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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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236<br />

stets das Richterlich-Verdammende und das Ausschließende betont,<br />

mitunter geradezu das Behagen am ewigen Tod und Ausschluss der<br />

anderen!<br />

Erkennbar auch ist die stete Bemühung der Selig-Preisungen.<br />

Nicht ungeschickt, dass es 7 sind: 1,3 – 14,13 – 16,15 – 19,9 – 20,6<br />

– 22,7 und 22,14; oft wiederum mit einem Wort Jesu oder<br />

wenigstens ähnlich autoritativ wirkenden Spruch verbunden.<br />

Und schließlich wird nun verständlich der dreifache Buchanfang:<br />

der ursprüngliche 1,9 – der nun fürs zusammenhängende, jetzt als<br />

Gesamtwerk herauskommende Buch von Johannes konzipierte 1,4-<br />

8 und schließlich der „kirchenamtliche“ Segen in 1,1-3. Dann der<br />

Buchschluss 22,6-21. Wenn im gesamten Buch, trotz von der<br />

Historie diktierten Schwierigkeiten, eine überzeugende Gestaltung<br />

vorliegt, in dem bis zum Ende das ursprüngliche Prinzip der<br />

Struktur in etwa durchgehalten wurde, so wirkt dem gegenüber das<br />

Buchende wie eine „Geröllhalde“.<br />

Es mischen sich Worte des Johannes, des Glossators, vielleicht<br />

auch das eine oder andere von „Propheten-Kollegen“. Im Einzelnen<br />

ist es geradezu wie ein Diskussionsprotokoll. Und nicht ohne<br />

Vergnügen, wie Johannes seine Haltung immer wieder deutlich<br />

machen kann (s. u.) und das Buch schließt mit der nach allem eben<br />

nicht geläufigen Floskel, sondern der frohen Gewissheit: Die Gnade<br />

… mit allen!!<br />

18. Kapitel<br />

Der apokalyptische Katechismus<br />

Die Gestaltung der letzten 7er Reihe verrät noch einmal die<br />

knappe, auf Wesentliches zusammenfassende Stilkraft des<br />

Johannes. „Dabei schließt sich der Verfasser in der Abfolge der<br />

Endereignisse traditionellen Schemata an, wie sie die AT-jüdische<br />

Literatur kennt.“ 1 „Er folgt dabei einem vorgegebenen traditionellen<br />

Schema judenchristlicher Enderwartung.“ 2 Und so klingen der äth.<br />

Henoch, IV. Esra, Ezechiel und Daniel besonders an.<br />

Was Johannes hier – auf Wunsch? – liefert, ist eine Art<br />

apokalyptischer Katechismus. Die schwierigste Szene 19,11-16 ist<br />

messianisch eingefärbt. „Unser Verfasser hat andere Endzeit-<br />

Hoffnungen, aber er wollte [oder konnte?] nicht völlig auf diese<br />

Gestalt verzichten.“ 3 Jer 23,5f und Jes 11,4 u. 49,2 stehen dahinter.<br />

„Seine Stirn ist mit vielen Diademen (König der Könige)<br />

1 Müller S. 321<br />

2 Roloff S. 183<br />

3 Kraft S. 245

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