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Sportpsychologie - und Bewegungswissenschaft

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Herzlich willkommen zur<br />

<strong>Sportpsychologie</strong><br />

Günter Amesberger<br />

IFFB Sport- <strong>und</strong> <strong>Bewegungswissenschaft</strong>/USI 1<br />

Bereich Sportpädagogik <strong>und</strong> <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Ziele der Lehrveranstaltung<br />

• Kernthemen der <strong>Sportpsychologie</strong> vorstellen.<br />

• Gr<strong>und</strong>sätze (sport)psychologischen Denkens<br />

kennen lernen.<br />

• Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>und</strong> Themenfelder der<br />

<strong>Sportpsychologie</strong> wissen.<br />

• Beispielhafte Umsetzungen von Theorie in Ihre<br />

Praxisfelder selbständig beherrschen.<br />

• (Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

interpretieren können).<br />

Arbeitsweise<br />

• Frontalvortrag<br />

• Kleingruppenarbeit- <strong>und</strong> Diskussionen<br />

• Anregungen zur Lehrveranstaltung erbeten<br />

– Methodisch<br />

– Inhaltlich<br />

– ...<br />

2<br />

3<br />

1


Themen - Überblick<br />

• Gr<strong>und</strong>legung der <strong>Sportpsychologie</strong><br />

• Psychologische Beratung<br />

• Aktivierung<br />

• Emotion<br />

• Motivation<br />

• Kognition<br />

– Wahrnehmung<br />

– Denken<br />

• Aufmerksamkeit<br />

• Bewegungslernen<br />

• Sport <strong>und</strong> Persönlichkeit<br />

1. Gr<strong>und</strong>legung der <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Gr<strong>und</strong>legende Fragen <strong>und</strong> theoretische<br />

Gr<strong>und</strong>positionen<br />

IFFB Sport- <strong>und</strong> <strong>Bewegungswissenschaft</strong>/USI 5<br />

Bereich Sportpädagogik <strong>und</strong> <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Beispielhafte Fragestellungen aus den<br />

Anwendungsfeldern:<br />

• Leistungssport<br />

• Ges<strong>und</strong>heitssport<br />

• Freizeitsport<br />

• Rehabilitativer <strong>und</strong> (psycho)therapeutischer<br />

Sport<br />

• Sportmanagement<br />

• Schulsport<br />

4<br />

6<br />

2


Leistungssport<br />

• Warum kann eine 17 jährige Sportlerin, die<br />

mehrmals täglich trainiert <strong>und</strong> im Training<br />

konstant ihre Leistungen bringt, dies im<br />

Wettkampf nicht umsetzen?<br />

• Also welche psychischen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Kompetenzen benötigt Mann/Frau im<br />

Wettkampf?<br />

Ges<strong>und</strong>heitssport<br />

• Einem übergewichtigen Mann wird vom Arzt<br />

dringend empfohlen, sich körperlich zu<br />

betätigen.<br />

• Warum schafft er es nicht, bei einer<br />

Walkinggruppe dabeizubleiben?<br />

• Welche Kompetenzen muss diese Person<br />

erwerben, um sportlich aktiv zu werden <strong>und</strong><br />

auch zu bleiben?<br />

• Wie kann das unterstützt werden?<br />

Schulsport<br />

• Welche Bedeutung hat die psychische <strong>und</strong><br />

soziale Entwicklung für die Erstellung von<br />

Lehrplänen <strong>und</strong> die Gestaltung des<br />

Sportunterrichts?<br />

• Verstehen wir etwa, warum sich Jugendliche<br />

gegen Schule <strong>und</strong> Unterricht auflehnen?<br />

Warum sie in der FZ Sport betreiben, im<br />

Sportunterricht aber gelangweilt sind?<br />

7<br />

8<br />

9<br />

3


Freizeitsport<br />

• Was bewegt Menschen dazu, in ihrer Freizeit<br />

Sport zu betreiben?<br />

• Warum bevorzugen dabei die einen<br />

Risikosportarten, andere gemütliches<br />

Ausdauerlaufen, dritte Sportspiele, … ?<br />

• Gehen immer mehr Personen extreme Risiken<br />

bei sportlicher Betätigung ein <strong>und</strong> wenn ja,<br />

warum?<br />

Sportmanagement<br />

• Wie könnte man bei einem Streit im<br />

Fußballverein zwischen Trainer <strong>und</strong><br />

Funktionären psychologisch intervenieren?<br />

• Wie funktionieren Sportsysteme <strong>und</strong> wie kann<br />

man diese verändern?<br />

Bewegungspsychotherapie<br />

• Welche Funktion haben sportliche Aktivitäten<br />

in der Therapie <strong>und</strong> Rehabilitation psychisch<br />

beeinträchtigter <strong>und</strong> psychosomatisch<br />

erkrankter Menschen?<br />

• Welcher Zusammenhang besteht zwischen<br />

körperlicher Aktivierung <strong>und</strong> psychischen<br />

Funktionen?<br />

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12<br />

4


Gr<strong>und</strong>verständnis der <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Sportwissenschaft<br />

