Vom Duft der großen weiten Welt Vom Duft der großen ... - rheinkiesel
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Rätselhaftes im Siebengebirge<br />
<strong>Vom</strong> <strong>Duft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>großen</strong> <strong>weiten</strong> <strong>Welt</strong><br />
Ihr Recht<br />
Tierische Mängel<br />
Sprichwörter<br />
Fettnäpfchen & Co.<br />
8 Seiten Veranstaltungstips<br />
• Bonn • Königswinter • Oberpleis • Bad Honnef<br />
• Rheinbreitbach • Unkel • Erpel • Linz<br />
Natur Meister <strong>der</strong> Tarnung –<br />
die Wechselkröte<br />
Kieselchen<br />
Wie das Holz entsteht<br />
07<br />
Juli 2009<br />
13. Jahrgang
Leihgebühr:<br />
Mo bis Do tägl. € 30,<br />
Fr, Sa o<strong>der</strong> So € 50<br />
incl. MWSt.,<br />
bei Selbstabholung<br />
und eigenem Betrieb.<br />
Gebühr für mehrere<br />
Tage o<strong>der</strong> Aufbau/<br />
Betrieb auf Anfrage.<br />
Ab<br />
30€<br />
pro Tag!<br />
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Hüpfburg in 1 Minute aufgebaut und<br />
in 2 Minuten wie<strong>der</strong> verschwunden.<br />
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doppelte, überdeckte Nähte,<br />
für den Aufbau auf Rasen<br />
Lieferumfang:<br />
Hüpfburg, Hochleistungsgebläse, 4 Bodenheringe,<br />
20 m Stromkabel und Anleitung.<br />
Maße:<br />
Höhe 250 cm, Breite 250 cm, Tiefe 300 cm<br />
(davon 50 cm Sicherheitspolster im Eingangsbereich)<br />
Reservieren Sie rechtzeitig<br />
Ihren Wunschtermin!<br />
Information, Beratung und Verkauf: Ralf Joswig • Im Sand 62 • 53619 Rheinbreitbach<br />
Telefon: 0 22 24 / 96 18 37 • E-Mail: ralf.joswig@gmx.de • Mobil: 0177 / 456 66 35
Liebe Leserin und<br />
lieber Leser,<br />
über sechs Jahrzehnte liegen sie<br />
jetzt schon zurück: Dennoch sind<br />
vielen älteren Mitmenschen unserer<br />
Region die bedrückenden Ereignisse<br />
<strong>der</strong> letzten Wochen des<br />
Z<strong>weiten</strong> <strong>Welt</strong>krieges noch immer<br />
im Bewußtsein. Es war Anfang<br />
März 1945, als das dramatische<br />
Geschehen um die heiß umkämpfte<br />
Brücke von Remagen in<br />
aller Munde war. Gegenüber <strong>der</strong><br />
Erpeler Ley mahnt in Remagen<br />
heute eine Gedenkstätte Gegen<br />
das Vergessen. Paulus Hinz hat<br />
das in den ehemaligen Türmen<br />
<strong>der</strong> Brücke untergebrachte sogenannte<br />
Friedensmuseum besucht<br />
(Seite 4/5).<br />
Begeben Sie sich jetzt gemeinsam<br />
mit uns erneut auf die Suche nach<br />
einer bekannten Persönlichkeit<br />
des Siebengebirgsraumes und<br />
wandeln Sie zum dritten Male auf<br />
rätselhaften Pfaden. Einzelheiten<br />
dazu finden Sie in <strong>Vom</strong> <strong>Duft</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>großen</strong> <strong>weiten</strong> <strong>Welt</strong> auf den<br />
Seiten 6/7. Ihre Mühe soll nicht<br />
vergebens sein, denn unter den<br />
Einsen<strong>der</strong>n mit den drei richtigen<br />
Lösungsworten verlosen wir diesmal<br />
ein Frühstück für vier<br />
Personen in luftiger Höhe: Das<br />
Gasthaus auf dem Oelberg lädt<br />
zum Verweilen ein.<br />
Einen Meister <strong>der</strong> Tarnung stellt<br />
Ihnen Dipl.-Biologe Ulrich San<strong>der</strong><br />
auf den Seiten 8 bis 10 vor. Hier<br />
geht es um die Wechselkröte,<br />
<strong>der</strong>en ohnehin chaotische Lebensbedingungen<br />
sukzessive weiter<br />
verschlechtert werden.<br />
Von Tieren ganz an<strong>der</strong>er Art<br />
handelt <strong>der</strong> heutige Beitrag von<br />
Rechtsanwalt Christof Ankele, <strong>der</strong><br />
Tierische Mängel beschreibt. Erfahren<br />
Sie hier, um welche Mängel<br />
es sich dabei handeln kann und<br />
welche Rechte Sie beim Kauf eines<br />
Tieres besitzen, das mit einem<br />
Mangel behaftet ist (Seite 11).<br />
Hand aufs Herz: Ist nicht je<strong>der</strong><br />
von uns schon einmal in ein Fettnäpfchen<br />
getreten? Kennen Sie<br />
eigentlich den Ursprung dieser<br />
auch heute noch oft verwendeten<br />
Redewendung? Dies und mehr<br />
zum Thema Sprichwörter erklärt<br />
Bettina Schmitt in ihrem Beitrag<br />
Von Fettnäpfen, Fe<strong>der</strong>lesern und<br />
Schema F auf den Seiten 12/13.<br />
Zum guten Schluß begeben wir<br />
uns gemeinsam mit unseren<br />
kleinen Lesern und unserem<br />
„Kieselchen“ ins Freie. Mitten im<br />
Impressum<br />
Wald erklärt es uns die <strong>Welt</strong> des<br />
Holzes auf kindgerechte Weise<br />
(Seite 14/15).<br />
Ich wünsche Ihnen einen vergnüglichen<br />
Sommer und erholsame<br />
Urlaubstage.<br />
Herzlich<br />
Editorial<br />
Titelbild:<br />
Archivfoto Gasthaus auf dem Oelberg<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich, jeweils zum Monatsende<br />
Redaktions- und<br />
Anzeigenschlußtermin:<br />
15. des Vormonats<br />
Verteilte Auflage:<br />
15.000 Exemplare<br />
Druckunterlagen:<br />
nach Absprache (auch als pdf-,<br />
eps-, tif- o<strong>der</strong> jpg-Datei)<br />
Herausgeber: Verlag, Vertrieb und Anzeigenverwaltung<br />
Quartett-Verlag Erwin Bid<strong>der</strong>,<br />
Im Sand 56,<br />
53619 Rheinbreitbach,<br />
Tel. 0 22 24 / 7 64 82,<br />
Fax 0 22 24 / 90 02 92,<br />
E-Mail info@<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />
Redaktion: RA Christof Ankele, Erwin Bid<strong>der</strong> (verantwortlich),<br />
Julia Bid<strong>der</strong>, Paulus Hinz,<br />
Ulrich G. San<strong>der</strong>, Bettina Schmitt<br />
Gestaltung: DesignBüro Blümling, Köln,<br />
mail@bluemlingdesign.de<br />
Illustrationen: Erwin Bid<strong>der</strong>, Bonner Labyrinth, Haus <strong>der</strong> Geschichte,<br />
Klassische Philharmonie Bonn, Pixelio: Tobias Bräuning/<br />
Jens Korallus/Pauline/SueShi, Ulrich San<strong>der</strong><br />
Anzeigen: Erwin Bid<strong>der</strong> (Verlag),<br />
Tel.: (0 22 24) 7 64 82<br />
Abonnements: Einzelheft € 2,50, Jahresbezugspreis € 25,-<br />
(Zustellung per Post), Bestellungen sind<br />
an den Verlag zu richten<br />
Druck: SZ-Druck Schallowetz GmbH,<br />
St. Augustin<br />
Internet: www.<strong>rheinkiesel</strong>.de, erstellt von<br />
Rhein@Net Ansgar Fe<strong>der</strong>hen<br />
Beilagen: Bad Honnef AG (Gesamt)<br />
Rolladen-Nussbaum, Unkel (Teilbeilage)<br />
Jetzt schon<br />
an den Schulanfang<br />
denken<br />
und alles in Ruhe<br />
besorgen!<br />
Fragen Sie nach<br />
unseren<br />
Aktionsartikeln!<br />
Juli 2009 3
Museen unserer Region<br />
Gegen das<br />
Vergessen<br />
Ihr Schicksal hat Millionen bewegt: Bücher, Filme, Hörspiele<br />
und Theaterstücke erzählen die Geschichte <strong>der</strong> berühmten<br />
