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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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185<br />

adapted … are in fact among the oldest parts of Revelation.” 1 “It is<br />

likely that the catastrophic chain of events during his period<br />

provided the occasion for at least some of the earlier visions<br />

included in Revelation.” “The first edition was probably compiled<br />

about A.D.70.” 2 Selbst ein flüchtiger Überblick des Werkes lässt im<br />

Inhalt, an den Kompositionsbrüchen und ein wenig auch in der<br />

theologischen Sicht spüren, dass da ältere Stücke eingearbeitet sind.<br />

Kraft 3 meint, „dabei entsteht der Eindruck, dass der Verfasser<br />

seinen ursprünglichen Entwurf nach und nach erweitert habe.“ Das<br />

ist zu schwach geschossen. Bei einer allmählichen Erweiterung<br />

wären solche spürbaren Unterschiede und Einarbeitungsschwierigkeiten<br />

nicht entstanden. Zwischen dieser „first edition“<br />

(Aune) und der späteren Herausgabe müssen längere Zeiträume<br />

vergangen sein, und Johannes hat einen inneren Erkenntnisprozess<br />

weitergeführt. Bousset, der darin Johannes Weiß folgt, meint,<br />

„diese Urapokalypse soll… in der 2. Hälfte der 60er Jahre<br />

geschrieben sein“, wozu dann noch eine jüdische Quellenschrift aus<br />

dem Jahre 70 getreten sei. 4 Auch Roloff: 5 „So sind in 11,1 – 14<br />

zwei judenchristliche Traditionsstücke aus der Zeit des jüdischen<br />

Krieges verarbeitet…. Hinter den Abschnitten 10,1-11 – 14,6-20 –<br />

17,8-18 – 18,1-24 dürften ebenfalls ältere Überlieferungen stehen.“<br />

Damit steht auch er einen Schritt vor der gleichen Erkenntnis einer<br />

Art Urapokalypse.<br />

Und so trug er, der auch als jüngerer Mann schon hochgebildete,<br />

hellenistisch aufgeschlossene Johannes in sich den Plan, die ihn und<br />

seine judenchristliche Umgebung aufwühlenden Ereignisse von der<br />

Zeit Jesu über die Hinrichtung der beiden Zebedaiden und des<br />

Herrenbruders Jakobus bis hin zum Jüdischen Krieg mit seinem<br />

schauerlichen Ende festzuhalten und in einem geistlichen Werk<br />

zusammenzufassen. Die sich überstürzenden Ereignisse (war er<br />

selbst mitbeteiligt bei der prophetischen Exodusweisung nach Pella<br />

an die Gemeinde?) ließen diesen Plan unvollendet. Mehr noch, die<br />

Umstände der Flucht, die wahrscheinlich schweren Vorwürfe von<br />

Verrat und Verleugnung seitens der jüdischen Aufständischen, die<br />

Mühen für Familie und Freunde, die Überlebensstrategie und die<br />

Ausreise ins „Exil“, nach der Asia – das alles wollte bewältigt sein.<br />

Ein wenig Phantasie kann nicht schaden, sich klarzumachen, was da<br />

„alles ablief“.<br />

Die Sammlung von Texten, die er mitnahm, war ungeordnet, aber<br />

in der theologischen Abzweckung deutlich, und verrät schon den<br />

1 Aune, Rev. CXIX, CXXI<br />

2 Aune, Rev. CXXIII<br />

3 Kraft S. 12<br />

4 Bousset S. 117, 128<br />

5 Roloff S. 22

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