Einführung in die physikalisch- chemischen Übungen
Einführung in die physikalisch- chemischen Übungen
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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>physikalisch</strong><strong>chemischen</strong><br />
<strong>Übungen</strong><br />
L.V. – Nr.: 646.521<br />
SS , 2-stündig<br />
Univ.Prof. Dr. V. Ribitsch
<strong>E<strong>in</strong>führung</strong>, Experiment, Messen<br />
Maßsysteme, SI – E<strong>in</strong>heiten<br />
Messen, Genauigkeit, Auflösung ...<br />
Fehler, Fehlerfortpflanzung, Statistik<br />
Lehrstoff<br />
Messsysteme,<br />
Sensoren, Wandler, Anzeige<strong>in</strong>strumente<br />
Analoge – digitale Messung, A/D Wandlung<br />
Übertragungs-Codes<br />
Länge, Fläche, Volumen,<br />
Kraft, Gewicht, Masse, Dichte<br />
Temperatur, Wärme<br />
Druck<br />
pH<br />
Konzentration (Photometrisch, LF, RI, US,<br />
Fluoreszenz)<br />
Elektrische Größen (Strom,<br />
Spannung, Widerstand)<br />
Zeit, Frequenz<br />
Licht<strong>in</strong>tensität, Potomuliplier<br />
Diode, Verstärker<br />
LED, Phototransistor
MASSE - GEWICHT
Kraft<br />
Kraft<br />
1 N = Kraft <strong>die</strong> der Masse 1 kg <strong>in</strong> Wirkrichtung e<strong>in</strong>e Beschleunigung von<br />
1 m.s -2 erteilt (Newton´sches Axiom).<br />
F = m*a a=v/t Beschleunigung<br />
Kraftaufnehmer nach dem Gegenkraftpr<strong>in</strong>zip =<br />
elastische Verformung e<strong>in</strong>er Feder<br />
E = Elastizitätsmodul<br />
A = Querschnittsfläche<br />
Feder: F = c * ∆l c = Federkonstante, durch Eichung ermittelt<br />
1 N = 0.1 kp = 1+10 5 dyn = 1g*cm*s -2<br />
1 kp = Gewichtskraft der Masse 1 kg an e<strong>in</strong>em Ort der Normal-<br />
Schwerebeschleunigung von g = 9.80665 ms -2
Massen - Messung<br />
Begriffsdef<strong>in</strong>itionen<br />
Träge und schwere Masse<br />
Mechanische Waagen<br />
1. Federwaage<br />
2. Balkenwaage<br />
Masse<br />
Elektronische Waagen<br />
1. Elektronische Auslenkungswaage<br />
2. Kompensationswaage
Masse /1<br />
Masse<br />
Masse = Betrag an Masse, den e<strong>in</strong> Objekt enthält. Maß für <strong>die</strong><br />
Reaktion e<strong>in</strong>es Objektes auf Wechselwirkungen mit anderen Objekten<br />
zu beobachten über <strong>die</strong> SCHWERE und <strong>die</strong> TRÄGE<br />
Schwere: Auf e<strong>in</strong>en Körper im Schwerefeld (Gravitationsfeld) wirkt e<strong>in</strong>e<br />
Kraft <strong>die</strong> Gewichtskraft<br />
Beschleunigt im Gravitationsfeld e<strong>in</strong>es Körpers<br />
Träge: träge gegenüber der Änderung ihres Bewegungszustandes<br />
G = m*g m = Masse<br />
g = Gravitationsfeld g = 9.81 N = 9.81 m/s -2<br />
2 Massen s<strong>in</strong>d gleich, wenn sie auf e<strong>in</strong>er Balkenwaage vertauscht werden<br />
können, ohne Änderung des Ausschlages<br />
(von g unabhängig – Massenmessung – Balkenwaage)
Masse /2<br />
Masse<br />
Bestimmung der Masse : makroskopisch durch wägen<br />
mikroskopisch durch Beobachtung von<br />
Trägheitseffekten unter äusserem Krafte<strong>in</strong>fluss -<br />
Massenspektrometer<br />
Masse und Gewicht völlig verschieden:<br />
Masse = Grundgrösse, Betrag an Materie<br />
Masse bestimmt <strong>die</strong> Beschleunigung, <strong>die</strong> von e<strong>in</strong>er Kraft<br />
hervorgerufen wird, unabhängig welche Kraft<br />
Gewicht = Kraft (Gravitationskraft) <strong>die</strong> auf das Objekt wirkt<br />
(Funktion des Ortes)<br />
relative Änderung Pol / Äquator = 5*10 -3
Massenmessung, Wägen /1<br />
Masse - Gewicht<br />
Die Masse wird nach dem SI-E<strong>in</strong>heiten-System <strong>in</strong> der Basisgröße mit dem Größensymbol m<br />
und der Basise<strong>in</strong>heit Kilogramm (kg) angegeben. Je nach Größenordnung werden<br />
Teilmengen des Kilogramms verwendet:<br />
1000 Tonnen = 1 Kilotonne (kt)<br />
1000 Kilogramm = 1 Tonne (t)<br />
1000 Gramm = 1 Kilogramm (kg)<br />
1000 Milligramm = 1 Gramm (g)<br />
1000 Mikrogramm (µg) = 1 Milligramm (mg)<br />
Zur Herstellung von Stoffgemischen und Lösungen benötigt man Mengenangaben über <strong>die</strong><br />
verwendeten Stoffe. Bei <strong>chemischen</strong> Reaktionen reagieren <strong>die</strong> beteiligten Stoffe immer <strong>in</strong><br />
bestimmten Mengenverhältnissen.<br />
Hat der Chemiker e<strong>in</strong>e abgemessene, bestimmte Portion e<strong>in</strong>er sehr re<strong>in</strong>en Laborchemikalie<br />
vor sich liegen, dann spricht er auch von e<strong>in</strong>er Stoffportion. Diese kann als Masse, als<br />
Volumen oder auch als Stoffmenge angegeben werden.