„Brücke von Remagen“. Auf <strong>der</strong> linken Rheinseite mahnt<br />
mit einer Gedenkstätte in den ehemaligen Brückentürmen<br />
das Friedensmuseum von Remagen: Nie wie<strong>der</strong> Krieg!<br />
Heribert Cebulla war 13 Jahre alt,<br />
als die Brücke gesprengt wurde.<br />
„So oft ich daran denke, fühle ich<br />
einen Kloß im Hals – Tränen füllen<br />
meine Augen“, schreibt er im<br />
4 Juli 2009<br />
Gästebuch des Friedensmuseums.<br />
„Ich kann – und will nicht vergessen.<br />
Eine immer wie<strong>der</strong> kehrende<br />
Mahnung!“ Auch Charles<br />
„Chuck“ Aldieri aus Bristol war<br />
<strong>Welt</strong>berühmt: Die heiß umkämpfte Brücke von Remagen (hier das Modell im Friedensmuseum)<br />
Friedensmuseum: Die Brücke von Remagen<br />
53424 Remagen am Rhein<br />
Tel. 0 26 42 / 2 18 63<br />
Mail: info@bruecke-remagen.de<br />
Anfahrtskizze zur Orientierung:<br />
www.bruecke-remagen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
7. März bis 15. November<br />
täglich, von 10.00 bis 17.00 Uhr<br />
(Mai bis Oktober bis 18.00 Uhr)<br />
Eintrittspreise:<br />
Erwachsene € 3,50<br />
Familien € 7,00<br />
Jugendliche, Studenten,<br />
Behin<strong>der</strong>te € 1,00<br />
Gruppen ab 10 Personen<br />
pro Person € 2,00<br />
Führungen nach<br />
Absprache möglich<br />
damals dabei gewesen, allerdings<br />
auf <strong>der</strong> US-Seite. 60 Jahre später<br />
kehrte er nach Remagen zurück.<br />
„Danke, daß Sie die Überreste <strong>der</strong><br />
Brücke zum Museum gemacht<br />
haben, das die nächsten Generationen<br />
besuchen können.”<br />
Dieser Dank geht an den damaligen<br />
Remagener Bürgermeister<br />
Hans Peter Kürten, <strong>der</strong> das Museum<br />
am 7. März 1980 gegründet<br />
hat. Dennoch hält sich sein Bekanntheitsgrad<br />
in unserer Region<br />
in Grenzen: Nur wenige Einheimische<br />
haben die blendend<br />
weiß gestrichenen Räume in den<br />
finsteren Türmen jemals besucht.<br />
Das Hauptkontingent <strong>der</strong> jährlich<br />
rund 15.000 Besucher stellt die<br />
ältere Generation. Die Jüngeren<br />
nutzen offenbar lieber die Mög-
lichkeit zum Online-Rundgang.<br />
Dabei kommt den Nachkommen<br />
<strong>der</strong> US-Soldaten, die an dem Einsatz<br />
beteiligt waren, zugute, daß<br />
<strong>der</strong> Internettauftritt komplett zweisprachig<br />
ist. „Mein Vater war <strong>der</strong><br />
Erste, <strong>der</strong> mit einem Fahrzeug die<br />
Brücke überquert hat“, berichtet<br />
etwa Ron Starner. Und Jo Ann<br />
Hill schreibt im Gästebuch, daß<br />
sie per Zufall einen belichteten<br />
Film im Nachlaß ihres Vaters<br />
fand, <strong>der</strong> Aufnahmen von seinem<br />
Einsatz an <strong>der</strong> Brücke von Remagen<br />
enthielt. Und auch Deutsche<br />
finden so den Weg ins virtuelle<br />
Museum – etwa die Urenkelin<br />
des Architekten <strong>der</strong> Brücke, Karl<br />
Bedrohlich: Deutsche Bombe aus<br />
dem Z<strong>weiten</strong> <strong>Welt</strong>krieg<br />
Wiener, die im Netz auf das Museum<br />
stieß.<br />
In den Sommermonaten zieht die<br />
Gedenkstätte zahlreiche Radwan<strong>der</strong>er<br />
in ihren Bann, denn <strong>der</strong> viel<br />
befahrene Radweg führt direkt an<br />
den Brückentürmen vorbei. Der<br />
Besuch von Schulklassen dagegen<br />
läßt eher zu wünschen übrig.<br />
Ohne hinreichende Vorbereitung<br />
im Geschichtsunterricht geht das<br />
ohnehin nicht. Vielleicht liegt darin<br />
„des Pudels Kern?“ Zudem ist<br />
es kaum möglich, in den Brückentürmen,<br />
die mahnend in den<br />
Himmel ragen, einen umfassenden<br />
Überblick über die Geschehnisse<br />
im März 1945 zu bieten.<br />
Deshalb ist es ratsam, die<br />
Ausstellung nicht auf<br />
eigene Faust zu erkunden.<br />
Wer sich die dramatischen<br />
Geschehnisse in<br />
den letzten Tagen des 2.<br />
<strong>Welt</strong>krieges in Erinnerung<br />
rufen will o<strong>der</strong> lernen<br />
will, was es mit dem<br />
„Wun<strong>der</strong> von Remagen“<br />
auf sich hat, sollte daher<br />
besser eine Führung<br />
buchen.<br />
Übrigens: Jenseits <strong>der</strong><br />
historischen Ereignisse<br />
hat man vom Museum<br />
aus einen herrlichen Ausblick<br />
auf die an<strong>der</strong>e<br />
Rheinseite mit <strong>der</strong> Erpeler<br />
Ley und dem Pendant zu<br />
den Türmen <strong>der</strong> linken<br />
Rheinseite – vor allem<br />
jetzt in den Sommermonaten<br />
ein lohnendes Ausflugsziel.<br />
•<br />
Paulus Hinz<br />
Museen unserer Region<br />
Buch-Tip: Die Brücke von Remagen<br />
Rolf Palm<br />
Die Brücke von Remagen<br />
Der Kampf um den Rheinübergang<br />
– ein dramatisches Stück<br />
Zeitgeschichte<br />
320 Seiten, Leinen, geb., Scherz-<br />
Verlag, ISBN 3-502-16552-1<br />
Vergriffen, aber mit etwas Glück<br />
durchaus noch zu beschaffen, ist Rolf<br />
Palms Buch, das die Vorlage für das<br />
Theaterstück „Die Brücke von<br />
Remagen“ lieferte. Versuchen Sie es<br />
einfach mal bei Ebay o<strong>der</strong> Amazon.<br />
Das Friedensmuseum verfügt noch über Restexemplare,<br />
die käuflich erworben werden können.<br />
Mai 1997<br />
Es stand im<br />
<strong>rheinkiesel</strong><br />
„Von Champignons<br />
und Erdgezeiten“<br />
Die Geschichte des Erpeler Tunnels<br />
Juli 2008<br />
„Theater im Tunnel“<br />
Bericht über das Schauspiel „Die Brücke“<br />
<strong>der</strong> Erpeler Kulturinitiative „a<strong>der</strong>pelle“<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong> Landesbühne<br />
Rheinland-Pfalz, aufgeführt<br />
im Erpeler Tunnel<br />
Juli 2009 5
Auf rätselhaften Pfaden (3)<br />
<strong>Vom</strong> <strong>Duft</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>großen</strong> <strong>weiten</strong><br />
<strong>Welt</strong><br />
Komponisten, Politiker, Literaten, Wissenschaftler, Künstler,<br />
ja selbst gekrönte Häupter: Eine ganze Menge berühmter<br />
Persönlichkeiten hat – jede auf ihre Art – unserer Region<br />
eine Art Stempel aufgedrückt. Heute begeben wir uns auf<br />
die Suche nach einem erfolgreichen Unternehmer.<br />
„Seine ganze Liebe und Sorge galt<br />
vor allem auch <strong>der</strong> Verschönerung<br />
und Erschließung des Siebengebirges,<br />
wovon großzügige Straßenanlagen<br />
und Neubauten beson<strong>der</strong>es<br />
Zeugnis ablegen.“ Mit diesem<br />
Nachruf ehrte die Stadt 1928<br />
ihren im Alter von 83 Jahren verstorbenen<br />
Ehrenbürger, <strong>der</strong> sie oft<br />
genug verklagt, sich aber an<strong>der</strong>er-<br />
Berggasthaus auf dem Oelberg<br />
Inh. Familie Thomas Prinz<br />
53639 Königswinter<br />
Tel. 0 22 23 / 2 19 19<br />
Fax 0 22 23 / 2 84 68<br />
