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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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25<br />

republikanischer Religion und Kultur gestartet werden: die<br />

augusteische Reform.<br />

4. Kapitel<br />

Die Augusteische Reform<br />

Nach den Konsulaten von 43 und 33 erhielt Octavian anno 31 (bis<br />

23) durch Bürgerplebiszite alljährlich diesen Titel. Konsequent<br />

schritt er weiter: in Ephesus (sollten die Epheser an die Clementia<br />

Caesaris erinnert werden?) und Nikaia gestattete er die Errichtung<br />

von Tempeln, in denen der Romakult mit dem des Divus Julius<br />

verbunden wurde (29). Darüber hinaus durfte die einheimische<br />

Bevölkerung für ihn selbst Tempel in Pergamon und Nikomedia<br />

errichten. 1 „Das Regiment des Augustus (wie er bald hieß, s. u.)<br />

bedeutete eine Reaktion.“ 2 Die breiten Volksschichten waren<br />

überall religiös interessiert, ja glaubensbereit, wobei die Wertungen<br />

sehr weit auseinander liegen:<br />

„Ich bin sicher, dass selbst in der späten Republik, als viele<br />

Tempel in Verfall geraten waren und viele Priesterämter unbesetzt<br />

blieben, die religiösen Gefühle der Bevölkerung Italiens sehr<br />

lebendig geblieben waren, und dass allenthalben der Wille<br />

vorhanden war, an die Götter zu glauben.“ 3<br />

Jedoch: „Von einem echten ursprünglichen Glauben war in dieser<br />

vorwiegend von materiellen Interessen bestimmten Welt längst<br />

keine Rede mehr.“ 4<br />

Und wieder ausgleichend: „Während die Alltagsmenschen in<br />

diesen Zeiten der Not wieder beten gelernt hatten, allerdings<br />

vielfach zu den Göttern des Ostens, sind die Großen in die Dichtung<br />

geflüchtet, die dadurch in vielen Erzeugnissen einen religiösen<br />

Anstrich bekommen und dem politisch-nationalen Wiederaufbau<br />

den so notwendigen Glaubenszusatz geliefert hat.“ 5 Jedenfalls im<br />

Unterschied zu den Skeptikern und Spöttern unter den<br />

Intellektuellen, die eher an Astrologie (übrigens auch Augustus!)<br />

oder exotischen Vorstellungen hingen, entfaltete er ein gewaltiges<br />

Tempel-Aufbauprogramm und reorganisierte die alten<br />

Priesterkollegien, darunter auch die Arvalbruderschaft (s. u.).<br />

Am 13. Januar 27 bot er seinen Rücktritt an, wurde aber vom<br />

Senat bestürmt, den Staat weiterzulenken. So errichtete er formell<br />

die alte Republik wieder und erhielt nun das „imperium<br />

1 Taeger S. 110: Möglicherweise ebenfalls von Anfang an mit der Dea Roma verbunden.<br />

2 Bousset S. 136<br />

3 Ogilvie S. 13<br />

4 Bengtson S. 163<br />

5 Kornemann S. 158

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