06.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

92<br />

zurück.“ 1 Die Odyssee, weit davon entfernt, eine damalige<br />

Science-Fiction darzustellen, 2 und die Phönizier, die<br />

möglicherweise sogar Amerika erreichten (Bemerkungen des<br />

Diodoros, 1. Jhdt. v. Chr. und des Theopompos weisen in die<br />

Richtung 3 ), zeigen die erreichte Kenntnis und das Know-how des<br />

1. Jtsd. v. Chr. Hieron II. von Syrakus schenkte das größte Schiff<br />

der Epoche um 240 v. Chr. dem König von Ägypten, Ptolemaios<br />

III. Es hatte drei Decks, drei Masten und eine Ladefähigkeit von<br />

ca. 1800 t! Ein normaler Getreidefrachter transportierte immerhin<br />

1200 t. 4 „Die Reise von Rom nach Alexandria verlangte drei<br />

Wochen.“ 5 Die Erfahrungswerte damaliger Seefahrten weisen auf<br />

eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 bis 6 Knoten (= ca. 9 km<br />

pro Stunde). 6 Durant meint sogar, „bei günstigem Wind kam man<br />

in sechs Tagen von Sizilien nach Alexandrien.“ 7 Im Vergleich zu<br />

anderen bei Viereck 8 und Neukirchen 9 erwähnten Reisezeiten kann<br />

festgehalten werden: für die 1500 bis 1600 km Rom-Ephesus<br />

brauchte man selbst bei ungünstigem Wind keine 15 Tage,<br />

realistisch sind – je nach Größe – 6 bis 11 Tage anzusetzen. Dass<br />

„vom 11. November bis 10. März … das Meer wegen des<br />

stürmischen Wetters geschlossen“ war, 10 sieht Durant nicht ganz<br />

so: „Vom November bis März wagten sich nur sehr wenige<br />

Schiffe über das Mittelmeer“. 11 Im Großen und Ganzen war es<br />

aber während dieser Zeit ein „mare clausum“. Und „Patmos, mit<br />

einem natürlichen Hafen, erlangte dadurch Bedeutung, dass sich<br />

hier der letzte Hafen auf der Fahrt von Rom nach Ephesus und der<br />

erste in umgekehrter Richtung befand, den die Schiffe anliefen.“ 12<br />

Ob nun Schiffe mit Windkraft und/oder menschlichem<br />

Ruderschlag fuhren, „seit Menschengedenken hatte das Meer<br />

niemals so viele Schiffe, Waren und Menschen getragen,“ 13 so<br />

beschließt Durant sein Kapitel – und wir auch.<br />

1 Viereck S. 122<br />

2 Nur ein Beispiel: Hans Steuerwald, Hamburg 1978: „Weit war sein Weg nach Ithaka“. Er<br />

segelte nach Angaben der Odyssee um Schottland herum!<br />

3 Aufgearbeitet bei C. Irwin „Kolumbus kam 2000 Jahre zu spät“, Salzburg 1981, S. 207f<br />

4 Viereck S. 123 u. Reclams Lexikon der Antike S. 581<br />

5<br />

Barrow S. 72<br />

6<br />

Viereck S. 125 v. Wachsmuth Sp. 69<br />

7<br />

Durant 8, 215<br />

8<br />

Viereck S. 125<br />

9<br />

Neukirchen S. 165<br />

10<br />

Wachsmuth Sp 69<br />

11<br />

Durant 9, 214<br />

12<br />

Barclay S. 50<br />

13<br />

Durant 8, 215

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!