www.gasthaus-oelberg.de<br />
kontakt@gasthaus-oelberg.de<br />
6 Juli 2009<br />
seits bei unzähligen Gelegenheiten<br />
als Gönner und Mäzen gezeigt<br />
hatte. Der bedeutende Unternehmer<br />
gab sich aufgeschlossen<br />
für die Belange <strong>der</strong> Stadt und ihrer<br />
Bürger, in <strong>der</strong>en Stadtverordnetenversammlung<br />
er jahrelang ehrenamtlich<br />
mitgearbeitet hatte.<br />
1844 geboren, wuchs er auf dem<br />
<strong>großen</strong> elterlichen Gut am Rhein<br />
auf und verbrachte nach eigenem<br />
Bekunden dort eine glückliche<br />
Kindheit. Als Sproß einer reichen<br />
Frühstücken in luftiger Höhe<br />
Die höchste Erhebung im Siebengebirge und des umliegenden Rheinlandes<br />
ist <strong>der</strong> Oelberg mit seinen 461 Metern über dem Meeresspiegel.<br />
Ein phantastisches Ausflugsziel für Jung und alt – und das zu je<strong>der</strong><br />
Jahreszeit. Von <strong>der</strong> <strong>großen</strong> Aussichtsterrasse des „Gasthaus auf dem<br />
Oelberg“ haben Sie einen beeindruckenden Rundumblick auf das<br />
Siebengebirge und das Rheintal.<br />
Neben Offerten für Gesellschaften bis 80 Personen bietet das gastliche<br />
Haus mit seiner Küche auch für den einfachen Wan<strong>der</strong>er ein reichhaltiges<br />
und abwechslungsreiches Angebot. Wer gerne Wild ißt, sollte sich<br />
einen Besuch hier nicht entgehen lassen. Verschiedene Wildgerichte,<br />
stets frisch zubereitet aus hiesiger Jagd, erfreuen den Kenner.<br />
In gut 20 Minuten ist <strong>der</strong> Aufstieg von <strong>der</strong> Margaretenhöhe zu schaffen.<br />
Diese ist gut mit dem Auto o<strong>der</strong> dem Bus zu erreichen. Ausreichend<br />
Parkplätze sind dort am Fuße des Berges vorhanden.<br />
Wer war’s?<br />
Wenn Sie die Antworten auf unsere drei Fragen wissen,<br />
können Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen.<br />
• Wie hieß gesuchte Unternehmer?<br />
• Welchen Namen trägt das elterliche Gut,<br />
auf dem er aufwuchs?<br />
• Wo lag die gekaufte Immobilie, von <strong>der</strong> im Artikel<br />
die Rede ist?<br />
Bitte schicken Sie uns Ihre Lösung bis zum 15. Juli 2009<br />
• per Post: (Anschrift s. Seite 3)<br />
• per E-Mail: info@<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />
• per Fax: 02224 / 90 02 92<br />
• telefonisch unter 02224 / 76 48 2 (Anrufe auf Anrufbeantworter<br />
können lei<strong>der</strong> nicht gewertet werden)<br />
1. Preis: Ein Frühstück für vier Personen<br />
im Gasthaus auf dem Oelberg<br />
(siehe Kasten auf dieser Seite).<br />
Das Los entscheidet über den Gewinner, <strong>der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Unternehmerfamilie mangelte es<br />
ihm sicherlich an nichts. Dennoch<br />
galt er in späteren Jahren in <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit als ungewöhnlich<br />
sparsamer Mensch. Sein Großvater<br />
hatte im wahrsten Sinne des<br />
Wortes eine „gute Nase“ bewiesen<br />
und sukzessive ein Unternehmen<br />
von <strong>Welt</strong>ruf aufgebaut.<br />
Da ist es kein Wun<strong>der</strong>, daß <strong>der</strong><br />
geschäftstüchtige Enkel 1911 die<br />
günstige Gelegenheit nutzte, von<br />
einem notleidenden Unternehmen<br />
eine umfangreiche Immobilie zu<br />
erwerben, die ihn – neben dem<br />
Kaufpreis von 300.000 Mark –<br />
später noch einmal 750.000 Mark<br />
kosten sollte.<br />
Schon 1914 machte er das umfangreiche,<br />
prächtige Gebäude,<br />
großzügig renoviert und erweitert,
<strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich. Ein<br />
neuer touristischer Magnet war<br />
entstanden, <strong>der</strong> viele Besucher auf<br />
die Höhe lockte – und heute noch<br />
lockt.<br />
Im März 1913 kaufte <strong>der</strong> Gesuchte<br />
ein weiteres Unternehmen, das<br />
in Bedrängnis geraten war. Anfänglich<br />
schien dies ein gewinnbringendes<br />
Unterfangen zu sein,<br />
Auf rätselhaften Pfaden (3)<br />
doch schon bald ging es im wahrsten<br />
Sinne des Wortes bergab.<br />
Konsequenz: Der Betrieb wurde<br />
eingestellt – dies allerdings erst<br />
Jahrzehnte später. Mehr Glück<br />
brachte das zweite unternehmerische<br />
Engagement auf dem<br />
gleichen Sektor. Es beschert seinen<br />
Nachkommen noch heute stattliche<br />
Einnahmen. •<br />
Des Rätsels Lösung (Juni-Ausgabe 2009)<br />
!<br />
Die Lösungsworte lauteten:<br />
Wi<strong>der</strong> Erwarten groß war die Zahl <strong>der</strong> samt und<br />
son<strong>der</strong>s richtigen Lösungen, die uns zum Rätsel<br />
in Heft 6/2009 erreichten.<br />
• Anna Katharina Spee, geb. Nürburg<br />
• Die Hexenkönigin von Bruchhausen<br />
• Bruchhausen<br />
Ganz gewiefte Leserinnen und Leser konnten ausführliche<br />
Informationen hierzu <strong>der</strong> Januarausgabe 1998 des <strong>rheinkiesel</strong><br />
entnehmen.<br />
Auf ein stilechtes Rittermahl für zwei Personen in <strong>der</strong><br />
Kurfürstlichen Burggastronomie <strong>der</strong> Burg Linz können<br />
sich freuen<br />
Rosemarie & Robert Willscheid, Dattenberg<br />
Herzlichen Glückwunsch den glücklichen Gewinnern!<br />
Allen, die mitgemacht haben, sagen wir herzlichen Dank.<br />
Im Augustheft setzen wir unsere Rätselserie fort.<br />
53227 Bonn Oberkassel<br />
Königswinterer Str. 693<br />
Telefon 0228 / 44 39 93<br />
www.KruegerRaum.de<br />
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Mitglied <strong>der</strong> Handwerkerkooperation<br />
Rheinwerker www.rheinwerker.de<br />
Ihr persönlicher Ansprechpartner:<br />
Edgar Schröter, Fliesenlegermeister<br />
<br />
<br />
<br />
Juli 2009 7
Natur<br />
Meister <strong>der</strong><br />
Tarnung<br />
Sie gilt als eine unserer seltensten Amphibienarten: die<br />
Wechselkröte. An<strong>der</strong>s als ihre nahen Verwandten wie die<br />
Erdkröte führt sie nicht gerade ein Leben in wohlgeordneten<br />
Verhältnissen: Ihr wird das Wasser abgegraben, <strong>der</strong><br />
Boden unter den Füßen weggezogen und ein stets unsteter<br />
Lebenswandel aufgezwungen, <strong>der</strong> sie zu Wan<strong>der</strong>schaft,<br />
Bescheidenheit und Anpassungsfähigkeit zwingt.<br />
Nomen est Omen: Man könnte<br />
meinen, daß sich die Wechselkröte<br />
mit diesem ständigen Wandel<br />
ihrer Umwelt- und Lebensbedingungen<br />
arrangiert hat. Trotz <strong>der</strong><br />
Strapazen, die sie bewältigen muß,<br />
singt sie im Frühjahr ein fröhlich<br />
klingendes Liedchen, das man<br />
einer Kröte gar nicht zutrauen<br />
würde. Denn <strong>der</strong> Ruf ihrer männlichen<br />
Vertreter ist unvergleichlich:<br />
Kein Amphibiengesang ist so<br />
