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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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128<br />

stärker die religiöse Kritik auf sich ziehen. Vollends geschieht<br />

das dann mit Antiochos IV. (s. o.). Literarischer Niederschlag<br />

ist die apokalyptische Literatur (s. u.). Die Problemstellung<br />

spitzte sich politisch zu, aber auch religiös (zunehmender Hang<br />

zu Radikalisierung und Überlegenheitsgefühl) und kulturell<br />

(Ghettoisierung oder Welteinheit).<br />

Leicht vergessen wird immer wieder, dass die Beziehungen zu<br />

Rom zunächst, ja lange noch, ausgesprochen positiv waren.<br />

„Schon vor dem Tod des Makkabäers Judas schloss der<br />

römische Senat einen formellen Vertrag mit den Juden, der<br />

später noch mehrmals verlängert wurde.“ 1 „Der im Jahre 161<br />

geschlossene Vertrag bedeutete die offizielle Anerkennung<br />

Judäas durch die Römische Republik.“ 1 „Jonathan erneuerte<br />

den Vertrag und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu<br />

Sparta“ 1 , was Simon später wiederholte. Johannes Hyrkan I.<br />

profitierte dann „erheblich von seinen Beziehungen zu einigen<br />

der damaligen Großmächte – insbesondere zur Römischen<br />

Republik 1 , was 112 zum positiven Einfluss zugunsten des<br />

Hasmonäerstaates führte. Beim Zusammenbruch des<br />

Seleukidenstaates im Jahre 63 tauchten Gesandtschaften vom<br />

Königshaus und von den Pharisäern vor Pompeius auf, die<br />

einerseits um eine Entscheidung für einen der beiden<br />

Thronbewerber baten (Hyrkan II. oder Aristobul), andererseits<br />

die Abschaffung der verhassten Hasmonäer forderten. 2<br />

„Zunächst zögerte Pompeius, die verwickelten judäischen<br />

Probleme anzugehen.“ 3 Schließlich wurde Judäa unter dem<br />

Hohenpriester Hyrkan II. ein römischer Vasallenstaat.<br />

Pompeius betrat nach Niederwerfen des Aristobulischen<br />

Anhanges den Tempelbezirk, und nachdem „die pharisäisch<br />

beeinflusste Mehrheit des Volkes ihm die Tore geöffnet hatte, 4<br />

„den Tempel und das Allerheiligste, eine Entweihung in den<br />

Augen der Gesetzestreuen. Aber zerstört und geraubt wurde<br />

nichts“. 5 „Auf ausdrückliche Anordnung des Pompeius wurde<br />

der Opferkult wieder aufgenommen.“ 6 Also: „Ihre<br />

[=Hasmonäer] Herrschaft war katastrophal, und im Jahre 63<br />

1 Ben Sasson S. 256.262.272<br />

2 Gunneweg S. 169, Noth S. 360 f<br />

Josephus, Antiqu. XIV, 2 (S. 212f) – Apok. d. Elia 25, 4 „Ihn [=Pompeius] heißen sie den<br />

Friedenskönig – Ps. Sal 8, 18: „Gesegnet ist dein [=Pompeius!] Kommen, tritt ein in Frieden!“<br />

3 Herrmann S. 462<br />

4 Gunneweg S. 169<br />

5 Herrmann S. 463<br />

6 Gunneweg S. 169

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