />

Tourangeau, Mezzosopran L’Orchestre de la Suisse<br />

Romande Dirigent: Richard Bonynge Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

Mercadante Bellini Mozart<br />

Mirella Freni & Renata Scotto In Duet<br />

Decca CD 475 681 1<br />

Freni Scotto Alford National Philharmonic Orchestra<br />

Dirigenten: Magiera Anselmi Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

Mozart Rossini Leoncavallo Giordano Borodin u.a.<br />

The Heroic Bariton<br />

Decca CD 475 681 4<br />

Tom Krause, Bariton Wiener Opernorchester<br />

Dirigent: Argeo Quadri Veröffentlichung: 04.07.2005


von Mai bis Juli 2005<br />

Giuseppe Verdi<br />

Verdi<br />

Decca CD 475 681 0<br />

Leontyne Price, Sopran Israel Philharmonic Orchestra<br />

Dirigent: Zubin Mehta Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

Verdi Gomes Meyerbeer Halévy<br />

Cesare Siepi<br />

Decca CD 475 681 5<br />

Cesare Siepi, Bass Orchestra dell’Accademia di Santa<br />

Cecilia, Roma Dirigent: A. Erede Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

Cesarini de Curtis di Lazzaro Bixio Barberi Traditionals<br />

Italy<br />

Decca CD 475 681 3<br />

Giuseppe di Stefano, Tenor<br />

Dirigent: Dino Olivieri Veröffentlichung: 04.07.2005<br />

ECM<br />

Kaija Saariho John Cage Bruno Maderna<br />

In due tempi<br />

ECM New Series CD 472 422 2<br />

Cikada String Quartet<br />

Stephen Hartke Tituli Cathedral in the Thrashing Rain<br />

ECM New Series CD 476 051 2<br />

David James Rogers Covey-Crump Steven Harrold<br />

Andreas Hirtreiter Gordon Jones Michelle Makarski<br />

u.a. The Hilliard Ensemble Dirigent: Donald Crockett<br />

John Cage Herbert Henck<br />

Early Piano Music<br />

ECM New Series CD 476 151 5<br />

Herbert Henck, Klavier<br />

Keith Jarrett<br />

Radiance<br />

ECM 2 CDs 986 981 8<br />

Keith Jarrett, Klavier<br />

Strawinsky Schostakowitsch Prokofieff Scriabin<br />

Messe Noir<br />

ECM New Series CD 465 137 2<br />

Alexei Lubimov, Klavier<br />

Musik … Sprache der Welt<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />

Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 0<br />

RIAS Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dirigent: Ferenc Fricsay<br />

Igor Strawinsky<br />

Le Sacre du Printemps The Rite Of Spring Pétrouchka<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 5<br />

RIAS Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dirigent: Ferenc Fricsay<br />

Karl Amadeus Hartmann<br />

6. Symphonie für großes Orchester<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 7<br />

RIAS Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dirigent: Ferenc Fricsay<br />

Jean Sibelius The Tempest op. 109 Nr. 1<br />

The Oceanides op. 73 Night Ride and Sunrise op. 55<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 4<br />

Berliner Philharmoniker Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks Dirigent: Eugen Jochum<br />

Karl Höller Symphonische Phantasie für Orchester op. 20<br />

Sweelinck-Variationen für Orchester op. 56<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 8<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Dirigent: Eugen Jochum<br />

Richard Strauss<br />

Sinfonia domestica op. 53<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 3<br />

Sächsische Staatskapelle Dresden<br />

Dirigent: Franz Konwitschny<br />

Antonín Dvořák<br />

Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88<br />

Deutsche Grammophon CD 477 5481<br />

Bamberger Symphoniker Dirigent: Fritz Lehmann<br />

Manuel de Falla<br />

Liebeszauber Tänze aus „Der Dreispitz“<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 6<br />