Massenmessung, Wägen /2<br />
Masse - Gewicht<br />
Damit Massen verglichen werden können, stellte man im Jahre 1872 e<strong>in</strong>en Kilogramm-Prototyp<br />
aus Plat<strong>in</strong> und Iridium her. Dieser wird <strong>in</strong> Paris aufbewahrt und besteht aus e<strong>in</strong>em Zyl<strong>in</strong>der von<br />
39mm Durchmesser und 39mm Höhe. Im gewerblichen Handel ist für <strong>die</strong> Masse auch noch <strong>die</strong><br />
Bezeichnung Gewicht üblich. Nach DIN 1305 (Mai 1977) def<strong>in</strong>iert man <strong>die</strong> Masse als „<strong>die</strong><br />
Eigenschaft e<strong>in</strong>es Körpers, <strong>die</strong> sich sowohl <strong>in</strong> Trägheitswirkung gegenüber e<strong>in</strong>er Änderung<br />
se<strong>in</strong>es Bewegungszustandes als auch <strong>in</strong> der Anziehung auf andere Körper äußert. Die Masse<br />
ist ortsunabhängig". Die ortsabhängige Gewichtskraft dagegen ist das Produkt der Masse e<strong>in</strong>es<br />
Körpers und se<strong>in</strong>er Fallbeschleunigung:<br />
F G = m · g<br />
Die E<strong>in</strong>heit der Gewichtskraft ist das Newton (N). Die Gewichtskraft e<strong>in</strong>es Körpers ist an<br />
verschiedenen Stellen der Erde unterschiedlich, da <strong>die</strong> Fallbeschleunigung nicht überall gleich<br />
ist. An den Polen beträgt <strong>die</strong> Fallbeschleunigung 9,83 m/s², während sie am Äquator nur 9,78<br />
m/s² ausmacht (jeweils auf Meereshöhe). Damit ergeben sich folgende Gewichtskräfte für<br />
Körper mit der Masse von e<strong>in</strong>em Kilogramm:<br />
Pole: FG = 1kg · 9,83 m/s² = 9,83 N<br />
Äquator: FG = 1kg · 9,78 m/s² = 9,78 N<br />
Die Gewichtskraft e<strong>in</strong>es Astronauten auf dem Mond beträgt nur etwa e<strong>in</strong> Siebtel wie auf der<br />
Erdoberfläche und im Weltall ist sie so ger<strong>in</strong>g, dass er <strong>in</strong> der "Schwerelosigkeit" schwebt. Se<strong>in</strong>e<br />
Masse dagegen bleibt immer gleich.
Schwerkraft /1<br />
Masse - Gewicht<br />
Die Schwerkraft auf der Erde erhält man aus der allgeme<strong>in</strong>en Formulierung des<br />
Gravitationsgesetzes, wenn man e<strong>in</strong>e der beiden Massen durch <strong>die</strong> Erdmasse ersetzt.<br />
Formel<br />
m<br />
F = G ⋅<br />
G<br />
m E<br />
m s<br />
r E<br />
⋅ m<br />
E<br />
2<br />
rE<br />
s<br />
Wert<br />
6,67259(85) . 10 -11<br />
5,98 . 10 24<br />
6,360 . 10 6<br />
E<strong>in</strong>heit<br />
N<br />
Nm<br />
2<br />
kg<br />
kg<br />
kg<br />
m<br />
2<br />
Die Schwerkraft ist <strong>die</strong><br />
Anziehungskraft zwischen der<br />
Erde und e<strong>in</strong>em Körper an ihrer<br />
Oberfläche<br />
Gravitationskonstante<br />
Schwere Masse der Erde<br />
Schwere Masse des Körpers an<br />
der Erdoberfläche<br />
Erdradius<br />
Anmerkung<br />
Schwerkraft an der Erdoberfläche als Spezialfall des Gravitationsgesetzes
Masse - Gewicht<br />
Schwerkraft /2<br />
Äquivalenz von schwerer und träger Masse<br />
Die auf e<strong>in</strong>en Körper wirkende Gravitationskraft ist e<strong>in</strong>e Funktion e<strong>in</strong>er Maßzahl des<br />
Körpers, <strong>die</strong> man als „schwere Masse“ bezeichnet. Wird e<strong>in</strong> Körper durch e<strong>in</strong>e Kraft<br />
beschleunigt, dann ist, nach dem 2. Newton´schen Gesetz, <strong>die</strong> Beschleunigung e<strong>in</strong>e<br />
Funktion e<strong>in</strong>er anderen Maßzahl des Körpers, <strong>die</strong> man als „träge Masse“ bezeichnet. Die<br />
Beziehung beider Maßzahlen zue<strong>in</strong>ander erkennt man, wenn man <strong>die</strong> Gravitationskraft zur<br />
Beschleunigung heranzieht. Genau das geschieht im Fallversuch.<br />
Druck im Rohr<br />
10 -5 Pa<br />
< 10 2 Pa<br />
Fallgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
v <<br />
Feder<br />
v =<br />
Feder<br />
v<br />
v<br />
Kugel<br />
Kugel<br />
Erklärung<br />
Der Luftwiderstand bremst<br />
unabhängig von der Masse <strong>die</strong> Feder<br />
stärker als <strong>die</strong> Kugel<br />
Offensichtlich gilt<br />
ms<br />
= const<br />
m<br />
Der Fallversuch im evakuierten Rohr zeigt, dass Körper von beliebiger träger oder<br />
schwerer Masse gleich schnell fallen, wenn alle<strong>in</strong> <strong>die</strong> Gravitationskraft auf sie wirkt.<br />
Offenbar werden im Gravitationsfeld alle Massen gleich beschleunigt.<br />
