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Textile Einrichtung 10 Juli 2009 für Wohnen und Objekt KLAUS ZINKE Raumausstattermeister Mitglied der Raumausstatterinnung Gardinenatelier Polsterwerkstatt Sonnenschutz hochwertige Tapeten Teppichboden Atelierteppiche Heisterbacher Straße 96 · 53639 Königswinter-Odd. Telefon 0 22 23 / 900 59 90 · Fax 0 22 23 / 900 59 91 www.zinke-raumausstatter.de · contact@zinke-raumausstatter.de Natur nahme auf Hochtouren laufen läßt. Die Masse an Nachkommen soll garantieren, daß wenigstens ein paar Tiere in Zukunft für den Fortbestand der Art sorgen können. Die Überlebensrate vom Ei zur ausgewachsenen Kröte liegt im Allgemeinen im Promillebereich. Bis im angestammten Laichgebiet im Frühsommer wieder Wasser zur Eiablage vorhanden ist, können unter Umständen Jahre vergehen. Im ungünstigen „Chaosfall“ geht der Lebensraum gänzlich verloren. Natürliche Ursachen wie Überschwemmungen, Feuer, Verbuschung und jahrelange Dürre zwingen die Kröte zudem zur Abwanderung oder dezimieren ihren Bestand. Darüber hinaus bedroht der Mensch den Lebensraum der Wechselkröte: Er verbaut die Flußauen. Sonnige Kies- und Sandbänke, Altarme und karges Öd- land werden immer rarer. Als Ersatz bezieht die Kröte gern „Kultursteppen“ wie Feldlandschaften, Sand- und Kiesgruben, bisweilen sogar Garten- und Weinbaugelände. Das einzig Beständige in diesen von der Wechselkröte adoptierten Wohnstätten sind aber auch hier die stetig von den Menschen vorgenommenen Veränderungen: Bagger und Traktoren ziehen den Boden weg, schaffen und begraben Gewässer und herrschen somit über den Lebensraum der Wechselkröte. Leider erfolgen die Eingriffe oft zu schnell für die Kröte. Wenn sie auswandert, um neue Lebensräume aufzusuchen, trifft sie auf ausgeräumte Feldlandschaft, Straßen, Bahnlinien, Siedlungsgebiete und womöglich außerdem noch auf von ihr wenig geliebte Waldflächen. Überdies meidet die wärmebedürftige Kröte Lagen über 600 Meter, so daß für sie nur die Niederungen großer Flußtäler, vor allem des Rheintals und der niederrheinischen Bucht in Frage kommen. Auf Nimmerwiedersehen? Nur wenige überleben: Kaulquappen der Wechselkröte im Laichgewässer Das Mit- und Gegeneinander von Mensch und Wechselkröte erinnert etwas an den Wettlauf von Hase und Igel. Man darf gespannt sein, wer das Rennen macht oder wie lange es – zumindest für die Wechselkröte – noch gut geht. Die Bestände sanken in der Vergangenheit. An manchen Orten verschwand die Wechselkröte auf Nimmerwiedersehen, denn natürliche sowie menschengemachte, für sie geeignete Lebensräume gingen verloren. Gleichzeitig nimmt die Zahl der auf Straßen überfahrenen oder mit dem gründlichen deutschen Kanalsystem über Gullys gefangenen und in Kläranlagen „endgelagerten“ Amphibien zu. Sicher ist: Kaum eine einheimische Amphibienart wäre für diese Art Wettkampf besser gerüstet, als die chaoserprobte Wechselkröte. Und der Mensch hat die Fähigkeit, trotz Chaos die Wahl seiner Mittel und sein Handeln zu überdenken. • Ulrich Sander