Diana Eustrati, Mezzosopran Berliner Philharmoniker<br />

Bamberger Symphoniker Dirigent: Fritz Lehmann<br />

Modest Mussorgsky Nicolai Rimsky-Korssakoff<br />

Bilder einer Ausstellung<br />

Deutsche Grammophon CD 477 547 9<br />

Berliner Philharmoniker Orchestre Lamoureux<br />

Dirigent: Igor Markevitch<br />

Edvard Grieg Peer-Gynt-Suiten Nr. 1 und 2<br />

Deutsche Grammophon CD 477 548 2<br />

Bamberger Symphoniker Dirigent: Otmar Suitner<br />

Verschiedene Komponisten Musik … Sprache der Welt<br />

Deutsche Grammophon 10 Cds 477 5494 7<br />

Verschiedene Orchester Dirigenten: Fricsay Jochum<br />

Konwitschny Lehmann Markevitch Suitner<br />

Alle CDs sind auch einzeln erhältlich<br />

KlassikAkzente 37


Service<br />

LIVE-TERMINE<br />

(Auswahl, Änderungen vorbehalten)<br />

Abbado, Claudio<br />

11./12./17./18./20.08.<br />

Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum<br />

Argerich, Martha<br />

10.07. Ludwigsburg, Forum<br />

12.07. Dortmund, Konzerthaus<br />

Bartoli, Cecilia<br />

23.06. Bad Kissingen<br />

10.08. Baden-Baden<br />

15.08. Salzburg (A), Festival<br />

28.08. Bochum, Ruhr-Triennale<br />

Bashmet, Yuri<br />

30.07. Verbier (CH)<br />

01.08. Verbier (CH)<br />

Boulez, Pierre<br />

29.07./04./11./17./23.08.<br />

Bayreuth, Festspielhaus<br />

06./07./09.09.<br />

Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum<br />

Calleja, Joseph<br />

15./19./22.06.<br />

Berlin, Deutsche Oper<br />

Chailly, Riccardo<br />

10.07. Zürich (CH), Tonhalle<br />

02./03.09. Leipzig, Gewandhaus<br />

04.09. Leipzig, Open-Air-Konzert<br />

08./09.09. Leipzig, Gewandhaus<br />

Concerto Köln<br />

24./26.06. Kempen, Franzis kanerkloster<br />

– Paterskirche<br />

17.07. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika-Kauffmann-Saal<br />