schön wie <strong>der</strong> unserer heimischen<br />
Wechselkröte. Die Gesangsstrophe<br />
<strong>der</strong> Don Juans besteht aus einem<br />
melodischen, trillernden Ruf, <strong>der</strong><br />
etwa fünf bis 15 Sekunden lang<br />
anhält. Jede Strophe beginnt leise,<br />
steigert sich dann bis zu einem<br />
Maximum, wonach die Darbietung<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger abrupt<br />
endet. Wer diese weittragende<br />
Lautäußerung nicht kennt, wird<br />
wohl kaum auf eine Kröte schließen,<br />
denn die Klangfarbe – ein<br />
hohes Trillern in Sopranlage, das<br />
mit „pür-r-r-r-r …“ umschrieben<br />
wird – erinnert eher an einen<br />
8 Juli 2009<br />
Vogel. Auch manche Grillen, etwa<br />
die kräftige Maulwurfsgrille, klingen<br />
ähnlich. Selbst die nächstverwandte<br />
Art, die Kreuzkröte, singt<br />
vollkommen an<strong>der</strong>s: Sie produziert<br />
ein anhaltendes, tiefes „krakra-kra“<br />
in Baritonlage.<br />
Neben dem schönen Balz- bzw.<br />
Lockruf <strong>der</strong> Wechselkrötenmännchen<br />
besteht das Repertoire <strong>der</strong><br />
Art zudem aus Meckern, Grunzen<br />
und Quieken, was aber nur in bestimmten<br />
Situationen (z. B. Bedrohung<br />
o<strong>der</strong> Paarung) und daher<br />
selten zu hören ist.<br />
Wie viele Tierarten hat die<br />
Wechselkröte es zur Meisterschaft<br />
in punkto Tarnen und Täuschen<br />
gebracht. Ihre beige Grundfarbe<br />
ziert ein unregelmäßiges grünes<br />
Fleckenmuster. Musterung und<br />
Kontrast lösen die Konturen des<br />
Tieres vor seinem Hintergrund<br />
auf. Auf kiesig-sandigem Boden,<br />
wo die Kröte am ehesten anzutreffen<br />
ist, hebt sie sich kaum ab.<br />
Diese Technik <strong>der</strong> Konturauflösung<br />
hat das Militär von <strong>der</strong><br />
Natur übernommen, um Fahrzeuge,<br />
Kleidung und Tarnzelte<br />
Der Umwelt perfekt angepaßte Tarnung: die Wechselkröte<br />
<br />
<br />
gleichermaßen farblich zu gestalten.<br />
Schaut man genau hin, wird<br />
man feststellen, daß die Haut <strong>der</strong><br />
Kröten darüber hinaus noch feine<br />
rote Punkte aufweist. Das erhöht<br />
den Tarneffekt auf sandigem<br />
Boden zusätzlich.<br />
Je nach Geschlecht o<strong>der</strong> Gemütslage<br />
verän<strong>der</strong>t sich die Färbung<br />
<strong>der</strong> Tiere. Während Weibchen die<br />
über eine dunklere und damit<br />
kontrastreichere Fleckung verfügen,<br />
besitzen die Männchen ein<br />
hellgrünes Fleckenmuster. Sind<br />
die Tiere hungrig o<strong>der</strong> krank, ist<br />
ihnen heiß o<strong>der</strong> kalt, ist es hell<br />
o<strong>der</strong> dunkel, verän<strong>der</strong>n sie wie<br />
viele Amphibienarten ihre Farbe.<br />
Damit ist die Wechselkröte die<br />
bunteste <strong>der</strong> einheimischen Krötenarten.<br />
Die Bandbreite und<br />
Fähigkeit zum Farbwechsel, vor<br />
allem <strong>der</strong> Anpassung des Musters
an den Untergrund, haben ihr den<br />
deutschen Namen eingebracht.<br />
Bisweilen wird sie auch Grüne<br />
Kröte genannt, was exakt <strong>der</strong><br />
Übersetzung ihres wissenschaftlichen<br />
Namens Bufo viridis entspricht.<br />
Nur noch rare Vorkommen<br />
zu finden<br />
Möglicherweise trägt die exzellente<br />
Tarnung zum Teil dazu bei, das<br />
kaum jemand die Wechselkröte<br />
kennt o<strong>der</strong> gar schon mal eines <strong>der</strong><br />
Tiere gesehen hat. Darüber hinaus<br />
sind die Amphibien dämmerungsund<br />
nachtaktiv. Doch vor allem ist<br />
die Wechselkröte in unseren<br />
Breiten höchst selten und bundesweit<br />
wie landesweit (sowohl in<br />
Rheinland-Pfalz als auch in<br />
Nordrhein-Westfalen) stark gefährdet.<br />
Ursache, aber auch Lösung dieses<br />
Mißstandes liegen in <strong>der</strong> „chaotischen<br />
Art“ <strong>der</strong> Art. Gemeint ist<br />
die Fähigkeit <strong>der</strong> Wechselkröte,<br />
auf stark schwankende Umweltbedingungen<br />
zu reagieren o<strong>der</strong> sich<br />
in ihrer Entwicklung daran anzupassen.<br />
Ursprünglich (und in<br />
an<strong>der</strong>en Regionen ihres nach wie<br />
vor <strong>großen</strong>, bis weit nach Asien<br />
reichenden Verbreitungsgebiets)<br />
ist das Amphib ein Steppenbewohner.<br />
Daher scheint es verständlich,<br />
daß ihr Gesamtverbreitungsgebiet<br />
von Nordwest-China<br />
und <strong>der</strong> Mongolei, mit den riesigen<br />
kontinentalen Steppen bis<br />
nach Europa reicht. Bei uns stößt<br />
die Wechselkröte allerdings an den<br />
Westrand ihrer Besiedlung. Hierzulande<br />
machen sich <strong>der</strong> großklimatische<br />
Einfluß und die<br />
an<strong>der</strong>sartigen Lebensräume verstärkt<br />
bemerkbar.<br />
Naturgemäß sieht sich die Wechselkröte<br />
in ihrem Umfeld starken<br />
Schwankungen ihrer Laichgewässer<br />
ausgesetzt. Das betrifft nicht<br />
nur die Zahl und Lage <strong>der</strong> Gewässer,<br />
die sich oft än<strong>der</strong>n kann,<br />
son<strong>der</strong>n auch den jeweiligen Füllstand<br />
<strong>der</strong> Tümpel, die mal langsam,<br />
oft aber auch sehr schnell<br />
austrocknen können. Die Folge ist<br />
jenes rastlose Leben, das die Kröte<br />
führt. Dabei kommt ihr zugute,<br />
daß sie im Gegensatz zur Erdkröte<br />
Natur<br />
agiler ist, schnell laufen und sogar<br />
springen kann, unter an<strong>der</strong>em<br />
Dank ihrer längeren Hinterbeine.<br />
Damit erschließt sie sich einen<br />
Radius von mehreren Kilometern<br />
und gehört zum Kreis <strong>der</strong> wan<strong>der</strong>freudigsten<br />
einheimischen Amphibien.<br />
Aufgrund ihrer typischen<br />
Wan<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Suchstrategie zählt<br />
die Wechselkröte meist zu den<br />
Erstbesiedlern von Stehgewässern,<br />
wenn sie – und das gehört zum<br />
Chaos dazu – einen Glückstreffer<br />
landet.<br />
Wie oft nach Laichgewässer suchende<br />
Wechselkröten scheitern,<br />
weiß ohnehin niemand. Sollten<br />
also wenigstens ein Männchen<br />
und ein Weibchen dank ihrer<br />
Wechselkröte<br />
Systematik<br />
Klasse: Lurche<br />
(Amphibia)<br />
Ordnung: Froschlurche<br />
(Anura)<br />
Überfamilie: Hyloidea<br />
Familie: Kröten<br />
(Bufonidae)<br />
Gattung: Echte Kröten<br />
(Bufo)<br />
Art: Wechselkröte<br />
Wissenschaftlicher Name:<br />
Bufo viridis<br />
Ruhelosigkeit einen gemeinsamen<br />
Glückstreffer gelandet und es geschafft<br />
haben, zur gleichen Zeit<br />
am gleichen Ort zu sein, setzen sie<br />
alles auf eine Karte …<br />
Die zwei bis vier Meter lange<br />
Laichschnur, die das Weibchen<br />
produziert, enthält bis zu 15.000<br />
