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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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80<br />

mehrere Consulare getötet… Domitian war zum Schrecken seiner<br />

Gegner in den Senatssitzungen selbst anwesend.“ 1<br />

Folterungen und Heimtücke, ja Sadismus, nahmen zu, man lese<br />

bei Sueton. 2 Seine Angst nahm bizarre Züge an: „Er ließ die<br />

Wände der Hallen, in denen er spazieren zu gehen pflegte, mit<br />

Spiegelsteinen bekleiden, um alles, was hinter seinem Rücken<br />

vorging, sich spiegeln zu sehen.“ 3 C. Dio berichtet von<br />

schreckeinflössenden Einladungen in schwarz ausstaffierte Räume<br />

des Palastes, wo der Kaiser dann sich am wachsenden Entsetzen<br />

der Gäste ergötzte, um sie dann hinterher mit Geschenken wieder<br />

zu versöhnen. 4<br />

Kapitel 8a: Domitians Palast<br />

Dieser Palast, letztes Refugium des innerlich längst zerstörten<br />

Domitian, sollte eigentlich jedermann die grandiose<br />

Selbsteinschätzung architektonisch und optisch verdeutlichen.<br />

„Den eigentlichen Palast baute Domitian, die Domus Augusta oder<br />

Domus Flavia. Sie bestand aus einem Staatstrakt mit Prunkräumen<br />

für Empfänge, Bankette und Beratungen und einer luxuriösen<br />

Privatwohnung nebenan.“ 5 „Wer die Pracht des Kapitols<br />

bewundert hat und dann nur einen Bogengang, eine Halle, ein Bad<br />

oder ein Mätressengemach im Palast Domitians zu sehen<br />

bekommt, der wird des Epimarchos Wort variieren und zu<br />

Domitian sagen: fromm und ehrbegierig bist du nicht, nein: krank,<br />

du hast die Bauwut, und wie der alte Midas möchtest du, dass dir<br />

alles zu Gold und Marmor würde.“ 6<br />

Der Baumeister Rabirius hat „seine Aufgabe so genial gelöst,<br />

dass seine Schöpfung zu den großartigsten Leistungen der<br />

gesamten römischen Baukunst zählt.“ 7 Errichtet über abgerissenen<br />

Neronischen Baugruppen, herbeigeschafft mit Hilfe des Heeres<br />

über riesige Distanzen. Augustus hatte keinen Palast, sondern die<br />

karge Umgebung eines wohlhabenden Bürgers, winzige Zimmer<br />

in einem Haus. Hier, noch in Steigerung zu Nero, war es anders,<br />

musste es anders sein. „Sein Palast galt als Heiligtum, sein Thron<br />

als Göttersitz.“ 8 „…sein Thron ein Göttersitz, dem Ehrung auch<br />

1<br />

Pauly-Wissowa, Flav. Dom. Sp. 2577<br />

2<br />

bes. Dom. 9, 10, 15, 16<br />

3<br />

Sueton, Dom. 10f<br />

4<br />

C. Dio S. 178f<br />

5<br />

Demandt S. 123<br />

6<br />

Plutarch, Poplicola S. 267<br />

7<br />

Kraus, Th. S. 59<br />

8<br />

Pohl S. 23

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