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FFH-Studie - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK

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Dipl.-Biol. Karsten Lutz – <strong>FFH</strong> – Verträglichkeitsprüfung B-Plan „Gewerbepark am Flughafen<br />

Kap. 2 Beschreibung der Schutzgebiete<br />

Torfstiche erhalten. Die umliegenden Flächen sind mit Weidengebüschen, Nährstoff liebenden<br />

Großseggenriedern und Hochstaudenfluren bewachsen. Das Südufer des Bachs ist<br />

mit einem Erlenbruchwald bewachsen.<br />

Die Nutzung als Standortübungsplatz bewahrte das Gebiet vor der Intensivierung der<br />

landwirtschaftlichen Nutzung, die ansonsten in der Nachkriegszeit stattfand. Die Übungen<br />

mit Panzern trugen dazu bei, wiederholt offene Bodenanrisse zu schaffen und die aufkommenden<br />

Gehölze kurz zu halten. Die schweren Geräte verdichteten den Oberboden und<br />

gruben flache Kuhlen, in denen sich Regenwasser sammelte und Kleingewässer entstehen<br />

ließ.<br />

Mit der Aufgabe der militärischen Nutzung setzte insbesondere auf den feuchteren Böden<br />

im Nordwesten des Gebiets eine flächenhafte Verbuschung ein. In der Grönauer Heide stehen<br />

nur an wenigen Stellen nährstoffarme Flugsande an. Ohne Nutzung bzw. Pflege würde<br />

sich das Gebiet unter den heutigen Voraussetzungen wieder bewalden. Auf mehreren Teilflächen<br />

werden deshalb Naturschutzmaßnahmen zur Schaffung von offenen Bodenflächen<br />

und zur Pflege der Heiden durchgeführt.<br />

Lebensraumtypen des Anhangs I der <strong>FFH</strong>-RL nehmen weniger als einen Drittel der gesamten<br />

Gebietsfläche ein (LANU 2007). Dennoch zeichnen sich Fauna und Flora durch eine<br />

für die Region sehr hohe Artenvielfalt aus. Aufgrund des vergleichsweise kontinentalen<br />

Klimas des Lübecker Beckens kommen hier Pflanzen- und Tierarten vor, die in Schleswig-<br />

Holstein selten und erst in den südöstlich angrenzenden Bundesländern verbreitet sind. Die<br />

Artenvielfalt ist in erster Linie den großen, zusammenhängenden, mageren Wiesenstandorten<br />

zu verdanken, die zwar selbst keinem Lebensraumtyp des Anhangs I angehören, sich<br />

aber hinsichtlich ihres Artenspektrums mit den <strong>FFH</strong> - Lebensraumtypen weitgehend überschneiden.<br />

Diese Wiesen bilden eine Matrix, in denen die kleinflächigen <strong>FFH</strong> - relevanten<br />

Magerrasen und Heiden eingebettet sind. Sie sorgen dafür, dass eine Lebensgemeinschaft<br />

ausgebildet ist, die von den <strong>FFH</strong> - Lebensraumflächen allein nicht getragen werden könnte.<br />

Dieses gilt sowohl für die Reptilienarten Zauneidechse und Kreuzotter als auch für Heuschrecken<br />

und Tagfalter. Detaillierte Informationen über die frühere Fauna und Flora des<br />

Gebiets finden sich in BEHRENDS ET AL. (2001). Für Tagfalter liegt eine aktuelle Zusammenschau<br />

durch KOLLIGS (2006) vor. Der aktuelle Bestand wird in LEGUAN GMBH (2006)<br />

aufgelistet.<br />

2.1.2 Erhaltungsziele des Schutzgebietes „Grönauer, Heide, Grönauer Moor und<br />

Blankensee“<br />

Die Erhaltungsziele für das Schutzgebiet sind im Internet unter www.natura2000-sh.de<br />

veröffentlicht (EHZ 2007). Für das Gebiet werden Erhaltungsgegenstände „von Bedeutung“<br />

und „von besonderer Bedeutung“ unterschieden. Diese Differenzierung ist für die<br />

Festlegung von Entwicklungsprioritäten im Rahmen des Gebietsmanagements von Rele-<br />

Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 8

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