Eier. Die Wechselkröte legt sie in<br />
sehr flache, kaum mit Vegetation<br />
bedeckte und stark besonnte kleine<br />
Tümpel o<strong>der</strong> gar nur mit<br />
Regenwasser gefüllte Senken o<strong>der</strong><br />
Fahrspuren. Eier und die daraus in<br />
großer Zahl schlüpfenden Larven<br />
sind darauf getrimmt, sich in kürzester<br />
Zeit zu entwickeln, um das<br />
empfindliche Entwicklungsstadium<br />
<strong>der</strong> Kaulquappe im Wasser<br />
rasch hinter sich zu bringen.<br />
Die Sonne erwärmt das flachgründige<br />
Wasser schnell, was den Stoffwechsel<br />
und die Nahrungsauf-<br />
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Juli 2009 9
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Natur<br />
nahme auf Hochtouren laufen<br />
läßt. Die Masse an Nachkommen<br />
soll garantieren, daß wenigstens<br />
ein paar Tiere in Zukunft für den<br />
Fortbestand <strong>der</strong> Art sorgen können.<br />
Die Überlebensrate vom Ei<br />
zur ausgewachsenen Kröte liegt im<br />
Allgemeinen im Promillebereich.<br />
Bis im angestammten Laichgebiet<br />
im Frühsommer wie<strong>der</strong> Wasser<br />
zur Eiablage vorhanden ist, können<br />
unter Umständen Jahre vergehen.<br />
Im ungünstigen „Chaosfall“<br />
geht <strong>der</strong> Lebensraum gänzlich verloren.<br />
Natürliche Ursachen wie<br />
Überschwemmungen, Feuer, Verbuschung<br />
und jahrelange Dürre<br />
zwingen die Kröte zudem zur Abwan<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> dezimieren ihren<br />
Bestand.<br />
Darüber hinaus bedroht <strong>der</strong><br />
Mensch den Lebensraum <strong>der</strong><br />
Wechselkröte: Er verbaut die Flußauen.<br />
Sonnige Kies- und Sandbänke,<br />
Altarme und karges Öd-<br />
land werden immer rarer. Als Ersatz<br />
bezieht die Kröte gern „Kultursteppen“<br />
wie Feldlandschaften,<br />
Sand- und Kiesgruben, bisweilen<br />
sogar Garten- und Weinbaugelände.<br />
Das einzig Beständige in<br />
diesen von <strong>der</strong> Wechselkröte<br />
adoptierten Wohnstätten sind<br />
aber auch hier die stetig von den<br />
Menschen vorgenommenen Verän<strong>der</strong>ungen:<br />
Bagger und Traktoren<br />
ziehen den Boden weg, schaffen<br />
und begraben Gewässer und<br />
herrschen somit über den Lebensraum<br />
<strong>der</strong> Wechselkröte. Lei<strong>der</strong> erfolgen<br />
die Eingriffe oft zu schnell<br />
für die Kröte. Wenn sie auswan<strong>der</strong>t,<br />
um neue Lebensräume aufzusuchen,<br />
trifft sie auf ausgeräumte<br />
Feldlandschaft, Straßen, Bahnlinien,<br />
Siedlungsgebiete und womöglich<br />
außerdem noch auf von<br />
ihr wenig geliebte Waldflächen.<br />
Überdies meidet die wärmebedürftige<br />
Kröte Lagen über 600<br />
Meter, so daß für sie nur die Nie<strong>der</strong>ungen<br />
großer Flußtäler, vor<br />
allem des Rheintals und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>rheinischen<br />
Bucht in Frage<br />
kommen.<br />
Auf Nimmerwie<strong>der</strong>sehen?<br />
Nur wenige überleben: Kaulquappen <strong>der</strong> Wechselkröte<br />
im Laichgewässer<br />
Das Mit- und Gegeneinan<strong>der</strong> von<br />
Mensch und Wechselkröte erinnert<br />
etwas an den Wettlauf von<br />
Hase und Igel. Man darf gespannt<br />
sein, wer das Rennen macht o<strong>der</strong><br />
wie lange es – zumindest für die<br />
Wechselkröte – noch gut geht.<br />
Die Bestände sanken in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />
An manchen Orten<br />
verschwand die Wechselkröte auf<br />
Nimmerwie<strong>der</strong>sehen, denn natürliche<br />
sowie menschengemachte,<br />
für sie geeignete Lebensräume gingen<br />
verloren.<br />
Gleichzeitig nimmt die Zahl <strong>der</strong><br />
auf Straßen überfahrenen o<strong>der</strong><br />
mit dem gründlichen deutschen<br />
Kanalsystem über Gullys gefangenen<br />
und in Kläranlagen „endgelagerten“<br />
Amphibien zu. Sicher ist:<br />
Kaum eine einheimische Amphibienart<br />
wäre für diese Art Wettkampf<br />
besser gerüstet, als die<br />
chaoserprobte Wechselkröte. Und<br />
<strong>der</strong> Mensch hat die Fähigkeit,<br />
trotz Chaos die Wahl seiner<br />
Mittel und sein Handeln zu überdenken.<br />
•<br />
Ulrich San<strong>der</strong>
Tierische<br />
Mängel<br />
Tiere sind keine Sachen – so steht es seit 1990 im Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch (BGB). Dennoch werden Tiere auch und<br />
insbeson<strong>der</strong>e beim Kauf wie Gegenstände behandelt, was<br />
gelegentlich überraschende Folgen hat.<br />
Die älteste noch angewandte<br />
Son<strong>der</strong>vorschrift für den Tierkauf,<br />
die Kaiserliche Viehmängelverordnung<br />
aus dem Jahr 1899, wurde<br />
2002 aufgehoben. Seitdem gelten<br />
ausschließlich die Regelungen des<br />
BGB.<br />
Der Verkäufer verpflichtet sich<br />
danach bei Abschluß eines Kaufvertrages<br />
unter an<strong>der</strong>em, dem<br />
Käufer eine mangelfreie Sache zu<br />
liefern o<strong>der</strong> zu übergeben. Verletzt<br />
<strong>der</strong> Verkäufer diese Vertragspflicht,<br />
ergeben sich daraus für<br />
den Käufer Gewährleistungsansprüche.<br />
Beim Kauf eines Tieres wird <strong>der</strong><br />
Käufer bei dessen Übergabe stets<br />
von einem gesundheitlich einwandfreien<br />
Zustand des Tieres<br />
ausgehen dürfen. Das gilt auch<br />
dann, wenn er dies mit dem Verkäufer<br />
nicht geson<strong>der</strong>t bespricht.<br />
Ein Lebewesen ist jedoch so individuell<br />
auch in seiner Entwicklung,<br />
daß nicht jede Abweichung<br />
vom „Idealtier“ gleich einen<br />
Mangel im Sinne des BGB darstellt.<br />
Beson<strong>der</strong>s schwierig wird es, wenn<br />
das Tier zwar grundsätzlich gesund<br />
ist, sich aber aufgrund<br />
charakterlicher o<strong>der</strong> physischer<br />
Eigenarten nicht für die Zwecke<br />
des Käufers eignet – etwa, wenn<br />
ein gesun<strong>der</strong> Hund zur Bissigkeit<br />
neigt, o<strong>der</strong>, wenn sich ein Pferd<br />
nicht zum Springreiten eignet.<br />
Aus Sicht des Käufers ist das Tier<br />
dann wertlos.<br />
Wenn <strong>der</strong> Käufer nicht ausdrücklich<br />
mit dem Verkäufer über die<br />
erwartete Beschaffenheit o<strong>der</strong> die<br />
geplante Verwendung des Tieres<br />
gesprochen hat, können gewisse<br />
Eigenschaften durchaus solche<br />
sein, die üblich und zu erwarten<br />
sind. Konsequenz: Das Tier ist<br />
nicht mangelhaft, es bestehen<br />
keine Gewährleistungsansprüche.<br />
Um Diskussionen mit enttäuschten<br />
Tierkäufern möglichst aus<br />
dem Weg zu gehen, schließen viele<br />
Verkäufer von vorneherein die Gewährleistung<br />
