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Braunschweigisches Jahrbuch 3. Folge, Bd 4 - Digitale Bibliothek ...

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NW. und den braunschweigischen Dörfern Fürstenau, Bortfeld, Wedtlenstedt,<br />

Denstorf, Sierße, Bettmar, Bodenstedt und Barbecke (0 und y) haben Verengung<br />

zu y: dyv. (VergI. die Entwicklung des Umlauts von wg.o in offener<br />

Silbe § 32).<br />

§ 44. In junger offener Silbe erscheint (J (als Umlaut von u>o) als ß.<br />

Das so entstandene 0 hat die gleiche Lautentwicklung und landschaftliche<br />

Auf teilung wie der Umlaut von wg. 0 in offener Silbe (§ 32). Die Dörfer des<br />

hannoverschen W. und Sierße, Bodenstedt, Bortfeld, Wedtlenstedt und<br />

Denstorf im Braunschweigischen verengen ß>Y. Die acht Dörfer des Entrundungsgebietes<br />

im NW. wandeln ö>e: zfija I zyja I zeja "Sau". Ein ähnliches<br />

. Lautbild hat "ihr dürft". Westlich der Oker steht mit r-Umstellung dröwat,<br />

das im hannoverschen W. und in Barbecke, Sophienthal, Fürstenau verengt<br />

als drywat, im NW. mit Entrundung in Stederdorf, Riiper, Wense als drebat,<br />

in Essinghausen, Duttenstedt, Meerdorf als drewat erscheint. In Zusammenhang<br />

mit dem Md. gilt im wesentlichen östlich der Oker ohne r-Umstellung<br />

diJvt, das in Didderse und Neubrück zu devt entrundet wird. Zwischen<br />

Braunschweig und Wolfenbüttel und vereinzelt im W. und SW. werden als<br />

Mischformen dörbat und dlirwat gebraucht.<br />

In "du darfst" haben der O. östlich einer Linie Ahlum, Rautheim, Riddagshauscn<br />

und der N. östlich Harvesse, Wendezelle,Bortfeld und nördlichBortfeld,<br />

Ölper, Querum diJvst, dessen Selbstlaut aus der Mehrzahl entlehnt ist ..<br />

Fünf Dörfer in Streulage im N. um Bienrode haben keine Dehnung. Didderse<br />

und Neubrück entrunden zu devst. Bortfeld verengt zu dfivst. Regelrechtes<br />

a der Einzahl hat der W. und SW.: drafst, das nur um Braunschweig und<br />

Wolfenbüttel durch hochsprachliche Beeinflussung ohne r-Umstellung als<br />

darfst erscheint. Im NW. gilt in Stederdorf, Essinghausen, Duttenstedt, Meerdorf,<br />

Rüper, Zweidorf, Wendeburg als Mischform zwischen drafst und dövst:<br />

dmfst, mit Entrundung: drefst, in Wen se.<br />

wg. ä.<br />

§ 45. wg. ä verteilt sich über unser Gebiet als ä, mit Rundung als Q,<br />

mit Verengung des gerundeten Lautes als ö. ä gilt im größten Teil des<br />

Raumes, besonders im S., SO. und 0.; Q vor allem im hannoverschen N. und<br />

in den der nördlichen Landesgrenze benachbarten braunschweigischen<br />

Orten; ö im hannoverschen W. und in einigen braunschweigischen Dörfern,<br />

in jenem Raum mit der Verengung von mdal. ö>ü, e>i, li>y (vergl. K. 18).<br />

Die Grenzen der drei Mundartformen von wg. ä sind gegeneinander sehr<br />

fließend. Sie wechseln ihren Lauf von Beispiel zu Beispiel. Von einer genauen<br />

Grenzlagenbeschreibung der einzelnen Wörter ist deshalb abgesehen.<br />

Im Beispiel "schwere" nimmt langes ungerundetes ä in swära fast den ganzen<br />

Raum innerhalb der Landesgrenzen ein. Einzelne sWQra im swära-Gebiet,<br />

in einigen Elmdörfern und im W. der Hauptstadt, lassen vermuten, daß Q<br />

einst im ganzen Raum gegolten hat, daß aber vom Md. her ungerundetes ä<br />

an Boden gewinntl). Einheitlich SW(lra zeigt der hannoversche N., zu dem<br />

sich Kl. und Ur. Brunsrode, Thune, Wenden, Neubrück, Meerdorf und Essinghausen<br />

stellen. Dieser Q-Streifen ist der Südrand eines größeren nördlich<br />

und nord westlich anschließenden Q-Gebietes 2 ). Geschlossenes Ö, swöra,<br />

haben die hannoverschen Dörfer im W. und Fürstenau, Sierße (ä und ö),<br />

Bortfeld, Zweidorf, Wendezelle und Wendeburg. "Jahr" hat eine ähnliche<br />

1) Sarauw, I, 139.<br />

2) Vergl. die Angaben von Jarfe, Studien zur hannoverschen Dialektgeographie<br />

(1929), ungedr. Teil, § 320, für die Kreise Peine, Cella und Burgdorf.<br />

24<br />

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

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