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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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58<br />

• die Naumachie, ein Theater für Seegefechte mit<br />

riesigem Bassin, alles Bisherige überbietend (heute<br />

die Piazza Navona).<br />

Wesentlicher: „Die Rechtsprechung handhabte Domitian eifrig<br />

und gewissenhaft… Parteiische Entschädigungen der<br />

Centumviralrichter hob er auf… Richter, die sich bestechen ließen,<br />

maßregelte er jedes Mal mitsamt dem ganzen Kollegium, dem sie<br />

angehörten… Die Behörden in Rom und die Vorsteher der<br />

Provinzen hielt er so gründlich in Ordnung, dass sie niemals<br />

ehrlicher und gerechter als damals gewesen sind.“ 1<br />

Und „Schmähschriften, die man öffentlich verbreitete, um<br />

angesehenen Männern und Frauen etwas anzuhängen, ließ er<br />

vernichten und belegte obendrein die Verfasser mit entehrenden<br />

Strafen.“ 2<br />

„Anfangs verabscheute Domitian alles Blutvergießen. Ebenso war<br />

an ihm als Privatmann nie und als Kaiser lange Zeit auch nur die<br />

geringste Spur von Habgier und Geiz zu bemerken; im Gegenteil, er<br />

gab häufig deutliche Beweise von Uneigennützigkeit, ja sogar von<br />

Freigebigkeit.“ 3<br />

Dennoch, wenn der Senator und Consul Suffectus Corellius Rufus,<br />

den Plinius d. J. zur Zeit Domitians besuchte, voller Schmerzen<br />

ausruft: „Warum, glaubst du, ertrage ich diese schrecklichen<br />

Schmerzen so lange? Doch wohl weil ich diesen Schurken[=<br />

Domitian] wenigstens um einen Tag überleben möchte“ 4 , – ein<br />

Sarkasmus voller Biss und Humor, der ein grelles Licht wirft auf<br />

die – wenigstens spätere – Entwicklung dieses Kaisers. Eine<br />

Entwicklung, die Sueton so beschreibt: „Indessen, seine Milde und<br />

Uneigennützigkeit waren nicht von Bestand. Sein Wesen schlug<br />

allerdings bedeutend schneller in Grausamkeit um als in<br />

Habsucht.“ 5<br />

Selbst Bengtson, der zunächst seine hellen Seiten stark betont,<br />

muss bald einräumen (schon auf der 5. Seite des Domitian-<br />

Kapitels): 6 „ganz zweifellos liegt hier [er folgt damit buchstäblich<br />

Sueton] ein starker Bruch in seiner innersten Entwicklung vor,<br />

ähnlich wie bei seinem Bruder Titus, nur dass dieser zur Milde,<br />

Domitian aber zur Grausamkeit übergegangen ist.“ Hanslik, der die<br />

modernen Korrekturen des Domitianbildes begrüßt, 7 meint denn<br />

1 Sueton Dom 5.8<br />

2 Sueton Dom. 8<br />

3 Sueton, Dom. 9<br />

4 Plinius, epist I, 12,1<br />

5 Sueton, Dom. 10<br />

6 Bengtson, S. 183<br />

7 Hanslik, Dom. Sp. 125

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