t<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Schwerkraft /3<br />
Äquivalenz von schwerer und träger Masse<br />
Weil beim Fall <strong>die</strong> Gravitationskraft gerade gleich der Trägheitskraft ist, ergibt sich daraus<br />
<strong>die</strong> folgende Beziehung zwischen schwerer und träger Masse:<br />
Formel<br />
F = mt<br />
⋅ a<br />
mE<br />
F = ms<br />
⋅ ⋅G<br />
2<br />
r<br />
Erklärung<br />
Trägheitskraft, um <strong>die</strong> Masse mit zu beschleunigen<br />
Schwerkraft, <strong>die</strong> als Folge der Gravitation auf <strong>die</strong> Masse m s wirkt<br />
Beim freien Fall s<strong>in</strong>d beide Kräfte gleich, bei Gleichsetzung der Kräfte folgt:<br />
m m<br />
m<br />
s E<br />
s<br />
a = ⋅ ⋅G<br />
2 Die Beschleunigung im Erdfeld hängt von ab<br />
m r<br />
m<br />
t<br />
Das Fall-Experiment zeigt, dass <strong>die</strong> Beschleunigung im Erdfeld für alle Körper,<br />
unabhängig von ihrer trägen Masse , <strong>die</strong>selbe ist:<br />
mE<br />
a = const ⋅ ⋅G<br />
2<br />
r<br />
ms<br />
= const Folglich: Schwere und träge Masse s<strong>in</strong>d proportional zue<strong>in</strong>ander<br />
m<br />
t<br />
ms =<br />
mt<br />
= m<br />
Bed<strong>in</strong>gung für gleiche Beschleunigung für Körper mit beliebiger träger und<br />
schwerer Masse.<br />
Man wählt für <strong>die</strong> Konstante „1“ und bezeichnet sowohl <strong>die</strong> träge als auch <strong>die</strong><br />
schwere Masse e<strong>in</strong>fach als Masse mit dem Symbol m.<br />
t<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Schwerkraft /4<br />
Äquivalenz von schwerer und träger Masse<br />
Träge und schwere Masse s<strong>in</strong>d unterschiedlich Begriffe, beide s<strong>in</strong>d aber proportional<br />
zue<strong>in</strong>ander. In Praxis unterscheidet man nicht zwischen ihnen und bezeichnet beide e<strong>in</strong>fach<br />
als „Masse“, was der Wahl m s /m t = 1 entspricht.<br />
Der Fallversuch zeigt <strong>die</strong> Proportionalität von schwerer und träger Masse besonders klar,<br />
weil sich schwere und träge Masse auf den gleichen Körper beziehen und nichts<br />
vernachlässigt wird.<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Massenmessung, chemisch relevante Begriffe /1<br />
Stoffmenge, molare Masse und molares Volumen<br />
Seit AVOGADRO ist es möglich, durch e<strong>in</strong>fachen Volumenvergleich von Gasen ganz<br />
bestimmte Teilchenzahlen zu e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Verhältnis zu setzen und natürlich auch<br />
mite<strong>in</strong>ander reagieren zu lassen:<br />
Satz des AVOGADRO:<br />
Gleiche Gasvolum<strong>in</strong>a enthalten unter gleichem Druck und gleicher Temperatur gleich<br />
viele Teilchen (unabhängig von Art, Größe und Masse der Teilchen).<br />
z. B. enthält 1 Liter Wasserstoffgas genau so viele Teilchen (Wasserstoffmoleküle, H2) wie 1 Liter<br />
Sauerstoffgas (Sauerstoffmoleküle, 02).<br />
Das Massenverhältnis m(Wasserstoffatom) : m(Sauerstoffatom) lässt sich durch e<strong>in</strong>faches<br />
Wägen der beiden Gasportionen und Divi<strong>die</strong>ren der erhaltenen Ergebnisse durch den<br />
kle<strong>in</strong>eren Massenwert ermitteln:<br />
m(1H) : m(10) = 1 : 16<br />
E<strong>in</strong> Sauerstoffatom ist also 16 mal so schwer wie e<strong>in</strong> Wasserstoffatom.<br />
Da <strong>die</strong> Masse e<strong>in</strong>es Wasserstoffatoms (leichtestes Element) als Atommassene<strong>in</strong>heit (unit, u)<br />
<strong>die</strong>nt*, wiegt also e<strong>in</strong> H-Atom 1 u bzw. e<strong>in</strong> O-Atom 16 u. (* später geändert)<br />
1 u = 1,661 x 10 -24 g<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Stoffmenge, molare Masse und molares Volumen /2<br />
Auf <strong>die</strong>sem Wege lassen sich pr<strong>in</strong>zipiell <strong>die</strong> (relativen) Atommassen aller verdampfbaren<br />
Elemente ermitteln, <strong>die</strong> im Periodensystem der Elemente aufgelistet s<strong>in</strong>d.<br />
Jedoch ist <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong> gebräuchliche und auch im Laboralltag angewendete Massene<strong>in</strong>heit<br />
nicht das "unit" sondern das "Gramm":<br />
Ersetzt man bei den Atommassenangaben das "unit" durch "Gramm", so erhält man von<br />
