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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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Oberflächlichkeit sind ihre Merkmale“, 1 war geschrieben von einem<br />

einzigen, anonymen Fälscher um 400 als heidnische<br />

Geschichtsapologetik, fast alle <strong>Dokument</strong>e frei erfunden, jedoch zu<br />

einem fesselnden Ganzen vereint. 2 Kann also getrost übergangen<br />

werden.<br />

Sextus Julius Frontinus (ca. 30-104), consul suffectus 73,<br />

Procurator Asiae 85/86, war als Fachschriftsteller (Militaria wie die<br />

„Strategemata“ [=Kriegslisten]) bekannt.<br />

Alle diese Werke liefern eher nebenbei und unabsichtlich kleinere<br />

Vignetten zu dem, was bei Sueton und C. Dio breit entfaltet wird.<br />

C. Suetonius Tranquillus (ca. 75-150) hinterließ neben „De vitis<br />

illustribus“ das uns besonders interessierende Sammelwerk „ De<br />

vita Caesarum“ (von Caesar bis Domitian), anderes ist verschollen.<br />

„Der lese-, sammel- und schreibfreudige Autor“, 3 „eine trockene<br />

Gelehrtennatur“, 4 der „der Sensations- und Informationslust<br />

entgegen kam“, 5 schrieb ohne politisches oder sonstiges tiefere<br />

„Verständnis“. 6 Was „dem Schriftsteller eigen war und im Grunde<br />

ausschließlich seinen Erfolg erklärt, ist die Gabe, einfach und<br />

sauber zu erzählen.“ 7 Fuhrmann 8 nennt das Werk „ein<br />

kulturhistorisches <strong>Dokument</strong> von Rang“, „die Faktenfreudigkeit…<br />

und ihr überhaupt nicht von politischen und wenig von moralischen<br />

Absichten bestimmter Realismus“ ergänzen hervorragend die<br />

anderen Zeitgenossen wie z. B. Tacitus.<br />

Immerhin – schriftstellerische oder moralische Einschätzung so<br />

oder so – , dem Inhaber der Ämter „a studiis“ und „a bibliothecis“,<br />

später sogar „ab epistulis“ (also kaiserliche Kanzlei) wird man<br />

zugestehen müssen, dass er – dazu noch in zeitlich größerer Distanz<br />

und als persönlich nicht betroffener – das benutzen konnte, was wir<br />

„Quellen“ zu nennen pflegen: Archive, offizielle <strong>Dokument</strong>e,<br />

persönliche Eindrücke von Mitarbeitern, Briefe, Literatur. „Das<br />

objektivste Bild vermittelt [daher] immer noch die Biographie des<br />

Sueton.“ 9 Insofern sind die vielen Einzelzüge in der Regel ernst zu<br />

nehmen, umso mehr als ihm doch abzuspüren ist einmal das<br />

(vielleicht nicht immer geglückte) Bemühen um Sachlichkeit und<br />

andererseits doch auch die nicht unterdrückte subjektive<br />

Einschätzung. Wo nun Übertreibungen vermutet werden, da sollten<br />

doch Zeitgenossen des XX. Jhdts. noch besser wissen, welcher<br />

1 Tusc. Lex. S. 453<br />

2 so bei Hanslik Sp. 1192f<br />

3 Schickel S.1102<br />

4 Engelhardt S. 408<br />

5 Schmalzriedt S. 1108<br />

6 Tusc Lex. S. 472<br />

7 Schmalzriedt S. 1109<br />

8 Fuhrmann Sp. 412<br />

9 Gross, K. S. 92

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