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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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152<br />

Weise unterschieden ist.“ 1 Selbst U. B. Müller (schon oben zitiert)<br />

betont doch: „Blickt man auf jüdische Apokalypsen, so finden sich<br />

keine vergleichbaren Parallelen zur Offenbarung.“ 2 „Der Seher der<br />

Johannes-Apokalypse macht sich an mehr als einem Punkt in<br />

charakteristischer Weise frei von dem Schema des apokalyptischen<br />

Schrifttums.“ 3 So gilt denn für Schneider 4 „Die Apokalypse ist der<br />

erste große Versuch einer christlichen Geschichtsdeutung in<br />

apokalyptischen Bildern.“ Und noch Richard: „Die<br />

Johannesoffenbarung vereint die jüdischen und judenchristlichen<br />

apokalyptischen Traditionen und formt sie um …“ 5<br />

Bousset soll die dritte Gruppe eröffnen, die die Selbständigkeit des<br />

Werkes stärker betonen: Nach vielen Überlegungen attestiert er ihm<br />

„eine Ausnahmestellung“ 6 , des Johannes Bewusstsein von der<br />

großartigen Situation kurz vor dem Zusammenstoß zweier Welten<br />

„hebt ihn denn auch zu einem mächtigen prophetischen<br />

Selbstgefühl.“ „Er ist nicht mehr Epigone wie jeder andere<br />

Apokalyptiker.“ 6 „Die Offenbarung ist [denn auch] keineswegs von<br />

der jüdischen Apokalyptik jener Zeit abhängig, sondern wurzelt<br />

ganz und gar in der AT-Prophetie und so im früheren prophetischen<br />

Reden Gottes.“ 7 „The majority of scholars maintain that Revelation<br />

belongs to the literary genre apocalypse“ 8 , so Aune; er grenzt aber<br />

seine Einschätzung dann so ein: „By placing apocalyptic traditions<br />

within a prophetic frame work … the author appears to have<br />

attempted to give a new lease on life to apocalyptic traditions.” So<br />

nennt er schließlich in der Überschrift zu diesen Feststellungen:<br />

“Revelation as a Prophetic Apocalypse.” Noch radikaler sieht Cohn<br />

„die Offenbarung selbst [sich] das Gepräge eines christlichen<br />

Abschlusses der prophetischen Tradition Israels gebend.“ 9<br />

Geradezu begeistert ruft Albertz aus: „In dem Seher Johannes<br />

wacht die große Prophetie Israels wieder auf. Johannes hat … als<br />

Schreiber eines apokalyptischen Buches keinen Vorgänger!“ 10<br />

Dibelius schließlich fasst knapp so zusammen: „In der Tat ist ihr<br />

[=der Johannesoffenbarung] eine gewisse Einzigartigkeit eigen,<br />

denn die Verbindung von apokalyptischem Wissen und auf<br />

1 Lohse S. 3<br />

2 U. B. Müller S. 36<br />

3 Feine-Behm-Kümmel S. 335<br />

4 Schneider S. 446<br />

5 Richard S. 16<br />

6 Bousset 15, S. 138<br />

7 Grünzweig 1,15<br />

8 Aune I, LXXXII, XC.LXXXIX<br />

9 Cohn S. 322. Weniger radikal sagt er kurz vorher, sie „sei von jüdischen Apokalypsen<br />

beeinflusst.“ S. 322 oben, bezieht in der kurzen Erwähnung sich nur auf kanonische AT-<br />

Bücher!<br />

10 Albertz I/2 S. 368, 370

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