beson<strong>der</strong>s im Krankheitsfall<br />
aus. Dieser Gewährlei-<br />
Der beißt garantiert nicht! Und was ist, wenn doch?<br />
stungsausschluß ist aber auf keinen<br />
Fall wirksam, wenn <strong>der</strong><br />
Verkäufer ein Unternehmer und<br />
<strong>der</strong> Käufer ein Verbraucher im<br />
Sinne des BGB ist. Doch Unternehmer<br />
ist man schneller, als so<br />
manch ein Verkäufer glauben<br />
möchte. So ist es nach <strong>der</strong> Rechtsprechung<br />
des Bundesgerichtshofs<br />
unerheblich, ob <strong>der</strong> Unternehmer<br />
einen Gewinn erzielen will. Viele<br />
Hobby- (beson<strong>der</strong>s Pferde-) züchter<br />
zum Beispiel reduzieren mit<br />
dem Verkauf eines Tieres lediglich<br />
die Kosten ihrer teuren Freizeitbeschäftigung,<br />
ohne auf einen<br />
Gewinn aus zu sein.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind die<br />
weitaus meisten Tierkäufer bei<br />
<strong>der</strong>artigen Geschäften Verbraucher.<br />
Handelt es sich also bei dem<br />
Tierkauf um einen so genannten<br />
Verbrauchsgüterkauf, muß <strong>der</strong><br />
Ihr Recht<br />
Verkäufer dem Käufer bei „gebrauchten“<br />
Tieren mindestens ein<br />
Jahr, bei neuen Tieren zwei Jahre<br />
Gewährleistungsrechte einräumen<br />
– etwa, wenn ein Erbdefekt auftritt.<br />
Ja, es gibt auch „neue“ Tiere, und<br />
zwar sind dies nach einer Entscheidung<br />
des Bundesgerichtshofs<br />
solche, die nur mit dem „in ihrer<br />
Existenz wurzelnden Lebens- o<strong>der</strong><br />
Gesundheitsrisiko behaftet sind,<br />
nicht aber mit Risiken, die typischerweise<br />
durch Gebrauch entstehen“.<br />
Gewöhnlich hat <strong>der</strong> Käufer zu<br />
beweisen, daß ein Mangel an einer<br />
gekauften Sache bereits bei <strong>der</strong><br />
Übergabe vorhanden war. Bei<br />
dem Verbrauchgüterkauf wird jedoch<br />
innerhalb <strong>der</strong> ersten sechs<br />
Monate nach diesem so genannten<br />
Gefahrübergang gesetzlich vermutet,<br />
daß <strong>der</strong> Mangel schon bei<br />
<strong>der</strong> Übergabe bestanden hat. Auch<br />
für nach dem Kauf erkrankte Tiere<br />
gilt grundsätzlich diese Regelung.<br />
Der Verkäufer muß also die Vermutung<br />
des Gesetzes wi<strong>der</strong>legen<br />
und beweisen, daß das Tier beim<br />
Verkauf gesund war. Allerdings<br />
kommt es nicht zu dieser Umkehr<br />
<strong>der</strong> Beweislast, wenn dies nicht<br />
mit <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> aufgetretenen<br />
Erkrankung o<strong>der</strong> Verhaltensauffälligkeit<br />
des Tieres zu vereinbaren<br />
ist. Dies gilt z. B. bei dem Auftreten<br />
einer akuten Kolik o<strong>der</strong> bei<br />
einem Knochenbruch nach dem<br />
Kauf. •<br />
Rechtsanwalt Christof Ankele<br />
www.sunda-rechtsanwaeltebad-honnef.de<br />
Juli 2009 11
Sprichwörter<br />
Von Fettnäpfen,<br />
Fe<strong>der</strong>lesern<br />
und Schema F<br />
Wenn die Dame des Hauses sich extra für ihren Gemahl aufdonnert,<br />
bei ihm <strong>der</strong> Groschen aber nicht fällt, so muß <strong>der</strong><br />
Gatte dies früher o<strong>der</strong> später ausbaden: Ohne viel Fe<strong>der</strong>lesens<br />
hält seine Holde ihm eine geharnischte Gardinenpredigt,<br />
wonach <strong>der</strong> Haussegen eine Weile schief hängt.<br />
In diesem Fall muß <strong>der</strong> Hausherr<br />
sich gewaltig anstrengen, um den<br />
Haussegen und damit den häuslichen<br />
Frieden wie<strong>der</strong> geradezurücken.<br />
Seit jeher ist dies ganz<br />
wörtlich gemeint: Sie kennen gewiß<br />
die Querbalken über dem<br />
Eingang von Fachwerkhäusern –<br />
oft wun<strong>der</strong>schön bunt verziert –<br />
in die ein frommer Spruch eingekerbt<br />
ist: eben <strong>der</strong> Haussegen<br />
(etwa: „Grüß Gott, tritt ein, bring<br />
Glück herein“, o<strong>der</strong> „An Gottes<br />
Segen ist alles gelegen“). Wird das<br />
Haus nicht ausreichend in Schuß<br />
gehalten, leidet das Fundament<br />
und die Balken geraten in Schieflage.<br />
Dann hängt auch <strong>der</strong> Haussegen<br />
schief. Möglicherweise<br />
kommt das Gebäude „unter den<br />
Hammer“ und wird verkauft o<strong>der</strong><br />
gerichtlich versteigert. Der Hammer<br />
gilt als Symbol für Rechtsprechung<br />
und Zeichen <strong>der</strong> Vollmacht.<br />
Fanden früher Gerichtssitzungen<br />
o<strong>der</strong> Beratungen statt,<br />
wurde ein Hammer umhergesandt,<br />
um die beteiligten Gemein-<br />
12 Juli 2009<br />
den zusammenzurufen. Im Falle<br />
von Grundbesitzstreitereien wurde<br />
kurzer Prozeß gemacht und den<br />
rivalisierenden Parteien ein<br />
Hammer in die Hand gedrückt.<br />
Wohl dem, <strong>der</strong> gut werfen konnte,<br />
denn sein Grundstück reichte<br />
künftig so weit, wie er den<br />
Hammer schleu<strong>der</strong>te.<br />
Kurzen Prozess machen wird<br />
sprichwörtlich häufig umschrieben<br />
mit „ohne viel Fe<strong>der</strong>lesens (zu<br />
machen)“. Auf mittelalterlichen<br />
Straßen flog stets allerlei Unrat<br />
herum, darunter eben auch Fe<strong>der</strong>n,<br />
die zuweilen auf den Gewän<strong>der</strong>n<br />
vornehmer Herrschaften<br />
hängen blieben. Wer sich bei den<br />
aufgedonnerten Edlen einschmeicheln<br />
wollte, zupfte ihnen die<br />
Fe<strong>der</strong>n von den Klei<strong>der</strong>n.<br />
„Aufdonnern“, sich also aufdringlich<br />
und geschmacklos zurechtmachen,<br />
hat übrigens nichts mit<br />
dem Wort Donner zu tun. Es findet<br />
seinen Ursprung vielmehr im<br />
lateinischen Ausdruck „donna“ =<br />
Dame. Aufgedonnert wird seit<br />
Voll ins Schwarze? Falsch! Den Nagel auf den Kopf getroffen<br />
dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t ganz wörtlich<br />
übersetzt mit „wie eine Dame<br />
gekleidet“. Die ironische Bedeutung<br />
des Ausdruckes entstand erst<br />
viel später. Heute heißt es: “Guck<br />
mal, die aufgedonnerte Alte da<br />
drüben – das Outfit ist ja wohl<br />
unter aller Kanone!“ (also unter<br />
jedem Niveau).<br />
We<strong>der</strong> Donner<br />
noch Kanone<br />
Genausowenig, wie aufdonnern<br />
mit Donner zu tun hat, hat „unter<br />
aller Kanone“ mit Kanonen zu<br />
tun. Der Ausspruch stammt vielmehr<br />
von „sub omni canoni =<br />
unter allem Kanon“. Ein Kanon<br />
ist ein Stufengesang, bei dem die<br />
Sänger versetzt beginnen. Um die<br />
Versetzung (nämlich in die nächst-
höhere Klasse) ging es auch auf<br />
deutschen Lateinschulen. Der Beurteilung<br />
von Klassenarbeiten lag<br />
ein „Kanon“ zugrunde: eine<br />
Stufenleiter von fünf Zensuren.<br />
Wer so schlecht war, daß sich seine<br />