jedem Element e<strong>in</strong>e ganz charakteristische Stoffmenge (n), <strong>die</strong> der Chemiker als 1 mol<br />
<strong>die</strong>ses Elements bezeichnet, <strong>die</strong> dazugehörige Masse wird als Molare Masse (M)<br />
bezeichnet und besitzt <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heit Gramm pro Mol (g/mol).<br />
M(S) = 32,0 g/mol<br />
M(Cu) = 63,55 g/mol<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Stoffmenge, molare Masse und molares Volumen /3<br />
Anzahl der Teilchen <strong>in</strong> der Stoffmenge 1 mol:<br />
M(Cu) = N A (Cu) . m(Cu-Atom); m(Cu-Atom) = 63,55 u<br />
m(Cu-Atom) = 63,55 x (1,661 x 10-24 g)<br />
N A (Cu) = M(Cu)/m(Cu-Atom)<br />
N A = AVOGADRO-ZAHL<br />
Hat man von e<strong>in</strong>em beliebigen Stoff <strong>die</strong> Stoffmenge 1 mol, so enthält <strong>die</strong>se immer N A Teilchen.<br />
Der Stoffmenge 1 mol e<strong>in</strong>es Elements (<strong>in</strong> atomarer Form) entspricht also immer <strong>die</strong><br />
Atommasse <strong>die</strong>ses Elements <strong>in</strong> "Gramm" (Molare Masse):<br />
1 mol H-Atome wiegen 1 g (M = 1 g/mol) (1 H-Atom wiegt 1 u)<br />
1 mol O-Atome wiegen 16 g (M = 16 g/mol) (1 O-Atom wiegt 16 u)<br />
1 mol Cu-Atome wiegen 63,5 g (M = 63,5 g/mol) usw.<br />
Auch für Verb<strong>in</strong>dungen kann <strong>die</strong> Molare Masse angegeben werden. Sie ergibt sich e<strong>in</strong>fach<br />
durch Ad<strong>die</strong>ren der Atommassen der Elemente, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung enthalten s<strong>in</strong>d,<br />
z. B. M(C 6 H120 6 ) = 6 M(C) + 12 M(H) + 6 M(O)<br />
= (6 x 12 + 12 x 1 + 6 x 16) g/mol<br />
= 180 g/mol<br />
Wenn nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Chemischen Reaktion bestimmte Stoffmengen mite<strong>in</strong>ander reagieren<br />
sollen, kann der experimentelle Ansatz genau angegeben werden, z. B. 2Cu → S Cu 2 S<br />
bedeutet:<br />
2 mol Cu-Atome reagieren mit 1 mol S-Atome zu 1 mol Cu 2 S-E<strong>in</strong>heiten<br />
oder mit Hilfe der Molaren Masse:<br />
2 x 63,5 g Cu reagieren mit 32,1 g Schwefel zu 159,1 g Kupfersulfid<br />
AB
Masse - Gewicht<br />
Stoffmenge, molare Masse und molares Volumen /4<br />
Molares Volumen (V M )<br />
Wenn gleiche Volum<strong>in</strong>a verschiedener Gase unter gleichem Druck und gleicher Temperatur<br />
immer <strong>die</strong> gleiche Anzahl von Teilchen enthalten (Gesetz des Avogadro), so besitzt <strong>die</strong><br />
Stoffmenge 1 mol aller Gase unter gleichen Bed<strong>in</strong>gungen immer das gleiche Volumen, das<br />
so genannte Molare Volumen (Konstante):<br />
V M = 22,414 l/mol<br />
Bed<strong>in</strong>gungen: T = 273 K<br />
p = 1013 mbar<br />
22,414 l e<strong>in</strong>es beliebigen Gases enthalten 1 mol Teilchen.<br />
Rechnen mit der molaren Masse bzw. dem molaren Volumen<br />
Symbole und E<strong>in</strong>heiten: Zusammenhänge:<br />
Größe Symbol E<strong>in</strong>heit<br />
Stoffmengen n mol<br />
Masse (beliebig) m g<br />
Atommasse m u<br />
Molare Masse M g/mol<br />
Volumen (beliebig) V l<br />
Molares Volumen V M l/mol<br />
Avogadrozahl N A mol -1<br />
Stoffmengenkonzentration c mol/l<br />
Stoffmenge (n) und Molare Masse (M)<br />
n(mol) = m / M<br />
Stoffmenge (n) und Molarem Volumen (VM)<br />
Stoffmenge (n) und Konzentration (c)<br />
n(mol) = V / VM<br />
c = n / V(Lösung)<br />
AB
Gesamtmasse auf der Erde<br />
Masse - Gewicht<br />
Masse <strong>in</strong> kg<br />
Messbereich<br />
aller Waagen<br />
Reizwahrnehmung bei Ranken •<br />
Neutr<strong>in</strong>o < 10 -35<br />
Photon < 10 -55<br />
H 2O •<br />
Atmosphäre •<br />
Kohle / Erdöl / Gas •<br />
O2 •<br />
CO 2 •<br />
Süßwasser •<br />
Weltall<br />
• Milchstraße Galaxien<br />
• Sonne<br />
• Jupiter<br />
• Erde<br />
• Mond<br />
• Blauwal<br />
• Elefant<br />
• Mensch<br />
Sterne<br />
• Spitzmaus<br />
• Pille<br />
• Getreidekorn<br />
• Samenkorn e<strong>in</strong>er Orchidee<br />
Wirbeltiere<br />
Bakterien<br />
• Uranatom<br />
Planeten<br />
Asteroiden<br />
• Proton / Neutron / Wasserstoff<br />
• Elektron<br />
DNS je Zelle<br />
AB
Masse<br />
Träge Masse<br />
Bestimmung der trägen Masse : Federpendel – harmonische<br />
ungedämpfte Schw<strong>in</strong>gung<br />
Schw<strong>in</strong>gung ist Übergang von potentieller <strong>in</strong> k<strong>in</strong>etische Energie<br />