29.07. Ansbach, Orangerie<br />

31.07. Wiesbaden, Kurhaus<br />

04.09. Verden<br />

Domingo, Plácido<br />

23./26./30.06. Wien (A),<br />

Wiener Staatsoper<br />

06.08. Berlin, Waldbühne<br />

Emerson String Quartet<br />

15./17.06. Schwarzenberg (A)<br />

Garbarek, Jan &<br />

Hilliard Ensemble<br />

18.06. Quedlinburg<br />

38 KlassikAkzente<br />

Goebel, Reinhard –<br />

Musica Antiqua Köln<br />

03.07. Paderborn<br />

26.07. Weimar, Stadtkirche<br />

St. Peter und Paul<br />

31.07. Bad Steben<br />

04.08. Schwäbisch Gmünd,<br />

Augustinerkirche<br />

06.08. Eltville, Klosterkirche<br />

Eberbach<br />

20.08. Neukirchen-Vluyn,<br />

Schloss Bloemersheim<br />

21.08. Rommerskirchen,<br />

Kulturzentrum Sinsteden<br />

04.09. Magdeburg, Schinkel-<br />

Saal<br />

Goerne, Matthias<br />

18.06. Schwarzenberg (A),<br />

Schubertiade<br />

29.06. Stuttgart, Liederhalle<br />

01.07. Stuttgart, Liederhalle<br />

16.08. Salzburg (A), Festspiele<br />

23.08. Salzburg (A),<br />

Felsenreitschule<br />

24.08. Graz (A), Stefaniensaal<br />

28.08. Luzern (CH),<br />

KKL Konzertsaal<br />

Grimaud, Hélène<br />

27.08. Gstaad (CH)<br />

28.08. Suhl<br />

08./09.09. Frankfurt a.M.<br />

Kremer, Gidon<br />

15./16.06. Wien (A), Konzerthaus<br />

07.07. Lockenhaus (A)<br />

21.07. Wiesbaden, Kurhaus<br />

23.07. Dresden, Frauenkirche<br />

27./29.07. Salzburg (A), Mozarteum<br />

01./02./04.08.<br />

Verbier (CH)<br />

01.09. Polling, Bibliotheksaal<br />

02.09. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika-Kauffmann-Saal<br />

09.09. Neuhardenberg<br />

10./11.09. Kronberg<br />

Lang, Lang<br />

15.06. Wien (A), Musikverein<br />

17.06. Dortmund, Konzerthaus<br />

18.06. Mülheim/Ruhr<br />

20.06. Genf (CH), Studio BFM<br />

26.06. Zürich (CH), Opernhaus<br />

27.06. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika-Kauffmann-Saal<br />

29.06. Bad Kissingen,<br />

Regentenbau<br />

(Großer Saal)<br />

03.-05.07. Dresden, Semperoper<br />

07.07. Ingolstadt,<br />

Theater (Festsaal)<br />

07.08. Wiesbaden, Kurhaus<br />

09.08. Kiel, Schloss<br />

14.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

09.09. Berlin, Philharmonie<br />

10.09. Berlin, Konzerthaus<br />

Li, Yundi<br />

15.06. München<br />

18.06. Bad Kissingen<br />

02.08. Verbier (CH)<br />

04.08. Mülheim/Ruhr,<br />

Stadthalle Mülheim<br />

07.08. Verbier (CH)<br />

Maisky, Mischa<br />

16./18.06. Lugano (CH)<br />

20.07. Ludwigsburg<br />

21.07. Wiesbaden<br />

25./28.07./03.08.<br />

Verbier (CH)<br />

28.08. Dresden<br />

03.09. Hamburg<br />

McCreesh, Paul<br />

26.06. Bonn, Beethovenhalle<br />

09.09. Bonn, Beethovenhalle<br />

Minkowski, Marc<br />

18.06. Berlin<br />

19.06. Wien (A), Konzerthaus<br />

28./31.07. Salzburg (A), Residenz<br />

02.08. Salzburg (A)<br />

03.08. Ingolstadt,<br />

Theater (Festsaal)<br />

05./13./15./18./20./23./25.08.<br />

Salzburg (A), Residenz<br />

03./04./05./06./08.09. Bremen<br />

Mutter, Anne-Sophie<br />

15.09. Dortmund, Konzerthaus<br />

Netrebko, <strong>Anna</strong><br />

17.07. München, Königsplatz<br />

07./10./13./16./20./23./27.08.<br />

Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

Pletnev, Mikhail<br />

26.06. Ludwigsburg,<br />

Forum am Schlosspark<br />

31.08. Wiesbaden, Kurhaus<br />

Pollini, Maurizio<br />

21.06. Bern (CH),<br />

Zentrum Paul Klee<br />

23.06. Essen, Philharmonie<br />

31.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

Quasthoff, Thomas<br />

26./27.06. Hamburg, Laeiszhalle<br />

02.07. Köln<br />

26.07. Verbier (CH),<br />

Salle Médran<br />

29.07. Verbier (CH), Église<br />

06.08. Verbier (CH),<br />

Salle Médran<br />

20./21./24.08.<br />

Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum<br />

27.08. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika-Kauffmann-Saal<br />