Leistung noch außerhalb dieses<br />
Notenkanons befand, bekam als<br />
Zensur das eben erwähnte „sub<br />
omni canon = unter allem Kanon“<br />
und mußte sich <strong>der</strong> elterlichen<br />
Gardinenpredigt stellen, sich also<br />
zurechtweisen lassen.<br />
Mit <strong>der</strong> Gardinenpredigt hat es<br />
Folgendes auf sich: Dicke Vorhänge<br />
umgaben die Betten in<br />
Burgen o<strong>der</strong> Adelshäusern. Nachts<br />
zog man sie zu, um die Wärme im<br />
Bett zu bewahren, beziehungsweise<br />
unliebsame Fluggäste wie<br />
Fliegen o<strong>der</strong> Mücken fernzuhalten.<br />
Hatte <strong>der</strong> Ehemann sich den<br />
Zorn <strong>der</strong> Gattin zugezogen, indem<br />
er etwa stark angetrunken das<br />
eheliche Schlafgemach betrat, bekam<br />
er hier – fernab von den neugierigen<br />
Ohren des Personals –<br />
seine Gardinenpredigt.<br />
Mittelalterlicher<br />
Tadel<br />
Wurde es dem Gescholtenen zu<br />
bunt, mag dem ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Grobian ein unwirsches „Ach,<br />
Weib, halt die Klappe!“ entwichen<br />
sein. In seiner heutigen unhöflichen<br />
Bedeutung steht <strong>der</strong><br />
Ausspruch „Halt die Klappe!“ in<br />
krassem Gegensatz zu seinem<br />
frommen Ursprung. In mittelalterlichen<br />
Kirchen bestand das<br />
Chorgestühl aus Klappsitzen. Es<br />
galt, diese möglichst geräuschlos<br />
herunterzuklappen, um die Ruhe<br />
<strong>der</strong> Andacht nicht zu stören. Wer<br />
die Klappe beim Aufstehen mit<br />
lautem Gepolter fallen ließ, wurde<br />
streng gerügt: Der arme Sün<strong>der</strong><br />
wurde mit den Worten: „Halt die<br />
Klappe!“ getadelt.<br />
Wer den Klerus solchermaßen verstimmte<br />
und durch seine Ungeschicklichkeit<br />
kränkte, war ganz<br />
schön „ins Fettnäpfchen getreten“.<br />
Ein solcher Fettnapf stand im Erzgebirge<br />
zwischen Tür und Ofen<br />
alter Bauernhäuser. Kehrten Hausbewohner<br />
mit nassen Stiefeln<br />
heim, fettete man das Le<strong>der</strong> umgehend<br />
ein, um das Schuhwerk zu<br />
pflegen und zu schützen. Wer den<br />
Napf aus Ungeschicklichkeit umkippte,<br />
verursachte zum einen<br />
häßliche Fettflecken auf <strong>der</strong> Diele,<br />
zum an<strong>der</strong>en eine verstimmte<br />
Hausfrau.<br />
Naja, hoffentlich fiel bei dem Tollpatsch<br />
irgendwann <strong>der</strong> Groschen,<br />
„Endlich ist <strong>der</strong> Groschen bei ihm<br />
gefallen!“ bedeutet soviel wie:<br />
„Endlich hat er es kapiert/verstanden!“<br />
Früher gab es allerlei<br />
Verkaufs- o<strong>der</strong> Musikautomaten.<br />
Wer eine Münze hineinwarf, setz-<br />
te die Maschine in Gang. Der<br />
Mechanismus startete also erst,<br />
wenn <strong>der</strong> Groschen gefallen war.<br />
Genauso ist es eben manchmal<br />
auch bei uns: Oft muß <strong>der</strong><br />
Groschen erst fallen, ehe unser<br />
Denkmechanismus in Gang gerät<br />
und auch <strong>der</strong> Langsam-Denker<br />
den Nagel auf den Kopf trifft, also<br />
genau das Richtige sagt.<br />
Bei diesem Nagel handelt es sich<br />
Auflösung des Rätsels aus dem Juni-Heft<br />
1 Zwischen Leber und Milz paßt immer<br />
noch ein Pils.<br />
2 Vier Augen sehen mehr als zwei.<br />
3 Zum einen Ohr rein, zum an<strong>der</strong>en Ohr<br />
wie<strong>der</strong> heraus.<br />
4 Liebe geht durch den Magen.<br />
5 Lieber arm dran als Arm ab.<br />
übrigens nicht um denjenigen, <strong>der</strong><br />
gemeinhin in die Wand geschlagen<br />
wird. Gemeint ist vielmehr<br />
<strong>der</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong> Zielscheibe<br />
bei den Schützen. Wer den Nagel<br />
(also die Mitte <strong>der</strong> Scheibe) traf,<br />
hatte ins Schwarze getroffen und<br />
die höchstmögliche Punktzahl<br />
erreicht.<br />
Bleiben wir noch einen Augenblick<br />
beim Thema Schießen, das<br />
nicht nur in Schützenvereinen<br />
eine große Rolle spielt, son<strong>der</strong>n<br />
auch beim Militär. Seit 1861 gab<br />
es beim deutschen Militär die<br />
Vorschrift, den Bestandsnachweis<br />
<strong>der</strong> vollen Kriegsstärke festzuhalten.<br />
Das hierzu verwendete Formular<br />
(früher: Schema) hieß<br />
„Schema Frontrapport“ (also<br />
Sprichwörter<br />
Schema Frontbericht) und wurde<br />
im Soldatenjargon verkürzt zu<br />
„Schema F“. Heute würde es vielleicht<br />
heißen: Formular über den<br />
Bestandsnachweis für die Feststellung<br />
unserer vollen Kriegsstärke,<br />
kurz: Schema FüBfuK.<br />
Auch schön, o<strong>der</strong>? Wer etwas nach<br />
Schema F macht, geht routinemäßig<br />
vor und läuft damit Gefahr,<br />
das Beson<strong>der</strong>e des Einzelfalles zu<br />
übersehen.<br />
Merkwürdige<br />
Badesitten<br />
Doch schon so manche Kleinigkeit,<br />
die man übersieht, muß man<br />
später „ausbaden“. Es ist noch gar<br />
nicht allzu lange her, daß zum Beispiel<br />
Familienmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die<br />
Bewohner eines Hofes nacheinan<strong>der</strong><br />
dasselbe Badewasser benutzten.<br />
Der letzte in <strong>der</strong> Reihe hatte<br />
dabei Pech, denn er hatte nicht<br />
nur das kälteste, schmutzigste und<br />
Wasser in geringster Menge.<br />
Obendrein mußte er auch noch<br />
das Wasser ausgießen und den<br />
Zuber säubern, er mußte „ausbaden“.<br />
Doch es gibt noch eine<br />
an<strong>der</strong>e, deutlich romantischere<br />
Herleitung des Begriffs aus dem<br />
Mittelalter: Bei <strong>der</strong> Nachfeier<br />
einer Hochzeit war es Sitte, die<br />
junge Braut zum Bade zu begleiten.<br />
Dies war auserwählten Gästen<br />
vorbehalten und galt für die junge<br />
Frau als ehrenvolle Auszeichnung.<br />
Im Gegenzug spendierte sie den<br />
„Bademeistern“ einen kostspieligen<br />
Schluß-Schmaus, das sogenannte<br />
„Ausbad“. •<br />
Bettina Schmitt<br />
Juli 2009 13
Kieselchen<br />
Mitten im Wald<br />
Oh, wie schade! Da liegen viele Bäume am Wan<strong>der</strong>weg,<br />
bereit zum Abtransport ins Sägewerk. Doch keine Sorge,<br />
Holz wächst nach!<br />
Zugegeben, wenn Bäume im<br />
Wald stehen und gerade jetzt im<br />
heißen Sommer Schatten spenden,<br />
sind sie schöner anzusehen als<br />
die gefällten Stämme, die am<br />
Wegesrand liegen. Doch ohne<br />
gefällte Bäume geht es nicht, denn<br />
Holz ist ein unverzichtbarer Bauund<br />
Rohstoff: Wenn zum Beispiel<br />
jemand ein Haus baut, braucht er<br />
für den Keller und die Wände ein<br />
Gerüst aus Holz. Der Dachstuhl<br />
besteht ebenfalls aus Holz, ebenso<br />
Türen, Treppen, Fensterrahmen,<br />
Zäune und die meisten Möbel<br />
