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FFH-Studie - Stadtentwicklung - Hansestadt LÜBECK

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Dipl.-Biol. Karsten Lutz – <strong>FFH</strong> – Verträglichkeitsprüfung B-Plan „Gewerbepark am Flughafen<br />

Schmale Windelschnecke - Vertigo angustior (1014)<br />

Kap. 3 Beschreibung des betroffenen Bereichs der Schutzgebiete<br />

Die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) gehört zu den kleinsten Windelschnecken-Arten<br />

(max. 1,9 mm Länge und max. 1 mm Breite). Sie besiedelt basenreiche<br />

Feuchtgebiete wie Kalkmoore, Marschen, Gewässerufer und seltener lichte Erlenbrüche.<br />

Sie lebt im humusreichen Oberboden und klettert nur wenige Zentimeter an Stängeln und<br />

Blättern hoch. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer versteckten Lebensweise ist sie<br />

sehr schwer zu finden. Sie lebt versteckt auf kalkreichen Böden insbesondere in Großseggenriedern<br />

und Schilfröhrichten und siedelt bevorzugt auf der Sumpf-Segge (Carex acutiformis)<br />

und der Rispen-Segge (Carex paniculata). Sie benötigt Habitate mit konstanter<br />

und hoher Feuchte, ist wärmebedürftig und meidet kühle Wälder mit geschlossenem Kronendach,<br />

auch wenn die genannten Seggen in der Krautschicht vorkommen.<br />

Im Bericht von LEGUAN GMBH 2007 wird vermerkt, dass die Schmale Windelschnecke im<br />

Grönauer Moor festgestellt wurde. Es können keine genauen Angaben zur Größe des Bestands<br />

gemacht werden. Die Tatsache, dass die Art bei der überschlägigen Erfassungsmethode<br />

mit mehreren Exemplaren festgestellt wurde, könnte auf ein bedeutsames Vorkommen<br />

hinweisen. Im Rahmen des landesweiten Artenmonitorings konnte das Grönauer Moor<br />

nicht erfasst werden.<br />

Neben dem Lottsee südlich von Mölln stellt das Vorkommen im Grönauer Moor den einzigen<br />

küstenfernen Fundort der Art in Schleswig-Holstein dar.<br />

Die Schmale Windelschnecke ist nicht als Erhaltungsziel des Schutzgebiets eingestuft<br />

(MLUR 2006), wird aber im Managementplan des LANU 2007b erwähnt.<br />

Das Gebiet des geplanten Gewerbegebietes bietet für die Schmale Windelschnecke aufgrund<br />

seiner Struktur keine Lebensräume.<br />

Fischotter - Lutra lutra (1355)<br />

Der Fischotter ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, im Winter auch tagaktiv. Er<br />

ernährt sich räuberisch von Fischen, Fröschen, Vögeln, Säugetieren, Krebsen, Muscheln<br />

und Wasserinsekten. Bevorzugt wird dabei die Nahrung, die jeweils am leichtesten zu erbeuten<br />

ist. In naturnahen Gewässern werden deshalb beim Fischfang meistens Fische von<br />

10 bis 20 cm Länge erbeutet. Das Nahrungsangebot wird auch vom Vorkommen von Nahrungskonkurrenten<br />

beeinflusst, zu denen die Bisamratte und der Waschbär gehören.<br />

Der Lebensraum des Fischotters ist im Wesentlichen auf den Ufersaum von Seen und Flüssen<br />

beschränkt. Er benötigt ausgedehnte Aktionsräume, deren Größe vom Nahrungsangebot<br />

abhängig ist. Die Streifgebiete der Männchen betragen bis zu 20 km. Die Reviere der<br />

Weibchen sind mit bis zu 7 km Uferlänge kleiner. Jungtiere können zu allen Jahreszeiten<br />

geboren werden, da Fischotter keine feste Paarungszeit haben. Die jungen Männchen laufen<br />

auf der Suche nach neuen Revieren auch über Land und queren Wasserscheiden.<br />

In Schleswig-Holstein ist der Fischotter in Ausbreitung begriffen. Bislang ist er überwiegend<br />

im holsteinischen Teil des Östlichen Hügellandes festgestellt worden. Trotz der aktu-<br />

Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 32

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