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Skript zum AC-Teil - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg

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3.3. CHELATLIGANDEN UND CHELATEFFEKT 33<br />

Auswertung<br />

1. Was können Sie laut Versuchsergebnis<br />

über die Komplexstabilität sagen.<br />

2. Worauf beruht diese und welche Begründung(en)<br />

gibt es dafür?<br />

Theorie<br />

Die Koordinationsstelle der Liganden Ethylendiamin<br />

und Ammoniak ist bei beiden das<br />

Stickstoffatom. Chemisch gesehen sind sie damit<br />

sehr ähnliche Liganden und ihre Komplexe<br />

sollten nur geringe Stabilitätsunterschiede<br />

zeigen. In Wirklichkeit sind die Komplexe<br />

mit Ethylendiamin jedoch sehr viel stabiler.<br />

Dies beruht auf dem sogenannten Chelateffekt.<br />

Hervorgerufen wird er durch Chelatliganden,<br />

deren Name sich vom griechischen Wort<br />

für Krebsschere ableitet. Es sind also Liganden<br />

mit zwei oder mehreren Koordinationsstellen<br />

pro Molekül, die das Zentralatom wie eine<br />

Krebsschere in die Zange nehmen. Um eine Erklärung<br />

für den Chelateffekt zu finden, kann<br />

man sich hier nicht auf Enthalpieunterschiede<br />

berufen, da diese im Fall Ethylendiamin-<br />

Ammoniak aufgrund der Ähnlichkeit der Liganden<br />

nur sehr gering ausfallen. Betrachtet<br />

man den Ablauf der Komplexierung genauer,<br />

stellt man fest, dass durch ein Ammoniak-<br />

Molekül ein Aqua-Ligand durch Ethylendiamin<br />

allerdings zwei Aqua-Liganden verdrängt<br />

werden. Bei der Komplexierung mit Ethylendiamin<br />

erhöht sich also die Gesamtzahl der<br />

<strong>Teil</strong>chen, was den Schluss nahelegt, dass der<br />

Chelteffekt durch Entropieänderungen stark<br />

begünstigt wird.<br />

Literatur<br />

<strong>Skript</strong> <strong>zum</strong> Demo-Praktikum <strong>AC</strong>, alte Version,<br />

s. [6]<br />

3.3.3 Chelateffekt und Ringgröße<br />

Geräte<br />

• 2 Reagenzgläser<br />

• Pipetten<br />

Chemikalien<br />

• Eisen(III)nitrat-Lösung,<br />

c(Fe(NO3)3) = 0,1 mol<br />

l<br />

• Ammoniumoxalat-Lösung,<br />

c((NH4)2O2CCO2) = 0,25 mol<br />

l<br />

• Ammoniummalonat-Lösung,<br />

c((NH4)2O2CCH2CO2) = 0,25 mol<br />

l<br />

oder Dinatriummalonat gleicher Konzentration<br />

Durchführung<br />

Man versetzt in einem Reagenzglas 20<br />

ml der Eisen(III)nitrat-Lösung mit 20 ml<br />

der Ammoniumoxalat-Lösung. Entsprechend<br />

stellt man im anderen Reagenzglas den<br />

Malonat-Eisenkomplex her. Anschließend wird<br />

das jeweils andere Reagenz hinzugegeben.<br />

Auswertung<br />

1. Was können Sie laut Versuchsergebnis<br />

über die Komplexstabilität sagen.<br />

2. Worauf beruht diese und welche Begründung(en)<br />

gibt es dafür?<br />

Theorie<br />

Eine Abstufung der Komplexstabilität lässt<br />

sich nicht nur beim Vergleich eines einfach koordinierenden<br />

Moleküls mit einem mehrfachkoordinierenden<br />

Molekül (Chelatligand) zeigen.<br />

Auch innerhalb der Chelatliganden zeigt<br />

sich eine Abstufung, die nun von der Anzahl<br />

der Ringglieder im ausgebildeten Komplex<br />

abhängt. Die Ausbildung eines Fünfrings<br />

ist die stabilste Anordnung von Zentralatom

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