31.08. Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum<br />

02.09. Ludwigsburg<br />

03.09. Schwarzenberg<br />

09.09. Weimar<br />

Salonen, Esa-Pekka<br />

23.07. Verbier (CH),<br />

Salle Médran<br />

25.08. Dresden, Semperoper<br />

26.08. Salzburg (A),<br />

Felsenreitschule<br />

28./29.08. Dresden, Semperoper<br />

Scholl, Andreas<br />

17.06. Klagenfurt (A), Trigonale<br />

19./21.06. Schwarzenberg (A),<br />

Schubertiade<br />

24.06. Eltville, Trigonale<br />

03.07. Bad Ems, SWR 2<br />

17.07. Schwarzenberg (A),<br />

Schubertiade<br />

20.07. Graz (A)<br />

31.07. Eltville, Burghofspiele<br />

Thielemann, Christian<br />

23./26./30.06. Wien (A),<br />

Wiener Staatsoper<br />

24./25.06. Wien (A), Musikverein<br />

25./26.07. Salzburg (A)<br />

28.07./03./10./16./20./24.08.<br />

Bayreuth, Festspielhaus<br />

Zimerman, Krystian<br />

29.08. Luzern (CH)


DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE<br />

im Mai<br />

Sempre Libera<br />

Deutsche Grammophon CD 474 800 2 SACD 474 881 2<br />

<strong>Anna</strong> Netrebko, Sopran Mingardo Pirgu Concetti u.a.<br />

Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi Mahler Chamber<br />

Orchestra Dirigent: Claudio Abbado<br />

Sergej Rachmaninoff<br />

Piano Concerto No. 2 Paganini Rhapsody<br />

Deutsche Grammophon CD 477 523 1 SACD 477 549 9<br />

Lang Lang, Klavier Orchestra of the Mariinsky Theatre<br />

Dirigent: Valery Gergiev<br />

Ludovico Einaudi<br />

Una mattina<br />

Decca CD 475 629 2<br />

Ludovico Einaudi, Klavier Marco Decimo, Cello<br />

Opera Arias<br />

Deutsche Grammophon CD 474 240 2<br />

<strong>Anna</strong> Netrebko, Sopran Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Gianandrea Noseda<br />

Schumann Haydn Schubert Tan Dun Chopin Liszt<br />

Lang Lang – Live At Carnegie Hall<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 820 2 SACD 474 875 2<br />

