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Lösungen zu den Übungsaufgaben

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<strong>Lösungen</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Übungsaufgaben</strong><br />

Modul G 5.3 (Part I)<br />

Macroeconomics<br />

Fachhochschule<br />

der<br />

Deutschen Bundesbank<br />

Dr. Dietmar Hubrich


Dr. Dietmar Hubrich Macroeconomics Seite 1<br />

Fachhochschule der Part I Business Cycle and<br />

Deutschen Bundesbank Modul G5-3.1 Economic Growth<br />

<strong>Übungsaufgaben</strong> :<br />

Folgende Fragen sind <strong>zu</strong> diskutieren und schriftlich <strong>zu</strong> formulieren:<br />

1. Was versteht man unter Konjunkturschwankungen?<br />

2. Welche Arten von zyklischen Schwankungen kann man<br />

unterschei<strong>den</strong>?<br />

3. In welche Phasen wird der Konjunkturzyklus eingeteilt?<br />

4. Welche besonderen Merkmale kennzeichnen die erste Hälfte des<br />

Aufschwungs? Berücksichtigen Sie in Ihrer Antwort passende<br />

Indikatoren.<br />

5. Warum ist eine hohe Arbeitslosenzahl allein kein Indikator für eine<br />

Rezession?<br />

6. Warum ist es sinnvoll, neben <strong>den</strong> statistisch ermittelten Konjunkturindikatoren,<br />

Direktbefragungen der Wirtschaftssubjekte durch<strong>zu</strong>führen?


Dr. Dietmar Hubrich Macroeconomics Seite 2<br />

Fachhochschule der Part I Business Cycle and<br />

Deutschen Bundesbank Modul G5-3.1 Economic Growth<br />

Lösungszkizze:<br />

1) Unter Konjunkturschwankungen versteht man regelmäßig wiederkehrende<br />

(zyklische) Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials<br />

einer Volkswirtschaft.<br />

2) Aus der Beobachtung langer Zeitreihen, die <strong>zu</strong>m Teil bis ins 18. Jahrhundert<br />

<strong>zu</strong>rückreichen, entdeckten verschie<strong>den</strong>e Autoren unterschiedlich lange<br />

Zyklen, die sich gegenseitig überschnei<strong>den</strong>. Besonders bekannt sind der<br />

Kondratieff-Zyklus mit einer Perio<strong>den</strong>länge von 40 bis 60 Jahren, der Juglar-<br />

Zyklus mit 5 bis 11 Jahren und der Crum-Kitchin-Zyklus mit einer Länge von<br />

40 bis 50 Monaten.<br />

3) Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Konjunkturaufschwung und<br />

-abschwung bzw. -abschwächung. In einer weiteren Unterteilung wird eine<br />

besonders ausgeprägte 2. Phase des Aufschwungs als Boom bezeichnet,<br />

eine besonders starke 1. Phase des Abschwungs als Krise und eine besonders<br />

ausgeprägte und länger anhaltende 2. Phase des Abschwungs als<br />

Depression.<br />

4) Kennzeichen der ersten Hälfte des Aufschwungs sind<br />

• an <strong>den</strong> Gütermärkten: steigende Nachfrage (Auftragseingang), steigende<br />

Produktion, höhere Kapazitätsauslastung, keine oder geringe<br />

Preiserhöhung, Gewinnsteigerung durch ,,Mengenkonjunktur“<br />

• am Arbeitsmarkt: steigende Beschäftigung, steigende Zahl der offenen<br />

Stellen, sinkende Arbeitslosenzahlen, geringe Lohnsteigerung (Lohnlag);<br />

• am Kreditmarkt: steigende Kreditnachfrage, Abbau der Liquidität, noch<br />

konstanter Zins (Zins-lag).<br />

5) Eine hohe Arbeitslosenzahl kann auch strukturelle Gründe haben. Ferner führt<br />

nicht jeder Aufschwung <strong>zu</strong> Vollbeschäftigung. Es kommt für die konjunkturelle<br />

Entwicklung nur auf eine Veränderung der Arbeitslosenzahl an, nicht auf die<br />

absolute Höhe.<br />

6) Statistisch ermittelte Indikatoren informieren über einen <strong>zu</strong>rückliegen<strong>den</strong><br />

Zeitraum und erfassen nur zahlenmäßig messbare Vorgänge.<br />

Konjunkturtests liefern durch Ten<strong>den</strong>zbefragungen <strong>zu</strong>sätzliche Informationen<br />

über Erwartungen und Pläne der Wirtschaftssubjekte. Dadurch können<br />

Entwicklungsten<strong>den</strong>zen sichtbar gemacht wer<strong>den</strong>, die die Prognose des<br />

Konjunkturverlaufs erleichtern.