Lässt man <strong>die</strong> Feder los, so bewirkt <strong>die</strong> Federkraft e<strong>in</strong>e Beschleunigung <strong>in</strong><br />
Richtung Ruhelage.<br />
c x<br />
m x<br />
m<br />
c<br />
x<br />
2<br />
d x<br />
a = 2<br />
dt<br />
2<br />
d x<br />
= − 2<br />
dt<br />
T = 2π<br />
cx<br />
m<br />
m<br />
c<br />
Rücktreibende Kraft = F = m*a = -cx<br />
c = Federkonstante<br />
ungedämpfte Schw<strong>in</strong>gung x = Auslenkung<br />
m = Masse<br />
Schw<strong>in</strong>gungsdauer ω<br />
2π<br />
= 2 π ⋅ f =<br />
T<br />
E<strong>in</strong>satzgebiet: Bestimmung der Schichtdicke von Elektronikbauteilen und<br />
andern high – tech Oberflächenbeschichtungen, <strong>die</strong> alle im Hochvakuum<br />
durchgeführt werden, durch <strong>die</strong> Messung des Massezuwachses
Bestimmung der schweren Masse :<br />
Massenmessung, Wägen /1<br />
Messung der Masse im <strong>chemischen</strong> Labor<br />
Masse - Gewicht<br />
Im alchemistischen Labor wurde bereits <strong>die</strong> e<strong>in</strong>fache Balkenwaage verwendet. Sie besteht<br />
aus zwei gleicharmigen Hebeln <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>em möglichst reibungsfreien Keil aufsitzen.<br />
Man unterscheidet Präzisionswaagen mit e<strong>in</strong>er Empf<strong>in</strong>dlichkeit von bis zu 5mg und<br />
Analysenwaagen mit e<strong>in</strong>er Empf<strong>in</strong>dlichkeit von bis zu 0,1mg. Für Wägungen benötigt man<br />
e<strong>in</strong>en Gewichtssatz mit unterschiedlichen Gewichten, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Seite der Waagschale<br />
gelegt werden.<br />
Manche Waagen besitzen e<strong>in</strong>e Sperrvorrichtung<br />
(Arretierung), <strong>die</strong> kurz vor dem Wägen gelöst<br />
werden kann. Dadurch ist <strong>die</strong> Waage vor<br />
mechanischen Erschütterungen beim Transport<br />
geschützt.<br />
Präzisionsbalkenwaage<br />
AB
Massenmessung, Wägen /2<br />
Messung der Masse im <strong>chemischen</strong> Labor<br />
Masse - Gewicht<br />
Die E<strong>in</strong>schalen-Laufgewichtswaage besitzt zwei ungleiche<br />
Hebel mit Lastarm-Kraftarm-Verhältnissen von 1:3, 1:10 oder<br />
1:100. Der Vorteil liegt dar<strong>in</strong>, dass ke<strong>in</strong> Gewichtssatz<br />
benötigt wird und der Nullpunkt leicht e<strong>in</strong>stellbar ist.<br />
Vorwiegend im Physikunterricht waren Federwaagen im<br />
E<strong>in</strong>satz, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gewichtskraft von Körpern <strong>in</strong> Newton<br />
anzeigen.<br />
AB
Massenmessung, Wägen /3<br />
Messung der Masse im <strong>chemischen</strong> Labor<br />
Masse - Gewicht<br />
Heute werden <strong>die</strong>se Waagen fast vollständig durch <strong>die</strong> elektronischen Waagen ersetzt.<br />
Diese zeichnen sich durch Robustheit, schnelle Ablesung und durch ihre vielfältigen<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten, z.B. <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em PC, aus.<br />
Elektronische Analysenwaagen s<strong>in</strong>d oft mit e<strong>in</strong>em Gehäuse als Schutz vor Luftbewegungen<br />
umgeben und besitzen spezielle Dämpfungen zur Verh<strong>in</strong>derung von Erschütterungen. Sie<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>er Empf<strong>in</strong>dlichkeit von bis zu 0,1mg erhältlich, wobei es auch noch<br />
genauere Waagen gibt.
Massenmessung, Wägen /4<br />
Messung der Masse im <strong>chemischen</strong> Labor<br />
Masse - Gewicht<br />
Bei Wägungen s<strong>in</strong>d folgende Grundregeln zu beachten:<br />
• Waagen müssen vor mechanischen Erschütterungen geschützt und dürfen im<br />
angeschalteten Zustand nicht transportiert werden.<br />
• Die Waage steht an e<strong>in</strong>em erschütterungsfreien Standort, der nicht von aggressiven<br />
Chemikalien umgeben ist.<br />
• Die maximale Belastbarkeit darf niemals überschritten werden, z.B. wenn der<br />
Wägebereich 200g beträgt, entspricht <strong>die</strong>s der maximalen Belastbarkeit. Daher darf man<br />
auch nie mit der Hand auf <strong>die</strong> Waageschale drücken.<br />
• Chemikalien dürfen niemals direkt auf der Waageschale abgewogen werden. Es<br />
werden Rundfilter oder Gefäße benutzt. Dazu ist <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stellung der Tariere<strong>in</strong>richtung<br />
notwendig.