und möglicherweise auch <strong>der</strong> Fußboden.<br />
Klare Sache: Hier könnt Ihr deutlich erkennen,<br />
wie alt <strong>der</strong> Baum geworden ist<br />
14 Juli 2009<br />
Wenn Ihr Blockflöte spielt o<strong>der</strong><br />
einem Klavierkonzert lauscht –<br />
denkt daran: diese Instrumente<br />
sind aus Holz gefertigt. Die Eisenbahn<br />
fährt über Schienen mit<br />
Schwellen aus beson<strong>der</strong>s hartem<br />
Holz, und unser Strom fließt<br />
durch Leitungen, die zumindest<br />
zum Teil an Holzmasten hängen.<br />
Wenn Ihr im Sommer grillt, dann<br />
vermutlich mit Holzkohle. Und<br />
habt Ihr ein Meerschweinchen<br />
o<strong>der</strong> ein Kaninchen als Haustier?<br />
Dann sitzt dieses wahrscheinlich<br />
in einem Käfig mit Spreu, also<br />
Sägespäne. Und selbst den <strong>rheinkiesel</strong>,<br />
den Ihr jetzt in den Händen<br />
Wieviel Jahresringe dieser Mammutbaum wohl aufweist?<br />
haltet, und alle Eure Bücher, bestehen<br />
aus Papier, das aus Holz<br />
gemacht wird.<br />
Außerdem kann man mit Holz<br />
heizen. Und unendlich viele Kleinigkeiten,<br />
die wir täglich brauchen,<br />
bestehen daraus – zum Beispiel<br />
Kochlöffel o<strong>der</strong> Streichhölzer.<br />
In gewisser Hinsicht ist <strong>der</strong><br />
Wald also überall, auch bei uns zu<br />
Hause.<br />
Das Geheimnis<br />
<strong>der</strong> Jahresringe<br />
Seht Euch die Stämme am Wegesrand<br />
einmal genau an. Was seht<br />
ihr an den Enden? Richtig, im<br />
Holz sind feine Ringe zu sehen,<br />
die sogenannten Jahresringe.<br />
Wenn Ihr Zeit habt (und eine<br />
Lupe), könnt Ihr sie zählen und so<br />
feststellen, wie alt <strong>der</strong> Baum war:<br />
In unseren Breitengraden bilden<br />
Bäume pro Jahr einen solchen<br />
Ring aus. Denn Bäume wachsen<br />
nicht nur in die Länge, son<strong>der</strong>n<br />
jedes Jahr auch ein Stück in die<br />
Breite: Der Stamm wird dicker.<br />
Dazu haben Bäume unter ihrer<br />
Rinde eine dünne Wachstumsschicht,<br />
das Kambium. Es bildet<br />
neues Holz – und zwar im Frühjahr<br />
welches mit <strong>großen</strong> Poren,<br />
durch die gut Wasser fließen kann,<br />
um die Blätter gut zu versorgen. In<br />
Sommer und Herbst bildet das<br />
Kambium Holz mit feineren<br />
Poren, die zur Festigung und zur<br />
Speicherung dienen. Das Spätholz<br />
setzt sich als dunkler Jahresring ab.<br />
So könnt Ihr zählen, wie viele<br />
Jahre <strong>der</strong> Baum „auf dem Kerbholz“<br />
hat.<br />
Doch nicht nur das: Ihr könnt<br />
auch sehen, was für ein Leben <strong>der</strong><br />
Baum hatte. Hatte er gute Bedingungen<br />
zum Wachsen, o<strong>der</strong> kümmerte<br />
er vor sich hin? Vergleicht<br />
einmal die Jahresringe eines<br />
Baumes. Bestimmt findet Ihr dikkere<br />
und dünnere.<br />
Denn die Holzringe erzählen auch<br />
Geschichten über den Baum: War<br />
es ein gutes Baumjahr mit reichlich<br />
Regen im Frühjahr? Dann findet<br />
Ihr einen <strong>großen</strong> Jahresring.<br />
War es im Frühling schon zu trokken,<br />
o<strong>der</strong> haben Schädlinge ihr<br />
Unwesen getrieben? Dann ist <strong>der</strong><br />
Baum in diesem Jahr weniger dick
gewachsen. Außerdem sind die<br />
Jahresringe nicht immer ganz<br />
gleichmäßig: Stand ein Baum am<br />
Hang, an einer Felswand o<strong>der</strong> im<br />
Schatten eines an<strong>der</strong>en Baumes,<br />
könnt Ihr das an Unregelmäßigkeiten<br />
in den Jahresringen erkennen.<br />
Stabiler Kern<br />
im Baum<br />
Möglicherweise könnt Ihr auch<br />
im Inneren des Stammes einen<br />
farblich abgesetzten Kern erkennen.<br />
Diesen bezeichnet man als<br />
„Kernholz“. Es ist das älteste Holz<br />
in einem Baum und daher beson<strong>der</strong>s<br />
stabil. Die äußeren Schichten<br />
hingegen bezeichnen Fachleute als<br />
„Splintholz“. Buchen beispielsweise<br />
müssen über 80 Jahre alt<br />
werden, bevor sie einen solchen<br />
Kern ausbilden, <strong>der</strong> sich braun-rot<br />
bis rosa absetzt. Das Holz im Kern<br />
eines Baumes ist tot und dient nur<br />
noch dazu, den Baum zu stabili-<br />
Rund ums Holz<br />
Kieselchen<br />
sieren. Das Splintholz dagegen<br />
lebt noch und transportiert Wasser<br />
und Nährstoffe von den Wurzeln<br />
zur Baumkrone.<br />
Holz ist nicht nur schön anzusehen.<br />
Als natürlicher Rohstoff verrottet<br />
Holz von selbst o<strong>der</strong> endet<br />
im Feuer, dient also noch zum<br />
Heizen. Viel besser als Plastik o<strong>der</strong><br />
Metall! Trotzdem solltet Ihr sorgfältig<br />
damit umgehen und Holz<br />
und Papier nicht achtlos verschwenden.<br />
Papier zum Beispiel<br />
gehört nicht in den Müll, son<strong>der</strong>n<br />
in die Altpapiertonne, damit es<br />
recycelt werden kann, also neues<br />
Papier daraus wird. Denn auch<br />
wenn Holz nachwächst, braucht<br />
ein Baum viele Jahre, um zu wachsen.<br />
Doch im Feuer verbrennt er<br />
in wenigen Stunden. Denkt doch<br />
beim nächsten Mal dran, wenn<br />
Ihr auf einem Stuhl sitzt, durch<br />
eine Tür geht o<strong>der</strong>, wenn Ihr<br />
gleich diese Seite umblättert! •<br />
Euer Kieselchen<br />
Wußtet Ihr …<br />
… daß die ältesten Bäume <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> bis zu 5.000 Jahre<br />
alt werden können?<br />
… die Chinesen Holz als das „1. Element“ bezeichnen?<br />
Es steht für den Frühling.<br />
… Tropenholz wie Teak keine Jahresringe hat, weil es<br />
im tropischen Regenwald keine Jahreszeiten gibt<br />
… tote o<strong>der</strong> hohle Bäume im Wald wichtig sind, weil<br />
sie Lebensraum für viele Pflanzen, Pilze und Tiere<br />
bieten?<br />
… Feuerholz gut getrocknet sein muß, sonst qualmt<br />
es stark<br />
… Mammutbäume über 80 Meter hoch werden können<br />
… auf Island Zwergbirken wachsen, die nur zehn Zentimeter<br />
hoch sind? Das Klima auf <strong>der</strong> Insel ist zum<br />
Teil so rau, daß die Bäume dort nicht größer werden<br />
… daß man auch bei noch lebenden Bäumen grob<br />
abschätzen kann, wie alt sie sind? Miss einfach<br />
den Umfang des Baumstammes in <strong>der</strong> Höhe von<br />
1,5 Metern. Aus diesem Wert kannst Du berechnen,<br />
wie alt <strong>der</strong> Baum ist: Pappeln, Linden und Roßkastanien<br />
wachsen etwa zwei Zentimeter pro Jahr.<br />
Bei mittelschnell wachsenden Bäumen wie Ahorn<br />
nimmt <strong>der</strong> Stammumfang 1,5 Zentimeter pro Jahr<br />
zu. Und langsam wachsende Bäume brauchen pro<br />
Zentimeter Stammumfang zehn Jahre – eine Eiche<br />
mit einem Umfang von einem Meter ist also etwa<br />
100 Jahre alt.<br />
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Juli 2009 15