Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg
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• die Naumachie, ein Theater für Seegefechte mit<br />
riesigem Bassin, alles Bisherige überbietend (heute<br />
die Piazza Navona).<br />
Wesentlicher: „Die Rechtsprechung handhabte Domitian eifrig<br />
und gewissenhaft… Parteiische Entschädigungen der<br />
Centumviralrichter hob er auf… Richter, die sich bestechen ließen,<br />
maßregelte er jedes Mal mitsamt dem ganzen Kollegium, dem sie<br />
angehörten… Die Behörden in Rom und die Vorsteher der<br />
Provinzen hielt er so gründlich in Ordnung, dass sie niemals<br />
ehrlicher und gerechter als damals gewesen sind.“ 1<br />
Und „Schmähschriften, die man öffentlich verbreitete, um<br />
angesehenen Männern und Frauen etwas anzuhängen, ließ er<br />
vernichten und belegte obendrein die Verfasser mit entehrenden<br />
Strafen.“ 2<br />
„Anfangs verabscheute Domitian alles Blutvergießen. Ebenso war<br />
an ihm als Privatmann nie und als Kaiser lange Zeit auch nur die<br />
geringste Spur von Habgier und Geiz zu bemerken; im Gegenteil, er<br />
gab häufig deutliche Beweise von Uneigennützigkeit, ja sogar von<br />
Freigebigkeit.“ 3<br />
Dennoch, wenn der Senator und Consul Suffectus Corellius Rufus,<br />
den Plinius d. J. zur Zeit Domitians besuchte, voller Schmerzen<br />
ausruft: „Warum, glaubst du, ertrage ich diese schrecklichen<br />
Schmerzen so lange? Doch wohl weil ich diesen Schurken[=<br />
Domitian] wenigstens um einen Tag überleben möchte“ 4 , – ein<br />
Sarkasmus voller Biss und Humor, der ein grelles Licht wirft auf<br />
die – wenigstens spätere – Entwicklung dieses Kaisers. Eine<br />
Entwicklung, die Sueton so beschreibt: „Indessen, seine Milde und<br />
Uneigennützigkeit waren nicht von Bestand. Sein Wesen schlug<br />
allerdings bedeutend schneller in Grausamkeit um als in<br />
Habsucht.“ 5<br />
Selbst Bengtson, der zunächst seine hellen Seiten stark betont,<br />
muss bald einräumen (schon auf der 5. Seite des Domitian-<br />
Kapitels): 6 „ganz zweifellos liegt hier [er folgt damit buchstäblich<br />
Sueton] ein starker Bruch in seiner innersten Entwicklung vor,<br />
ähnlich wie bei seinem Bruder Titus, nur dass dieser zur Milde,<br />
Domitian aber zur Grausamkeit übergegangen ist.“ Hanslik, der die<br />
modernen Korrekturen des Domitianbildes begrüßt, 7 meint denn<br />
1 Sueton Dom 5.8<br />
2 Sueton Dom. 8<br />
3 Sueton, Dom. 9<br />
4 Plinius, epist I, 12,1<br />
5 Sueton, Dom. 10<br />
6 Bengtson, S. 183<br />
7 Hanslik, Dom. Sp. 125