Skript zum AC-Teil - Anorganische Chemie, AK Röhr, Freiburg
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12 KAPITEL 1. ELEKTROCHEMIE 1<br />
Elektrolyse in Gang zu setzen, muss mindestens<br />
die Spannung aufgebracht werden, die<br />
das zugehörige galvanische Element liefern<br />
würde. Dieser Wert kann theoretisch berechnet<br />
werden. In der Praxis findet eine Elektrolyse<br />
meist aber erst bei höherer Spannung statt.<br />
Dieser tatsächlich notwendige Wert wird als<br />
Zersetzungsspannung bezeichnet, und die Differenz<br />
<strong>zum</strong> theoretisch berechneten Wert ergibt<br />
die Überspannung. Letztlich läuft immer<br />
der Gesamtvorgang ab, der die geringste Zersetzungsspannung<br />
erfordert. Das Phänomen<br />
der Überspannung bereitet in großtechnischen<br />
Verfahren auf der einen Seite oft Schwierigkeiten,<br />
auf der anderen Seite wird es aber<br />
auch bewusst ausgenutzt, um bestimmte Elektrodenreaktionen<br />
zu bevorzugen. Die Chlor-<br />
Alkali-Elektrolyse wäre ohne die Überspannung<br />
des Sauerstoffs an der Titananode beispielsweise<br />
nicht denkbar. Die Abhängigkeit<br />
der Zersetzungsspannung von den Elektrodenmaterialien<br />
lässt sich mit Platin- und Graphitelektroden<br />
sehr schön zeigen. Bei der Verwendung<br />
von Salz- und Schwefelsäure müsste<br />
bei der Elektrolyse theoretisch Wasser zersetzt<br />
werden. Salzsäure setzt jedoch Chlor und Wasserstoff<br />
frei, da Sauerstoff eine zu hohe Überspannung<br />
besitzt, sowohl an Platin- wie auch<br />
an Graphitelektroden.<br />
Literatur<br />
Handbuch der Experimentellen <strong>Chemie</strong> Sekundarbereich<br />
II, Band 6, S.258, s. [2]<br />
<strong>Chemie</strong> heute, SII, S.177, s. [3]<br />
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