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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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deren Hinrichtung der Kaiser beschlossen hatte. So kam es denn<br />

sehr schnell zu einer letzten und diesmal erfolgreichen<br />

Verschwörung, einer Verschwörung aus dem innersten Kreis der<br />

Vertrauten heraus. Schützens Vermutung ist vorsichtig so<br />

formuliert: „Am kaiserlichen Hof bildete sich eine Verschwörung<br />

zum Sturz Domitians, von der auch die Kaiserin gewusst hat. Aus<br />

dem Wortlaut der Quellen kann man den Eindruck gewinnen, dass<br />

sogar Christen um sie gewusst, vielleicht an ihr beteiligt waren.“ 1<br />

Brütsch meint sogar, 2 Stephanus sei Christ gewesen. Er war<br />

Procurator der Domitilla und Freigelassener des Fl. Clemens. Das<br />

ist nicht belegbar, wenn auch nicht gerade unmöglich.<br />

Hier die Liste der Verschwörer nach Sueton 3 (=S), und C. Dio 4<br />

(=D):<br />

Parthenius (D/S), Kommandeur der Palastwache<br />

Sigerus (D), Kämmerer<br />

Entellus (D), Minister a libellis (Nachfolger des<br />

Epaphroditus!)<br />

Stephanus (D/S), Procurator der Domitilla<br />

Norbanus und T. Petronius Secundus (D), beide<br />

Prätorianerpräfekten<br />

Maximus (D/S), Freigelassener des Parthenius<br />

Clodianus (S), Ordonnanzoffizier<br />

Satur (S), oberster Kammerndiener und<br />

Domitia Longina, Kaiserin<br />

Beide Berichte ergänzen einander und stellen im Wesentlichen<br />

den Verlauf ähnlich und in sich schlüssig dar. Unter dem<br />

Vorwand, eine Verschwörung sei entdeckt, und er wolle die<br />

Anzeige überreichen, wurde am 18. September 96 Stephanus<br />

vorgelassen, der unter einem Scheinverband einen Dolch<br />

mitgebracht hatte und damit blitzschnell zustieß. Da Domitians<br />

Schwert seiner Klinge zuvor beraubt worden war, wehrte sich der<br />

Kaiser tapfer mit den Händen, wurde aber von den anderen schnell<br />

überwältigt; er hatte keine Chance. Die 10 hatten diesmal alles<br />

berücksichtigt. Bei dem Tumult fiel auch Stephanus durch die<br />

Hand einiger uneingeweihter Wachen, die aber am Verlauf sonst<br />

nichts mehr ändern konnten.<br />

„Seine Amme Phyllis…verbrachte sie [=seine Reste] heimlich in<br />

den Tempel des Flaviergeschlechts und mischte sie unter die<br />

Asche von Titus´ Tochter Julia [=der Frau, die Domitian vielleicht<br />

1 Schütz S. 17<br />

2 Brütsch III/119<br />

3 Sueton Dom. 16f<br />

4 C. Dio S. 186, 189

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