Braunschweigisches Jahrbuch 3. Folge, Bd 4 - Digitale Bibliothek ...

· rüt / rfjt / rout, raut / riut, ryut, "heraus". Vechelde, Vallstedt und Gr. GIeidingen
haben rüt, Lengede rfjat, Broistedt reot.. Atzum, Wendessen, Hötzum
und Erkerode im SO. haben ou. bl'ünan / brfjnan / brounan, braunan / briur/an,
brfjunan "braunen". In Wahle, Vechelde, Vallstedt, Alvesse, Gr. GIeidingen,
Timmerlah, Broitzem, Beddingen, Steterburg, Thiede steht brün;m.
Im SO. gilt Oll in Wend essen, Atzum, Hötzum, Volzum, Gilzum, Erkerode.
üzan / fjzan /ouzcm, allzan / iuzan, yuzan. Vechelde, Vallstedt, Groß GIeidingen,
Timmerlah bilden wiederum Horste mit ü im Zwielautgebiet. I1alchter
(ou und ü), Atzum, Hötzum und Erkerode haben ouzan. hüza / hfjza / houza,
hallza / hiuza "Hause". ü gilt auch in einem größeren Bezirk westlich der
Oker in Bettmar, Vechelde, Lehndorf, Stiddien, Vallstedt, Alvesse, Steterburg,
Beddingen. Im SO. haben Atzum, Wendessen und Erkerode houza. Der
SW. hat durchgehend hiuza, nur Lengede hyaza. büvn / bfjvn / bouvn,
bauvn / biuvn, byuvn "Bauern". In den sonst zwielautenden Dörfern Sierße,
Bettmar, Vechelde, Vallstedt, Alvesse, Gr. GIeidingen, Broitzem, Steterburg
steht büvn. büvn neben bouvn, baunn haben Stiddien, GeiteIde, Sauingen,
Beddingen, Bleckenstedt und Thiede. Der SO. hat bouvn in Erkerode, Atzum,
Wendessen. Im SW. ist ursprüngliches bfjuvn in Lesse, Lebenstedt und Kl.
Lafferde durch Zusammenfall von u mit v zu bfjvn geworden. biuon gilt als
zweite Form neben bfjvn in Bruchmachtersen, Salder, Hallendorf, Watenstedt.
Essinghausen im N. hat nur in diesem Worte fj für wg. ü. jüan / jfjan / jouan,
jaucJn / jiuan, jfjuan "eurem". Vallstedt und Gr. Gleidingen haben Ü, Atzum,
Wendessen, IIötzum und Erkerode im SO. OU. ZÜPrl / zfjp7J / ZOllPrl I zaup1J
ziuPrl, zfjuPrl "saufen". Braunschweig-Stadt-SW., Broitzem, Steterburg und
Thiede haben Ü. Olper und Lehndorf verwenden sinngleiches drenkt}. Im SO.
haben Salzdahlum, Atzum, Wendessen, Dettum und Erkerode zouplJ. Broistedt
hat nur in diesem Beispiel ou. Man / bfjan / bouan, bauan / biuan, b[juan,
"bauen". Leiferde zeigt nur in diesem Bcispiel ou, bouan. Halchter (ou und
ü), Atzum, Wendessen, Hötzum, Erkerode im SO. haben bouan. büan-Horste
im bauan-Streifen bilden Vechelde (ü und au), Vallstedt und Alvesl:le. Lcngede
bildet b[juan zu byan weiter. dü / dy / dou, dau / diu, d,iju "du" Braunweig-Stadt
bleibt im du-Gebiet, während Melverode. und Rüningen Zwielaut
(ou) zeigen. Im S. und SO. haben Halchter (ou und ü), Atzum, Wendessen,
Hötzum, Erkerode, IIemkenrode (ou und ü) dou. K. 10 vereinigt die Lautgrenzen
von "saufen", "bauen" und "du". Es wird in dieser Zusamlllenschau
deutlich (vergl. auch K. 9), daß nur das fj-Gebiet im N. und der Raum mit
westfälischer Zwielautung im SW. (iu und yu) in allen Beispielen feste Grenzen
haben. Der Raum zwischen nördlichem fj, sildwestlichr,m iu, yu und ÖRtlichem
ü ist ein unruhiges, uneinheitliches übergangsgebiet, das von den
Linienbündeln von ü gegen ou (auf der Okerlinie), und von dem von ou
gegen au (westlich der Okerlinie) angefüllt ist.
§ 64. Umlaut von wg. Ü. Allgemeine Lautentwicklung. Im Einlalltgebiet
des O. gilt für den Umlaut von wg. ü y, das in den hannoverschen Dörfern
des N. und in Meerdorf, IIarvesse, Neubrück, Rühme, Thune und Waggum
entrundet wird. Im Zwielautraum des W. und in den zwielautenden Dörfern
des SO. erscheint der Umlaut von wg. ü als ui, üi, in einigen Orten an der
Grenze gegen den Einlaut auch als oi, liJi, IiJY. Die Außengrenze der Zwielaute
gegen die Einlaute zeigt eine ähnliche Lage wie bei wg. ü (§ 62) und bei
wg. i (§ 51).
§ 65. Beispiele: Zyan / lian / Zuian, Z0yan, 10ian, leian "läuten" (K. 11).
Lamme, Lehndorf, Melverode und Vechelde im Zwielautgebiet haben y.
oi, 0i, 0Y haben an der fj / ui-Grenze die Orte Sophienthal, Fürstenau, Geifelde,
Steterburg, Thiede und im SO. Erkerode. In Atzum steht als halb-
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