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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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237<br />

geschmückt, um seine Schultern liegt die Toga, purpurrot von Blut.<br />

Hat Johannes das Kolossalbild des Equus Maximus gesehen, dass er<br />

ihm hier [in der Rückschau] das Gegenbild des reitenden Dominus<br />

dominantium entgegensetzt?“ 1<br />

„Die bisher gesponnenen Fäden lässt der Apokalyptiker hier an<br />

einem Punkt zusammenlaufen (V. 11-21).“ 2 Rückverweise wie<br />

19,19 auf 17,14 und 19,11 auf 1,5 u. 3,7.14 zeigen den Versuch, die<br />

Fortsetzung gleichsam nahtlos weiterlaufen zu lassen.<br />

Nach der Vernichtung von Tier und falschem Propheten (=Macht<br />

und Verführung), 3 folgt das 1.000jährige Reich, eine Weiterführung<br />

der messianischen Heilszeit von 400 Jahren aus IV. Esra 5,28.<br />

„Diese Zahl entsteht aufgrund schriftgelehrter Spekulation mit Hilfe<br />

von Gen 15,13 und Ps 90,15“ 4 und wurde also aufgestockt auf<br />

1.000, wiederum eine Kombination von Gen 2,2 und Ps 90,4. 5 Dazu<br />

wird ein erstes Gericht dargestellt, das eigentlich eine Teilhabe an<br />

der Herrschaft Christi meint. Die vom Glossator hinzugefügte<br />

Seligpreisung V. 6 will die Ausnahmestellung der Märtyrer<br />

(Rückbezug auf 6,9-11) mit der – dann durch „2. Auferstehung“<br />

gerade nicht komplettierten, ja eher wiederholenden Ausdruck – 1.<br />

Auferstehung unterstreichen. Immerhin ist ja die in Matth. 19,28<br />

erwähnte Richterfunktion der Zwölf damit auf alle Märtyrer<br />

ausgedehnt!<br />

Beim letzten Kampf ist es der Sturm auf Israel Ez 38,1 – 39,22<br />

und „Gog und Magog gehören [seitdem] zum stehenden Personal<br />

der jüdischen Eschatologie.“ 6 Das zweite, eigentliche und<br />

abschließende Gericht V. 11-14, genauso knapp wie das andere<br />

„Klein-Material“ gezeichnet, zeigt dennoch: hier geht es ihm um<br />

die entscheidende Aussage, nachdem er nun schon einmal<br />

weitergeschrieben hat: Mit dem Wort (alter) Himmel und (alte)<br />

Erde flohen, wird der Ausdruck „vernichtet“ vermieden. „Die neue<br />

Schöpfung ist nicht Verneinung und Preisgabe der alten, sondern<br />

deren Überbietung.“ 7 Johannes steht ganz nahe an der paulinischen<br />

Aussage 1. Kr 15, 35-49, der das „Gesäte“ dann, nach dem Tod,<br />

auferstehen sieht, und dann V. 51 von Verwandlung spricht. Das<br />

Neue, die Verwandlung, aber ist von Gott.<br />

„Es blickt durch die AT-Färbung die allen Partikularismus<br />

verneinende universalistische Tendenz des Sehers durch.“ 8 „Im<br />

1<br />

Stauffer S. 207<br />

2<br />

Bousset S. 435<br />

3<br />

Nach Bar 40,1 u. 2 wird der letzte Herrscher in Fesseln geschlagen und dann getötet.<br />

4<br />

Müller S. 335<br />

5<br />

Der Weltensabbath ist also die letzte Periode nach 6 Tagen = 6.000 Jahre - von dann eben<br />

auch 1.000 Jahren!<br />

6 Holtzmann S. 493<br />

7 Roloff S. 192<br />

8 Lohmeyer S. 166

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