Tierische Mängel Tiere sind keine Sachen – so steht es seit 1990 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Dennoch werden Tiere auch und insbesondere beim Kauf wie Gegenstände behandelt, was gelegentlich überraschende Folgen hat. Die älteste noch angewandte Sondervorschrift für den Tierkauf, die Kaiserliche Viehmängelverordnung aus dem Jahr 1899, wurde 2002 aufgehoben. Seitdem gelten ausschließlich die Regelungen des BGB. Der Verkäufer verpflichtet sich danach bei Abschluß eines Kaufvertrages unter anderem, dem Käufer eine mangelfreie Sache zu liefern oder zu übergeben. Verletzt der Verkäufer diese Vertragspflicht, ergeben sich daraus für den Käufer Gewährleistungsansprüche. Beim Kauf eines Tieres wird der Käufer bei dessen Übergabe stets von einem gesundheitlich einwandfreien Zustand des Tieres ausgehen dürfen. Das gilt auch dann, wenn er dies mit dem Verkäufer nicht gesondert bespricht. Ein Lebewesen ist jedoch so individuell auch in seiner Entwicklung, daß nicht jede Abweichung vom „Idealtier“ gleich einen Mangel im Sinne des BGB darstellt. Besonders schwierig wird es, wenn das Tier zwar grundsätzlich gesund ist, sich aber aufgrund charakterlicher oder physischer Eigenarten nicht für die Zwecke des Käufers eignet – etwa, wenn ein gesunder Hund zur Bissigkeit neigt, oder, wenn sich ein Pferd nicht zum Springreiten eignet. Aus Sicht des Käufers ist das Tier dann wertlos. Wenn der Käufer nicht ausdrücklich mit dem Verkäufer über die erwartete Beschaffenheit oder die geplante Verwendung des Tieres gesprochen hat, können gewisse Eigenschaften durchaus solche sein, die üblich und zu erwarten sind. Konsequenz: Das Tier ist nicht mangelhaft, es bestehen keine Gewährleistungsansprüche. Um Diskussionen mit enttäuschten Tierkäufern möglichst aus dem Weg zu gehen, schließen viele Verkäufer von vorneherein die Gewährleistung besonders im Krankheitsfall aus. Dieser Gewährlei- Der beißt garantiert nicht! Und was ist, wenn doch? stungsausschluß ist aber auf keinen Fall wirksam, wenn der Verkäufer ein Unternehmer und der Käufer ein Verbraucher im Sinne des BGB ist. Doch Unternehmer ist man schneller, als so manch ein Verkäufer glauben möchte. So ist es nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs unerheblich, ob der Unternehmer einen Gewinn erzielen will. Viele Hobby- (besonders Pferde-) züchter zum Beispiel reduzieren mit dem Verkauf eines Tieres lediglich die Kosten ihrer teuren Freizeitbeschäftigung, ohne auf einen Gewinn aus zu sein. Auf der anderen Seite sind die weitaus meisten Tierkäufer bei derartigen Geschäften Verbraucher. Handelt es sich also bei dem Tierkauf um einen so genannten Verbrauchsgüterkauf, muß der Ihr Recht Verkäufer dem Käufer bei „gebrauchten“ Tieren mindestens ein Jahr, bei neuen Tieren zwei Jahre Gewährleistungsrechte einräumen – etwa, wenn ein Erbdefekt auftritt. Ja, es gibt auch „neue“ Tiere, und zwar sind dies nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs solche, die nur mit dem „in ihrer Existenz wurzelnden Lebens- oder Gesundheitsrisiko behaftet sind, nicht aber mit Risiken, die typischerweise durch Gebrauch entstehen“. Gewöhnlich hat der Käufer zu beweisen, daß ein Mangel an einer gekauften Sache bereits bei der Übergabe vorhanden war. Bei dem Verbrauchgüterkauf wird jedoch innerhalb der ersten sechs Monate nach diesem so genannten Gefahrübergang gesetzlich vermutet, daß der Mangel schon bei der Übergabe bestanden hat. Auch für nach dem Kauf erkrankte Tiere gilt grundsätzlich diese Regelung. Der Verkäufer muß also die Vermutung des Gesetzes widerlegen und beweisen, daß das Tier beim Verkauf gesund war. Allerdings kommt es nicht zu dieser Umkehr der Beweislast, wenn dies nicht mit der Art der aufgetretenen Erkrankung oder Verhaltensauffälligkeit des Tieres zu vereinbaren ist. Dies gilt z. B. bei dem Auftreten einer akuten Kolik oder bei einem Knochenbruch nach dem Kauf. • Rechtsanwalt Christof Ankele www.sunda-rechtsanwaeltebad-honnef.de Juli 2009 11
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