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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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205<br />

Und: es ist davon auszugehen, dass die wieder aufgeflammte<br />

Naherwartung seiner Jugend mit der 7er Zahl sehr wohl eine<br />

theologische Aussage machen wollte: Auch wo ihm – außer seinen<br />

mit dem Tempel zusammenhängenden Stücken! – sonst keine<br />

Zahlenspekulation nahe liegt, hier kommt die Entsprechung Urzeit/<br />

Endzeit – Schöpfung/Vollendung ins Spiel. 7 Tage der Schöpfung<br />

entsprechen den 7 aufeinander folgenden Ereignissen der Endzeit.<br />

So läuft denn alles auf „den Tag des Zorns“ hin (V. 17).<br />

Und merkwürdigerweise (was sich dann wiederholen wird),<br />

schiebt Johannes zwischen den 6. und 7. „Tag“ den durch Christi<br />

Auferstehung verdrängten Sabbath ein, bezeichnenderweise mit<br />

einer Szene, die ihm im Zusammenhang des Jüdischen Krieges<br />

gekommen ist. Es ist die Versiegelung der 144.000 aus dem alten<br />

Bundesvolk. Vergessen, besser: vorbei, ist die bittere und harte<br />

Auseinandersetzung mit dem Judentum der 70er Jahre in den<br />

Sendschreiben. Ähnlich Paulus, der in Röm. 9-11 einen parallelen<br />

Weg gegangen ist von der harten Gegenwart der wechselseitigen<br />

Bestreitung hin zum offenen Tor der Hoffnung für Israel, nun mit<br />

einem Hoffnungsgemälde für die anderen: neben diese 144.000<br />

treten dann die „aus allen Nationen, Stämmen und Völkern.“ 7,4-<br />

17.<br />

9. Kapitel<br />

Posaunenschall in Rom und über der Welt<br />

Das siebte Siegel wird geöffnet – und eine Stille entsteht: im<br />

Himmel! Es „wäre eigentlich der Abschluss und Höhepunkt des<br />

eschatologischen Geschehens zu erwarten….“ 1 So sieht Müller 2<br />

darin „die Erwartung, dass vor Eintritt des Eschaton ein Schweigen<br />

wie vor der Schöpfung herrscht.“ Nach Giesen sind „die<br />

Himmelsbewohner so sehr … beeindruckt, dass sie in Schweigen<br />

versinken.“ 3 Zahn gar spricht davon, 4 dass „Johannes eine halbe<br />

Stunde nichts zu hören bekommen hat, ...das mag eine bittere<br />

Enttäuschung für den Seher sein.“ [!] „Das Stillschweigen im<br />

Himmel drückt die bange Erwartung des Kommenden aus.“ 5 Nach<br />

Lohmeyer „horcht Gott… hier auf die Gebete der Heiligen, die der<br />

Engel ihm darbringt.“ 6 „Das ist falsch“, so Kraft, „der himmlische<br />

1 Giesen S. 202<br />

2 U. Müller S. 184<br />

3 Giesen S. 204<br />

4 Zahn S. 382<br />

5 Bousset S. 290<br />

6 Lohmeyer S. 73

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