•Übergreifende Themen<br />

•Einzelwissenschaften<br />

Psychologie<br />

•Gr<strong>und</strong>lagengebiete<br />

•Anwendungsgebiete<br />

•Methodik<br />

<strong>Sportpsychologie</strong><br />

•Forschung<br />

•Lehre<br />

•Anwendung<br />

Sportpraxis<br />

•Gr<strong>und</strong>orientierungen<br />

•Praxisfelder<br />

•Tätigkeitsbezüge<br />

Auf welcher Ebene können in der<br />

Psychologie Fragen gestellt werden?<br />

IFFB Sport- <strong>und</strong> <strong>Bewegungswissenschaft</strong>/USI 14<br />

Bereich Sportpädagogik <strong>und</strong> <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Frageebene 1<br />

• Stellen wir uns eine/n SkiläuferIn vor<br />

13<br />

15<br />

5


Frageebene 1<br />

• Wozu (Motivation) werden<br />

• welche Informationen<br />

• wie aufgenommen (Wahrnehmung),<br />

• gespeichert (Gedächtnis),<br />

• verarbeitet (Denken),<br />

• bewertet (Emotion) <strong>und</strong><br />

• in Handlungsvorsätze umgesetzt (Volition)<br />

Frageebene 2<br />

• Was von diesem<br />

Geschehen erleben wir in<br />

welcher Form<br />

(Bewusstsein)?<br />

– Implizite <strong>und</strong><br />

– Explizite<br />

Informationsverarbeitung<br />

Frageebene 3<br />

• Welche Ansichten<br />

entwickeln wir über uns<br />

(Selbstreflexion)?<br />

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17<br />

18<br />

6


Gr<strong>und</strong>aufgaben<br />

• Forschung<br />

– Theorieentwicklung<br />

– Methodenentwicklung<br />

– Empirische Forschung<br />

• Lehre<br />

– Systematisierung, Zielgruppenorientierung,…<br />

• Praxis<br />

– Informieren, beraten, betreuen, begleiten<br />

Beobachten beschreiben:<br />

• Wie handeln<br />

SportlerInnen?<br />

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20<br />

21<br />

7


Erklärungsmodelle finden<br />

• Welche<br />

Gesetzmäßigkeiten<br />

lassen sich<br />

auffinden?<br />

Vorhersagen treffen<br />

• Was kann in<br />

bestimmten<br />

Situationen<br />

erwartet<br />

werden?<br />

Intervenieren<br />

• Systematisches<br />

Unterstützen von<br />

Personen in der gezielten<br />

Verhaltensänderung <strong>und</strong><br />

Handlungserweiterung<br />

sowie Beeinflussung von<br />

Erleben.<br />

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8


Aufgaben der Psychologie<br />

Gegenstandsverständnis der<br />

<strong>Sportpsychologie</strong><br />

IFFB Sport- <strong>und</strong> <strong>Bewegungswissenschaft</strong>/USI 26<br />

Bereich Sportpädagogik <strong>und</strong> <strong>Sportpsychologie</strong><br />

Definition<br />

• "Allgemein gefasst beschäftigt sich die<br />

<strong>Sportpsychologie</strong> mit<br />

– den psychischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Folgen<br />

sportbezogener Handlungen<br />

– unter der Perspektive gr<strong>und</strong>lagenwissenschaftlicher<br />

Analyse einerseits <strong>und</strong><br />

– praxisbezogener Aufgabenstellungen andererseits."<br />

(Nitsch, 1989, S. 29)<br />

25<br />

27<br />

9


Definition - wissenschaftliche <strong>Sportpsychologie</strong><br />

• <strong>Sportpsychologie</strong> ist eine Verhaltens- <strong>und</strong><br />

