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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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69<br />

aus der Luft gegriffen werden diese Erzählungen auch nicht<br />

gewesen sein.“ 1<br />

Vorsichtig zustimmend sind Mommsens Andeutungen zu<br />

verstehen: „Das Wort dominus… ist eine neue Benennung für den<br />

Kaiser, die auch dem Gotte gegeben wird… Wichtig ist hier bereits<br />

Domitian.“ 2<br />

„Domitian drängte als einer der ersten und schon zu Lebzeiten auf<br />

göttliche Verehrung“, meint deutlich Goppelt. 3 Ihm stimmt<br />

praktisch die ganze Riege der Theologen bei. 4 Bousset ebenfalls:<br />

„Er ließ sich zuerst – allerdings nicht offiziell – in den Briefen<br />

seiner Beamten als Dominus et Deus titulieren.“ 5 „Neben Caligula<br />

hat keiner der römischen Cäsaren des 1. Jhdt. so in den Ideen des<br />

Gottkönigtums [sic] geschwelgt wie Domitian.“ 6<br />

Rissi: „Obwohl Domitian die Göttlichkeit seiner Person offenbar<br />

mehr betonte als seine Vorgänger…“ 7 und Roloff: „Aber zu einer<br />

planmäßigen, das ganze Imperium umfassenden Propagierung des<br />

Kaiserkultes kam es erst in den letzten Regierungsjahren<br />

Domitians. Er ließ sich den offiziellen Titel unser Herr und Gott<br />

beilegen.“ 8 So auch Thiede 9 , und Schütz – „Dominus ac Deus<br />

noster wurde auf sein Geheiß behördliche Bezeichnung des Kaisers<br />

seitens der Prokuratoren“ (darin folgt er Sueton, Dom. 13) – meint<br />

denn auch, Nero sei die einzige vorhergehende Ausnahme: „er<br />

nannte sich in der Freiheitsrede an die Korinther ? t?? pa?t ?? ??sµ??<br />

?????? und ?????? seßast??.“ 10 Stauffer hat die gleiche Sicht und<br />

erwähnt Martial, der vom Edikt ‚des Herrn, unseres Gottes’,<br />

spricht. 11 „Seine Bluturteile ließ er gern mit den Worten beginnen:<br />

Es hat dem Herrn, unserem Gott, in seiner Gnade gefallen…“<br />

Schließlich noch Taeger, der ausführlich, mit vielen Belegen 12 ,<br />

Domitians Entwicklung nachzeichnet und dabei (S. 353)<br />

zusammenfassend meint: „Die Wendung [Dominus et Deus]…<br />

wurde allgemein gebräuchlich.“ Dass Martial ihn sogar größer als<br />

die Götter selbst preist („Kein ganzes Zwölftel wird bleiben für<br />

Gottvater sogar, sich zu vergleichen mit dir.“ Epigr. 9,3), ist also<br />

noch nicht einmal ein Ausrutscher, wie zahlreiche andere<br />

1 Witschel S. 107<br />

2 Mommsen, Röm. K. G. S. 433<br />

3 Goppelt S. 521<br />

4 Schnelle S. 593, Kemmer S. 183, Behm S. 4, Lohse S. 36, Lohmeyer S. 50, Müller Offb. S.<br />

41, Pohl S. 23, Barclay S. 27, Stuttg. Erkl. S. 73, Kosch S. 37, Drewermann S. 548<br />

5 Bousset S. 133f<br />

6 Bousset S. 137<br />

7 Rissi S. 67<br />

8 Roloff S. 17f<br />

9 Thiede S. 212<br />

10 Schütz S. 32 u. Anm. 6<br />

11 Stauffer S. 163 u. 173<br />

12 Taeger II, S. 337-353

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