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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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86<br />

Mommsen sagt es kürzer:<br />

„Die Leitung fiel dem Asiarchen zu…Wenn sich dieser<br />

Kult anfänglich auf die Provinzialhauptstädte beschränkte,<br />

so sprengte die munizipale Ambition, die namentlich in der<br />

Provinz Asia unglaubliche Verhältnisse annahm, sehr bald<br />

diese Schranken.“ 1<br />

In Rom sah es so aus:<br />

„Domitian, der sich zum Sohn der Minerva erklärt und<br />

mit Mars, Herkules und der Sonne vergleicht, lässt Statuen<br />

von sich im Naos der Tempel aufstellen, um sich dort<br />

anbeten zu lassen. Im Purpurgewand sitzt er auf dem<br />

Thron, eine goldene Krone auf dem Haupt, die mit den<br />

Bildnissen von Juppiter, Juno und Minerva geschmückt<br />

ist.“ 2<br />

Gar nicht so ferne von der mittelalterlichen Kaisersalbung, was ja<br />

wie ein Sakrament gewertet wurde und ihm einen geistlichen Rang<br />

verlieh, und wo der Kaiser einen Himmelsmantel mit Sonne,<br />

Mond und Sternen erhielt sowie den „Reichsapfel“, Symbol der<br />

Erdkugel, über die er als Mandatar Christi herrschen sollte.<br />

10. Kapitel<br />

Der Schlussakkord<br />

…oder the very end: Eusebius berichtet, Domitian habe gegen<br />

Ende seiner Zeit 3 zwei Großneffen Jesu nach Rom zitiert, sich<br />

aber durch deren Armut von ihrer Harmlosigkeit überzeugen<br />

lassen und sie wieder nach Hause geschickt 4 . Und wenn darauf<br />

hingewiesen wird, 5 des Josephus „Jüdische Altertümer“ seien 94<br />

erschienen, was seine Angst vor und seinen Hass auf die<br />

„jüdische“ Religion verstärkte, so ist beides eher als<br />

nachgeschobene Begründung für die „Christusgegner“ Domitians<br />

zu verstehen. Nach allem wenig plausibel und zum Verständnis<br />

seiner schließlich psychopatischen Ausweglosigkeit auch nicht<br />

nötig.<br />

Domitian erlag ganz einfach sich selbst: seine – durchaus<br />

berechtigte – Sorge vor Verschwörungen und Attentaten machte<br />

schließlich nicht einmal mehr vor seinen engsten Vertrauten halt.<br />

Nach C. Dio 6 hatte Domitia ein Täfelchen entdeckt mit Namen,<br />

1 Mommsen, Röm. Imp. S. 248<br />

2 Stierlin S. 129<br />

3 nach Stauffer S. 181, Anfang 96<br />

4 Eusebius, KG III/19f<br />

5 Stauffer S. 178f<br />

6 C. Dio S. 187

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