Dr. Dietmar Hubrich Macroeconomics Seite 3<br />

Fachhochschule der Part I Business Cycle and<br />

Deutschen Bundesbank Modul G5-3.1 Economic Growth<br />

<strong>Übungsaufgaben</strong> :<br />

Folgende Fragen sind <strong>zu</strong> diskutieren und schriftlich <strong>zu</strong> formulieren:<br />

1. „Durch eine ständige Kreditausweitung lässt sich der Zusammenbruch<br />

der Konjunktur vermei<strong>den</strong>.“<br />

Erläutern Sie die rein - monetäre Konjunkturtheorie und zeigen Sie,<br />

dass die obige Behauptung ihre Konsequenz ist.<br />

2. Welche Faktoren bewirken nach der Überinvestitionstheorie einen<br />

Konjunkturaufschwung und welche die Umkehr in die Rezession?<br />

3. Wodurch kann nach der Unterkonsumtionstheorie eine Rezession<br />

beseitigt wer<strong>den</strong>?<br />

4. Erläutern Sie das Konzept des „dynamischen Unternehmers“ nach<br />

Schumpeter.<br />

5. Wie ist der Akzelerator definiert und was besagt er? Was ist der<br />

Unterschied des Multiplikators gegenüber dem Akzelerator?<br />

6. Wie erklärt das Multiplikator/Akzeleratormodell nach Samuelson die<br />

Konjunkturumschwünge (Unterer und oberer Wendepunkt)<br />

7. Wie erklärt das Multiplikator/Akzeleratormodell nach Hicks die<br />

Konjunkturumschwünge (Unterer und oberer Wendepunkt).<br />

Nennen Sie Beispiele, in <strong>den</strong>en die Unternehmung auf eine Erhöhung<br />

der Konsumausgaben nicht mit induzierten Investitionen reagiert.


Dr. Dietmar Hubrich Macroeconomics Seite 5<br />

Fachhochschule der Part I Business Cycle and<br />

Deutschen Bundesbank Modul G5-3.1 Economic Growth<br />

Ein neuer Aufschwung setzt erst wieder beim Zustandekommen einer neuen<br />

Innovation ein. Man deutet die Konjunkturzyklen nach Schumpeter mit der<br />

Existenz von Kondratieff - Zyklen.<br />

Einige Ursachen dieser Zyklen sind bekannt:<br />

1. Zyklus 1790 -1813 Dampfkraft<br />

2. Zyklus 1844-1874 Eisenbahn<br />

3. Zyklus 1885-1916 Elektrizität, Motorisierung<br />

4. Zyklus 1950-heute Elektronik, Computer, Informationstechn.<br />

I<br />

5) Der Akzelerator ist definiert als v =<br />

ΔC<br />

v gibt an, um wie viel die Investitionsgüternachfrage bzw. -produktion (in<br />

Geldeinheiten) steigt, wenn sich die Konsumgüterproduktion um eine Einheit<br />

erhöht.<br />

6) Der Akzelerator allein kann nicht erklären, warum es im Konjunkturzyklus <strong>zu</strong><br />

unterschiedlichen Zuwachsraten des Konsums kommt. Dies ergibt sich erst<br />

aus der Kombination mit dem Multiplikator.<br />

Bei einer marginalen Konsum- und Sparquote unter 1 ergibt sich nach einer<br />

Erhöhung der autonomen Investition ein Multiplikatorprozess mit abnehmen<strong>den</strong><br />

Zuwachsraten des Konsums und des Volkseinkommens. Durch die<br />

induzierten Investitionen beschleunigt sich <strong>zu</strong>nächst das Wachstum des<br />

Volkseinkommens und des Konsums (Periode 1 und 2). Sobald jedoch der<br />

sinkende Multiplikatoreffekt durchschlägt, kommt es <strong>zu</strong> sinken<strong>den</strong> induzierten<br />

Investitionen.<br />

7) Multiplikator und Akzelerator führen <strong>zu</strong> Schwingungen um <strong>den</strong><br />

Wachstumstrend, wobei Hicks die Werte für c und v so ansetzt, dass ein<br />

explosives Modell entsteht.<br />

Die Stärke der Konjunkturausschläge wird jedoch dadurch gemildert, dass sie<br />

an eine obere (ceiling = Decke) und eine untere (floor = Fußbo<strong>den</strong>) Grenze<br />

stoßen.<br />

Im Aufschwung gestattet die Vollbeschäftigung der Produktionsfaktoren kein<br />

unbegrenztes Ansteigen des realen Sozialprodukts. Die untere Grenze des<br />

Abschwungs ergibt sich aus <strong>den</strong> Desinvestitionen, die nicht höher sein<br />

können als die unterlassenen Reinvestitionen. Dadurch wird das<br />

Volkseinkommen vor einem unbegrenzten Absinken nach unten bewahrt.

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