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Impfschutz als Voraussetzung für den Kindergartenbesuch.pdf

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Die Senatorin <strong>für</strong> Arbeit, Frauen, Gesundheit,<br />

Jugend und Soziales<br />

Vorlage <strong>für</strong> die Sitzung des Senats am 09.09.2008<br />

„<strong>Impfschutz</strong> <strong>als</strong> <strong>Voraussetzung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Kindergartenbesuch</strong>“<br />

(Anfrage <strong>für</strong> die Fragestunde der Bremischen Bürgerschaft (Landtag))<br />

A. Problem<br />

Die Fraktion der CDU hat folgende Anfrage <strong>für</strong> die Fragestunde gestellt:<br />

„Wir fragen <strong>den</strong> Senat:<br />

28.08.2008<br />

Dr. Götz<br />

Tel.: 361-9548<br />

Wie bewertet der Senat die Forderung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte<br />

(BVKJ), <strong>den</strong> Nachweis aller der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen<br />

Impfungen <strong>für</strong> Kinder <strong>als</strong> <strong>Voraussetzung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Kindergartenbesuch</strong> einzuführen?<br />

B. Lösung<br />

Hat der Senat Erkenntnisse darüber, ob im Lande Bremen sogenannte<br />

„Masernparties“ oder andere Treffen zur Herbeiführung von Infektionen mit<br />

anstecken<strong>den</strong> Krankheiten von Eltern organisiert wer<strong>den</strong> und wenn ja, wie geht der<br />

Senat dagegen vor?<br />

Auf welcher rechtlichen Grundlage könnte ein Nachweis eines vollständigen<br />

<strong>Impfschutz</strong>es <strong>als</strong> <strong>Voraussetzung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Kindergartenbesuch</strong> geschaffen wer<strong>den</strong>?“<br />

Der Senat beantwortet die Anfrage wie folgt:<br />

Der Senat hat die Forderung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte mit Interesse<br />

zur Kenntnis genommen, <strong>den</strong> Nachweis aller der von der Ständigen Impfkommission<br />

empfohlenen Impfungen <strong>für</strong> Kinder <strong>als</strong> <strong>Voraussetzung</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Kindergartenbesuch</strong><br />

einzuführen.<br />

Die von der ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen wer<strong>den</strong> in Bremen <strong>als</strong><br />

offizielle behördliche Empfehlung <strong>für</strong> die Bevölkerung übernommen und von <strong>den</strong><br />

Krankenkassen finanziert. Der Senat möchte an dieser langjährig bewährten Tradition<br />

festhalten.<br />

Ein Nachweis im Sinne einer ‚Impf-Pflicht’ wird jedoch nicht <strong>als</strong> zielführend angesehen,<br />

zumal seit der Pockenimpfung keine Impf-Pflicht in Deutschland mehr ausgesprochen wurde.<br />

Eine aktuelle Länderumfrage von Juni 2008 bestätigt diese Einstellung. Eine Impf-Pflicht<br />

hätte voraussichtlich <strong>den</strong> Effekt, dass bei Impfverweigerern weiterhin kein vollständiger<br />

<strong>Impfschutz</strong> bestehen könnte und ein <strong>Kindergartenbesuch</strong> entfiele. Hierdurch würde eine<br />

Gefährdung des Kindeswohls entstehen, da ein <strong>Kindergartenbesuch</strong> einen wichtigen<br />

Bestandteil der kindlichen Entwicklung darstellt.<br />

Vielmehr sollte der <strong>Impfschutz</strong> von <strong>den</strong> Verantwortlichen vor dem Eintritt in <strong>den</strong> Kindergarten<br />

erfragt und vollständig dokumentiert wer<strong>den</strong>. Im Rahmen der anstehen<strong>den</strong> Novellierung des<br />

L 4


- 2 -<br />

Bremischen Tageseinrichtungs- und Tagespflegegesetzes ist mit Zustimmung der Eltern die<br />

Möglichkeit einer Impfdatei <strong>für</strong> jedes aufgenommene Kind in der Einrichtung vorgesehen.<br />

Darüber hinaus wer<strong>den</strong> zur Zeit Möglichkeiten einer engen Kooperation mit dem Kinder- und<br />

Jugendgesundheitsdienst zur Durchführung von einrichtungsbezogenen Eltern-<br />

Beratungsgesprächen und Qualifizierungsangeboten geprüft. Bei Versäumnissen sollen die<br />

Eltern – wie bereits von niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten und <strong>den</strong> kinder- und<br />

jugendärztlichen Diensten der Stadtgemein<strong>den</strong> praktiziert - qualifizierte Hinweise erhalten,<br />

ggf. flankiert von öffentlichen Impfkampagnen.<br />

Der Senat hat keine Hinweise auf elternorganisierte „Masernparties“ oder andere Treffen zur<br />

Herbeiführung von Infektionen mit anstecken<strong>den</strong> Krankheiten.<br />

C. Alternativen<br />

Keine.<br />

D. Finanzielle / Personalwirtschaftliche Auswirkungen / Gender-Prüfung<br />

Keine finanziellen / personalwirtschaftlichen Auswirkungen. Die Problematik betrifft in<br />

gleicher Weise Mädchen und Jungen.<br />

E. Beteiligung / Abstimmung<br />

Der Antwortentwurf ist mit dem Magistrat der Stadtgemeinde Bremerhaven abgestimmt.<br />

F. Öffentlichkeitsarbeit / Veröffentlichung nach dem Informationsfreiheitsgesetz<br />

Einer Veröffentlichung über das zentrale elektronische Informationsregister steht nichts<br />

entgegen.<br />

G. Beschlussvorschlag<br />

Der Senat stimmt entsprechend der Vorlage 626/17 einer mündlichen Antwort auf die<br />

Anfrage der Fraktion der CDU <strong>für</strong> die Fragestunde der Bürgerschaft (Landtag) zu.

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