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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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24<br />

wichtige Rolle spielte. Ein Tempel des Divus Julius wurde errichtet,<br />

und der erste öffentliche Schritt in Richtung Kaiserkult war getan.<br />

Nun war Octavian „Divi filius“ geworden. „Er nannte sich auf<br />

offiziellen <strong>Dokument</strong>en Divi filius. Erst nach seinem Tode folgte<br />

die Konsekration als Staatsgott, als Divus Augustus.“ 1<br />

Nach dem Perusinischen Krieg 41/40, „dem schrecklichsten aller<br />

Bürgerkriege“ 2 erfolgte ein weiteres großes Strafgericht im Namen<br />

des Mars Ultor(!). Die Wiederannäherung von Antonius und<br />

Octavian war nicht von langer Dauer, da Antonius immer mehr<br />

Kleopatra verfiel und im Osten immer eigentümlichere Züge<br />

annahm (s. u.). Auch Octavian orientierte sich an den<br />

Möglichkeiten seiner Karriere, die für ihn im Westen lagen. Aus<br />

solchen Erwägungen heiratete er (seine zweite Frau) Scribonia und<br />

fand damit eine bessere Position im Senat. Sie war „Schwester des<br />

Schwiegervaters von Sextus Pompeius, mit dem Octavian damals<br />

Verbindung suchte…. Ihre Ehe fällt in die Jahre 40 und 39.“ 3 Den<br />

Titel „Imperator“ führte er ab 38 als Namen, 4 wodurch er ihn als<br />

lebenslänglich beanspruchte. Trotz Triumviratsverlängerung –<br />

Antonius war mittlerweile doch noch durch Octavia sein Schwager<br />

geworden – trieb alles immer mehr auf eine letzte<br />

Auseinandersetzung zu. Die Doppelehe des Antonius (mit<br />

Kleopatra zusätzlich und offiziell) tat das übrige dazu (36). Die<br />

erzwungene Herausgabe des (möglicherweise gefälschten)<br />

Testaments durch Octavian, hinterlegt bei den Vestalinnen, führte<br />

zu einem (erhofften) Sturm der Entrüstung: der Osten des Reiches<br />

schien an die Kinder von Antonius und Kleopatra als Erbgeschenke<br />

verschleudert zu werden, der Krieg (nun ein bellum iustum) wurde<br />

unvermeidlich. Der Westen, besonders Italien, stellte sich in<br />

freiwilligen(?) Treueschwüren hinter Octavian.<br />

Freilich: 300 Senatoren gingen zu Antonius nach Ephesus, was<br />

damit für kurze Zeit geradezu die Hauptstadt des Ostreiches und<br />

Konkurrentin Roms wurde.<br />

Bei Actium schenkte Apollo den Sieg über den „neuen Dionysos“,<br />

wie sich Antonius neuerdings titulierte. Noch einmal war der<br />

Westen eindeutiger Sieger geworden. Noch einmal konnte die<br />

Fiktion einer Neubesinnung aus dem Geist altrömisch-<br />

1 Müller S. 258<br />

2 Kornemann S. 95<br />

3 Sueton S.122, Anmerkung 4<br />

Sextus Pompeius, der seinen Vater rehabilitieren wollte, wurde zeitweilig Verbündeter des<br />

Antonius, dann wieder Vertragsgenosse des Octavian und endete schließlich erfolglos 35 v.<br />

Chr. in Milet nach Gefangennahme. Scribonius, der Bruder der Scribonia, einflussreicher<br />

Vermittler zwischen Octavian und Sextus, gehörte einer einflussreichen plebejischen Familie<br />

an, die seit dem 3. Jhdt. hohe Ämter innehatte. Vgl. Eder Sp. 54<br />

4 Mommsen S. 95

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