F = k . I<br />
Waage<br />
G x<br />
Eisenkern<br />
Längennull<strong>in</strong>dikator<br />
Spule<br />
I<br />
Masse<br />
Spannungs /<br />
Stromkonverter<br />
Anzeige<br />
VR Zähler<br />
D / A
Massenmessung, Wägen /4<br />
Messung der Masse im <strong>chemischen</strong> Labor<br />
Masse - Gewicht<br />
Bei Wägungen s<strong>in</strong>d folgende Grundregeln zu beachten:<br />
• Waagen müssen vor mechanischen Erschütterungen geschützt und dürfen im<br />
angeschalteten Zustand nicht transportiert werden.<br />
• Die Waage steht an e<strong>in</strong>em erschütterungsfreien Standort, der nicht von aggressiven<br />
Chemikalien umgeben ist.<br />
• Die maximale Belastbarkeit darf niemals überschritten werden, z.B. wenn der<br />
Wägebereich 200g beträgt, entspricht <strong>die</strong>s der maximalen Belastbarkeit. Daher darf man<br />
auch nie mit der Hand auf <strong>die</strong> Waageschale drücken.<br />
• Chemikalien dürfen niemals direkt auf der Waageschale abgewogen werden. Es<br />
werden Rundfilter oder Gefäße benutzt. Dazu ist <strong>die</strong> E<strong>in</strong>stellung der Tariere<strong>in</strong>richtung<br />
notwendig.
Dichte
Übersicht<br />
1. Dichte<br />
2. Ausdehnungskoeffizient<br />
3. Bestimmungsmethoden<br />
4. Dichtemessung<br />
Dichte<br />
5. Messung der Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit
1. Dichte<br />
Dichte<br />
Die Dichte (Raumdichte), Formelzeichen ρ, ist der Quotient aus Masse m und Volumen V<br />
(ρ=m/V); gesetzliche E<strong>in</strong>heit: kg/m 3 , gebräuchlich ist auch g/cm 3 (=g/mL).<br />
Der Kehrwert der Dichte 1/ρ heißt spezifisches Volumen.<br />
Frühere verwendete und verwandte Bezeichnungen im Zusammenhang mit der Dichte s<strong>in</strong>d:<br />
Wichte, Artgewicht und spezifisches Gewicht.<br />
Die Wichte, Formelzeichen Y, ist der Quotient aus der Gewichtskraft G und dem Volumen<br />
V e<strong>in</strong>es Körpers (Y = G/V). Sie lässt sich darstellen als Produkt aus der Dichte ρ e<strong>in</strong>es<br />
Körpers und der lokalen Fall- oder Erdbeschleunigung g, also: Y = ρ·g.<br />
Unter den Synonymen ρ n Dichtezahl, relativer Dichte und spezifischem Gewicht<br />
versteht (bzw. verstand) man das Verhältnis der Masse e<strong>in</strong>es Körpers zur Masse e<strong>in</strong>er<br />
volumengleichen Menge e<strong>in</strong>er Standardsubstanz ρ 0 .<br />
Standardsubstanz ist zumeist Wasser bei 4°C oder auch Quecksilber (ρ n =ρ/ρ 0 ). Durch <strong>die</strong>se<br />
lokal realisierbaren Standardbezüge wird das Problem von der Ortsabhängigkeit der<br />
Erdbeschleunigung (Schwerkraft) umgangen. E<strong>in</strong>heit von Wichte und spezifischem Gewicht<br />
war Pond/cm 3 . Zu erwähnen ist, dass spezifisches Gewicht heute als äquivalenter Ausdruck<br />
für Dichte gebraucht wird.<br />
Die Dichte ist Druck- und Temperaturabhängig. Die Temperaturabhängigkeit wird durch<br />
den Ausdehnungskoeffizienten, <strong>die</strong> Druckabhängigkeit durch <strong>die</strong> Kompressibilität<br />
ausgedrückt, bzw. bei Feststoffen durch den Kompressionsmodul. E<strong>in</strong>e präzise<br />
Dichteangabe, <strong>in</strong>sbesondere für flüssige Stoffe, umfasst unbed<strong>in</strong>gt <strong>die</strong> Nennung der<br />
zugehörigen Temperatur.
