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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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17<br />

Pompeius nicht einen Menschen, der von Rom geschickt ist,<br />

sondern einen Gott.“ 1<br />

Den entscheidenden Durchbruch im Westen und damit für das<br />

Gesamtreich brachte Caesar 2 . Es war neben seinem politischen<br />

Instinkt für das an seiner Übergröße zusammenzubrechen drohende<br />

Reich eine einigende Idee (repräsentiert durch einen dafür<br />

geeigneten Menschen); dazu kam seine Rolle als Pontifex<br />

Maximus, die dem Skeptiker die Grenzen bisheriger Religiosität<br />

spürbar machte, zugleich aber eine Rückbindung an Geschichte und<br />

Selbstfindung nahe legte.<br />

Insofern ist es unumgänglich, die schleichende Hellenisierung 3 der<br />

altrömischen Religionswelt ins Auge zu fassen, wie auch die damit<br />

verbundene, immer stärker betonte trojanische Abkunft der Römer<br />

und besonders des Julischen Geschlechts.<br />

2. Kapitel<br />

Die Hellenisierung der römischen Religion und die<br />

trojanische Abkunft<br />

Die altrömische Religion ist schwer fassbar. 4 Spätere<br />

Auffassungen wurden in die Frühzeit „zurückgeglaubt“. Immerhin<br />

scheint festzustehen, dass die so genannte Kapitolinische Trias<br />

(Juppiter, Mars und Quirinus) samt ihren Priesterkollegien in die<br />

Anfangszeit zurückreichen. Auch das Nebeneinander von<br />

öffentlichem und familiärem Kultus (Penaten, Laren) ist alt. Schon<br />

bei den Etruskern vollzog sich eine Assimilation 5 an griechische<br />

Auffassungen und damit, was nahe liegend ist 6 , ebenfalls bei den<br />

„Römern“. (Sofern man in diesem frühen Stadium sagenhafter<br />

1 Köster S. 311f<br />

2 Bousset S. 136: „Bereits Caesar war mit bewußter Absicht und im vollen Umfang auf die<br />

Idee orientalischer Despotenverehrung eingegangen.“<br />

3 Ogilvie S. 11: „Römische Religion ist im Wesentlichen das Ergebnis der Verschmelzung<br />

von urtümlich latinischen mit griechischen Elementen.“<br />

4 Latte S. 18: „Die Vorgeschichte der römischen Religion ist dunkel.“<br />

5 Eliade Bd. 2/ S.115: Die griechischen Einflüsse wurden relativ früh spürbar.<br />

Mensching S. 80: „Die Einführung der Sibyllinischen Bücher – 509 durch Tarquinius<br />

Superbus. Das damit eingeführte Apollonorakel.... wirkte sich religionsgeschichtlich besonders<br />

dadurch aus, dass auf seine Anregung hin die meisten griechischen Kulte nach Rom übertragen<br />

wurden.“<br />

Pfister S. 187: „Um 700 etwa wird dann der Einfluß der Etrusker und Griechen begonnen<br />

haben [auf Rom und die latinischen Stämme].“<br />

Kiechle S. 23: „... erklärt auch, warum die etruskische Kultur schließlich ein<br />

Verschmelzungsprodukt solcher einheimischer Traditionen mit neuen, von der Oberschicht<br />

ausgehenden Impulsen und griechischem Einfluss darstellte.“<br />

6 Waren doch die „Römer“ bis 508 unter etruskischer Oberherrschaft.

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