06.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

90<br />

Um die erwünschte Information der Prokonsuln oder Präfekten in<br />

den Provinzen zu erreichen, muss – durch Schreibbüros<br />

vervielfacht – dieses Regierungsorgan am nächsten Tag durch die<br />

kaiserlichen Kuriere auf den Weg gebracht worden sein. „Die<br />

Tageblätter des römischen Volkes werden in den Provinzen, in den<br />

Heeren aufmerksam gelesen…“, 1 das zeigt die selbstverständliche<br />

und weite Verbreitung.<br />

Kapitel 12b: Die Reichspost<br />

„Augustus hatte das Institut der Reichspost (vehiculatio)<br />

geschaffen, einer Beförderung durch Kurierpferde und –wagen. Es<br />

war nicht ein regelmäßiger, stets in Gang gehaltener Dienst,<br />

sondern es wurden nach Bedarf Reichspostscheine ausgestellt,<br />

deren Besitzer das Recht hatten, von jeder Gemeinde Beförderung<br />

in ihren Grenzen zu verlangen.“ 2 Etwas anders wird es so<br />

beschrieben: „Zur Zeit des Augustus wurde der cursus publicus in<br />

gewissem Sinn militärisch organisiert und somit zu einem<br />

regelmäßigen und täglichen Dienst.“ 3 Vorbild war in jedem Fall<br />

das persische Post- und Straßensystem. „Das achämenidische<br />

Postwesen haben sich später Alexander und die Diadochen zum<br />

Vorbild genommen, und auch der cursus publicus der Römer<br />

knüpft mittelbar wieder an die Perser an.“ 4 Die Geschwindigkeit<br />

dieser Staatspost war erstaunlich: ca. 75 km pro Tag, „in<br />

dringenden Fällen kamen Eilnachrichten mit einer<br />

Geschwindigkeit von mehr als 150 km je Tag durch“, 5 ein „Kurier<br />

mit der Meldung von der Ermordung des Kaisers Maximin<br />

schaffte im Tagesdurchschnitt sogar 150 römische Meilen“ 5 ,<br />

(1Meile = 1500 m!!) also 225 km.<br />

Die Reisewagen waren so gut gefedert, dass während der Fahrt<br />

stenographiert werden konnte. Überdies gab es Schlafwagen<br />

(Carruca dormitoria). Privatleute mit entsprechenden Finanzen<br />

leisteten sich einen eigenen tabellarius, einen Kurier. 5<br />

In die Provinzen ging der Postverkehr, soweit nötig (also Afrika,<br />

der Osten und der Balkan), über See. Dies allerdings nur im<br />

Sommer.<br />

Die Diplomata zur Benutzung der Reichspost wurden vom<br />

Kaiser direkt ausgegeben. 6 „Nachrichten verbreiteten sich [also]<br />

zu Caesars Zeit in West- und Südeuropa [und sicher auch im<br />

1 Tac. Ann XVI, 22<br />

2 Mommsen, Röm. KG S. 275<br />

3 Vasoli S. 199<br />

4 Bengtson, Perserreich u. Griechen S. 23<br />

5 W. H. Gross, Sp. 1347, so auch Durant 8, 211<br />

6 Millar S. 100

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!