06.10.2013 Aufrufe

Braunschweigisches Jahrbuch 3. Folge, Bd 4 - Digitale Bibliothek ...

Braunschweigisches Jahrbuch 3. Folge, Bd 4 - Digitale Bibliothek ...

Braunschweigisches Jahrbuch 3. Folge, Bd 4 - Digitale Bibliothek ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Als xt erscheint die wg. Lauteinheit tt nur in zaxta "sanft". Diese Entwicklung<br />

ist schon aso eingetreten.<br />

Auslautendes wg: -f erfährt keine Veränderung: fit "fünf", brät "Brief"<br />

und andere.<br />

wg. S.<br />

§ 85. Im Anlaut vor und im Inlaut zwischen Selbstlauten erscheint wg.<br />

s als stimmhafter Reibelaut: zef "Sieb", zyna "Sünde", keza "Käse", Itfjzv<br />

"Häuser" .<br />

Im Auslaut ist wg. s als stimmloser Reibelaut vertreten: hüs "Haus",<br />

gaus "Gans" U. a. Anlautend vor Mitlauten, außer vor -k-, ist wg. s ebenfalls<br />

in der Regel ein stimmloser Reibelaut. Vor l, m, n und werscheint wg. s in<br />

einigen Dörfern des SO., 0., S. und SW. als s; es ist wohl md.-hochsprachlieher<br />

Einfluß anzunehmen, obgleich sich die gleiche Lauterscheinung auch<br />

sonst im nd. Sprachgebiet, Z. B. öfter zwischen der unteren Weser und EIbe<br />

findet: släp "schlief", sl- 5 mal im SO. (Appelnstedt, Volzum) und O. (Riddagshausen,<br />

Querum, Essehof) und 4 mal im W. (Bruchmachtersen, Vallstedt,<br />

Alvesse, Gr. Gleidingen). Daneben in drei Orten des W. (Sierße, Bettmar,<br />

Bodenstedt) SXl- und sl-. Neben sZf}taZ(s) "Schlüssel" erscheint als Anlaut slin<br />

Reppner und Bruchmachtersen, SXl- in Bettmar und Bortfeld; neben smit<br />

"er schmeißt" mit s-: sm- 4 mal im SO., S., 1 mal im W., 2 mal im SW. sneka<br />

"Schnecke" zeigt eine besonders weite Ausdehnung des oS-Anlautes. Tiernamen<br />

unterliegen sehr stark hochsprachlichem Einfluß, da diese den Kindern<br />

besonders in der Schule in hd. Form vermittelt werden (vergl. auch "Lerche",<br />

§ 77, und "Affe", § 75). sneka steht 8 mal im SO. und S., 9 mal im SW. und<br />

W. swära "schwere" erscheint mit sw- besonders im O. und SO. (9 mal), im<br />

S. (3 mal) und im W. und SW. (3 mal).<br />

Die Mitlautverbindung sk- wird durchgehend zu s: syt (sit) "er schießt",<br />

diSa (dysa) ,,(auf dem) Tische", dyts "deutsch". In dem Zeitwort "sollen"<br />

ist sk- als z- und oS vertreten (vergl. § 78 wg. k).<br />

wg. h.<br />

§ 86. wg. h hit im Anlaut vor Selbstlauten erhalten: hits "Haus", hfjta<br />

"heute" U. a.<br />

wg. h ist im Anlaut vor Mitlauten geschwunden: lüa "laut", ledera<br />

"Leiter" U. a.<br />

Inlautendes -h- zwischen Selbstlauten ist ausgefallen: zän "sehon", täna<br />

"zehn" U. a.<br />

Vor -t erscheint wg. h je nach der Art des vorausgehenden Selbstlautes<br />

als -1- (nach e- und i-Lauten) und als -x- (nach a, 0 und u): naxt "Nacht",<br />

adaxt "gedacht", slexta "schlechte".<br />

Anm. über cht in zaxta "langsam" § 84.<br />

Die MitIautverbindung -lls- erscheint durchgehend als -s-: os,m "Ochsen",<br />

wasr! "wachsen", zes "sechs".<br />

Auslautendes wg. h ist geschwunden in nQ "nach". Auch "durch" verliert<br />

sein -h im N., NW., W. und SW.: döv (düv). Im O. und SO. ist -h als -x<br />

in der aus dem md. eingedrungenen Form durX, dorx vertreten. Erhaltenes<br />

""g. h im Auslaut und der durch Auslautverhärtung aus wg. g entstandene<br />

Mitlaut erscheinen als -x (nach e (V, i, ä, ai) und als -x: {lox "flog".<br />

Für "er sah" steht zax im N., NW., SW. und in einigen Dörfern des O. Im<br />

W. und SO. ist in breiter Ausdehnung die md.-schriftsprachliche Form zä<br />

42<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042373

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!