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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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218<br />

Hand? „[Es] zwang schon Ptolemäus IV. Philopator (221-205) nach<br />

seinem Sieg über Palästina bei Raphia (217) die Juden, sich als<br />

Leibeigene ein Mal einbrennen zu lassen. Vgl. 2. Makk 2,29.“ 1<br />

Barclay weist darauf hin, dass „ihnen [=Syrer] am Handgelenk oder<br />

im Nacken das Zeichen ihres Gottes eintätowiert wurde.“ Und<br />

etwas allgemeiner „das Brandmal war [bei speziellen Asyl-<br />

Tempeln] ein Zeichen unbedingten Schutzes und vollkommener<br />

Sicherheit.“ 2 Weniger direkt sieht es Schüssler-Fiorenza: „Da den<br />

Münzen der Provinz Asia das Bild des Kaisers oder der Göttin<br />

Roma eingeprägt war, könnte dieser Hinweis [das ???a?µa] eine<br />

weitere Anspielung auf den Kaiserkult sein.“ 3 „Die Zeichnung ist<br />

wieder Gegenbild der ‚Siegelung’ … und mag in gewollter<br />

Herabsetzung an den Brauch erinnern, Söldnern, Sklaven,<br />

besonders Tempelsklaven ein Zeichen einzubrennen.“ 4 „Es geht<br />

hier ohne Zweifel um die Bestätigung, dass Menschen sich der vom<br />

Kaiser gesetzten, religiös-rechtlichen Ordnung unterstellt haben,“<br />

meint Roloff und sieht letztlich darin ein „Gegenbild zur Taufe.“ 5<br />

Aber „wir kennen kein Mal, das gleicherweise an der Stirn und an<br />

der rechten Hand angebracht wurde.“ 6 So wird es ein symbolischer<br />

und vieldeutiger Zug des Johannes sein, der damit aber unmittelbar<br />

zur Aufdeckung der Persönlichkeit des 1. Tieres übergeht.<br />

Hier ist die Deutungsfülle geradezu „Legion“! Lässt man jedoch<br />

die ständige Verlegenheitslösung mit Nero bzw. Nero redivivus<br />

weg (Stuttgarter Erklärungsbibel S. 109 u. v. a. 7 ), so vermindert es<br />

sich schon sehr: da bleiben überpersonale Erklärungen, wie „das<br />

römische Kaiserreich“, 8 „das römische Imperium“, 9 „Kaiser Theos<br />

[sic]“ 10 und „der Antichrist“ 11 . Der eine zieht sich einfach aus dem<br />

Problem hinweg: „wenn sie aktuell wird, wird die Deutung da<br />

sein,“ 12 oder „wenn der Antichrist wirklich auftritt …, dann wird …<br />

die Bedeutung des geheimnisvollen Zeichens deutlich erkennbar<br />

sein.“ 13 Um dasselbe zu sagen, dass es nämlich „in den zukünftigen<br />

1<br />

Giesen S. 314<br />

2<br />

Barclay S. 121<br />

3<br />

Schüssler-Fiorenza S. 109<br />

4<br />

Lohmeyer S.117<br />

5<br />

Roloff S. 143<br />

6<br />

Kraft S. 182<br />

7<br />

Prévost S. 142, Charles u. Hadorn bei Böcher S. 84f, Grünzweig S. 378, Holtzmann S. 482f,<br />

Barclay 2, S. 119, Bousset S. 373, Müller S. 257, Behm S. 81, Lohse S. 74, Giesen S. 318,<br />

Feine-Behm-Kümmel S. 342, Ritt S. 73 u. Karrer S. 264 (mit Abstrichen).<br />

8<br />

Häring S. 262<br />

9<br />

Wikenhauser S. 105<br />

10<br />

Lilje S. 214 (im Anschluss an Deißmann)<br />

11 Harris S. 468<br />

12 Schnepel S. 161<br />

13 Häring S. 272

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