Dichte<br />
2. Ausdehnungskoeffizient (=Temperatur-Effekt) /1<br />
Mit Ausnahme von Wasser zwischen dem Gefrierpunkt und 4°C (Anomalie des Wassers),<br />
speziellen Borosilikatgläsern und gewissen Kohlefaserverbundwerkstoffen, vergrößert sich<br />
das Volumen e<strong>in</strong>er Stoffmenge mit steigender Temperatur - e<strong>in</strong> Material dehnt sich beim<br />
Erwärmen aus.<br />
Anders ausgedrückt, <strong>die</strong> Dichte nimmt ab. Ursache der thermischen Ausdehnung (κ) ist <strong>die</strong><br />
mit steigender Temperatur zunehmende mittlere Raumerfüllung der Moleküle (Zunahme<br />
des freien Volumens).<br />
= κ<br />
1 dV<br />
V dT<br />
⋅<br />
Der Wert von κ ist für viele Stoffe über e<strong>in</strong> gewisses Temperatur<strong>in</strong>tervall praktisch konstant.<br />
Der Koeffizient κ wird kubischer (und isobarer) thermischer Ausdehnungskoeffizient<br />
auch kubischer Wärmeausdehnungskoeffizient genannt.<br />
1 −1<br />
Für e<strong>in</strong> ideales Gas: ( ρ ⋅V = n ⋅ R ⋅T<br />
) ist κ = [ K ]<br />
273,<br />
15<br />
Die folgende Tabelle gibt e<strong>in</strong>e Vorstellung von der Unterschiedlichkeit <strong>die</strong>ses Koeffizienten<br />
für Wasser und e<strong>in</strong>ige organische Flüssigkeiten
Dichte<br />
2. Ausdehnungskoeffizient (=Temperatur-Effekt) /2<br />
124<br />
0,6816<br />
Heptan<br />
50<br />
1,2567<br />
Glycer<strong>in</strong><br />
100<br />
1,1339<br />
Formamid (20°C)<br />
64<br />
1,1101<br />
Ethylenglykol<br />
138<br />
0,8942<br />
Ethylacetat<br />
107<br />
1,0429<br />
Essigsäure<br />
162<br />
0,7080<br />
Diethylether<br />
128<br />
1,4800<br />
Chloroform<br />
98<br />
1,1007<br />
Chlorbenzol<br />
91<br />
2,8761<br />
Bromoform<br />
124<br />
0,8729<br />
Benzol<br />
86<br />
0,7856<br />
Aceton<br />
85,4<br />
κ<br />
[10 -5 /K]<br />
0,78078<br />
2-Propanol<br />
ρ<br />
[g/mL]<br />
Flüssigkeit<br />
(20,0°C)<br />
20<br />
0,9982<br />
Wasser<br />
78<br />
0,9671<br />
Tetral<strong>in</strong><br />
118<br />
1,2556<br />
Schwefelkolenstoff<br />
112<br />
0,9786<br />
Pyrid<strong>in</strong><br />
98<br />
0,8577<br />
p-Xylol<br />
160<br />
0,6215<br />
Pentan<br />
98<br />
0,8764<br />
o-Xylol<br />
114<br />
0,6986<br />
Oktan<br />
83<br />
1,1985<br />
Nitrobenzol<br />
98<br />
0,8608<br />
m-Xylol<br />
137<br />
1,3182<br />
Methylenchlorid<br />
84<br />
0,7872<br />
Methanol<br />
135<br />
κ<br />
[10 -5 /K]<br />
0,6563<br />
Hexan<br />
ρ<br />
[g/mL]<br />
Flüssigkeit<br />
(20,0°C)
Dichte<br />
2. Ausdehnungskoeffizient (=Temperatur-Effekt) /3<br />
Der Wert von κ ist für Festkörper, wenn man von Kunststoffen absieht, grob e<strong>in</strong>e<br />
Größenordnung kle<strong>in</strong>er und für Gase etwa 3 bis 10x größer als bei Flüssigkeiten.<br />
Geräte zur Bestimmung von κ werden Dilatometer genannt.<br />
Bei Feststoffen wird der l<strong>in</strong>eare Ausdehnungskoeffizient direkt aus <strong>in</strong>terferometrisch<br />
genau messbaren Längenänderungen bestimmt (frühere Geräte).<br />
Bei Flüssigkeiten ist vor allem <strong>die</strong> Apparatur von Dulong-Petit bekannt: In e<strong>in</strong>em mit der<br />
Flüssigkeit gefüllten U-Rohr s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Schenkel verschieden temperiert. Aus dem ∆T und<br />
dem Niveauunterschied der Flüssigkeit <strong>in</strong> beiden Schenkeln ergibt sich κ.<br />
E<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer Ausdehnungskoeffizient α könnte für Flüssigkeit bedenkenlos aus α = κ / 3<br />
angegeben werden.
Dichte [g/ml]<br />
1,002<br />
1,000<br />
0,998<br />
0,996<br />
0,994<br />
0,992<br />
Dichte [g/ml]<br />
Dichte <strong>in</strong> Zeitabhänigkeit<br />
1,002<br />
1,000<br />
0,998<br />
0,996<br />
0,994<br />
0,992<br />
0,990<br />
Dichte<br />
0,988<br />
0,990<br />
0<br />
0<br />
5<br />
50 100 150 200<br />
Zeit [m<strong>in</strong>]<br />
10 15<br />
250<br />
20 25 30 35 40 45<br />
Temperatur [°C]<br />
Temperatur [°C]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 2000 8000 12000 18000<br />
Versuchsdauer [s]<br />
Das Diagramm zeigt e<strong>in</strong> Messergebnis von Wasser, wobei <strong>die</strong> Temperatur verändert wurde. Das kle<strong>in</strong>e<br />
Diagramm rechts oben zeigt den Temperatur-Verlauf, unten l<strong>in</strong>ks, den Verlauf der Dichte gegen <strong>die</strong> Zeit.
