Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg
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Weise unterschieden ist.“ 1 Selbst U. B. Müller (schon oben zitiert)<br />
betont doch: „Blickt man auf jüdische Apokalypsen, so finden sich<br />
keine vergleichbaren Parallelen zur Offenbarung.“ 2 „Der Seher der<br />
Johannes-Apokalypse macht sich an mehr als einem Punkt in<br />
charakteristischer Weise frei von dem Schema des apokalyptischen<br />
Schrifttums.“ 3 So gilt denn für Schneider 4 „Die Apokalypse ist der<br />
erste große Versuch einer christlichen Geschichtsdeutung in<br />
apokalyptischen Bildern.“ Und noch Richard: „Die<br />
Johannesoffenbarung vereint die jüdischen und judenchristlichen<br />
apokalyptischen Traditionen und formt sie um …“ 5<br />
Bousset soll die dritte Gruppe eröffnen, die die Selbständigkeit des<br />
Werkes stärker betonen: Nach vielen Überlegungen attestiert er ihm<br />
„eine Ausnahmestellung“ 6 , des Johannes Bewusstsein von der<br />
großartigen Situation kurz vor dem Zusammenstoß zweier Welten<br />
„hebt ihn denn auch zu einem mächtigen prophetischen<br />
Selbstgefühl.“ „Er ist nicht mehr Epigone wie jeder andere<br />
Apokalyptiker.“ 6 „Die Offenbarung ist [denn auch] keineswegs von<br />
der jüdischen Apokalyptik jener Zeit abhängig, sondern wurzelt<br />
ganz und gar in der AT-Prophetie und so im früheren prophetischen<br />
Reden Gottes.“ 7 „The majority of scholars maintain that Revelation<br />
belongs to the literary genre apocalypse“ 8 , so Aune; er grenzt aber<br />
seine Einschätzung dann so ein: „By placing apocalyptic traditions<br />
within a prophetic frame work … the author appears to have<br />
attempted to give a new lease on life to apocalyptic traditions.” So<br />
nennt er schließlich in der Überschrift zu diesen Feststellungen:<br />
“Revelation as a Prophetic Apocalypse.” Noch radikaler sieht Cohn<br />
„die Offenbarung selbst [sich] das Gepräge eines christlichen<br />
Abschlusses der prophetischen Tradition Israels gebend.“ 9<br />
Geradezu begeistert ruft Albertz aus: „In dem Seher Johannes<br />
wacht die große Prophetie Israels wieder auf. Johannes hat … als<br />
Schreiber eines apokalyptischen Buches keinen Vorgänger!“ 10<br />
Dibelius schließlich fasst knapp so zusammen: „In der Tat ist ihr<br />
[=der Johannesoffenbarung] eine gewisse Einzigartigkeit eigen,<br />
denn die Verbindung von apokalyptischem Wissen und auf<br />
1 Lohse S. 3<br />
2 U. B. Müller S. 36<br />
3 Feine-Behm-Kümmel S. 335<br />
4 Schneider S. 446<br />
5 Richard S. 16<br />
6 Bousset 15, S. 138<br />
7 Grünzweig 1,15<br />
8 Aune I, LXXXII, XC.LXXXIX<br />
9 Cohn S. 322. Weniger radikal sagt er kurz vorher, sie „sei von jüdischen Apokalypsen<br />
beeinflusst.“ S. 322 oben, bezieht in der kurzen Erwähnung sich nur auf kanonische AT-<br />
Bücher!<br />
10 Albertz I/2 S. 368, 370