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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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204<br />

seguente.“ 1 So auch andere. 2 Zusammenfassend sei Bousset zitiert:<br />

„Es ist der Inhalt des Buches in den Ereignissen, welche die 7<br />

Siegel bringen, zu suchen, so dass jedes Siegel einen Teil bringt.<br />

Dann aber wird die Vorstellung zu akzeptieren sein, dass das Buch<br />

aus sieben einzelnen Membranen bestand, von denen ein jedes<br />

wieder sein Siegel gehabt hätte.“ 3 Dazu vergleiche man die<br />

Zeichnung im Anhang S. 275.<br />

Auf immer wieder auftauchende Fragen, ob es denn solch ein<br />

Konvolut buchstäblich damals gegeben habe, antwortet zu Recht<br />

Vögtle, dass dieses Johannes „als literarisches Mittel<br />

apokalyptischer Darstellung“ 4 dient. So sieht es auch Fitzer: 5 „Das<br />

Bild aus der Rechtssphäre wird nicht durchgehalten, sondern dient<br />

als literarisches Mittel der apokalyptischen Darstellung.“ Dann ist<br />

es auch nicht von Belang, dass Thiede den „Wechsel von der<br />

Schriftrolle zum Kodex ziemlich genau auf die Zeit ab 61/62<br />

festlegen“ kann. 6 Nicht nur, dass er einräumt, „noch bis ins späte 2.<br />

Jhdt. wurden gelegentlich so genannte Opistographen angefertigt“ –<br />

als Bild wurde der von Johannes geschilderte Sachverhalt sehr wohl<br />

verstanden. Die anscheinend selbstverständliche 7er Zahl im<br />

Zusammenhang der römischen Testamente hat mit der 7er Zahl der<br />

Sendschreiben es nahe gelegt, dies dann auch weiter zu verwenden.<br />

7 Siegel, 7 Ereignisse sind es, die nun zu erwarten sind. Und<br />

wieder ist festzuhalten, mit welchem überlegenen Humor<br />

Großmannssucht, militärische Schrecken, ja selbst kosmische<br />

Katastrophen an den rechten Bezugspunkt gesetzt werden. Ohne<br />

ihre Schrecken zu verlieren, sind sie doch nichts anderes als die<br />

Begleitmusik des letzten Aktes von Gottes Weltendrama. „Eine<br />

zeitgenössische Anspielung auf die kapitolinischen, von Domitian<br />

grandios inszenierten Reiterspiele ist nicht von der Hand zu<br />

weisen.“ 7 Auch Pohl betont diesen Zusammenhang. 8<br />

Die Einzelheiten sind nicht von Bedeutung für die<br />

zeitgeschichtliche Einordnung. Wohl aber wiegt es schwer, dass<br />

Johannes – ohne Domitian schon präzise ins Blickfeld zu ziehen –<br />

sehr wohl eine Ahnung davon hatte, es käme zu einer<br />

grundsätzlichen Auseinandersetzung Christus oder Cäsar, die bis<br />

zum Martyrium führe.<br />

1<br />

Prigent S. 184<br />

2<br />

Holtzmann S. 441, Schnepel S. 93<br />

3<br />

Bousset S. 255<br />

4<br />

Vögtle S. 60<br />

5<br />

Fitzer S. 951<br />

6<br />

Thiede S. 202<br />

7<br />

Brütsch I/S. 278<br />

8<br />

Pohl S. 191

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