Sozialwissenschaft.<br />

• Sie ist jenes Fachgebiet der Psychologie, welches<br />

mit wissenschaftlichen Methoden<br />

– die Antezedenzen (z.B. Erwartungen),<br />

– die Begleiterscheinungen (z.B. Gefühle) <strong>und</strong><br />

– die Konsequenzen (z.B. Attributionen)<br />

• des menschlichen Verhaltens in sportlichen<br />

Situationen (z.B. Wettkampf)<br />

• <strong>und</strong> deren wechselseitige Interaktionen zu<br />

beschreiben <strong>und</strong> zu erklären versucht<br />

(wissenschaftliche <strong>Sportpsychologie</strong>).<br />

Schlicht, 2009, S. 13<br />

praktische oder angewandte <strong>Sportpsychologie</strong><br />

• <strong>Sportpsychologie</strong> ist schließlich jene praktische<br />

Tätigkeit,<br />

• die psychologisches Bedingungs- <strong>und</strong><br />

Änderungswissen einsetzt,<br />

• um einen als sportlich relevant deklarierten<br />

psychischen Prozess oder Zustand zu<br />

stabilisieren oder zu verändern (praktische<br />

oder angewandte <strong>Sportpsychologie</strong>).<br />

Schlicht, 2009, S. 13<br />

1.7 Gr<strong>und</strong>legende Konzepte der Psychologie<br />

Verhaltensorientierte<br />

Theorien<br />

Reflexologie Behaviorismus<br />

Gr<strong>und</strong>legende<br />

Konzepte<br />

der Psychologie<br />

Systemisch-konstruktivistische Theorien<br />

Handlungstheorie<br />

Erlebnisorientierte<br />

Theorien<br />

Kognitivismus Psychoanalyse<br />

28<br />

29<br />

30<br />

10


Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung von<br />

psychologischen Konzepten<br />

• Menschenbild<br />

• Theorie<br />

• Methodischer Ansatz<br />

• Interventionsmethoden<br />

weiters<br />

• Effektivität – Breite der Anwendbarkeit<br />

• Erlernbarkeit<br />

• Vernetzung mit anderen Ansätzen<br />

• ...<br />

1.7.4 Handlungsorientierte Theorie<br />

Erfahrungen<br />

• Menschenbild:<br />

Mensch entwickelt<br />

sich in <strong>und</strong> durch<br />

Handeln auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der vier<br />

Postulate<br />

• Erfahrungen werden auch immer so<br />

konstruiert, dass sie für das Personsystem<br />

oder das soziale System (noch) erträglich<br />

sind. Damit wird aus Erlebnissen bewusst<br />

oder unbewusst manches gestrichen, was<br />

hilfreich für Veränderung sein könnte.<br />

31<br />

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11


Impl. u. expl. Verarb.<br />

Neue Erfahrungen<br />

Vielfältige<br />

Erlebnisse<br />

Lernen:<br />

Erweiterte<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

• Personen neigen auch zur<br />

Wiederholung von<br />

Erfahrungen, die keinen<br />

Lerngewinn bringen,<br />

• die vielmehr dazu dienen,<br />

„Sicherheit“ über ein - häufig<br />

auch bedrohliches -<br />

Phänomen zu erlangen.<br />

Handeln<br />

Handlungsorientierte Theorie<br />

Gr<strong>und</strong>gefühl<br />

Anpassungen<br />

nach außen<br />

Stagnation:<br />

Unmöglichkeit von<br />

Veränderung<br />

Gr<strong>und</strong>muster<br />

• Handeln wird auf unterschiedlichen Ebenen<br />

reguliert: Autonom, emotional, kognitiv.<br />

• Handeln ist phasisch strukturiert: z.B.:<br />

Antizipation, Realisation, Evaluation<br />

34<br />

35<br />

36<br />

12


Struktur <strong>und</strong> Prozess des „Handelns“<br />

P F<br />

S U<br />

Y N<br />

C K<br />

H T<br />

I I<br />

S O<br />

C N<br />

H E<br />

E N<br />

Antizipation Realisation Interpretation<br />

Kognition Kognition Kognition<br />

Wahrnehmung Wahrnehmung Wahrnehmung<br />

Emotion Emotion Emotion<br />

Motivation Motivation Motivation<br />

Motorik Motorik Motorik<br />

Verhalten Verhalten Verhalten<br />

Die 4 Postulate<br />

• Systempostulat<br />

• Intentionalitätspostulat<br />

• Regulationspostulat<br />

• Entwicklungspostulat<br />

37<br />

38<br />

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