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Dokument 1.pdf (16.235 KB) - OPUS - Universität Würzburg

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125<br />

wurde daraus eine bedrückende Zwangsabgabe.“ 1 Vgl. hierzu Apc.<br />

4, 10f.<br />

Dennoch: anfänglich war gerade die seleukidische Regierung von<br />

großer Mäßigung. „Antiochos III … gewährte den Juden<br />

zusätzliche Privilegien: Erlass aller königlichen Steuern für einen<br />

Zeitraum von drei Jahren, Herabsetzung des Steuersatzes um ein<br />

Drittel und Befreiung von allen Abgaben für die Tempelsänger und<br />

die Gerusia [= Ältestenrat].“ 2<br />

Antiochos III. (223-187), dem es gelingt, noch einmal vom<br />

Indus bis zur Ägäis den Löwenanteil des Alexanderreiches<br />

zurückzugewinnen, findet seinen Überwinder in Rom.<br />

Hannibal, den er ehrenvoll und demonstrativ bei sich<br />

aufgenommen hat, einige Griechenstaaten, die ihn bei sich als<br />

Befreier sehen wollten und dann doch großenteils im Stich<br />

ließen, die Schlacht an den Thermopylen, wo er von Acilius<br />

Glabrio geschlagen wird – die Grenze ist erreicht. Und Roms<br />

Ankunft im Osten ist wie die des umgekehrten Befreiers.<br />

Damit ist alles Folgende vorprogrammiert: die seleukidischen<br />

Könige, Rom mit Reparationsforderungen im Nacken,<br />

brauchten Geld. Sie holten es sich, wo sie nur konnten, z. B.<br />

bei den Religionsgemeinschaften, auch in Jerusalem, jedoch<br />

„keineswegs in der Absicht, die jüdische Religion zu<br />

beleidigen, sondern nur aus schlichten finanziellen Gründen“. 3<br />

Antiochos IV. Epiphanes wollte zudem die Konsolidierung<br />

seines Reiches (175-164) vorantreiben, und das hieß:<br />

Hellenisierung (siehe cp 6). Seine außenpolitischen<br />

Bestrebungen waren geschickt, „nur die Intervention der<br />

Römischen Republik bewahrte Ägypten vor einer Annexion<br />

durch die Seleukiden“. 3 Aber an der inneren Front, gegenüber<br />

den Juden, erlitt er sein Cannae! Nach versuchten ersten<br />

Revolten verschärfte Antiochos den Kurs. Nach dem Verbot<br />

der jüdischen Religion in Judäa im Jahre 167 4 kam es zum<br />

Makkabäeraufstand. Es führt zu weit, hier die Einzelheiten<br />

nachzuzeichnen. Für unser Thema ist es nicht von Belang. Im<br />

Jahre 142 wird der Schlusspunkt gesetzt: „Demetrios II. (145-<br />

1 Ben Sasson S. 240<br />

2 Ben Sasson S. 249<br />

3 Ben Sasson S. 252<br />

4 Gunneweg S. 154: „Der alle einheimische Sonderkulte abschaffende Reichserlass von 1.<br />

Makk. 1, 41f ist in dieser Form gewiss nicht historisch; reine Religionsverbote sind in der<br />

Antike nicht üblich. Es ist daher wahrscheinlicher, dass die Jerusalemer Hellenisten selbst die<br />

Initiatoren waren..., die den Jerusalemer Tempel dem Zeus Olympios weihten.“ So auch M.<br />

Smith S. 257.

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