Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg
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184<br />
5.) Vorbereitungen auf das Endgericht 14,6 – 19,10<br />
6.) Wiederkunft Christi u. Endgericht 19,11 – 20,15<br />
7.) Vollendung 21,1 – 22,5<br />
Fazit: weitgehende Übereinstimmung besteht darin, dass vor<br />
Kapitel 12 ein sachlich gliedernder Einschnitt vorliegt, auch noch<br />
bei 8,1 und zwischen Kapitel 14 und 15. Aus der Mehrzahl fallen<br />
die Grundrisse heraus, die von der Mitte her den Aufbau sehen<br />
(konzentrische Grundrisse): Mondati, Schüssler-Fiorenza, Richard,<br />
Ellul und Füssel.<br />
Bei allen aber fällt auf, dass die literarische, mitunter auch<br />
theologisch-inhaltliche Beachtung so stark ist, dass die Umwelt des<br />
Verfassers praktisch keine Rolle spielen kann. Die Abhängigkeit<br />
von anderen Schriften oder Ideen wird so ausschließlich oder fast<br />
ausschließlich gesehen, dass für die Individualität und für die<br />
konkrete Situation wenig übrig bleibt. Dass neben der Überzeugung<br />
auch sehr menschliche Charakterzüge wie Laune, Müdigkeit,<br />
Übertreibung, Angst, Rücksicht eine Rolle spielen könnten, dass<br />
neben der Kenntnis heiliger Schriften möglicherweise auch Mode,<br />
Schlagwörter, Konkurrenz und Abhängigkeit mitwirken könnten –<br />
dass neben der als verantwortlichen Aufgabe empfundenen<br />
Niederschrift auch Krankheit, Niedergeschlagenheit, Zweifel,<br />
Enttäuschung oder Vereinseitigung in Rechnung zu stellen wären –<br />
immerhin, es ist ja ein Mensch mit all diesem irdischen<br />
Reisegepäck – all dies kommt kaum oder gar nicht ins Blickfeld. Es<br />
ist eben doch so, als ob diese theologischen Schriftsteller dem<br />
Menschlich – Allzumenschlichen fast entnommen wären – auch<br />
wenn dies verbaliter nicht so gesagt wird und nur aus der<br />
Behandlungsweise rückzuschließen ist.<br />
Das ist natürlich ein Feld weiter Spekulationen. Aber es sollte im<br />
Hintergrund vermerkt bleiben.<br />
Wichtiger jedoch ist: Johannes stellte sich der Herausforderung<br />
seiner Zeit. Jerusalems Ende, die Situation der Gemeinden in der<br />
Asia und schließlich die Propaganda des imperialen Kaiserkultes,<br />
der in der Asia zumal ein weithin begeistertes Echo hervorrufen<br />
konnte – all dies sollte sich doch wohl schon in Inhalt und Struktur,<br />
in der zeitlichen Abfolge seiner kommentierenden Streit- und<br />
Trostschrift niederschlagen. Dies soll nun versucht werden.<br />
4. Kapitel<br />
Die so genannte Urapokalypse des Johannes<br />
„Twelve relatively independent textual units … not originally<br />
composed for the literary context to which they have been later