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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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170<br />

2. Kapitel<br />

Ein Verfasser – einheitliche Komposition?<br />

Schon beim überfliegenden Lesen fällt auf, dass die 7-Reihen ein<br />

besonderes Gewicht haben, dass sie aber eben nicht als<br />

durchgängiges Gestaltungsprinzip wirken. Dann fällt auf: die<br />

Doppelung des neuen Jerusalem; einmal als Hochzeitsfest, dann als<br />

vollendete Großstadt. Der Buchschluss kündigt sich bereits 6,17 an,<br />

dann 11,17; 12,10 und endlich 19,6f. Dann wie nach einem<br />

Nachtrag 21,5a und schließlich „the very end“: 22,5. Ähnlich<br />

scheint es am Anfang zu sein. 1,1; 1,4 und 1,9 kommen dafür in<br />

Frage. Dann: „Babylon“ ist 14,8 „gefallen, gefallen“ – cp 17 wird<br />

verschlüsselt ihr Untergang beschrieben, und cp 18,2 ist sie<br />

wiederum „gefallen, gefallen“. Das Gericht wird gleich dreimal<br />

eingespielt: 14,14 – 20 1 ; 20,4 und 20,12. Ein angekündigtes 3.<br />

Wehe 11,14 wird nicht geschildert. Immer wieder hat man den<br />

Eindruck, der zu erwartende Fluss der Handlung wird unterbrochen,<br />

es „entsteht eine halbstündige Stille im Himmel“ 8,1, oder es wird<br />

geredet vom Himmel herab 10,1-4, aber es soll nicht<br />

aufgeschrieben werden, Siegeshymnen werden angestimmt, und<br />

dann geht es doch weiter – kurz: durch Quellenscheidung, der<br />

Hypothese von mehreren Verfassern, Überarbeitungen oder<br />

Fragmentensammlungen wurde viel versucht, die verwickelte<br />

Komposition durchsichtig zu machen. „So einheitlich das Buch<br />

auch in seinem Grundcharakter ist, es weist an zahlreichen Stellen<br />

doch Unebenheiten, Brüche und Wiederholungen auf.“ 2 Auch<br />

Müller 3 sieht „Wiederholungen und Dubletten, Widersprüche und<br />

scheinbare Ungereimtheiten“, die er mit „dem heterogenen<br />

Vorstellungsmaterial“ und „den redaktionellen Tendenzen des<br />

Verfassers“ erklärt. Geschickt geglättet werden solche<br />

Schwierigkeiten mit „Antizipation“, „immer neuem Anlauf“ und<br />

„immer neuem Ansatz“.<br />

Bousset trägt in seiner Zusammenfassung der von anderen<br />

beobachteten „Störungen“ vieles bei, was bis heute einer<br />

gemeinsamen Deutung harrt. Aus der Fülle 4 seien genannt:<br />

Die Kapitel 13 und 17 als Dubletten, das Ausbleiben des dritten<br />

Wehe, der mindestens scheinbare Widerspruch zwischen 17,17 und<br />

18,9. Wenn er schließlich glaubt, „dass die Fragmentenhypothese<br />

… in aller erster Linie Berücksichtigung verdient, vor allem, weil<br />

sie den beiden Beobachtungen gerecht wird, dem einheitlichen<br />

1 Bousset S. 123: „Schon hier vollzieht sich ein endgültiges allgemeines Gericht.“<br />

2 Roloff S. 21<br />

3 Müller S. 38f<br />

4 Bousset S. 110-118.122f

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