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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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56<br />

Abartigkeit, Grausamkeit und Irrationalität Menschen und<br />

Menschengruppen fähig sind.<br />

Schließlich noch C. Dio Cocceianus (ca. 155-235) mit seiner<br />

„Römischen Geschichte“. Des aus Nikaia stammenden, in Rom<br />

tätigen, hohen Reichsbeamten griechisch geschriebene ??µa?? ?<br />

?st???a ist nur z. T. erhalten, freilich durch Exzerpte und<br />

Bearbeitungen der verlorenen Teile weithin in Umrissen<br />

rekonstruierbar. Diese Ersatzstücke stammen von Joannes<br />

Xiphilinos (XI. Jhdt.), Joannes Zonaras (XII. Jhdt.) und Kaiser<br />

Konstantin VII. (X. Jhdt.). „Keine Meisterleistung der Antike“, 1<br />

voller „fingierter Reden“; 2 nach Durant: 3 „Das Werk Dios zeichnet<br />

sich eher durch seine feine Gesinnung als durch besondere Qualität<br />

aus“ und „stellt... im Grunde eine ausgedehnte Rechtfertigung der<br />

Opposition der Senatoren dar.“ – Seston nennt ihn durchaus eine<br />

Persönlichkeit „von Format“. 4<br />

Und daher: „Verglichen mit seinen Nachfolgern... hat er, trotz<br />

allem, ein großes Werk hinterlassen.“ 5<br />

2. Kapitel<br />

Das Bild Domitians – damals und jetzt<br />

Eine der wenigen Büsten des Kaisers steht in Kopenhagen. 6 Sie<br />

zeigt den etwa 34jährigen Domitian mit jugendlicher Willensstärke,<br />

der sich anschickt abzuheben, „so dass der für Domitian<br />

charakteristische Ausdruck entsteht, gemischt aus Hochmut und<br />

Blasiertheit, Grausamkeit und Sinnlichkeit“, 7 wozu Nasen- und<br />

Mundpartie besonders beitragen.<br />

Wenn Martial 8 rhetorisch fragt: „Wo ist der Fürst, unter dem je<br />

solche Freiheit geherrscht?“, so lässt dies nur darauf schließen,<br />

welche Höhen (oder Tiefen) der Geschmacklosigkeit sich am<br />

Kaiserhofe einstellten. Der „von wilder Grausamkeit und<br />

Verbrechen“ 9 erfüllte, von dem Tacitus meint: 10 „Domitian war<br />

noch sehr jung und machte sich des Vaters Erhebung [zum Kaiser]<br />

nur zu Zügellosigkeiten zunutze“, und: „Man fürchtete des<br />

Domitian ungezügelte Begierden“ 11 und klagt: „Wenn in 15<br />

1<br />

Schmalzriedt Sp. 249<br />

2<br />

Schmalzriedt Sp. 249<br />

3<br />

Durant 9, S. 330<br />

4<br />

Seston S. 489<br />

5<br />

Schmalzriedt Sp. 250<br />

6<br />

Prop. Kunstgeschichte Bd. 2, Bild 300b<br />

7<br />

v. Heintze S. 256<br />

8<br />

Martial, Epigr. 5, 19<br />

9<br />

Historia Augusta 11<br />

10<br />

Tacitus, Agr. 7<br />

11<br />

Tacitus, Hist. IV, 68

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