Vol.% Äthylalkohol [%]<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
Dichte<br />
0<br />
0,7 0,8 0,9 1,0<br />
Dichte [g/cm³]<br />
Dichte Vol.% Äthylalkohol<br />
0,7893 ...................... 99,99<br />
0,9982 ...................... 0,00<br />
2 090 Punkte<br />
∆ = 10-4 g/cm³ ∆ = 0,02 ....0,1%
3. Bestimmungsmethoden<br />
Dichte<br />
Als Stoffmengeneigenschaft liefert <strong>die</strong> Dichte neben ihrem analytischen Wert, unmittelbare<br />
Auskunft über <strong>die</strong> Stoffmenge selbst.<br />
Gegenüber anderen Verfahren zur Bestimmung von Summenparametern (z.B.<br />
Refraktometrie, Schallgeschw<strong>in</strong>digkeitsmessung etc), ist der Informationsgehalt der Dichte<br />
weitaus höher, weil durch sie direkt <strong>die</strong> Stoffmenge angegeben wird.<br />
Gebräuchlich Verfahren zur Bestimmung der Dichte:<br />
Aräometer - Sp<strong>in</strong>del, Senksp<strong>in</strong>del, Senkwaage<br />
Pyknometer - Volumenwägung<br />
hydrostatische Wägung - Auftriebsverfahren, Tauchkörperverfahren,<br />
Schw<strong>in</strong>gungsmessverfahren - Biegeschw<strong>in</strong>ger
Dichte<br />
<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> - Messung<br />
Die Prozessanalyse spielt e<strong>in</strong>e große Rolle <strong>in</strong> der modernen Chemie. Besonders <strong>die</strong><br />
Konzentrationsmessung von Flüssigkeiten hat <strong>in</strong> den letzten Jahren an Bedeutung<br />
zugenommen.<br />
Zwei wichtige Pr<strong>in</strong>zipien zur Konzentrationsmessung s<strong>in</strong>d:<br />
1. Dichtemessung<br />
2. Messung der Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
• 4. Dichtemessung<br />
Das Messpr<strong>in</strong>zip beruht auf e<strong>in</strong>em Feder-Masse-System:<br />
E<strong>in</strong> Rohr wird <strong>in</strong> mechanische Schw<strong>in</strong>gung versetzt. Die Schw<strong>in</strong>gfrequenz ist von der<br />
Federkonstante und der Masse des Rohres mit se<strong>in</strong>em Inhalt abhängig.<br />
1<br />
f = =<br />
2π<br />
k<br />
mg<br />
f = Schw<strong>in</strong>gfrequenz<br />
k = Federkonstante des Rohres<br />
mg = Masse des Rohres mr und der Flüssigkeit
4. Dichtemessung<br />
Dichte<br />
Geht man davon aus, dass <strong>die</strong> Masse und das Volumen des Rohres konstant bleiben, kann<br />
durch e<strong>in</strong>e Frequenzmessung <strong>die</strong> Dichte der sich im Rohr bef<strong>in</strong>denden Flüssigkeit bestimmt<br />
werden.<br />
ρ =<br />
m fl<br />
V<br />
ρ = Dichte der Flüssigkeit<br />
mfl = Masse der Flüssigkeit<br />
V = Volumen des Rohres bzw. der Flüssigkeit<br />
Um e<strong>in</strong>e hohe Auflösung bei der Dichtemessung zu erzielen sollte <strong>die</strong> Rohrstärke sehr ger<strong>in</strong>g<br />
und <strong>die</strong> Masse des Rohres seht kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Dies wird durch <strong>die</strong> Verwendung von „leichten“<br />
Materialien wie Titan erreicht.<br />
Die Federsteifigkeit e<strong>in</strong>es Rohres ist temperaturabhängig. In der Regel wird <strong>die</strong> Temperatur<br />
im Gerät gemessen und <strong>die</strong>se Abhängigkeit kompensiert.<br />
1 c<br />
f =<br />
2π<br />
M + ρ ⋅V<br />
T<br />
= 2π<br />
σ = A⋅T<br />
M + ρ ⋅V<br />
c<br />
2<br />
T<br />
ρ = − 2<br />
4π<br />
⋅V<br />
2<br />
− B<br />
M<br />
V
5. Schallgeschw<strong>in</strong>digkeitsmessung<br />
Dichte<br />
Das Messpr<strong>in</strong>zip beruht auf e<strong>in</strong>er Zeitmessung:<br />
Es wird e<strong>in</strong> Ultraschallsignal durch <strong>die</strong> Flüssigkeit von e<strong>in</strong>em Sender (S) zu e<strong>in</strong>em<br />
Empfänger (E) geschickt und <strong>die</strong> Zeit gemessen, <strong>die</strong> der Schall vom Sender zum<br />
Empfänger benötigt.<br />
Geht man davon aus, dass der Abstand zwischen dem Sender und dem Empfänger<br />
konstant ist, lässt sich direkt <strong>die</strong> Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit bestimmen.<br />
v<br />
S<br />
=<br />
t −<br />
te<br />
v = Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
S = Abstand zwischen Sender u. Empfänger<br />
t = Gesamt-Signallaufzeit<br />
te = Laufzeit durch <strong>die</strong> Elektronik
Messtechnische Genauigkeit<br />
Dichte<br />
Für <strong>die</strong> Messgeräte werden Genauigkeitsangaben spezifiziert.<br />
Bei Dichtemessgeräten gelten sie <strong>in</strong> der Regel für Temperaturen von 0 bis 50°C und e<strong>in</strong>em<br />
Druck von 1 bar. Gute Prozessdichtemessgeräte erreichen e<strong>in</strong>e Genauigkeit der<br />
Dichtemessung von ±0,1 kg/m³ (10 -4 ), gute Laborgeräte von ±0,001 kg/m³ (10 -6 ).<br />
Ultraschallgeräte werden <strong>in</strong> der Regel von 0 bis 100°C und Drücken bis 10 bar spezifiziert.<br />
Gute Ultraschallmessgeräte erreichen e<strong>in</strong>e absolute Genauigkeit von ±0,1 m/s.<br />
Diese Genauigkeitsangaben werden durch praktische Bed<strong>in</strong>gungen verschlechtert.<br />
z.B.: Gasblasen <strong>in</strong> der Flüssigkeit<br />
Ablagerungen und Verkleben<br />
Klimatische E<strong>in</strong>flüsse (Kondensatbildung)<br />
Temperaturänderungen<br />
Druckänderungen ....<br />
Dichtemessung – großer E<strong>in</strong>fluss Schallmessung – ger<strong>in</strong>gerer E<strong>in</strong>fluss<br />
AB