Lang Lang, Klavier<br />

Sergej Rachmaninoff Frédéric Chopin<br />

Sonatas No. 2 Barcarolle Berceuse<br />

Deutsche Grammophon CD 477 532 5<br />

Hélène Grimaud, Klavier<br />

Antonio Vivaldi<br />

The Vivaldi Album Vol. 2<br />

EMI CLASSICS CD 5578592<br />

Daniel Stabrawa Albrecht Mayer Olaf Maninger<br />

Nigel Kennedy, Violine<br />

Carl Orff<br />

Carmina Burana – Silvesterkonzert<br />

EMI CLASSICS CD 5578882<br />

Matthews Brownlee Gerhaher Rundfunkchor Berlin<br />

Knaben des Staats- und Domchors Berlin Berliner<br />

Philharmoniker Dirigent: Sir Simon Rattle<br />

Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten<br />

Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6<br />

Janine Jansen, Candida Thompson, Henk Rubingh,<br />

Violine Julian Rachlin, Viola Maarten Jansen, Cello<br />

Stacey Watton, Kontrabass Elizabeth Kenny, Theorbe<br />

Jan Jansen, Orgel u. Cembalo<br />

Anton Bruckner<br />

Symphonie Nr. 5<br />

Deutsche Grammophon CD 477 537 7<br />

Münchner Philharmoniker<br />

Dirigent: Christian Thielemann<br />

VORSCHAU<br />

Foto: Simon Fowler/Decca<br />

Gegen päpstlichen Bann:<br />

CECILIA BARTOLI<br />

TITEL<br />

Als Opern und Frauenstimmen unter päpstlichem Bann<br />

standen: Cecilia Bartoli singt Musik von Händel, Caldara<br />

und Scarlatti.<br />

MAGAZIN<br />

Anne-Sophie Mutter und Hilary Hahn: Mit Mozarts Konzerten<br />

und Sonaten zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 2006<br />

Andreas Scholl: Auf den Spuren seines hochverehrten<br />

musikalischen Alter Ego – Hommage an Senesino<br />

Renée Fleming: Heißer Herbst im Multipack – mit Oper,<br />

Konzert, Recital und Autobiographie durchgestartet<br />

Fritz Wunderlich: Zum 75. Geburtstag als Klassik(star) unter<br />

Sternen und Original Master(s)<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 30. August 2005.<br />

IMPRESSUM<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

UNIVERSAL Classics & Jazz Stralauer Allee 1 10245 Berlin<br />

Telefon 030/520 07 01 E-Mail: info@klassikakzente.de http://www.klassikakzente.de<br />

Österreich: Universal Music GmbH Edelsinnstr. 4 A-1122 Wien Telefon +43/1/811 212 07<br />

Leitung: Christian Kellersmann Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) Konzept, Gestaltung:<br />

G9 Werbeagentur GmbH, Hamburg, E-Mail: klassikakzente@G9.com Ständige Mitarbeiter: Carsten<br />

Diekmann (Online-Redaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.de Martin Kienzl (Österreich), E-Mail:<br />

martin.kienzl@umusic.com Mitarbeiter dieser Ausgabe: Götz Bühler, Jakob Buhre, Guido Fischer (GF),<br />

Matthias Goerne, Michael Horst, Joachim Kaiser, Wolf Kampmann, Andreas Kolb, Arthur Lavair (AL),<br />

Adelbert Reif, Harald Reiter (HR), Kleopatra Sofroniou (KS), Martin Torp, Christoph Vratz, Marc Wirbeleit<br />

(MW) Litho: fws, Hamburg Druck: Neef + Stumme, Wittingen<br />

Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG Linienstr. 214 10119 Berlin Telefon 030/280 18-0<br />

Fax 030/280 18-4 00 verlagsservice@runze-casper.de www.runze-casper.de<br />

Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und<br />

unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen fi nden) an: Klassik-<br />

Akzente A-Nr. 5284 Postfach 9 00 06 41 06058 Halle.<br />

KlassikAkzente 39


(073 405-7)<br />

Der Bayreuther Jahrhundert-Ring<br />

auf DVD und im Kino<br />

WAGNER / BOULEZ / CHÉREAU<br />

»Wegweisend für ein neues Wagner-Verständnis.« (Der Spiegel)<br />

Der Jahrhundert-Ring im Kino:<br />

Das Rheingold 07.08. / Die Walküre 14.08. / Siegfried 21.08. / Götterdämmerung 28.08.<br />

In folgenden Städten:<br />

Berlin · Bremen · Chemnitz · Darmstadt · Flensburg · Frankfurt a. M. · Fulda · Giessen<br />

Hannover · Ingolstadt · Jena · Kassel · Kiel · Langen · Leipzig · Lich · Lübeck · Lüneburg<br />

Magdeburg · Münster · Neubrandenburg · Neustrelitz · Nürnberg · Oldenburg · Pforzheim<br />

Potsdam · Schorndorf · Stuttgart · Trier u. a.<br />

Weitere Informationen zu den teilnehmenden Kinos und Tickets unter www.delicatessen.org<br />

Jetzt wieder auf DVD erhältlich! Der komplette Ring in einer 8 DVD-Edition inkl. der Dokumentation „Making of the Ring“. Alle Titel auch einzeln erhältlich!<br />

www.klassikakzente.de<br />

www.deutschegrammophon.com/dvd-ringboulez<br />

Mehr Informationen zum Thema DVD? Schreiben Sie einfach an Universal Classics & Jazz,<br />

Stichwort: DVD (7093), Stralauer Allee 1, 10245 Berlin oder an info@klassikakzente.de

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