06.10.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

240<br />

Ausdruckskraft, der jubelnden Erkenntnis von Ziel und Sinn von<br />

Gottes Geschichte mit den Menschen, dass es einem wirklich fast<br />

den Atem nimmt! Trost und Hoffnung, aber „letztlich“ für alle:<br />

Gott kommt zu seinem Ziele in der Welt, und damit sind alle<br />

gemeint.<br />

„Das Apokalypse-Corpus endet hier in einer Entschränkung<br />

jüdischer Hoffnung, mit der Verheißung der Aufnahme in die<br />

Gottesstadt von Geheilten aus der ganzen Menschheit. [Denn] mit<br />

den Völkern bringen laut V. 24 die zuvor stets als Vasallen der<br />

gottfeindlichen Mächte gezeichneten Könige der Erde ihren Macht-<br />

und Prachtglanz in die Stadt Gottes ein. Sie alle ordnen sich Gottes<br />

und Jesu Herrschaft unter! Das bedeutet aber Heilspartizipation<br />

auch für sie, denn sie finden in ihrem Anerkennungsakt<br />

unversperrten Eingang in die Heilsstadt, deren Tore stets offen<br />

stehen. Vgl. V. 25.“ 1<br />

Die Zahlen 12, 144 und 12.000 greifen zusätzlich die<br />

symbolischen Hinweise der Stämme Israels, der Apostel und der<br />

Vollendeten auf, die dann an den Toren und in den Grundsteinen<br />

geradezu architekturbestätigenden Charakter gewinnen: die AT-<br />

Stämme auf dem Grunde, dem Fundament der Kirche! Wieder<br />

könnte paulinische Theologie hindurch schimmern: „Was Israel<br />

sucht, hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber haben es erlangt.<br />

Durch ihren [der Verstockten] Fall ist den Heiden (den Völkern!)<br />

das Heil widerfahren, damit Israel ihnen nacheifern sollte.“ (Röm<br />

11,7 u. 11)<br />

So fragt Ellul 2 – zwar zunächst in Richtung auf die, die etwa nicht<br />

im Buch des Lebens geschrieben sein könnten, was aber – natürlich<br />

erst recht für Israel gilt: „Ist es möglich, dass der Lebendige etwas<br />

anderes zerstört als die Mächte der Zerstörung? Ist es denkbar, dass<br />

der Allmächtige, der er doch auch ist, in seiner Macht durch die<br />

Auflehnung des Menschen (die doch, wie wir gesehen haben,<br />

vernichtet wird) begrenzt ist? Könnte man sich das Paradies „so<br />

vorstellen, wie es Romain Gary in ‚Tulipe’ so eindrücklich<br />

dargestellt hat, wenn er schreibt, was ihn erschüttere, sei nicht das<br />

Konzentrationslager – sondern das kleine, friedliche und glückliche<br />

Dorf neben dem Lager, das kleine Dorf, in dem die Leute ganz<br />

ruhig lebten, während Millionen von Menschen im Lager auf<br />

grauenhafte Weise umkamen.“<br />

Oder um es mit dem Bild des letzten Gerichts zu sagen: müssen<br />

wir nicht glauben dürfen (und das Bild der Stadt zeigt es ja doch –<br />

Gott sei Dank!), dass im Buch des Lebens viele leere Seiten sind,<br />

1 Karrer S. 280<br />

2 Ellul S. 208

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!